preload
basicPlayer

Marco Reus und die Führerscheinaffäre

Gehe zu Seite Zurück  1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9  Weiter
Comunio.de Foren-Übersicht -> Bundesliga - Talk
Autor Nachricht
Gast





BeitragVerfasst am: 20 Dez 2014 01:47   Titel: Antworten mit Zitat

Krasser Thread. Jeder der das hier verharmlost sollte sich mal fragen ob da im Oberstübchen noch alles klar ist oder ob er in anderen Fällen (vorallem der berüühmte Fall wenn ein geliebter mensch durch so jemanden verletzt/getötet wird) genauso denken und reden würde. Oder ob er da das ganze ein wenig anders sieht.

Finds ja schön, dass der Kerl jahrelang unfallfrei gefahren ist - dann ist das ganze natürlich entschuldigt. Also ab jetzt Leute erst nach Jahrelangem fahren ohne Fahrerlaubnis prüfen, und natürlich nur die bestrafen die einen Unfall hatten. Weil die anderen können ja Auto fahren?

//

Nein, die Fahrschule und die Führerscheinprüfung sieben nicht alle schlechten Fahrer aus. Darum geht es auch überhaupt kaum dabei. Es geht um das allgemeine Beherrschen des Autos und das kennenlernen der Verkehrsregeln - und das ganze in der Praxis zusammen.
Und es gibt natürlich Leute ohne FE die beser fahren als Leute mit, aber wichtig wird sowas erst wenn mehr in der ersten Gruppe als in der zweiten sind. Aber das dürfte wohl nicht der Fall sein?

Hier auf dem Land können gefühlte 90% der Männer gut Autofahren bevor sie in die Fahrschule gehen. aber wirklich viel gefahren (oder weit und nicht nur 200 meter im Dorf) wird erst nach der FE. und das finde ich gut wenn ich manchen beim fahren zuschaue...
Nach oben
Gast





BeitragVerfasst am: 20 Dez 2014 01:52   Titel: Antworten mit Zitat

Ich denke auch, dass das Fahren ohne Fahrerlaubniss harmlos klingt, alllerdings ist das schon ne schweinerei. Das Gefhrenpotential ist doch recht hoch. Von daher finde ich die Strafe ok, wenn nicht sogar zu niedrig. Alleine schon,wenn man mit so nem "langsamen" Schlitten durch die Gegend fährt..
Nach oben
Gast





BeitragVerfasst am: 20 Dez 2014 05:48   Titel: Antworten mit Zitat

Um das einfach mal klarzustellen, auch für alle mit Bayernsymbol: Niemand, aber auch einfach mal niemand hat hier irgendwas verharmlost. Im Gegensatz zu allen Steuerhinterziehungs- und sonstigen Threads. ALLE sagen, dass das nicht cool ist und bestraft gehört. Und genau so ist es geschehen.

Vielleicht war es ja nur eine lange geplante Bewerbung, denn manche Organisationen nehmen ja nur Menschen als Full Patch Member auf, wenn sie zuvor auch ordentlich Straftaten begangen haben...
Nach oben
Gast





BeitragVerfasst am: 20 Dez 2014 07:07   Titel: Antworten mit Zitat


Muppets hat folgendes geschrieben:
@deSuff

Diese Ansicht dürftest Du äußerst exklusiv für dich haben, gerade weil Du dich dem Begriff der abstrakten Gefahr verschließen möchtest. zum Glück sieht das der Rest der Republik anders und meint, dass Reus ohne Prüfung gefährlicher für den Straßenverkehr ist, als mit bestandener Prüfung.

Btt: Erstaunlich ist außerdem wie Kfz-Händler, Führerscheinstelle etc. bei Kauf und folgender Anmeldung der Autos es nicht geschafft haben, das Fehlen der Fahrerlaubnis zu bemerken. Als Händler muss man sich die Fahrerlaubnis vorlegen lassen. Sonst ist man bei fahrlässiger Körperverletzung etc. mit dabei.


Wo steht denn das?

Wenn der Wagen finanziert wird, ja, dann sicherlich. Ansonsten habe ich meinen Führschein auch nicht vorzeigen müssen, als ich mein Auto gekauft habe, bzw. in zig Autohäusern in denen ich beruflich unterwegs bin wäre mir noch nie aufgefallen, dass man außerhalb von Finanzierung den Führerschein vorlegen muss. Bei einem Werkstattersatzwagen, klar, bei Finanzierung (wie gesagt klar), aber ansonsten? Jeder kann sich doch ein Auto kaufen und es sich notfalls in den Garten stellen.
Nach oben
Gast





BeitragVerfasst am: 20 Dez 2014 11:45   Titel: Antworten mit Zitat


mistap3 hat folgendes geschrieben:
Um das einfach mal klarzustellen, auch für alle mit Bayernsymbol: Niemand, aber auch einfach mal niemand hat hier irgendwas verharmlost. Im Gegensatz zu allen Steuerhinterziehungs- und sonstigen Threads. ALLE sagen, dass das nicht cool ist und bestraft gehört. Und genau so ist es geschehen.


Es wurde schon öfters erwähnt, dass das gar nicht so schlimm sei. Manche argumentieren dabei mit dem Bauchgefühl, andere damit, dass ein fehlender Führerschein nichts über seine Fahrkünste aussagen muss etc.

Für mich ist das überhaupt keine Frage des Vereinswappens. Das kann man vielleicht beim Hotel-Lobby-Pinkler so machen, da kommt keiner zu Schaden, und beim Dönerweitwurf kann ich sogar schmunzeln, aber das hier ist eine ganz andere Kategorie, wenn man bedenkt, dass am Straßenverkehr viele Personen teilnehmen, z. B. Schulkinder, die Schutz bedürfen. Da braucht man keine Experten, die meinen, ohne Fahrprüfung herumgurken zu müssen und lieber auf gefälschte Fahrausweise setzen, weil das für sie anscheinend bequemer ist.
Nach oben
Gast





BeitragVerfasst am: 20 Dez 2014 12:09   Titel: Antworten mit Zitat


*Libuda* hat folgendes geschrieben:

mistap3 hat folgendes geschrieben:
Um das einfach mal klarzustellen, auch für alle mit Bayernsymbol: Niemand, aber auch einfach mal niemand hat hier irgendwas verharmlost. Im Gegensatz zu allen Steuerhinterziehungs- und sonstigen Threads. ALLE sagen, dass das nicht cool ist und bestraft gehört. Und genau so ist es geschehen.


Es wurde schon öfters erwähnt, dass das gar nicht so schlimm sei. Manche argumentieren dabei mit dem Bauchgefühl, andere damit, dass ein fehlender Führerschein nichts über seine Fahrkünste aussagen muss etc.


Ist wohl die Frage, worüber gerade konkret diskutiert wird.

Alleine der Punkt, ob jemand "fahren gelernt hat" oder nicht, seh ich jetzt auch nicht als das große Problem an - insbesondere mit Blick auf die ganzen Leute, die auf dem Papier fahren gelernt haben, es aber dennoch nicht können.

Der springende Punkt ist vielmehr der, dass sich Reus damit vorsätzlich über geltendes Recht hinwegsetzt - und das ist in einer Gesellschaft wie unsere ein absolutes NoGo! Insbesondere Leute, die im Rampenlicht stehen haben da eine noch größere Vorbildfunktion.
Selbst wenn Reus der weltbeste Autofahrer wäre, gelten die gesellschaftlichen Regeln auch für ihn. Und wenn ein Herr Reus glaubt, darüber zu stehen, sagt das zum einen einiges über die Person Reus aus, und muß zum anderen ebenso sanktioniert werden wie das bei jedem anderen "Normalsterblichen" auch der Fall wäre.
Nach oben
Gast





BeitragVerfasst am: 20 Dez 2014 12:23   Titel: Antworten mit Zitat


whisky2382 hat folgendes geschrieben:

Wo steht denn das?

Wenn der Wagen finanziert wird, ja, dann sicherlich. Ansonsten habe ich meinen Führschein auch nicht vorzeigen müssen, als ich mein Auto gekauft habe, bzw. in zig Autohäusern in denen ich beruflich unterwegs bin wäre mir noch nie aufgefallen, dass man außerhalb von Finanzierung den Führerschein vorlegen muss. Bei einem Werkstattersatzwagen, klar, bei Finanzierung (wie gesagt klar), aber ansonsten? Jeder kann sich doch ein Auto kaufen und es sich notfalls in den Garten stellen.


Du bist nicht verpflichtet den Führerschein vorzuzeigen. Der Händler sollte zu seiner eigenen Sicherheit aber die Vorlage verlangen. Nur so kann er sich ganz sicher aus einem strafrechtlichen Zusammenhang heraushalten. Hintergrund ist eine denkbare Strafbarkeit bei Fahrlässigkeitsdelikten. Stell dir vor, es fährt jemand ohne Führerschein mit seinem neuen Auto vom Hof und fährt an der nächsten Ampel jemanden um. Wer hat ihm das erst ermöglicht? Derjenige, der ihm quasi die "Tatwaffe" in die Hand gegeben hat. Allein schon um sich überhaupt nie mit so was befassen zu müssen, sollte jeder kluge Händler sich den Führerschein zeigen lassen. Bei mir wurde auch jedes Mal die Vorlage verlangt, auch um die Klassifizierung zu überprüfen. Schließlich gibt es mittlerweile auch deutlich mehr Klassen als früher.

Edit: Mindestens aber wird dich der Händler gefragt haben, oder? Ich habe auch schon gesehen, dass die Führerscheinklasse bei den persönlichen Daten im Kaufvertrag steht. Damit ist ein Risiko auch schon weitgehend eingedämmt. Wenn man dann natürlich lügt, ist das unter Umständen auch nicht mehr für den Händler ersichtlich.

Zuletzt bearbeitet von Gast am 20 Dez 2014 12:30, insgesamt einmal bearbeitet
Nach oben
Gast





BeitragVerfasst am: 20 Dez 2014 12:24   Titel: Antworten mit Zitat


*Sancho* hat folgendes geschrieben:


Der springende Punkt ist vielmehr der, dass sich Reus damit vorsätzlich über geltendes Recht hinwegsetzt - und das ist in einer Gesellschaft wie unsere ein absolutes NoGo! Insbesondere Leute, die im Rampenlicht stehen haben da eine noch größere Vorbildfunktion.
Selbst wenn Reus der weltbeste Autofahrer wäre, gelten die gesellschaftlichen Regeln auch für ihn. Und wenn ein Herr Reus glaubt, darüber zu stehen, sagt das zum einen einiges über die Person Reus aus, und muß zum anderen ebenso sanktioniert werden wie das bei jedem anderen "Normalsterblichen" auch der Fall wäre.


Absolut. Ich habe allerdings auch noch keinen Kommentar gelesen, der besagt, dass Reus nicht bestraft gehört, bzw. die Strafe zu hoch sei.

Das er sich absolut falsch und dumm verhalten hat, hat m.M.n. keiner bestritten. Vielmehr ist aber eine differenzierte Betrachtung noch lange keine Verharmlosung.
Nach oben
Gast





BeitragVerfasst am: 20 Dez 2014 13:07   Titel: Antworten mit Zitat


*Sancho* hat folgendes geschrieben:

Ist wohl die Frage, worüber gerade konkret diskutiert wird.

Alleine der Punkt, ob jemand "fahren gelernt hat" oder nicht, seh ich jetzt auch nicht als das große Problem an - insbesondere mit Blick auf die ganzen Leute, die auf dem Papier fahren gelernt haben, es aber dennoch nicht können.

Der springende Punkt ist vielmehr der, dass sich Reus damit vorsätzlich über geltendes Recht hinwegsetzt - und das ist in einer Gesellschaft wie unsere ein absolutes NoGo!


Für mich ist der Sinn hinter dem geltenden Recht entscheidend. Es wurde ja schon einiges hier angeführt, dass man in der Fahrschule einiges lernt. Gibt es einen, der sämtliche Fahrstunden ohne Fehler gemacht hat? Gibt es einen, der schon vor der ersten Theoriestunde alle Fragen beantworten konnte? Nebenbei wird der Führerschein für easy gehalten, aber dennoch rasseln rund ein Drittel durch diese Prüfung. Keiner weiß, wie gut Reus als 18-jähriger fahren konnte. Nur kann es garantiert nicht sein, dass ein 18-jähriger für sich entscheidet, dass er am Straßenverkehr mit PS-starken Maschinen teilnimmt und sich jeglicher Überprüfung seiner Fahreignung durch Urkundenfälschung entzieht.

Gerade bei diesem letzten Satz muss einen doch schon ins Auge springen, dass eine erhöhte Gefährdung für andere Verkehrsteilnehmer besteht, wenn man dies nicht unterbindet.

Deshalb kann ich diese Kommentar nicht verstehen (beispielhaft und nicht abschließend):


deSuff hat folgendes geschrieben:

Das Fahren mit überhöhter Geschwindigkeit eine Gefährdung darstellt leuchtet mir ja ein, aber inwieweit soll denn Fahren ohne Führerschein an sich schon eine Gefährdung sein?



PatrickX92 hat folgendes geschrieben:
Auf der einen Seite finde ich die Tat ansich halb so wild, viele verurteilen das ja vollkommen. Er konnte ja scheinbar Auto fahren, sonst wäre er nicht jahrelang ohne Unfall durchgekommen. Gefährdung für andere usw. das is einfach nur überzogen.



Dr.Exel hat folgendes geschrieben:

Gefühlt muss ich aber eher Patrick zustimmen, ich finde das jetzt ganz subjektiv weit weniger dramatisch - ohne es begründen zu können.



PatrickX92 hat folgendes geschrieben:

Ich kanns schon begründen. Auto fahren ist ja wohl kein Hexenwerk, weiß auch nicht wie die Leute drauf kommen hier immer von Gefährdung zu sprechen.



bozzo hat folgendes geschrieben:

Eine Gefährdung des Straßenverkehrs sehe ich da allerdings auch nicht. Da sollte man nicht mehr draus machen als es ist.


Auch das am häufigsten genannte Gegenargument ist doch recht zweifelhaft: Es gibt auch viele mit Führerschein, die nicht gut fahren können. Natürlich. Dies spiegelt sich in den Unfallzahlen junge Menschen wider:



Nur kann das schwerlich als Argument dafür gelten, dass man dann gleich sagt, dass es keine höhere Gefährdung mit sich bringt, wenn ein 18-jähriger erst gar nicht die Fahrschule beendet und lieber gleich auf eigene Faust mit einem PS-starken Auto durch die Prärie heizt. Der Fahrschulleherer kann in seinen Stunden den Anfänger wenigstens noch auf schwerwiegende Fehler aufmerksam machen und im Notfall selbst bremsen. Einer, der gar nicht erst in die Fahrschule geht, hat dieses Feedback nicht. Da ist das Feedback der Unfall, denn da wird er von niemanden im Vorfeld auf die Gefahr hingewiesen und es kann auch niemand für ihn bremsen.

Zudem siebt eben die Fahrschulprüfung schon die größten Heinis aus. Rund ein Drittel bestehen die Prüfung nicht und müssen noch weiterüben, bis sie besser werden. Insofern hat die Fahrschulprüfung schon heute eine gewisse Schutzwirkung auf andere Verkehrsteilnehmer, die ein Reus durch Urkundenfälschung umgangen hat.

Vielleicht wäre Reus mit 18 durch die Prüfung gerasselt, weil er entweder in der Theorie oder Praxis durchgefallen wäre? Who knows? Niemand, da Reus sich ja diesem Test entzogen hat.

Zuletzt bearbeitet von Gast am 20 Dez 2014 13:17, insgesamt einmal bearbeitet
Nach oben
Gast





BeitragVerfasst am: 20 Dez 2014 13:16   Titel: Antworten mit Zitat

Es liegt also hier gar nicht an der vermeintlichen Verharmlosung, die Du erkennen willst, sondern daran, dass Du nicht verstehst/nachvollziehen kannst, dass jemand auch ohne Führerschein nicht generell eine Gefährdung des Straßenverkehrs darstellen muss.

Es ist aber müßig zu diskutieren, weil Du hier einige Sachen durcheinanderschmeißt, die bislang differenziert betrachtet wurden. Zudem ist auch das Beispiel des 18-jährigen Fahranfängers wenig sinnvoll.
Nach oben
Gast





BeitragVerfasst am: 20 Dez 2014 13:18   Titel: Antworten mit Zitat


deSuff hat folgendes geschrieben:
Zudem ist auch das Beispiel des 18-jährigen Fahranfängers wenig sinnvoll.


Die Situation bestand damals, als Reus sich entschieden hat, die Prüfung nicht zu machen und auf eigene Faust loszufahren.
Nach oben
Gast





BeitragVerfasst am: 20 Dez 2014 13:21   Titel: Antworten mit Zitat


deSuff hat folgendes geschrieben:

Das er sich absolut falsch und dumm verhalten hat, hat m.M.n. keiner bestritten. Vielmehr ist aber eine differenzierte Betrachtung noch lange keine Verharmlosung.


Eine Verharmlosung kann schon in der Behauptung gesehen werden, dass eine Person ohne Fahrerlaubnis nicht zwingend gefährlicher ist, als eine Person mit Fahrerlaubnis. Eine Unterscheidung zwischen einer konkreten Gefährlichkeit und einer abstrakten Gefährlichkeit ist da schon angezeigt und abstrakt betrachtet ist eine Person ohne Fahrerlaubnis, die mit einem Kfz am Straßenverkehr teilnimmt, in dem jedem Fall gefährlicher, als eine Person mit Fahrerlaubnis.

Zur Info: Eine abstrakte Gefahr bestimmt sich im wesentlichen nach der allgemeinen Lebenserfahrung (Statistik). Sie also liegt vor, wenn eine Sachlage gegeben ist, die nach allgemeiner Lebenserfahrung einen Schaden für ein Rechtsgut erwarten lässt.
Nach oben
Gast





BeitragVerfasst am: 20 Dez 2014 13:36   Titel: Antworten mit Zitat

Wie gesagt, ich sehe das anders. Nur weil ich nicht die staatl. Legitimation besitze (den Nachweis erbracht habe), dass ich gewisse Fähigkeiten besitze, bin ich nicht generell eine Gefährdung des Straßenverkehrs. Ich kann diese Fähigkeiten sehr wohl auch ohne Fahrerlaubnis besitzen.

Das das allerdings nichts daran ändert, dass man sich strafbar macht, indem man ohne Fahrerlaubnis am Straßenverkehr teilnimmt ist natürlich unbestritten.

Ich halte in diesem Zusammenhang zwar sehr wenig von plakativen Beispielen, aber eine Person, die 20 Jahre Erfahrung im Straßenverkehr gesammelt hat (und dabei keinerlei 'Delikte' begangen hat) stellt nach meinem Verständnis auch ohne Fahrerlaubnis eine geringere (bis keine) Gefährdung des Straßenverkehrs dar, als der 18-jährige Fahranfänger, der gerade seine Prüfung bestanden hat.

edit: Und ich denke, dass die von dir angebrachte 'abstrakte Gefährdung' auf nichts anderes abzielt, als auf die bereits genannte und bejahte Erhöhung der Wahrscheinlichkeit einer Gefährdung.

Zuletzt bearbeitet von Gast am 20 Dez 2014 13:43, insgesamt einmal bearbeitet
Nach oben
Gast





BeitragVerfasst am: 20 Dez 2014 13:41   Titel: Antworten mit Zitat


*Libuda* hat folgendes geschrieben:

deSuff hat folgendes geschrieben:
Zudem ist auch das Beispiel des 18-jährigen Fahranfängers wenig sinnvoll.


Die Situation bestand damals, als Reus sich entschieden hat, die Prüfung nicht zu machen und auf eigene Faust loszufahren.


Und inwieweit taugen dann die von dir zitierten Aussagen (vor allem meine)? Ich kann das gerne aber nochmal deutlicher machen:


Zitat:
aber inwieweit soll denn Fahren ohne Führerschein an sich schon eine Gefährdung sein?


Ich habe auch andere Ausdrücke wie 'generell' oder 'per se' genutzt. Zudem direkt im zweiten Posting in diesem Thread gesagt, dass ich mich nicht auf den Reus-Fall beziehe...

Das ein 18-jähriger Fahranfänger ohne Führerschein eine Gefährdung darstellt, habe ich zu keinem Zeitpunkt verneint. Aber das macht nun mal immer noch nicht alls Verkehrsteilnehmer ohne Fahrerlaubnis zu einer generellen Gefährdung.
Nach oben
Gast





BeitragVerfasst am: 20 Dez 2014 13:47   Titel: Antworten mit Zitat

Ich verstehe ehrlich gesagt nicht wirlich, was ihr hier seitenlang diskutiert... Eigentlich geht es um zwei verschiedene Fragen und die muss man meiner Meinung nach trennen.

Kann Reus schlechter Auto fahren als der "durchschnittliche" Autofahrer und ist dadurch eine Gefährdung?
Indizien, die dagegen sprechen, gibt es: Er hat keine Fahrerlaubnis, die nachweist, dass man Gefahrenvermeidung und die Verkehrsregeln "erlernt" hat, er ist offensichtlich schon mehrfach bei Verkehrskontrollen durch Fehlverhalten ausfgefallen.
Dagegen sprechen auch ein paar Indizien. Soweit man weiß, hat er in den Jahren keine Unfälle verursacht, außerdem hat er beim Fahrtraining der Nationalmannschaft mitgemacht, wo es sicherlich aufgefallen wäre, dass er sein Auto nicht im Griff hat.
Im Endeffekt kann das keiner hier beurteilen, so sehr man auch intuitiv dazu neigt.

Ist sein Verhalten in falsch gewesen?
Dagegen gibt es eigentlich nur ein "Argument", nämlich: Es gibt schlimmeres Fehlverhalten. Dieses ist natürlich völlig untauglich.
Dafür spricht einiges. Die Fahrerlaubnis hat eine wichtige Legitimationsfunktion und ihr Erwerb ist aufgrund der Gefährlichkeit eines Autos mit vielen Aufgaben verbunden. Darüber hat sich Reus eigenmächtig hinweggesetzt. Wenn die Sache mit dem gefälschten Führerschein stimmt, hat er da auch mit relativ viel Vorsatz versucht, die Behörden zu täuschen, daher ist das für mich auch kein unbedarfter Fehltritt.
Mildernde Umstände sehe ich auch wenige. Bei Reus Einkommen ist er beim besten Willen nicht darauf angewiesen, selbst zu fahren. Als Fußballprofi, der offensichtlich genug Zeit hatte, um ein Auto zu kaufen und so viel zu fahren, dass er mehrfach geblitzt wurde, hätte er wohl auch die Zeit gehabt, um den Führerschein zu machen.

Das einzige, was man ihm da anrechnen kann, ist die Tatsache, dass er mit verstreichender Zeit ein immer höheres Risiko hatte, dass durch eine Anmeldung bei der Fahrschule seine Lüge auffliegt, in die Richtung geht ja auch Klopps Argumentation. Ich wäre unter Umständen sogar gewillt, diese Angst vor Entdeckung anzuerkennen, aber: sie hat Reus offensichtlich nicht daran gehindert, weiter privat Auto zu fahren, wobei er ja auch hätte entdeckt werden können. Sie hat ihn offensichtlich nicht daran gehindert, ein auffälliges Auto zu fahren, was die Entdeckungsgefahr ebenfalls erhöht. Sie hat ihn offensichtlich nicht einmal daran gehindert, Verkehrsregeln nicht einzuhalten.
Wenn Reus ab einem gewissen Punkt wirklich Angst vor der öffentlichen Bloßstellung gehabt hätte, dann hätte er doch einfach die Sponsorentermine rund ums Auto mit schlechtem Gewissen machen, aber eben privat nicht mehr fahren können. Oder eine Fahrschule des Vertrauens aufsuchen, die mit Geld zuschmeißen und "heimlich" den Führerschein nachmachen können, evtl. im Ausland und dann hier anerkennen lassen oder so. Hat er aber beides nicht getan.

Von daher steht es für mich völlig außer Frage, dass Reus moralisch falsch gehandelt und sich die aktuelle Häme eben auch selbst eingebrockt hat, ähnlich wie KHR oder Hoeneß auch. Ich habe für sein Verhalten ähnlich wie in den anderen Fällen auch wirklich wenig Verständnis.

Ob man Reus Verhalten moralisch jetzt weniger schlimm/ähnlich schlimm/schlimmer als Brandstiftung, Uhrenschmuggel, Steuerhinterziehung oder sonstwas findet, muss man dann letzten Endes selbst entscheid en. Da taugen auch die meisten der hier vorgebrachten Argumente in meinen Augen wenig.

Juristisch scheint es eher bei Uhrenschmuggel als bei Brandstiftung oder massiver Steuerhinterziehung zu liegen.
Nach oben
Gast





BeitragVerfasst am: 20 Dez 2014 14:07   Titel: Antworten mit Zitat

Hier sind zu viele Leute unterwegs die in ihrer kleinen Fast&Furios Welt leben.

Niemand, aber absolut niemand kann mit 25, geschweige den mit 18 gut Auto fahren.... das geht nicht, und wer das von sich behauptet überschätzt sich maßlos.
Nach oben
Gast





BeitragVerfasst am: 20 Dez 2014 14:13   Titel: Antworten mit Zitat


Bad Al hat folgendes geschrieben:
Hier sind zu viele Leute unterwegs die in ihrer kleinen Fast&Furios Welt leben.

Niemand, aber absolut niemand kann mit 25, geschweige den mit 18 gut Auto fahren.... das geht nicht, und wer das von sich behauptet überschätzt sich maßlos.


Und eine weitere fragwürdige Verallgemeinerung

Was heißt denn 'gut Auto fahren'? Und warum sollte das Alter hier der entscheidende Faktor sein und nicht die (z.B.) wirkliche Erfahrung in Form von abgespulten Kilometern?
Nach oben
Gast





BeitragVerfasst am: 20 Dez 2014 14:17   Titel: Antworten mit Zitat


deSuff hat folgendes geschrieben:

Bad Al hat folgendes geschrieben:
Hier sind zu viele Leute unterwegs die in ihrer kleinen Fast&Furios Welt leben.

Niemand, aber absolut niemand kann mit 25, geschweige den mit 18 gut Auto fahren.... das geht nicht, und wer das von sich behauptet überschätzt sich maßlos.


Und eine weitere fragwürdige Verallgemeinerung

Was heißt denn 'gut Auto fahren'? Und warum sollte das Alter hier der entscheidende Faktor sein und nicht die (z.B.) wirkliche Erfahrung in Form von abgespulten Kilometern?


so schauts aus....

und warum das allgemeine "niemand kann"? Niemand kann mit 18 Jahren oder auch mit 25 alle Gefahren im Straßenverkehr meistern.

Wer meint er kann mit 25 Jahren eben gut Auto fahren, soll mal im Winter in den Bay.Wald kommen.

Zuletzt bearbeitet von Gast am 20 Dez 2014 14:49, insgesamt einmal bearbeitet
Nach oben
Gast





BeitragVerfasst am: 20 Dez 2014 14:37   Titel: Antworten mit Zitat

Ich glaube schon, dass es einige Leute gibt, die auch mit 25 sehr gut fahren können. In der Grundtendenz, dass sich die meisten Autofahrer (gerade in dem Alter) maßlos überschätzen, würde ich dir aber völlig Recht geben.
Nach oben
Gast





BeitragVerfasst am: 20 Dez 2014 14:50   Titel: Antworten mit Zitat

Es liegt nicht am Alter...

Gefühlte 60% der Autofahrer überschätzen sich, 30% unterschätzen sich (und sind daher zu ängstlich) und die restlichen 10% fahren gut Auto. Ich persönlich weiß das ich zu den 70% gehöre...
Nach oben
Gast





BeitragVerfasst am: 20 Dez 2014 15:07   Titel: Antworten mit Zitat


DonBrot hat folgendes geschrieben:
Es liegt nicht am Alter...

Gefühlte 60% der Autofahrer überschätzen sich, 30% unterschätzen sich (und sind daher zu ängstlich) und die restlichen 10% fahren gut Auto. Ich persönlich weiß das ich zu den 70% gehöre...


Überschätzung beim Autofahren ist bei jeder Altersgruppe ein Problem. Allerdings stechen auch hier junge, männliche Autofahrer besonders hervor:


Zitat:
Aber auch wenn man fragt: "Gehören Sie zur besseren Hälfte der Autofahrer?", antwortet stets eine Mehrheit mit Ja. Mal sind es 90 Prozent, in einer kanadischen Umfrage waren es sogar alle Befragten. Das Erschreckende: Männliche, junge Autofahrer, die besonders viele Unfälle verursachen, haben das größte Selbstvertrauen.


Zusammen mit anderen Faktoren, wie "sich in der Gruppe beweisen wollen", "höhere Risikobereitschaft" und "mangelnde Erfahrung" etc. sind das Gründe, warum gerade junge Autofahrer deutlich höhere Unfallraten haben.

Es fehlt letztlich auch eine gewisse Reife:


Zitat:
Der Schluss der Forscher: Man muss eine gewisse Grundfähigkeit haben, um seine Unfähigkeit zu erkennen. Letztlich kann man nur durch Bildung die Menschen dazu bringen, dass sie mit Sokrates sagen: "Ich weiß, dass ich nichts weiß."


http://www.zeit.de/2014/24/dunning-kruger-effekt-stimmts

Nur das richtig Ärgerliche an dieser Sache ist: Gerade im Straßenverkehr müssen oft Unschuldige diese Selbstüberschätzung ausbaden, zum Teil sogar Schulkinder. Das lässt meinen Hals enorm anschwellen.

Deshalb zeige ich Null-Toleranz, wenn sich ein 18-jähriger dazu entschließt, die Fahrprüfung nicht abzuschließen und somit zumindest einen gewissen Grundskill testen zu lassen, sondern lieber aus reiner Beqeumlichkeit Urkundenfälschung begeht.


Zitat:

Was die Forscher aber besonders schockierte: Selbst als sie den Teilnehmern die Ergebnisse der anderen zeigten, ihnen also die Chance gaben, sich selbst realistischer einzuschätzen, korrigierten die Probanden aus dem schwächsten Viertel ihr übertriebenes Selbstbild nicht. Flapsig gesprochen: Sie waren zu dumm, um die eigene Dummheit zu erkennen, und strotzten weiterhin vor Selbstbewusstsein.


Gerade die Dummen strotzen vor Selbstbewusstsein. Deshalb sind Prüfungen/Tests unumgänglich. Ein Dummer merkt nicht einmal, dass er etwas nicht ausreichend kann. Wie gesagt, die Mucke annmachen, den Arm lässig aus dem Seitenfenster raushalten und kräftig aufs Gaspedal steigen, ist noch lange kein Zeichen dafür, dass man Autofahren kann.
Nach oben
Gast





BeitragVerfasst am: 20 Dez 2014 16:20   Titel: Antworten mit Zitat


Muppets hat folgendes geschrieben:

deSuff hat folgendes geschrieben:

Das er sich absolut falsch und dumm verhalten hat, hat m.M.n. keiner bestritten. Vielmehr ist aber eine differenzierte Betrachtung noch lange keine Verharmlosung.


Eine Verharmlosung kann schon in der Behauptung gesehen werden, dass eine Person ohne Fahrerlaubnis nicht zwingend gefährlicher ist, als eine Person mit Fahrerlaubnis. Eine Unterscheidung zwischen einer konkreten Gefährlichkeit und einer abstrakten Gefährlichkeit ist da schon angezeigt und abstrakt betrachtet ist eine Person ohne Fahrerlaubnis, die mit eineüm Kfz am Straßenverkehr teilnimmt, in dem jedem Fall gefährlicher, all eine Person mit Fahrerlaubnis.

Entschuldigung, aber ich lasse mir mit Sicherheit keine Verharmlosung vorwerfen, wenn ich zB sage, dass wir hier überhaupt nicht darüber urteilen können, ob Marco Reus ein guter oder schlechter Autofahrer ist, bzw. eine (konkrete) Gefahr darstellte oder nicht. Das ist keine Verharmlosung, sondern eine Differenzierung. Der Gesetzgeber differenziert an dieser Stelle zu Recht nicht, aber wir sind nicht der Gesetzgeber. Differenzierte Sichtweisen als Verharmlosungen darzustellen, halte ich hingegen für Polemisierung.

Ums mal plakativ darzustellen:

Eine Person ohne Fahrerlaubnis IST nicht zwingend gefährlicher als eine Person mit Fahrerlaubnis. Er ist nämlich "nur" abstrakt gesehen gefährlicher. Differenzierung, keine Verharmlosung.
Nach oben
Gast





BeitragVerfasst am: 20 Dez 2014 18:38   Titel: Antworten mit Zitat


Bad Al hat folgendes geschrieben:
Hier sind zu viele Leute unterwegs die in ihrer kleinen Fast&Furios Welt leben.

Niemand, aber absolut niemand kann mit 25, geschweige den mit 18 gut Auto fahren.... das geht nicht, und wer das von sich behauptet überschätzt sich maßlos.


Sebastian Vettel kann also nicht Auto fahren? Michael Schumacher konnte zu der Zeit kein Auto fahren? Das ist jetzt eine Sache bei der man durchaus anderer Meinung sein kann.

Grundsätzlich kann man sogar sagen, wer sich in ein Auto setzt es ankriegt und fährt, kann Auto fahren. Die Frage ist ja nicht ob er es kann, sondern ob er es darf. Das ist maßgeblich, und dafür ist numal die Prüfung maßgeblich bzw. das verhalten danach (nämlich ob jemand den wieder einen abnimmt ob ganz oder auf Zeit).
Nach oben
Gast





BeitragVerfasst am: 20 Dez 2014 19:31   Titel: Antworten mit Zitat

Im Straßenverkehr zu fahren ist was völlig anderes, als auf der Rennstrecke. Eher sind Motorsportler sogar noch eine größere Gefahr, weil sie sich im Straßenverkehr überschätzen und Geschwindigkeiten unterschätzen. Vielleicht lassen wir die daher besser außen vor.
Nach oben
Gast





BeitragVerfasst am: 20 Dez 2014 20:05   Titel: Antworten mit Zitat

Wegen dem Strafmaß, kennt jemand vergleichbare Fälle?
Bei Reus sind es 90 Tagessätze.

Bei jemandem mit 1500 € Brutto oder ca. 1000 € Netto im Monat wären das 3000€ für 7 Jahre ohne Führerschein fahren...

Ist in dem Strafmaß der "falsche niederländische" Führerschein auch enthalten? ...oder kommt da noch mal was auf Reus zu?
Nach oben
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde
Gehe zu Seite Zurück  1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9  Weiter
Seite 5 von 9



Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht mitmachen.


Powered by phpBB © 2001, 2002 phpBB Group