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Comunio-Talk: FC Bayern und Katar - Ein skrupelloser Deal?

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Gast





BeitragVerfasst am: 27 Jan 2016 15:37   Titel: Comunio-Talk: FC Bayern und Katar - Ein skrupelloser Deal? Antworten mit Zitat

Gerade bin ich über diesen Kommentar zum Sponsorendeal des FC Bayern gestoßen:

http://www.spiegel.de/sport/fussball/fc-bayern-muenchen-und-der-katar-deal-in-der-pflicht-kommentar-a-1074187.html

Der FC Bayern versprach im Gegenzug für ein Sponsorenengagement, dass man sich für soziale Belange und Menschenrechte stark machen werde. Der Autor plädiert dafür, dass man den Verein beim Wort nehmen und am besten wöchentlich nachfragen sollte, in welcher Art denn diese Ziele verfolgt werden würden.

Das würde ich sehr begrüßen.

Ich frage mich aber auch, wie weit der FC Bayern noch gehen wird, um seine Markt und Liga beherrschende Position zu stärken. Denn ein Deal mit Katar ist immer auch ein Deal, der zwingende Auswirkungen auf Image und sozialen Status hat. Ich kann mich noch sehr gut daran, erinnern, dass Hoeneß auf einer Mitgliederversammlung ausgeflippt ist und gesagt hat, dass "niemand E-Bay verhindern könne".

"Verhindern" hätte tatsächlich keinen Zweck, aber ob man auch jeden Deal des Geldes wegen mitmachen muss? Und das in einem Verein, der stets betont, dass man sich seiner Tradition und seiner Werte bewusst sei? Ich sehe nur, dass Guardiola auf das klassische "mia san mia" nicht besonders viel gibt, was u. a. auch an dem Wechsel Schweinsteigers gut abzulesen war. Und dann schließt der Verein einen Deal mit einem Unternehmen aus Katar (fest in den Händen der Scheichs), einem Land, in dem Werte (das "Wir-Gefühl", Gleichheit und Fairness), wie sie der FCB hierzulande lautstark propagiert eigentlich gar nicht gelten sollen.

Dazu ein Auszug aus Wikipedia:

Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International kritisieren die zahlreichen Menschenrechtsverletzungen, die im Berichtsjahr in Katar begangen wurden. Freedom House schätzt die Lage in Katar grundsätzlich als nicht frei ein. Frauen erführen oft weiterhin Benachteiligungen, obwohl sich die Situation im Vergleich zum Vorjahr leicht verbessert habe. Blasphemie in der Öffentlichkeit kann Haftstrafen von bis zu sieben Jahren zur Folge haben.

In Katar besteht die Todesstrafe weiterhin. Im Oktober 2002 wurde ein jordanischer Journalist von einem Gericht in Doha zum Tode verurteilt. Es wurde ihm vorgeworfen, für den jordanischen Geheimdienst gezielte Spionage in Katar betrieben zu haben. Am 17. März 2003 wurde er allerdings durch den Emir Hamad bin Chalifa Al Thani begnadigt und auf freien Fuß gesetzt.

Die Arbeits- und Lebenssituation von Arbeitsmigranten in Katar sind teilweise menschenunwürdig. Die Vereinten Nationen forderten Katar im November 2013 mit Blick auf die Fußball-Weltmeisterschaft 2022 auf, die Lage der Arbeitsmigranten zu verbessern. „Bei vielen Einwanderern werden an ihren Arbeitsplätzen die Menschenrechte verletzt, manche erhalten ihren Lohn nicht, oder ihnen wird weniger gezahlt als vereinbart“, sagte der UN-Sonderberichterstatter für die Rechte von Migranten, François Crépeau.


https://de.wikipedia.org/wiki/Katar

Ich werte diesen Sponsorendeal als weiteres Indiz dafür, dass der FC Bayern seine Werte mehr und mehr vernachlässigt und sich ausschließlich wie ein börsennotiertes Unternehmen verhält. Das ist m. E. ein grober Fehler, denn jedes wirtschaftliche Handeln eines Fußballvereins ist stets mit dem sozialen Anspruch des Vereins verbunden. Und das lässt einen ganz erheblichen Widerspruch entstehen, der sich nicht durch große schwarze Zahlen rechtfertigen lässt.

Ich glaube, dass der FCB unter der Führung von Hoeneß diesen Deal nicht abgeschlossen hätte. Rummenigge scheint da keine Skrupel zu kennen, was ich auch auf seinen viel zu guten Draht nach Katar zurückführen möchte. Erinnert ihr euch? Schaut mal hier:

http://www.sueddeutsche.de/sport/wegen-luxus-uhren-aus-katar-rummenigge-zahlt-euro-strafe-1.1815183

Und wie seht ihr das? Hat der FCB die Grenze des guten Geschmacks überschritten und evtl schon seine Seele verkauft? Oder handelt es sich um eine wirtschaftlich kluge Entscheidung?

Zuletzt bearbeitet von Gast am 28 Jan 2016 08:29, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Gast





BeitragVerfasst am: 27 Jan 2016 17:01   Titel: Antworten mit Zitat

Ich möchte nur kurz folgendes einwenden:
Der FC Bayern steht im europäischen Wettbewerb ganz und gar nicht "marktbeherrschend" da. An der Bundesliga wird die sportliche Führung nicht mehr gemessen, was wirklich zählt ist die Champions League. (Kein Meister und dafür CL-Sieger > Meister und keine CL)

Somit ist man wirtschaftlich betrachtet zu solchen Deals gezwungen.

Darüberhinaus könnte man den Gedanken der Globalisierung direkt über Bord werfen, wenn man ihn an seine eigenen Werte knüpft. Nicht alles was in unserer Kultur für richtig angesehen wird, muss auch zwingend für andere richtig sein. Außerdem müsste man dann jedes andere, international agierende Unternehmen so behandeln wie du es forderst.

Mit Uli Hoeneß und KHR hat das meiner Meinung nach überhaupt nichts zu tun. Vielmehr muss man eben Wege finden um trotz nationaler Solidarität mit internationalen Spitzenteams mithalten zu können.

[& dass Werte, die ein Unternehmen nach außen hin preisgibt, in der Wirtschaft viel Marketing sind, sollte jedem klar sein. Das machen andere Vereine wie Dortmund o.ä. nicht anders]
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Gast





BeitragVerfasst am: 28 Jan 2016 03:00   Titel: Antworten mit Zitat


Ke01 hat folgendes geschrieben:
Ich möchte nur kurz folgendes einwenden:
Der FC Bayern steht im europäischen Wettbewerb ganz und gar nicht "marktbeherrschend" da. An der Bundesliga wird die sportliche Führung nicht mehr gemessen, was wirklich zählt ist die Champions League. (Kein Meister und dafür CL-Sieger > Meister und keine CL)

Somit ist man wirtschaftlich betrachtet zu solchen Deals gezwungen.

Darüberhinaus könnte man den Gedanken der Globalisierung direkt über Bord werfen, wenn man ihn an seine eigenen Werte knüpft. Nicht alles was in unserer Kultur für richtig angesehen wird, muss auch zwingend für andere richtig sein. Außerdem müsste man dann jedes andere, international agierende Unternehmen so behandeln wie du es forderst.

Mit Uli Hoeneß und KHR hat das meiner Meinung nach überhaupt nichts zu tun. Vielmehr muss man eben Wege finden um trotz nationaler Solidarität mit internationalen Spitzenteams mithalten zu können.

[& dass Werte, die ein Unternehmen nach außen hin preisgibt, in der Wirtschaft viel Marketing sind, sollte jedem klar sein. Das machen andere Vereine wie Dortmund o.ä. nicht anders]

Schöne Erklärung für das Wort "skrupellos".
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Gast





BeitragVerfasst am: 28 Jan 2016 08:06   Titel: Antworten mit Zitat

Jo, dann ist halt die ganze Welt skrupellos.
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Gast





BeitragVerfasst am: 29 Jan 2016 03:37   Titel: Antworten mit Zitat

Menschen, Vereine, Organisationen, .. Das Leben ist dadurch bestimmt sich in den Dienst von anderen zu stellen, zu geben, zu nehmen und vor allem zurück zu geben.. Katar gibt, Bayern nimmt und wird auch einiges zurück geben... in diesen Fall guck nun die ganze Welt mit ihren Augen auf Katar, es werden Fragen aufkommen und der Druck auf die Verursacher von Unterdrückung und Menschenrechtsverletzung steigt. .
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Mattz
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Anmeldungsdatum: 05.07.2004
Beiträge: 7071
BeitragVerfasst am: 29 Jan 2016 07:02   Titel: Antworten mit Zitat

Wollen wir nicht die EM 2024? Da hat der Franz bestimmt was eingefädelt ... bzw blind unterschrieben - auf dem Rücken eines Sklaven, den er so natürlich auch nicht sehen konnte.
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Gast





BeitragVerfasst am: 29 Jan 2016 08:37   Titel: Antworten mit Zitat

Immer diese Hetze. Ach wie einfach es ist auf dem großen FC Bayern rumzuhaken. Es gibt vllt. Menschenrechtsverletzungen in Katar und DESHALB ist jedes Unternehmen in Katar genau so und lebt dieses so aus? Einfach lächerlich. Wirtschaftlich gesehen sehe ich bei diesem Deal absolut keine Bedenken und das hat nunmal oberste Priorität für eine AG. Wer nun mit Argumenten kommt, dass es in Katar nicht "ordnungsgemäß" zugeht, der sollte erstmal hinterfragen wie so etwas in Deutschland aussieht. Natürlich ist hier alles "ein wenig" menschenrechtlicher geregelt, aber Ausbeutung gibt es auch hier. Es gibt diverse Zeitarbeitsfirmen, Leiharbeiter, 3-Schicht-Betrieb und die Unternehmensstrategie von Discounter-(Lebensmittel-)ketten ist auch nicht gerade ohne.
Verkauft man also als Deutscher seine Seele, wenn man bei Ama-Zone, Pri-Marke oder Discounter-Läden einkauft oder generell Produkte mti "Made in Taiwan/ China". Ich denke nicht!
Aber vllt. bin ich ebenfalls skrupellos, was das angeht.
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Gast





BeitragVerfasst am: 29 Jan 2016 11:21   Titel: Antworten mit Zitat

Ich würde auch nicht sagen, dass der Sponsorendeal überhaupt nicht hätte zustande kommen dürfen, aber der FC Bayern hat scheinbar auch nicht seine Verhandlungsposition dazu genutzt, um bereits Verbesserungen zu erreichen. Und die Flughafengesellschaft ist meiner Kenntnis nach fest in den Händen der Scheichs, die aktiv Einfluss auf die Lebensbedingungen in dem Land nehmen können. Keiner erwartet Wunder, aber eine menschenrechtstreue Linie hätte der FC Bayern klar fordern und auch durchsetzen können.

Katar hat selbstverständlich ein immenses Interesse daran, dass der Sponsorendeal steht, denn man bemüht sich natürlich in der Außendarstellung sehr darum, nicht als ein Land wahrgenommen zu werden, dass das eigene Volk und die Gastarbeiter ausbluten lässt. Der Sponsorendeal ist aber reines Marketing, denn Katar versucht hier nur "sauber" zu wirken, ohne wirklich etwas ändern zu müssen.

Wenn beim FC Bayern jemand nicht nur den bloßen Geldregen vor Augen gehabt hätte, dann wäre das aufgefallen und man hätte neben dem Geldregen auch was für die Menschen und für den Sport tun können. Diese Chance scheint erstmal vertan, denn verbesserte Lebens- und Arbeitsbedingungen sind nach dem bisherigem Stand der Dinge nicht Gegenstand des Sponsorendeals gewesen.

Und dieses unsägliche Gerede davon, dass Sport und Politik nichts miteinander zu tun hätte, kann hier nicht gelten. Diese Behauptung trübt den Blick. In Wahrheit geht es doch nicht nur um Sport, sondern um ein knallhartes wirtschaftliches Geschäft. Und in der Wirtschaft geht es immer auch um Politik und je einflussreicher ein deutsches Unternehmen in der Wirtschaft ist, desto größer ist auch die Verpflichtung dieses Unternehmens, die für uns verbindlichen Werte von den Vertragspartnern einzufordern. Vermögen und Erfolg sind nicht nur eine Berechtigung, sondern begründen stets auch eine Verpflichtung. Das ist eine der wesentlichen Aussagen der sozialen Marktwirtschaft. Und dies gilt umso mehr, als es sich um einen Sportverein handelt, der zudem Hauptaktionär der ausgegliederten eigenen Aktiengesellschaft ist.

Für mich bedeutet das, dass den FC Bayern eine doppelte Verpflichtung trifft: Einmal ist er verpflichtet, die Werte des Sports weiterzugeben und vorzuleben und zum Anderen ist er verpflichtet, als deutsches Unternehmen für die Werte der sozialen Marktwirtschaft einzutreten. Alles andere ist Heuchelei. Und es wäre dem Verein auch möglich so zu handeln, auch wenn dabei z. B. nicht 2 Millionen € im Jahr, sondern nur 1 Million € im Jahr rausspringen.
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W.Zevon
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Anmeldungsdatum: 12.07.2005
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BeitragVerfasst am: 29 Jan 2016 12:14   Titel: Antworten mit Zitat

Gut, Muppets, hast Recht. Bayern hat verantwortungslos, ohne Skrupel und entweder ohne nachzudenken oder, was noch bedenklicher wäre, vorsätzlich und egoistisch gehandelt, so wie also immer. Und jetzt? Lizenentzug, öffentliche Entschuldigung und Rücktritt der Führungsetage? Was schlägst Du vor?
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BeitragVerfasst am: 29 Jan 2016 12:16   Titel: Antworten mit Zitat


Determin hat folgendes geschrieben:
Immer diese Hetze. Ach wie einfach es ist auf dem großen FC Bayern rumzuhaken. Es gibt vllt. Menschenrechtsverletzungen in Katar und DESHALB ist jedes Unternehmen in Katar genau so und lebt dieses so aus? Einfach lächerlich. Wirtschaftlich gesehen sehe ich bei diesem Deal absolut keine Bedenken und das hat nunmal oberste Priorität für eine AG. Wer nun mit Argumenten kommt, dass es in Katar nicht "ordnungsgemäß" zugeht, der sollte erstmal hinterfragen wie so etwas in Deutschland aussieht. Natürlich ist hier alles "ein wenig" menschenrechtlicher geregelt, aber Ausbeutung gibt es auch hier. Es gibt diverse Zeitarbeitsfirmen, Leiharbeiter, 3-Schicht-Betrieb und die Unternehmensstrategie von Discounter-(Lebensmittel-)ketten ist auch nicht gerade ohne.
Verkauft man also als Deutscher seine Seele, wenn man bei Ama-Zone, Pri-Marke oder Discounter-Läden einkauft oder generell Produkte mti "Made in Taiwan/ China". Ich denke nicht!
Aber vllt. bin ich ebenfalls skrupellos, was das angeht.


Rhetorisch und argumentativ ist dein Post leider unterste Schublade. Es geht nicht darum auf dem FC Bayern rumzuhacken, es geht um den Verkauf von Werten auf Kosten von Menschenleben (buchstäblich). Tu nicht so als ob es diese kritischen Stimmen nicht auch bei anderen Vereinen geben würde bzw. gibt (Paris, Barca).

Gerade weil die Menschenrechtsverletzungen in Katar bekannt sind, kann man eben nicht so einfach von der Unschuldsvermutung ausgehen, sondern muss einen solchen Vertrag mit einem katarischen Unternehmen vor diesem Hintergrund vorab prüfen und absichern. Aber gehen wir mal davon aus, dass das die Bayern schon gemacht haben. Dennoch haben sie, wie Muppets richtig schreibt, es verpasst die Situation zu nutzen um einen Beitrag eben gegen die Umstände in dem Land zu leisten. So was nennt man auch Unterlassungssünde.


Determin hat folgendes geschrieben:
Wirtschaftlich gesehen sehe ich bei diesem Deal absolut keine Bedenken und das hat nunmal oberste Priorität für eine AG.


Das ist ein Blankoscheck für skrupelloses Verhalten. Warum nicht gleich Kinderarbeit und Menschenhandel offen unterstützen, wenn es sich wirtschaftlich gesehen lohnt?


Determin hat folgendes geschrieben:
erstmal hinterfragen wie so etwas in Deutschland aussieht.


Auch das ist kein Argument. Ein Unrecht kann doch kein Freibrief für weiteres Unrecht sein. Und nur weil man nicht von heute auf morgen eine perfekte Welt schaffen kann, sollte man es gleich ganz bleiben lassen? Irgendwo muss man nunmal anfangen. Nebenbei gesagt finde ich es eine Unverschämtheit eine deutsche 3-Schicht-Strategie mit der Sklavenarbeit in Katar gleichzustellen!


Determin hat folgendes geschrieben:
Verkauft man also als Deutscher seine Seele, wenn man bei Ama-Zone, Pri-Marke oder Discounter-Läden einkauft oder generell Produkte mti "Made in Taiwan/ China". Ich denke nicht!
Aber vllt. bin ich ebenfalls skrupellos, was das angeht.


Wenn man mal so drüber nachdenkt - ja, in gewissem Maße schon. Wer sich keine Gedanken drüber macht ob für seine 10-Euro Jeans "made in Taiwan" Kinder arbeiten und sterben mussten, der Verkauft seine Seele. Aber zum Glück kannst du dank deiner gelobten Skrupellosigkeit Nachts ruhigen Gewissens schlafen gehen.
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BeitragVerfasst am: 29 Jan 2016 12:18   Titel: Antworten mit Zitat


W.Zevon hat folgendes geschrieben:
Gut, Muppets, hast Recht. Bayern hat verantwortungslos, ohne Skrupel und entweder ohne nachzudenken oder, was noch bedenklicher wäre, vorsätzlich und egoistisch gehandelt, so wie also immer. Und jetzt? Lizenentzug, öffentliche Entschuldigung und Rücktritt der Führungsetage? Was schlägst Du vor?


Netter Versuch die Diskussion ad absurdum zu führen, aber warum bleibst du nicht einfach beim Thema?
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W.Zevon
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Anmeldungsdatum: 12.07.2005
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BeitragVerfasst am: 29 Jan 2016 12:21   Titel: Antworten mit Zitat


Austriaco hat folgendes geschrieben:

W.Zevon hat folgendes geschrieben:
Gut, Muppets, hast Recht. Bayern hat verantwortungslos, ohne Skrupel und entweder ohne nachzudenken oder, was noch bedenklicher wäre, vorsätzlich und egoistisch gehandelt, so wie also immer. Und jetzt? Lizenentzug, öffentliche Entschuldigung und Rücktritt der Führungsetage? Was schlägst Du vor?


Netter Versuch die Diskussion ad absurdum zu führen, aber warum bleibst du nicht einfach beim Thema?


Dass da welches wäre? Bayern verhält sich skrupellos. Haben wir doch geklärt. Oder wollen wir nochmals von vorne beginnen?
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BeitragVerfasst am: 29 Jan 2016 12:29   Titel: Antworten mit Zitat


W.Zevon hat folgendes geschrieben:

Austriaco hat folgendes geschrieben:

W.Zevon hat folgendes geschrieben:
Gut, Muppets, hast Recht. Bayern hat verantwortungslos, ohne Skrupel und entweder ohne nachzudenken oder, was noch bedenklicher wäre, vorsätzlich und egoistisch gehandelt, so wie also immer. Und jetzt? Lizenentzug, öffentliche Entschuldigung und Rücktritt der Führungsetage? Was schlägst Du vor?


Netter Versuch die Diskussion ad absurdum zu führen, aber warum bleibst du nicht einfach beim Thema?


Dass da welches wäre? Bayern verhält sich skrupellos. Haben wir doch geklärt. Oder wollen wir nochmals von vorne beginnen?


Zum Beispiel: Was wären angemessene Schritte von Bayern um diese Vertragspartnerschaft mit Katar zum Guten zu nutzen? Was kann man als einfacher Fan für Schritte gehen (zum Beispiel wie Muppet im Originalpost anmerkt, die Verantwortlichen wöchentlich daran erinnern, dass man nicht wegguckt und ein bestimmtes Verhalten von seinem Verein erwartet).
Oder man kann sachliche Argumente bringen, wenn man seinen Verein vor falschen Anschuldigungen schützen will. Sich über den Diskussionspartner lustig zu machen trägt sicher in keiner Weise irgendwozu bei, also kann man es auch sein lassen.
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BeitragVerfasst am: 29 Jan 2016 15:12   Titel: Antworten mit Zitat


Austriaco hat folgendes geschrieben:

Tu nicht so als ob es diese kritischen Stimmen nicht auch bei anderen Vereinen geben würde bzw. gibt (Paris, Barca).

Mache ich nicht. Aber Bayern das als Unternehmen zu unterstellen, weil Rummenigge oder Beckenbauer sich außerhalb ihrer Bayern-Position falsch verhalten haben, ahlte ich für falsch. Ich habe nicht gesagt, dass sich Bayern nicht falsch verhalten hat, sondern nur, dass man das Bayern aufgrund von Rummenigges "Uhren-Affäre" unterstellen kann.

Austriaco hat folgendes geschrieben:

Gerade weil die Menschenrechtsverletzungen in Katar bekannt sind, kann man eben nicht so einfach von der Unschuldsvermutung ausgehen, sondern muss einen solchen Vertrag mit einem katarischen Unternehmen vor diesem Hintergrund vorab prüfen und absichern. Aber gehen wir mal davon aus, dass das die Bayern schon gemacht haben. Dennoch haben sie, wie Muppets richtig schreibt, es verpasst die Situation zu nutzen um einen Beitrag eben gegen die Umstände in dem Land zu leisten. So was nennt man auch Unterlassungssünde.

Die Unschuldsvermutung gilt vorab erstmal immer und Bayern hat als Unternehmen auch nicht die Pflicht dagegen vorzugehen. Bayern oder auch andere dafür anzuprangern, dass sie so etwas unterlassen, ist falsch. Vielmehr sollte man diejenigen, die so einen Deal nicht eingehen, loben bzw. belohnen. Das ist nicht dasselbe, als ob man jmd. bestraft, weil er nichts tut

Austriaco hat folgendes geschrieben:


Determin hat folgendes geschrieben:
Wirtschaftlich gesehen sehe ich bei diesem Deal absolut keine Bedenken und das hat nunmal oberste Priorität für eine AG.

Das ist ein Blankoscheck für skrupelloses Verhalten. Warum nicht gleich Kinderarbeit und Menschenhandel offen unterstützen, wenn es sich wirtschaftlich gesehen lohnt?

Gibts das jetzt per Scheck?! Nichts tun ist nicht dasselbe wie (offen) unterstützen. Außerdem super zu wissen, dass du so genaue Informationen hast, dass beim Flughafen Katar Menschenrechtsverletzungen begangen werden. Ja, es mag sie in Katar geben, aber woher nimmt man den Beweis, dass das auch beim FLughafen Katar so ist, mit dem der Deal über die Bühne ging. Vllt. wurde auch der Deal gerade mit dem FLughafen unter Dach und Fach gebracht, weil hier diese Umstände nicht vorliegen.

Austriaco hat folgendes geschrieben:


Determin hat folgendes geschrieben:
erstmal hinterfragen wie so etwas in Deutschland aussieht.

Auch das ist kein Argument. ... Nebenbei gesagt finde ich es eine Unverschämtheit eine deutsche 3-Schicht-Strategie mit der Sklavenarbeit in Katar gleichzustellen!

Das meinte ich auch nicht. Wollte nur getreu nach dem Motto "Schau erstmal auf dich selbst, bevor du über andere meckerst" argumentieren. Es ist reine Heuchelei in anderen Ländern etwas zu verbessern, wenn man als großes deutsches Unternehmen noch genügend Möglichkeiten hat, in Deutschland etwas zu machen. Sich in die Politik von anderen Ländern einzumischen, dafür ist selbst der Fc Bayern zu klein und unbedeutend, auch wenn dort natürlich menschlich gesehen mehr Handlungsbedarf steckt als in Deutschland.

Zu guter Letzt:

Austriaco hat folgendes geschrieben:
Aber zum Glück kannst du dank deiner gelobten Skrupellosigkeit Nachts ruhigen Gewissens schlafen gehen.

Ich habe meine Skrupellosigkeit nicht gelobt, ja noch nicht einmal angenommen. Das hübsche Wörtchen vllt. macht hier was aus.


Ich glaube insgesamt, dass der Fc Bayern in Deutschland deutlich mehr bewegen kann als in Katar, auch wenn es in Katar vllt. nötiger wäre. Aber es gibt einen Haufen Politiker oder Organisationen, die die Pflicht haben, sich den Menschenrechtsverletzungen anzunehmen und etwas dagegen zu tun. Ein Sportverein braucht damit nicht anzufangen. Es ist schön, wenn er es tut, aber ihn anzuprangern, wenn ers nicht macht, ist einfach falsch.

@Muppets: Vermögen und Erfolg begründen keine Verpflichtung. Es wäre Utopia, wenn dies so wäre. Zitat: "ist er (Anmerkung: Fc Bayern) verpflichtet, als deutsches Unternehmen für die Werte der sozialen Marktwirtschaft einzutreten." Auch das ist fragwürdig. Nur weil man in Deutschland der sozialen Marktwirtschaft "unterworfen" ist, muss man dieses wirtschaftliche Leitbild nicht im Ausland vertreten. Das würde bei den Vorwürfen an Katar ja bedeuten, dass ein Fussballverein aus Katar sich im Ausland für Menschenrechtsverletzungen stark machen müsste. Die deutsche Nationalmannschaft müsste Freundschaftsspiele zB in den USA boykottieren, da diese keine soziale Marktwirtschaft haben.
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Gast





BeitragVerfasst am: 29 Jan 2016 15:57   Titel: Antworten mit Zitat


Determin hat folgendes geschrieben:
Vermögen und Erfolg begründen keine Verpflichtung. Es wäre Utopia, wenn dies so wäre.

Das ist ernsthaft deine Meinung? Schonmal den Gedanken weitergesponnen, was wäre, wenn du Recht hättest? Wahnsinn.
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Gast





BeitragVerfasst am: 29 Jan 2016 17:08   Titel: Antworten mit Zitat

Ein kurzer Zwischenruf:

Es geht hier um eine wirklich interessante Diskussion am Beispiel des FC Bayern. Pauschalierende Positionen ala "Der FC Bayern ist böse und macht damit nur böse Dinge" sind genauso dämlich wie die Gegenposition "ich muß meinen geliebten Verein gegen vermeintliche Hater verteidigen".
Das Thema bietet einfach zu viele interessante Aspekte. Ich werde mir daher das Recht rausnehmen, Posts, die lediglich auf die Fanboy vs. Hater Debatte abzielen kommentarlos zu löschen.

Ein kurze Selbstreflektion, ob das Geschriebene auch dann 1 zu 1 zur eigenen Meinung passt, wenn statt "FC Bayern" irgend ein anderer Verein da stehen würde, wäre angebracht - und zwar auf beiden Seiten.
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Gast





BeitragVerfasst am: 29 Jan 2016 18:19   Titel: Antworten mit Zitat


Determin hat folgendes geschrieben:

@Muppets: Vermögen und Erfolg begründen keine Verpflichtung. Es wäre Utopia, wenn dies so wäre. Zitat: "ist er (Anmerkung: Fc Bayern) verpflichtet, als deutsches Unternehmen für die Werte der sozialen Marktwirtschaft einzutreten." Auch das ist fragwürdig. Nur weil man in Deutschland der sozialen Marktwirtschaft "unterworfen" ist, muss man dieses wirtschaftliche Leitbild nicht im Ausland vertreten. Das würde bei den Vorwürfen an Katar ja bedeuten, dass ein Fussballverein aus Katar sich im Ausland für Menschenrechtsverletzungen stark machen müsste. Die deutsche Nationalmannschaft müsste Freundschaftsspiele zB in den USA boykottieren, da diese keine soziale Marktwirtschaft haben.


Das Vermögen in der BRD eine Verpflichtung begründet kann man u. a. aus Art. 14 Grundgesetz ersehen:


Art 14

(1) Das Eigentum und das Erbrecht werden gewährleistet. Inhalt und Schranken werden durch die Gesetze bestimmt.

(2) Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.

(3) Eine Enteignung ist nur zum Wohle der Allgemeinheit zulässig. Sie darf nur durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes erfolgen, das Art und Ausmaß der Entschädigung regelt. Die Entschädigung ist unter gerechter Abwägung der Interessen der Allgemeinheit und der Beteiligten zu bestimmen. Wegen der Höhe der Entschädigung steht im Streitfalle der Rechtsweg vor den ordentlichen Gerichten offen.


Und diese Säulen der sozialen Marktwirtschaft sind "gute" Werte, denn alles, was einen ausgewogenen Ausgleich zwischen (Vermögens-)Interessen des Einzelnen und (Vermögens-)Interessen der Allgemeinheit herstellt, kann man nur als sinnvoll und fair bezeichnen. Kennst Du ein System, dass sich bewährt hat und den Menschen mehr Rechte und Wohlstand gesichert hat, als die soziale Marktwirtschaft? Unser System sichert ein menschenwürdiges Leben ab. Es hat Schwächen; so wie jedes System gelangt es auch an seine Grenzen. Und dann ist es die Aufgabe der deutschen Unternehmen trotzdem die Linie einzuhalten und sich nicht rücksichtslos zu bereichern. Denn eines sollte man nicht vergessen: Den FC Bayern in dieser Form und Gestalt, den könnte es in einem Land, in dem die Regeln von Katar gelten würden, nie geben, ebenso wie jeden anderen Fußballverein in der Bundesliga nicht ("Never forget where you´re coming from"). Fußball ist Freiheit, Fußball ist Gleichheit.

In Katar bemüht sich kaum jemand aus der Führungskaste um einen fairen Interessenausgleich. Dort ist man es überwiegend gewohnt zu herrschen und das von Natur aus. Dort regiert erstmal das Öl und ich sehne den Tag herbei, an dem die Menschheit nicht mehr vom Öl abhängig sein wird, denn dann ist mit dem Geschacher Schluss.
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BeitragVerfasst am: 30 Jan 2016 07:56   Titel: Antworten mit Zitat

Selbst wenn Doha Airport ein neuer Tiefpunkt ist, finde ich den Abstand zu anderen "schlimmen" Sponsoren jetzt nicht soo groß. Je nach Einstellung könnte man auch locker Gazprom, Turkish Airlines, Wiesenhof, etcetc. verdammen, zumindest dürfte Einigkeit darüber bestehen, dass das nicht unbedingt beliebte oder faire Unternehmen sind. Dem folgend kann man gleich mit Adidas und Co weiter machen, und am besten gleich eine Schwaze Liste erstellen.

Ich finde die Grenzziehung auf jeden Fall etwas willkürlich, aber so oder so kräht da in paar Wochen kein Hahn mehr danach, bis zum nächsten Drama eben.
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Alo Atog
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Anmeldungsdatum: 08.02.2006
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BeitragVerfasst am: 30 Jan 2016 10:16   Titel: Antworten mit Zitat

Also über Gazprom und Wiesenhof (obwohl Werder da ja keinen direkten Einfluss drauf hatte) wurde hier auch schon oft genug diskutiert.
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BeitragVerfasst am: 30 Jan 2016 13:34   Titel: Antworten mit Zitat

Zu Recht, wie ich finde. Unsere Trainingslagerwahl habe ich auch kritisch gesehen und die Rechtfertigung "Andere sind auch schlimm/schlimmer" finde ich furchtbar.

Was mich an dem Katardeal besonders stört, ist die zynische Art und Weise, wie der FC Bayern auf der einen Seite sein Image als unbequemer und stolzer "Judenclub" zur NS-Zeit pflegt und sich auf der anderen Seite dann für ein paar Euro bei Katar an.

Klar kann man sagen, dass Vereine, Firmen und Personen alles machen sollten, was ihnen wirtschaftliche Vorteile bringt. Aber ich glaube man verkennt dann an der Stelle viele andere Probleme, die so ein Verhalten auslöst.
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Gast





BeitragVerfasst am: 30 Jan 2016 13:42   Titel: Antworten mit Zitat

Der Deal ist scheiße und ich würde mir wünschen, das über den Deal mehr in den Medien kommen würde.

Auf SkySportNews kommt da komischerweise gar nichts.

Das Trainingslager ist schon grenzwertig, aber einen Werbedeal? Das als Bayern mit der Geschichte? einfach scheiße... dann kann also näcshtes Jahr ein Irantripp angesetzt werden und evtl findet man ja mit Gazprom noch einen Platinwerbepartner.

Dieser Deal darf nichtmals dem größten FCB Fan egal sein...
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BeitragVerfasst am: 30 Jan 2016 13:43   Titel: Antworten mit Zitat


Fonzie hat folgendes geschrieben:
Zu Recht, wie ich finde. Unsere Trainingslagerwahl habe ich auch kritisch gesehen und die Rechtfertigung "Andere sind auch schlimm/schlimmer" finde ich furchtbar.

Was mich an dem Katardeal besonders stört, ist die zynische Art und Weise, wie der FC Bayern auf der einen Seite sein Image als unbequemer und stolzer "Judenclub" zur NS-Zeit pflegt und sich auf der anderen Seite dann für ein paar Euro bei Katar an.

Klar kann man sagen, dass Vereine, Firmen und Personen alles machen sollten, was ihnen wirtschaftliche Vorteile bringt. Aber ich glaube man verkennt dann an der Stelle viele andere Probleme, die so ein Verhalten auslöst.


Vor allem passt diese Einstellung dann überhaupt nicht zu der Kritik an anderen Vereinen, die sich eben wegen wirtschaftlicher Vorteile an Investoren oä verkaufen.
Die moralische Grenzlinie immer genau da zu ziehen, wo es zu dem eigenen Verein passt, das hat dann etwas von Doppelmoral.

Aber mit Ethik ist es ja bei vielen ( dem Großteil) der Menschen eh so, dass gilt:
Was mir hilft ist gut und richtig, moralisch verwerflich ist nur, was andere machen.
Das hat ja schon die Causa UH deutlich gezeigt.


Ich verstehe nicht, warum man sich nicht auch kritisch mit den Handlungen des Lieblingsvereins auseindersetzen kann.
Nirgends ist alles gut, richtig und ethisch vorbildlich.
Jeder Mensch sollte eigene moralische Werte haben und die dann auch L osgelöst von eigenen Vorteilen beurteilen können.

Und die Prämissen Wirtschaft vor Ethik ist mM nicht richtig.
Wie andere schon angemerkt haben, muss man den Gedanken nur mal zu Ende denken.
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W.Zevon
Weltmeister
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Anmeldungsdatum: 12.07.2005
Beiträge: 6720
Wohnort: Berlin-Capital of Talents
BeitragVerfasst am: 30 Jan 2016 14:33   Titel: Antworten mit Zitat


da18 hat folgendes geschrieben:

Fonzie hat folgendes geschrieben:
Zu Recht, wie ich finde. Unsere Trainingslagerwahl habe ich auch kritisch gesehen und die Rechtfertigung "Andere sind auch schlimm/schlimmer" finde ich furchtbar.

Was mich an dem Katardeal besonders stört, ist die zynische Art und Weise, wie der FC Bayern auf der einen Seite sein Image als unbequemer und stolzer "Judenclub" zur NS-Zeit pflegt und sich auf der anderen Seite dann für ein paar Euro bei Katar an.

Klar kann man sagen, dass Vereine, Firmen und Personen alles machen sollten, was ihnen wirtschaftliche Vorteile bringt. Aber ich glaube man verkennt dann an der Stelle viele andere Probleme, die so ein Verhalten auslöst.


Vor allem passt diese Einstellung dann überhaupt nicht zu der Kritik an anderen Vereinen, die sich eben wegen wirtschaftlicher Vorteile an Investoren oä verkaufen.
Die moralische Grenzlinie immer genau da zu ziehen, wo es zu dem eigenen Verein passt, das hat dann etwas von Doppelmoral.

Aber mit Ethik ist es ja bei vielen ( dem Großteil) der Menschen eh so, dass gilt:
Was mir hilft ist gut und richtig, moralisch verwerflich ist nur, was andere machen.
Das hat ja schon die Causa UH deutlich gezeigt.


Ich verstehe nicht, warum man sich nicht auch kritisch mit den Handlungen des Lieblingsvereins auseindersetzen kann.
Nirgends ist alles gut, richtig und ethisch vorbildlich.
Jeder Mensch sollte eigene moralische Werte haben und die dann auch L osgelöst von eigenen Vorteilen beurteilen können.

Und die Prämissen Wirtschaft vor Ethik ist mM nicht richtig.
Wie andere schon angemerkt haben, muss man den Gedanken nur mal zu Ende denken.


Das ist doch überall, unabhängig von Farbe, Art oder was auch immer so. Jeder versucht sein Handeln, oder das einer präferierten Gruppe mal mehr mal weniger objektiv und reflektiert zu rechtfertigen. Darum doch auch meine vermeintliche Provokation oben. Natürlich ist es verwerflich und dieser permanente (zu neudeutsch) "Whataboutism" auch unsäglich. Indes aber auch nicht minder anmaßend, für sich moralisch die Weisheit gepachtet zu haben und zu meinen ad eins, alle müssten so sein und zweitens als Außenstehender ohne jedwede interne Kenntnis einen Sachverhalt zu bewerten resp. Handelnde zu stigmatisierten. Und dies, da kann mir jeder erzählen was er will, geschieht in erster Linie bei Sachverhalten, Personen oder Personengruppen, die einem eh nicht liegen oder ein Dorn im Auge sind...Aber das ist jetzt OT und führt zu weit... In diesem Sinne, weitermachen und ich werde ab sofort einen großen Bogen um diesen Thread machen...
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BeitragVerfasst am: 30 Jan 2016 14:45   Titel: Antworten mit Zitat

Das sehe ich ein wenig anders.

Man muss doch als Fan nicht alles gut finden und alles rechtfertigen.

Im Gegenteil sogar, bin ich der Meinung, dass fast nirgends immer alles nur gut und richtig ist.


Ich zB bin Gladbachfan. Und Königs macht wirtschaftlich einen Superjob, seit er sich auch aus sportlichen Dingen raushält läuft es bestens bei Gladbach.
Aber, deshalb stehe ich seiner Steuerhinterziehung trotzdem kritisch gegenüber, verurteile sie und hatte nichts dagegen, wenn Gladbach ein Präsident führen würde, der eben keine Steuerstraftat begangen hat.
Gladbachfan bin ich immer noch. Königs unreflektiert beurteilen, seine Straftat gar rechtfertigen oder relativieren, kommt mir aber nicht in den Sinn.

Und ein Sponsorenvertrag mit dem Staat Katar, das würde ich ganz sicher bei Gladbach kritisieren, egal wieviel Geld das auch bringen mag.


Moralische Wertvorstellungen sind ja eigentlich eben losgelöst von Sympathie und Nutzen zu sehen.
Wer da eben nicht unabhängig davon bewertet, der begibt sich ganz klar in das Feld der Doppelmoral.
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Gast





BeitragVerfasst am: 30 Jan 2016 14:59   Titel: Antworten mit Zitat

Ich sehe das auch eher wie da18.

Beim BVB würde ich mich deutlich mehr über Katar als Hauptsponsor aufregen, als ich es jetzt bei Bayern tue. Überspitzt könnte man sagen, dass es da ja eher in mein subjektives Bild vom unmoralischen Verbrecherclub passt. Mit dem BVB identifiziere ich mich und umso härter würden mich Handlungen, mit denen ich mich absolut gar nicht arrangieren kann, ärgern.
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