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Comunio-Talk: FC Bayern und Katar - Ein skrupelloser Deal?

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Gast





BeitragVerfasst am: 15 Feb 2016 09:50   Titel: Antworten mit Zitat


Muppets hat folgendes geschrieben:
Außer Coca Cola und Zillertal.at sind das auch deutsche Unternehmen. Bisher habe ich nicht gehört, dass bei diesen Firmen in Produktion und Fertigung Menschenrechte missachtet werden.


Das stimmt aber bei Coca Cola nicht. Sauberes Trinkwasser ist seit 2010 ein Menschenrecht und gerade da hat Coca Cola ein massives Problem. Man muss nur mal nach Indien schauen, wo eine Abfüllanlage von der einheimischen Bevölkerung geschlossen gehalten wird (bzw. wurde; habe auf die Schnelle nur einen Bericht von 2007 gefunden, die Trinkwasserprobleme bestehen aber noch heute), da das wenige Grundwasser durch Coca Cola aufgebraucht/verschmutzt wurde. Dem Konzern war das dann aber auch egal und man ist gerichtlich dagegen vorgegangen...
Man tut zwar inzwischen so als wäre das Problem für Coca Cola wichtig und als hätte man etwas geändert, aber anscheinend ist das nur für die Publicity und im Grunde hat sich (fast) nichts geändert. Katar ist da sicherlich noch um einiges schlimmer, das ist mir schon klar. Die anderen haben aber auch genug Dreck am Stecken. Bei denen läuft einfach nur die Publicity-Maschine wesentlich besser.
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Alo Atog
Moderator
Moderator 

Anmeldungsdatum: 08.02.2006
Beiträge: 19282
BeitragVerfasst am: 16 Feb 2016 11:49   Titel: Antworten mit Zitat

Als Relentless (gehört ja zu Coca Cola) bei Pauli Sponsor wurde sind die Fans da ja auch Sturm gelaufen, wegen diesen Sachen.
_________________
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Gast





BeitragVerfasst am: 16 Feb 2016 17:00   Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe leider auch keine aktuellere Meldung zu den Vorgängen finden können. Hoffen wir einfach, dass Coca Cola nicht mehr so verfährt.

Bei kickwelt gibt es zum Thema folgenden Kommentar:

http://kickwelt.de/allgemein/fc-bayern-getan-wird-einfach-was-sich-auszahlt-61203.html?cfeed=1

Die Einschätzung des Autors ist recht zutreffend, ich glaube aber nicht, dass man den FC Bayern mit der Bundesregierung vergleichen sollte. Die Bundesregierung unterhält (gute) Beziehungen zu vielen Ländern, in denen Menschenrechte konsequent verletzt werden - nicht aber, weil man das so möchte, sondern weil man es muss. Einerseits ist man von bestimmten Ressourcen abhängig, andererseits sind gute diplomatische Beziehungen das A und O in der Politik. Eine Regierung muss völlig andere Maßstäbe erfüllen, als ein wirtschaftlich agierender Fußballverein. Zudem setzt sich die Bundesregierung nachhaltig dafür ein, dass die Menschenrechtsverletzungen abgestellt werden. Das Thema Menschenrechte ist seit Jahren ein Thema, wenn deutsche Außenminister außerhalb Europas unterwegs sind.

Der FC Bayern hat den Deal des Geldes wegen ausgehandelt. Man hätte aber sicher andere ertragreiche Optionen nutzen können - dieser Meinung bin ich nach wie vor. Nun sind auch schon ein paar Wochen ins Land gegangen und von dem angekündigten Engagement ist auch im Ansatz noch nichts zu sehen.
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Gast





BeitragVerfasst am: 17 Feb 2016 13:27   Titel: Antworten mit Zitat

http://www.handelszeitung.ch/unternehmen/coca-cola-werk-indien-muss-dichtmachen-627640

Coca Cola tut zwar so, als würde man versuchen etwas zu ändern. Geändert hat sich aber nichts und 2014 haben die Inder deswegen auch eine Abfüllanlage geschlossen. Und das obwohl sie sich angeblich schon seit vielen Jahren dafür einsetzen, dass die Umwelt- und Wasserverschmutzung dort verhindert wird (im Spiegel wurde z.B. schon 2007 das gleiche kritisiert und indische Umweltschützer haben damals schon gesagt, dass Coca Cola offensichtlich nichts bis viel zu wenig macht).
Aber interessant zu sehen, dass du bei Stuttgart/Coca Cola einfach mal hoffst, dass sich schon was geändert haben wird, bei Bayern/Katar kritisierst du aber bereits seit ein paar Wochen den Deal und auch, dass sich Bayern noch nicht dafür eingesetzt hat, dass sich etwas ändert. Der Bayern-Deal besteht aber noch nicht so lange und es kann sich dementsprechend auch noch nicht unglaublich viel zum besseren verändert haben. Zumal Bayern ja versichert hat, dass man sich dafür einsetzt die dortigen Bedingungen zu verbessern. Solche soziale Projekte brauchen aber auch erstmal Zeit bis sie geplant und angelaufen sind. Die Bekundungen von Bayern-Seite hast du aber von Anfang an nicht zählen lassen. Und das riecht dann schon ein bisschen nach Doppelmoral...
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Gast





BeitragVerfasst am: 17 Feb 2016 16:35   Titel: Antworten mit Zitat

Ich weiß leider so gut wie nichts über die Hintergründe bei den Vorgängen bei Coca Cola, weshalb ich mir dazu auch keine Meinung bilden konnte. Ob überall umweltfreundlich und wassersparend produziert wird, entzieht sich leider meiner Kenntnis. Im Übrigen haben die Behörden ja scheinbar gehandelt und Coca Cola in die Schranken gewiesen. Das war scheinbar auch richtig so. Diese Behörden haben die Fabrik aber zuvor auch erst zugelassen. Das würde in der BRD vermutlich nicht passieren.

Du vergleichst nun aber die Vorgänge in Indien mit denen in Katar und kommst zu dem Ergebnis, dass man in beiden Fällen handeln müsse. Das halte ich für sehr gewagt. Im Übrigen stellt sich die Frage, wo man als Verein ernsthaft mitreden kann. Kann man das bei umweltrechtlichen Aspekten? Oder kann man das bei Werten, die sich im Sport wiederfinden (Gleichheit, Fairness)?

Ich würde vom FC Bayern jedenfalls nicht einfordern, dass Coca Cola (übrigens auch Sponsor des FC Bayern) umweltgerecht zu produzieren hat. Das ginge wohl zu weit. Aber ob man die an den Fußballstadien mitarbeitenden Gastarbeiter menschenwürdig behandelt und nicht jeden Tag der Gefahr des Todes aussetzt, dürfte sehr wohl ein verhandlungsfähiger Punkt sein. Und natürlich hoffe ich dennoch, dass es bei Coca Cola keine weiteren Vorgänge wie diesen gibt und geben wird. Und das lässt keine Doppelmoral entstehen.
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Gast





BeitragVerfasst am: 17 Feb 2016 16:42   Titel: Antworten mit Zitat

???

Bei Coca Cola ist es egal, ob die die Welt verpesten und Trinkwasser kaputt machen... aber bei einen Flughafen, der in einem Land steht das Menschenrechte missachtet muss man handeln?



Ein hoch auf dieses Forum
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Gast





BeitragVerfasst am: 17 Feb 2016 17:25   Titel: Antworten mit Zitat

Ich fände es super, wenn wir nicht ständig unterschiedliche Dinge vermengen wurden und vergleiche einfach weglassen.

Ganz gleich, wie man nun zu der/den individuellen Wertung einzelner hier steht, hilft das in einer sachlichen Diskussion in den seltensten Fällen.
Denn nur weil jemand anderes eventuell schlimmeres macht, ändert das mM nach ja gar nichts an der moralischen Einordnung des Ursprungsthemas.
Entweder irgendetwas ist ok, oder eben nicht.
Eine aber-andere-machen- doch- dies-oder-das-Argumentation ist in moralischen Wertung wertlos und unnütz.
Das kann und sollte man sicherlich auch diskutieren, aber eben woanders.

Das betrifft nicht nur dieses Thema, um das noch mal zu herauszustellen.

Dh, hier sollte es um den Deal der Bayern mit dem Airport gehen.

Die Tatsache, dass Bayern am gleichen Tag den Deal mit Katar offenbart, wie man öffentlichkeitswirksam seine judische Vergangenheit/Gegenwart beteuert, wusste ich nicht und das finde ich auch höchst unglücklich.
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Gast





BeitragVerfasst am: 17 Feb 2016 18:17   Titel: Antworten mit Zitat

@Bad Al

Das meinst Du doch jetzt nicht ernst, oder? Ich habe mit keinem Wort geschrieben, dass es egal ist, was Coca Cola macht. Aber das Umweltverschmutzung einen Stellenwert hinter Rechten wie dem Recht auf Menschenwürde, dem Recht auf Leben, dem Recht auf körperliche Unversehrtheit und dem Recht auf Gleichbehandlung usw. einnimmt, dürfte doch wohl einleuchten, oder? Das ist nicht vergleichbar.
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Gast





BeitragVerfasst am: 17 Feb 2016 18:45   Titel: Antworten mit Zitat

Natürlich ist das nicht vergleichbar...

darum trägst ja du ein VFB Wappen und ich nicht.
Andersrum wärs aber auch echt langweilig, oder?
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Gast





BeitragVerfasst am: 18 Feb 2016 10:06   Titel: Antworten mit Zitat

@Muppets: Streng genommen wird durch Coca Cola das Recht auf Leben und das Recht auf Unversehrtheit schon angegriffen. Sowohl in Indien durch die Wasserproblematik, als auch in Kolumbien durch katastrophale Arbeitsbedingungen und wohl auch in zahlreichen anderen Fabriken. Und es ist ja schön, dass du die Hoffnung hast, dass es bei Coca Cola nicht mehr so abläuft. Diese Dinge laufen aber schon seit Jahren ab und es wird auch seit Jahren schon verkündet, dass Coca Cola etwas dagegen machen würde...Komischerweise hast du aber bei Bayern nicht die Hoffnung, dass die versprochenen sozialen Projekte durchgezogen werden oder etwas bringen.
Dass man die Fälle an sich nicht komplett vergleichen kann und Katar noch ein Stück weit böser ist, bestreite ich aber auch nicht. Es wirkt nur so als wäre es dir beim VFB nicht so wichtig wie beim FCB, dass ein Sponsor Menschenleben bedroht und das hinterlässt ein kleines Gschmäckle

@da18: Momentan hat es sicherlich nur bedingt etwas mit dem Thema zu tun. Ich habe das Beispiel VFB-Coca Cola aufgegriffen, weil Muppets gesagt hat, dass ihm von den Stuttgarter Sponsoren nicht bekannt ist, dass Menschenrechte missachtet werden. Generell wüsste ich auch nicht was dagegen spricht aus dem Thread einen allgemeinen Moral im Fußball Thread zu machen. Denn das Beispiel zeigt ja durchaus, dass moralisch fragwürdige Deals bei allen Vereinen vorkommen. Vor allen bei den größeren Vereinen mit internationalen Sponsoren hat man wahrscheinlich innerhalb von kürzester Zeit immer etwas gefunden, was man moralisch kritisieren kann.


Aber um auch noch was zum Thema zu schreiben: An dem Bayern-Katar-Deal kann man nichts schön reden, die negativen Punkte wurden hier ja auch schon umfangreich aufgezählt. Und ich denke auch, dass sich Bayern durch die Internationalisierung ein Stück weit geändert hat, genauso durch den Abgang von Hoeneß. Das passt aber ins Weltbild und ich halte es auch für durchaus möglich, dass andere Vereine da in Zukunft mit vergleichbaren Deals nachziehen werden. Generell wird aber glaube ich auch die Verhandlungsposition oder Macht von Bayern ein bisschen überschätzt. Wirklich mehr als die bereits verkündeten sozialen Projekte (die meiner Meinung nach sehr wenig bringen werden) konnte man da denke ich nicht rausholen. Es waren ja keine Verhandlungen zwischen 2 Unternehmen die auf Augenhöhe sind sondern zwischen einem Unternehmen und einem Staat.
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Gast





BeitragVerfasst am: 18 Feb 2016 10:26   Titel: Antworten mit Zitat

Wenn der FC Bayern ernsthaft in dieser Richtung etwas unternehmen wollte, dann wären die Medien die ersten, die es erfahren, denn der FC Bayern würde das gnadenlos als Imagekampagne betreiben. Schau dir an, wie man - wohlgemerkt erst nach weiteren 70 Jahren - die jüdische Vergangenheit des eigenen Vereins und das traurige Schicksal dieser Menschen anerkannt und aufgearbeitet hat. War das kein Medienspektakel?

Wenn es eine solche Vereinbarung zwischen Hamad International Airport und dem FC Bayern gäbe, dann wäre das längst offen gelegt worden. Ebenso wie sämtliche beabsichtigten Maßnahmen oder Projekte. Der FC Bayern sonnt sich sonst bei jeder sich bietenden Gelegenheit im eigenen Glanz, nur hier nicht, obwohl es ohne Ende Prestige zu holen gäbe und man etwas Gutes bewirken könnte. Das ist doch unglaubwürdig. Warum sollte der FC Bayern nur in diesem Fall eine Ausnahme machen?

Ich denke zu der Vergleichbarkeit ist mittlerweile alles gesagt. Ich sage mal bewusst überspitzt, dass ich lieber verschmutztem Wasser ausgesetzt bin, als 20 Peitschenhieben und willkürlicher Haft.
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callsaul
1. Bundesliga
1. Bundesliga 

Anmeldungsdatum: 22.07.2014
Beiträge: 654
BeitragVerfasst am: 18 Feb 2016 11:03   Titel: Antworten mit Zitat

der kreis schließt sich, weil du in der willkürhaft bestimmt verschmutztes wasser bekommst
_________________
Fußball ist einfach: Rein das Ding – und ab nach Hause.
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Gast





BeitragVerfasst am: 18 Feb 2016 16:18   Titel: Antworten mit Zitat


Muppets hat folgendes geschrieben:


... Ich sage mal bewusst überspitzt, dass ich lieber verschmutztem Wasser ausgesetzt bin, als 20 Peitschenhieben und willkürlicher Haft.


und das krasseste daran! Es gibt Leute die zahlen damit sie ausgepeitscht werden Würden aber nie auch nur einen Tropfen verschmutztes Wasser trinken.

Und nun?

Kapierst du nicht, das du hier eine Doppelmoral an den Tag legst die in einen Bilderbuch stehen könnte?

Und ich werfe dir sogar vor, das du das tust, weil du ein VFB Wappen trägst und es gegen den FCB geht.

p.s.
Nochmals zur Klärung meines Standpunktes.
Der Deal ist das letzte, ich bin enttäuscht vom FCB.

Nur sollte man am Boden bleiben, die Welt wird in Katar nicht besser, wenn der FCB kommt und sagt "Ihr werdet erst Partner mit uns, wenn ihr die Menschenrechte ab jetzt akzeptiert!"
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Gast





BeitragVerfasst am: 18 Feb 2016 17:46   Titel: Antworten mit Zitat


Bad Al hat folgendes geschrieben:


Nur sollte man am Boden bleiben, die Welt wird in Katar nicht besser, wenn der FCB kommt und sagt "Ihr werdet erst Partner mit uns, wenn ihr die Menschenrechte ab jetzt akzeptiert!"



Das ist aber auch eine Totachlagargumentation, die man immer bringen kann, die aber dennoch völlig sinnfrei ist.
Denn damit kannst du (fast) jedes Unrecht rechtfertigen bzw. moralisch legitimieren, weil ein einzelner in seltensten Fällen etwas ändern kann.

Aber gerade die einflussreichsten (Menschen oder Organisationen) können am ehesten ein Zeichen setzen, um viele andere mitzuziehen.
Wenn Erzgebirge Aue so einen Deal ablehnt, hat das längst nicht die Wirkung, wie beim FC Bayern.
Gerade die reichen müssen doch die moralischen Zeichhen setzten, das Gemeinwohl berücksichtigen, die kleinen haben da wesentlich weniger Einfluss.

Und außerdem:
Nur weil man etwas eventuell nicht verhindern kann, muss man es ja noch lange nicht unterstützen bzw. selbst zum Profiteur werden.

Denk das mal zuende, und das auch in anderen Feldern.
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Gast





BeitragVerfasst am: 18 Feb 2016 18:07   Titel: Antworten mit Zitat

Da hast du natürlich recht...
und mir ist bewusst, dass einer mal anfangen muss um was zum ändern
Aber soll ich mir nun einen anderen Verein suchen?
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Gast





BeitragVerfasst am: 18 Feb 2016 18:09   Titel: Antworten mit Zitat


Bad Al hat folgendes geschrieben:


Und nun?

Kapierst du nicht, das du hier eine Doppelmoral an den Tag legst die in einen Bilderbuch stehen könnte?



Der Vorwurf der Doppelmoral wäre dann gerechtfertigt, wenn es sich um vergleichbare Vorgänge handelte, die man unterschiedlich bewerten würde. Das ist offensichtlich nicht der Fall. Ich kann ganz frei weg von der Seele sagen, dass ich die Vorgänge bei Coca Cola missbillige und muss dennoch nicht in gleicher Weise Alarm schlagen, wie es im Falle des Sponsorendeals des FC Bayern geboten ist.

Coca Cola ist, wenn es um Menschenrechtsverletzungen geht, ein Niemand im Vergleich zum Land Katar. Coca Cola verkauft übrigens auch in Israel - Katar weigert sich Israelis ins Land zu lassen und erkennt den Staat Israel nicht mal an. Das sind völlig andere Dimensionen und das ist keinesfalls vergleichbar. Mehr muss man dazu auch nicht mehr sagen. Das lenkt alles nur vom wahren Thema ab und stellt auch nur wieder einen Versuch dar, Kritiker verstummen zu lassen.
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Gast





BeitragVerfasst am: 18 Feb 2016 18:17   Titel: Antworten mit Zitat

Al:
Ich habe ja gesagt, dass zB auch ich nicht hinter allem stehe, was meinen Verein betrifft, aber trotzdem Fan geblieben bin.
Irgendwo gibt es da wahrscheinlich aber eine Grenzlinie, die bei jedem individuell ist und die man fiktiv auch für sich selbst schwer endgültig festlegen kann.
Keine Ahnung, wie ich zu Gladbach stehen würde, bei so einem Deal.
Klar ist nur, dass ich das klar kritisieren würde und auch hoffen würdr, dass das viele tun und der öffentliche Druck dann so groß werden würde ( ich als einzelner, und unwichtiger Fan habe da null Gehör, kann nichts verändern ...siehe oben), dass die handelten Personen zum Umdenken quasi gezwungen würden und ich dann wieder hinter meinem Verein stehen kann.

"Das ist scheiße, aber nun ist auch weder gut", wäre sicher nicht meine Denkweise.


Ich finde es aber bemerkenswert, dass du dich diesem nicht so erfreulichen Thema stellst.
Gehört mM auch dazu, sich an positiven Dingen zu erfreuen, sich aber negativen Sachen nicht zu verschließen.
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Gast





BeitragVerfasst am: 18 Feb 2016 18:23   Titel: Antworten mit Zitat


Muppets hat folgendes geschrieben:
- Katar weigert sich Israelis ins Land zu lassen und erkennt den Staat Israel nicht mal an. Das sind völlig andere Dimensionen und das ist keinesfalls vergleichbar. Mehr muss man dazu auch nicht mehr sagen. Das lenkt alles nur vom wahren Thema ab und stellt auch nur wieder einen Versuch dar, Kritiker verstummen zu lassen.


Mal fern ab, von den Menschenrechtsverletzungen etc. ist der Punkt Israel alleine schon ein sehr "unglücklicher" für den Verein Bayern München, mit seiner jüdischen Vergangenheit.

Zuletzt bearbeitet von Gast am 18 Feb 2016 18:35, insgesamt einmal bearbeitet
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Gast





BeitragVerfasst am: 18 Feb 2016 18:23   Titel: Antworten mit Zitat

Hier mal ein ganz interessanter Blogartikel zum Thema:

https://lizaswelt.net/2016/02/16/das-hat-kurt-landauer-nicht-verdient/
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Gast





BeitragVerfasst am: 18 Feb 2016 20:22   Titel: Antworten mit Zitat

Um mal das eingangsthema Aufzugreifen:

Ist es ein Skureplloser Deal? - Die Antwort ist Ja. Punkt.

jetzt muss aber eine weitere Frage erlaubt sein.

Ist es ein Problem? - Die Antwort lautet NEIN. Der Grund ist einfach: Niemand der in diesem maße mit Millionen Geldern um sich werfen kann hat eine Saubere weste. Ob man dann noch zwischen "schmutzig" und "besonders schmutzig" unterscheiden muss, ich denke nicht.

Die Fußball-Romantik die hier zu tage getragen wird ist auf sein eigene art irgendwie goldig, hat sich jedoch mit der Realität so absolut GAR NIX mehr zu tun.

Wer glaubt der FC Bayern hätte einfluss auf die Menschenrechte ich Katar... naja.. ich darf mal lachen. Dafür ist er doch zu klein. Ich bin gespannt wieviele sich die WM in Katar ansehen. Vermutlich diejenigen die hier am lautesten schreien. Das wäre mal Konsequent. 0% Einschaltquote. Das würde vermutlich tatsächlich was ändern.

Ansonsten ist es eben Geschäftsleben. Der FC Bayern muss irgendwie International mithalten, dafür brauchts Geld.
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Gast





BeitragVerfasst am: 18 Feb 2016 21:03   Titel: Antworten mit Zitat

Zwischen nostalgischer Fussball-Romantik und für-den-Euro-ist-alles-erlaubt-Business gibt es aber schon noch den ein oder anderen Grauton, oder?
Sonst müsste man auch alle FIFA-Gebährden, Öligarchen, etc. für richtig erklären, denn da geht es auch immer (und gerade) nur um den Euro.
Aber da gibt es ausreichend kritische Stimmen, gerade als Deutschland selbst noch nicht betroffen schien.
Oder anders: wer jemals ManCity oder Paris kritisiert hat, der kann gar nicht anders, als im Fall Bayern München genauso zu agieren, ohne sich der Doppelmoral schuldig zu machen.


Sachverhalten auf nur schwarz oder weiß zu reduzieren, ist auch ein Mittel, um Diskussionen sabotieren, weil man suggeriert es gäbe nur entweder-oder, dafür-oder-dagegen.

Fußball ist ein Geschäft, damit findet auch (fast) jeder Fan ab, angefangen mit Trikotwerbung.

Aber, ob man wirklich alle Werte verkaufen muss, ganz gleich zu welchem (moralischen) Preis, das ist dann doch diskutabel.
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Gast





BeitragVerfasst am: 20 Feb 2016 10:43   Titel: Antworten mit Zitat

Der Internationale Gewerkschaftsbund (IGB) ging 2013 und auch 2015 davon aus, dass bis zur FIFA-Fussballweltmeisterschaft 2022 4000 Arbeiter auf den Baustellen dieses Projektes sterben werden, wenn die Führung Katars nichts an der unerträglichen Situation der Arbeitsmigranten Asiens ändert.

Diese Einschätzung sollte man sich mehrfach vor Augen führen, um ein Gefühl dafür zu bekommen, was in Katar passiert und worum es hier eigentlich geht. Und diese Vorgänge finden in einem Zusammenhang (dem Fußball) statt, in dem der FC Bayern oder dessen (ehemalige) Funktionäre mehrfach auftauchten.

Passend dazu lieferte Beckenbauer folgende Aussage:

Ich habe noch nicht einen einzigen Sklaven in Katar gesehen, also die laufen alle frei rum, weder in Ketten gefesselt und auch mit irgendwelcher Büßerkappe am Kopf, also das habe ich noch nicht gesehen. Also, wo diese Meldungen herkommen, ich weiß es nicht. Also, ich habe mir vom arabischen Raum […] ein anderes Bild gemacht und ich glaube, mein Bild ist realistischer.

Diese Aussage lässt eine völlige Verkennung des Problems erkennen. Wer in Katar nach Menschen in Ketten sucht, wird diese nicht auf der Straße finden. Und im Übrigen: Meint ihr denn, dass die "Kataris" Beckenbauer die Schattenseiten ihres Landes zeigen? Wie naiv, das auch nur zu denken. Dort, wo Beckenbauer sich aufhält, leben keine Gastarbeiter und Minderheiten, die unterdrückt werden. Beckenbauer hat in dieser Sache jeglichen Bezug zur Realität verloren.
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Gast





BeitragVerfasst am: 20 Feb 2016 13:20   Titel: Antworten mit Zitat

Dass seine Aussagen völlig weltfremd/vom Bestechungsgeld beeinflusst sind ist klar, aber was Beckenbauer sagt ist doch völlig egal. Er ist bekanntlich völlig korrupt und hatte vor allem mit dem Sponsoren-Deal nichts zu tun. Oder werden Bayern jetzt auch Beckenbauers Aussagen und Machenschaften vorgeworfen, nur weil er mal Bayernpräsident war? Mir sind zumindest keine derartigen Aussagen von aktuellen Bayernangestellten bekannt.

Und nochmal zu den sozialen Projekten: solche Projekte müssen ja auch erstmal von Bayernseite geplant werden. Und auch mit den örtlichen Verantwortlichen abgestimmt werden. Wenn z.B. Aktionen in Schulen stattfinden sollen, muss man das mit den Schulen erstmal ausmachen. So wie du es darstellst sind schon Monate seit dem Deal vergangen. Es sind aber gerade mal ein bisschen mehr als 3 Wochen... Und vielleicht will man auch die Bayernspieler in die Aktionen mit einbinden. Das würde ja optimal zu der von dir propagierten öffentlichkeitswirksamen Vermarktung passen. Dass die Spieler gerade aber nicht so viel Zeit haben, sollte ja wohl klar sein.

Es wirkt hier bisher schon sehr stark so, als könntest du nicht wirklich objektiv an die Sache rangehen. Es werden Bayern Aussagen von Ex-Mitarbeitern vorgeworfen die inzwischen gar nichts mehr (außer einem "Ehrenpräsidenten"-Titel) mit Bayern zu tun haben. Auch die WM-Stadien haben nichts mit dem FC Bayern oder seinen Funktionären zu tun. Es wurden ab dem ersten Moment soziale Projekte gefordert. Dass diese verkündet wurden, wurde auch wieder kritisiert, weil es dir nicht detailliert genug war. Andere Menschenrechtsverletzungen werden damit abgetan, dass es schon irgendwie schlimm ist, du aber keine Infos zu den Vorgängen hast. Da könnte ich jetzt auch mal überspitzt sagen: es gibt ja nur Berichte von den Gastarbeitern an den WM-Stadien. Vielleicht ging es den Arbeitern am Flughafen ja viel besser. Wirkliche Infos hast du da denke ich mal auch nicht, da ist es aber egal, dass du keine Infos hast...
Und bevor es kommt: nein, das war nicht ernst gemeint. Ich denke den Gastarbeitern am Flughafen ging es ähnlich schlecht, da die Ursache dafür gesellschaftspolitische Probleme in Katar sind. Wo ein Verein jetzt aber mehr bei gesellschaftspolitischen als bei umweltrechtlichen Aspekten mitreden kann, musst du mir nochmal erklären. Denn die Werte im Fußball (Gleichheit, Fairness) kann man auf beides anwenden.
Ich sehe den Deal auch durchaus kritisch und sehe auch, dass Bayern ein Stück weit seine moralischen Werte in den letzten Jahren verloren hat. Es wäre vor ein paar Jahren niemals zu dem Geschäft gekommen, aber Rummenigge zeigt immer wieder, dass er Bayern mit allen Mitteln an die Spitze bringen will.
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Gast





BeitragVerfasst am: 20 Feb 2016 13:30   Titel: Antworten mit Zitat

Ich sehe schon irgendwo die Relevanz von Beckenbauers Aussagen. Im Endeffekt zeigen sie nämlich schon auf ihre Art, dass u.a. Bayern-Funktionäre (natürlich gilt ähnliches für DFB/UEFA/FIFA) bereits seit längerem freundschaftliche Geschäftskontakte zu Katar pflegen und es diesbezüglich mit ethischen Fragen nicht so genau nehmen, seien es Beckenbauers beschönigende Aussagen zu den Arbeitsbedingungen dort oder Rummenigges geschenkte und unverzollte Uhren. Man sieht da halt irgendwo schon ein gewisses Muster.

Und dieses skrupellose Geschäftemachen mit einem menschenrechtsfeindlichen, antisemitischen Staat wird vor dem Selbstverständnis als "Familie" und "Judenclub" umso absurder, finde ich. Das wurde hier im thread aber auch schon von anderen besser dargelegt als von mir.
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Gast





BeitragVerfasst am: 20 Feb 2016 14:52   Titel: Antworten mit Zitat


puppi6 hat folgendes geschrieben:

Es wirkt hier bisher schon sehr stark so, als könntest du nicht wirklich objektiv an die Sache rangehen. Es werden Bayern Aussagen von Ex-Mitarbeitern vorgeworfen die inzwischen gar nichts mehr (außer einem "Ehrenpräsidenten"-Titel) mit Bayern zu tun haben. Auch die WM-Stadien haben nichts mit dem FC Bayern oder seinen Funktionären zu tun. Es wurden ab dem ersten Moment soziale Projekte gefordert. Dass diese verkündet wurden, wurde auch wieder kritisiert, weil es dir nicht detailliert genug war. Andere Menschenrechtsverletzungen werden damit abgetan, dass es schon irgendwie schlimm ist, du aber keine Infos zu den Vorgängen hast. Da könnte ich jetzt auch mal überspitzt sagen: es gibt ja nur Berichte von den Gastarbeitern an den WM-Stadien. Vielleicht ging es den Arbeitern am Flughafen ja viel besser. Wirkliche Infos hast du da denke ich mal auch nicht, da ist es aber egal, dass du keine Infos hast...
Und bevor es kommt: nein, das war nicht ernst gemeint. Ich denke den Gastarbeitern am Flughafen ging es ähnlich schlecht, da die Ursache dafür gesellschaftspolitische Probleme in Katar sind. Wo ein Verein jetzt aber mehr bei gesellschaftspolitischen als bei umweltrechtlichen Aspekten mitreden kann, musst du mir nochmal erklären. Denn die Werte im Fußball (Gleichheit, Fairness) kann man auf beides anwenden.


Es ist allseits bekannt, dass die Arbeitsbedingungen an den Stadien und bei der Fluggesellschaft problematisch sind. Da kannst Du verschiedene Quellen über Google bemühen und wirst schnell fündig.

Ein Fußballverein kann nur auf das glaubhaft Bezug nehmen, wo er Fachkenntnisse aufweist. Man kann von einem Fußballverein nur erwarten, dass diejenigen Aspekte verhandelt werden, die einen engen Zusammenhang zum Sport aufweisen. Oder beschäftigen der FC Bayern oder der VfB Stuttgart Umweltexperten? Gleichheit und Fairness können hier doch keine Argumente sein. Umweltschutz wird eben gewährleistet, oder eben nicht. Da kann jetzt mit Gleichheit und Fairness nichts bewegt werden.

Und was die Abwägung betrifft: Ich habe klar Position bezogen und gesagt, dass Coca Cola mit den Umweltverstößen mit Sicherheit angegangen werden muss, aber im Vergleich zu den Vorgängen in Katar fehlt es den Verstößen an Bedeutung:

Katar
- inhaftiert Menschen willkürlich,
- bestraft Menschen körperlich,
- lässt Gastarbeiter unter menschenunwürdigen Bedingungen bei Todesgefahr arbeiten,
- missachtet Frauenrechte,
- stellt Homosexualität unter Strafe,
- es gibt kein Parteiensystem,
- freie Meinungsäußerung sucht man vergebens.

Und als wäre es nicht schon genug, werden Israelis nicht ins Land gelassen und die Legitimität des Staates Israel nicht anerkannt.

Und da sollen wir mit Coca Cola genau so hart ins Gericht gehen und Du willst bei mir eine Doppelmoral erkennen? Bei allem gebotenen Respekt: Es wirkt doch eher so, dass Du mit einer sehr gewagten Argumentation versuchst, mir etwas zu unterstellen.

Und was Beckenbauer betrifft:

Im Zuge der Ermittlungen zu den WM-Vergaben 2018 und 2022 ist Franz Beckenbauer von der Ethikkommission des Fußball-Weltverbands wegen mangelnder Kooperationsbereitschaft verwarnt worden. Zudem muss der 70-Jährige eine Geldstrafe zahlen.

Irgendeine Rolle spielt er in jedem Fall. Warum sonst sollte er sich das Spektakel antun?
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