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Amis feuern Lehrer wegen verklemmten Sexualitätsbild inen US

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BeitragVerfasst am: 31 Jan 2007 22:04   Titel: Amis feuern Lehrer wegen verklemmten Sexualitätsbild inen US Antworten mit Zitat

In Yonkers einem Vorort von New York ist in den letzten Tagen ein unglaublicher Fall an die Öffentlichkeit geraten.
Ein Lehrer wurde von Dienst Suspendiert, weil er die Schüler im Biologie-Unterricht dazu aufgefordert hatte, männliche Genitalien an die Tafel zu malen, um so den Einstieg in die Anatomie des Mannes finden zu können.

Nachdem jedoch die Schulleitung, durch eine Beschwerde eines Elternteils, von dem Vorfall erfahren hatte, wurde der Lehrer mit sofortiger Wirkung in den Verwaltungsdienst gestellt und wird möglicherweise durch die Schulbehörden im März entlassen werden.
Die Schulsprecherin Jerilynne Fierstein sagte: „Auf keinen Fall lassen wir ihn noch einmal vor die Kinder“.
Sie räumte zwar ein, dass der Lehrplan durchaus Anatomie-Unterricht für die Siebte Klasse vorsieht, jedoch sei das Verhalten des Lehrers nicht Angemessen gewesen und er wäre zu unsensibel vorgegangen.

Die Meinung der Schulleitung wird jedoch immerhin nicht von jedem der Beteiligten geteilt.
So sagte ein Vater eines Schülers der Klasse aus: „Das ist Biologie, das ist Anatomie, es ist menschliche Sexualität. Sie sind in der Pubertät, und das ist ihnen auf der einen oder anderen Ebene auch klar.“

In Amerika ist ein solcher Fall dennoch nicht ungewöhnlich, denn die dort herrschende Sexualmoral hat schon vorher Opfer gefordert, die es hier wohl in der Form nie gegeben hätte.

So wurde unter anderem in Texas ein vierjähriger Junge aus dem Kindergarten ausgeschlossen, weil er beim Umarmen seiner Betreuerin wohl versehentlich ihre Brüste berührt hat.

Außerdem gab es einen Fall, in dem ein 17 Jähriger mit einer 15 Jährigen Oralsex auf einer Party hatte. Der Fall wurde von dem Amerikanischen Gerichten als Kindermissbrauch gewertet, weil es sich um "Oralsex mit einer Minderjährigen" gehandelt habe. Obwohl beide Liebespartner mit dem Partygeschehen einverstanden waren wurde der heute 20 Jährige zu 15 Jahren Haft verurteilt. Hätte der Junge damals normalen Sex mit ihr gehabt, wäre es höchstens auf ein Jahr Haft hinausgelaufen.

Spiegel.de


Ich finde, dass vollkommen übertrieben und verklemmt und dass so etwas bei uns nie passiert wäre. Was meint ihr dazu?

MfG Dennis
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Gast





BeitragVerfasst am: 31 Jan 2007 22:13   Titel: Antworten mit Zitat

vollkommen verklemmt und sowas von übertrieben, aber leider Standart in der republikanischen USA....sowas von erkonservativ...mit einem Präsidenten der von sich behauptet von Gott gesandt zu sein

Das ist richtig krass was da abgeht....wegen solchen lapalien entlassen...oder einen vier Jährigen aus dem Kindergarten auszuschließen weil er beim Umarmen die Brüste der Kindergärtnerin berührt hat Möchte mal wissen was das für eine Erzieherin war...

Das mit der 15 jährigen un dem 17 jährigen...zeigt doch wie krank das Jutizsystem in den USA ist, da kann ein Richter jmd. verurteilen obwohl es klar ist dass es freiwillig war..un dann noch diese übertrieben Strafen....ich meine "normale" Fälle von Kinderschändung meinet wegen mit 20 jahren bestrafen aber doch nicht sowaws
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Gast





BeitragVerfasst am: 31 Jan 2007 22:14   Titel: Antworten mit Zitat

das ist amerika --- das land der begrenzten unmöglichkeiten
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Gast





BeitragVerfasst am: 31 Jan 2007 22:24   Titel: Antworten mit Zitat

Es wurde auch schon mal ein Kindergarten Kind von der polizei abgeholt weil es einen Regenbogen gemalt hat.

Warum von der Polizei?

Naja der Regenbogen steht als Zeichen für Homosexualität.

Das weiß ein vierjähriger natürlich.

Amerika ist echt KRANK!

MFG
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Gast





BeitragVerfasst am: 31 Jan 2007 22:55   Titel: Antworten mit Zitat

Bitte hier weitermachen,da gibt es schon ne Diskussion zu den verrückten aus der Bush-Puppenkiste.Aber ist echt mal wieder typisch so ein Müll ,das will man als Europäer echt nicht war haben,was da abgeht.
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Gast





BeitragVerfasst am: 1 Feb 2007 09:44   Titel: Antworten mit Zitat


MMDM91 hat folgendes geschrieben:
Bitte hier weitermachen,da gibt es schon ne Diskussion zu den verrückten aus der Bush-Puppenkiste.Aber ist echt mal wieder typisch so ein Müll ,das will man als Europäer echt nicht war haben,was da abgeht.


Vielleicht sollte man einen allgemeinen "Willkommen in den USA" - Thread aufmachen
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Gast





BeitragVerfasst am: 1 Feb 2007 09:57   Titel: Antworten mit Zitat

Wenn man das liest ist man doch froh nicht in Amerika zu wohnen! Da wird man aufgrund fragwürdiger Entscheidungen doch ganz schnall mal für ein paar Jahre weggeschlossen. Das ist ja nicht nur in den beschriebenen Fällen so, in den USA gibt es doch ganze Listen solcher Fälle! Das Rechtssystem ist mMn soweiso sehr fragwürdig! Ich meine: Eine Jury kann zwar eine Entscheidung treffen, aber ob diese rechtlich auch haltbar ist, lasse ich mal dahingestellt. Ich habe zar bisher noch keinen Fall direkt verfolgt, mir kommt es jedoch so vor als würde bei Entscheidungen der Jury oft auch der Faktor "Sympathie" eine Rolle spielen und zum Teil wohl auch noch Vorurteile gegenüber andersfarbigen Mitbürgern. Leider scheint das Problem Nationalsozialismus weit verbreitet zu sein. Ich leg sogar noch einen druaf und behaupte mal, dass dieses Problem in den USA größer ist als hier in Deutschland, es dort nur nicht so ernst genommen wird bzw. nicht so dagegen vorgegangen wird wie hier bei uns.
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Gast





BeitragVerfasst am: 1 Feb 2007 10:16   Titel: Antworten mit Zitat


Don Chris hat folgendes geschrieben:
Das Rechtssystem ist mMn soweiso sehr fragwürdig! Ich meine: Eine Jury kann zwar eine Entscheidung treffen, aber ob diese rechtlich auch haltbar ist, lasse ich mal dahingestellt. Ich habe zar bisher noch keinen Fall direkt verfolgt, mir kommt es jedoch so vor als würde bei Entscheidungen der Jury oft auch der Faktor "Sympathie" eine Rolle spielen und zum Teil wohl auch noch Vorurteile gegenüber andersfarbigen Mitbürgern.


Ich bin auch überhaupt kein Freund dieser Jury-Rechtsprechung, wenn man sich mal überlegt, was die beteiligten Anwälte für einen Riesen-Aufwand betreiben um mit Hilfe von Privatdetektiven und Psychologen soviel über die potentiellen Jury-Mitglieder zu erfahren, dass nachher möglichst nur Leute in der Jury sitzen, die auf Grund ihrer Einstellung ein günstiges Urteil versprechen. Ist in diversen Grisham Büchern gut nachzulesen, natürlich im Sine des Romans etwas überzeichnet dargestellt, aber Grisham hat ja auch als Anwalt in den USA gearbeitet, so dass die Beschreibungen der Realität schon sehr nahe kommen dürfte.

Zum eigentlichen Topic: Was mich an den USA so wahnsinnig ankotzt, ist diese Doppelmoral. Auf der einen Seite wird dort mit der Erotik-Industrie ohne Ende Geld gemacht, auf der anderen Seite werden Lehrer suspendiert, die im Rahmen des Biologie-Unterrichts Aufklärung betreiben.
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BeitragVerfasst am: 1 Feb 2007 11:38   Titel: Antworten mit Zitat

Aber wieso bekommt der andere bei Oralsex 15 jahre und bei normalen nur 1jahr? Geht ja garnicht.
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BeitragVerfasst am: 1 Feb 2007 11:54   Titel: Antworten mit Zitat


RAMB3R! hat folgendes geschrieben:
Aber wieso bekommt der andere bei Oralsex 15 jahre und bei normalen nur 1jahr? Geht ja garnicht.


Auch so ne Sache. Denke mal die Amis haben für jede Stellung nen anderes Strafmaß, verklemmt wie es von vielen gesehen wird...
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Gast





BeitragVerfasst am: 1 Feb 2007 15:09   Titel: Antworten mit Zitat

Bis vor drei Jahren war in den USA in fünf Staaten auch Analsex komplett verboten...ich glaube, dass hat vorallem moralische Gründe. Solche Arten von Geschlechtsverkehr werden ja an einigen Orten als unsauber angesehen
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Gast





BeitragVerfasst am: 1 Feb 2007 17:03   Titel: Antworten mit Zitat

In dieser Sache ist Amerika echt verrrückt.
Das mit dem Oralsex ist auch so eine Sache. Das ist auch nur in einigen Bundesstaaten durch ein Gesetz verboten.
Aber dieser Fall ist ja auch krank. Der ist doch auch minderjährig und bekommt 15 Jahre und sie nichts oder wie Und außerdem waren sie auf einer Party und ihr alle wisst, was alles dann passieren kann. Durch Alkohol geschehen schon die erstaunlichsten sachen.
Aber wenn das alles so ist, dann verstehe ich nicht wie dann ein Zuspruch bei einer Serie wie "Sex and the City" entstehen kann.
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Gast





BeitragVerfasst am: 1 Feb 2007 17:29   Titel: Antworten mit Zitat

Ich will ja nicht die Verallgemeinerung stören, aber wie wäre es wenn man sich:
a) informiert
b) sich mal gedanken macht, was für "kranke" Sachen es hier so gibt.

zu a) Das informieren bezieht sich auf Halbwahrheiten die hier gerne im größeren Maße verbreitet werden. Besonders schön sind die ersten Posts, in denen einfach mal Geschichten erzählt werden, ob die stimmen ist unklar.

Aber bilden wir doch mal einen Fall:
Jemand fährt bei MCDonalds in Amerika in den Drive in und verbrennt sich mit einem gekauften Kaffee. Schmerzensgeld: 3 Millionen
Natürlich kann man sagen, dass sei viel zu hoch, nicht jedoch wenn überlegt warum in Deutschland gestraft wird und warum in den USA gestraft wird.

Fall2:
Jemand in den USA trocknet seine Katze in einem Mikrowellenherd und zack ist die Katze tot. Auch total "krank"...
...insbesondere weils nie passiert ist.

zu b) Kranke Sachen gibts in Deutschland ebenfalls, nur fehlt vielen die Auffassungsgabe zu verstehen, was krank überhaupt ist.
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Gast





BeitragVerfasst am: 1 Feb 2007 17:33   Titel: Antworten mit Zitat


avilian hat folgendes geschrieben:
Ich will ja nicht die Verallgemeinerung stören, aber wie wäre es wenn man sich:
a) informiert
b) sich mal gedanken macht, was für "kranke" Sachen es hier so gibt.

zu a) Das informieren bezieht sich auf Halbwahrheiten die hier gerne im größeren Maße verbreitet werden. Besonders schön sind die ersten Posts, in denen einfach mal Geschichten erzählt werden, ob die stimmen ist unklar.

Aber bilden wir doch mal einen Fall:
Jemand fährt bei MCDonalds in Amerika in den Drive in und verbrennt sich mit einem gekauften Kaffee. Schmerzensgeld: 3 Millionen
Natürlich kann man sagen, dass sei viel zu hoch, nicht jedoch wenn überlegt warum in Deutschland gestraft wird und warum in den USA gestraft wird.

Fall2:
Jemand in den USA trocknet seine Katze in einem Mikrowellenherd und zack ist die Katze tot. Auch total "krank"...
...insbesondere weils nie passiert ist.

zu b) Kranke Sachen gibts in Deutschland ebenfalls, nur fehlt vielen die Auffassungsgabe zu verstehen, was krank überhaupt ist.


Hi,

wäre froh wenn du deine Ausführungen etwas erweitern könntest. Vor allem der Satz: "Natürlich kann man sagen, dass sei viel zu hoch, nicht jedoch wenn überlegt warum in Deutschland gestraft wird und warum in den USA gestraft wird." macht mich neugierig, wie du das genau meinst.

BTW: Klar kan man nicht pauschal sagen, dass die Urteile in den USA Mist sind, aber wie in deinem Beispiel mit dem Kaffee. Da hätte ich schon gern eine Begründung wo der Unterschied zwischen USA und D liegt. Einfach rein informativ, weil ich nicht weiß aus welchem Grund man theoretisch 3 Mios dafür verlangen sollen könnte.
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BeitragVerfasst am: 1 Feb 2007 17:50   Titel: Antworten mit Zitat

Okay dann gebe ich zum Kaffee-Beispiel mal weitere Ausführungen:


In Deutschland gibt es verschiedene Strafzwecke beim Strafrecht, der wohl wichtigste ist die Abschreckung/Prävention. Wer z.B jemanden verletzt bekommt eine Strafe "aufgebrummt", die als Abschreckung dienen soll und andere davon abhalten soll, dieselbe Strafe zu begehen. Ob das System wirkungsvoll ist lasse ich dahingestellt.
In den USA wird darüber hinaus auch gestraft, damit die Angehörigen der Opfer Gerechtigkeit erfahren. Wer einen Menschen beispielsweise tötet, dem droht u.U. die Todesstrafe. Ob dieses System wirkungsvoll ist lasse ich ebenfalls dahingestellt.

Beim "McDonalds-Fall" ist dies der Hauptgrund warum so entschieden wurde, denn nicht alles was das fernsehen, Internet weiß zu machen vermag ist auch so:
Die gute Dame saß auf dem Beifahrersitz und war über 70 Jahre alt. Sie bestellte ich einen Kaffee, der ihr dann in den Schoß fiel und Verbrennungen 2-3 Grades vedrursachte. Soweit kennt das vielleicht jeder. Was viele nicht wissen, ist das McDonalds in den USA den Kaffee 4 mal so heiß wie nötig kochte und das dies schon länger bekannt war, weil mehrere Verfahren in anderen Bundesstaaten anhängig waren.
Durch das vorhandene Jury-System, dass aus 12 Laien(manchmal hat die jury auch nur 6 Mitglieder) besteht wurde McDonalds hart bestraft, denn die Jury war der Auffassung, dass es mit einer kleinen Strafe nicht getan sei, da MD offenbar keine Konsequenzen zieht und daher härter zu bestrafen sei.

Der Strafgrund ist dort also häufig dem Täter mehr als nur einen Denkzettel zu verpassen. Im Übrigen ist die deutsche Berichtserstattung von Gerichtsverhandlunge(ackermann etc.) extrem schwach. Es wird dort dargestellt, dass ein zwei Klassensystem bestehe. Dies kann ich berichten ist nicht der Fall, Urteilsabsprachen sind eingeführt worden um die gerihcte zu entlasten. Nur weil die Bild jetzt nicht die Aussage einer Prostituierten im Fall gegen hartz vermarkten kann, ist nicht gleich das System schlecht.
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BeitragVerfasst am: 1 Feb 2007 17:55   Titel: Antworten mit Zitat


TRF hat folgendes geschrieben:
das ist amerika --- das land der begrenzten unmöglichkeiten


Sorry ist zwar OT aber heißt es nicht "Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten"
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BeitragVerfasst am: 1 Feb 2007 17:56   Titel: Antworten mit Zitat


NaMa04 hat folgendes geschrieben:

TRF hat folgendes geschrieben:
das ist amerika --- das land der begrenzten unmöglichkeiten


Sorry ist zwar OT aber heißt es nicht "Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten"


Gewollter Wortwitz

(unterstell ich jetzt mal ^^)
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Gast





BeitragVerfasst am: 1 Feb 2007 17:56   Titel: Antworten mit Zitat

@avilian Mhhh. Deine Erklärung leuchtet mir ein! Man kann also sagen, dass die 3 Mio. Strafe nicht nur fallbezogen gezahlt wurden, sondern das sie als eine Art "Gesamtstrafe" für mehrere bekannte Fälle verhängt wurden und halt bezugnehmend auf den Angegklagten.

Wenn ich dich also richtig verstanden habe wäre bei einem Fall mit einem "kleineren" Angeklagten eine Strafsumme niemals so hoch ausgefallen, da ein kleineres Unternehmen z.B. 3000 Dollar mehr weh tun als sie es bei MD tun?!

Leige ich soweit richtig, wenn man es mal grob zusammenfast?
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BeitragVerfasst am: 1 Feb 2007 18:07   Titel: Antworten mit Zitat

Grob ist das Korrekt. Angeblich ist einer der wichtigsten Lehrsätze amerikanischer Jura Studenten im ersten Semester daher: "go for the biggest pockets".
Dabei handelt es sich aber nicht um eine Gesamtstrafe soweit ich weiß, wie das in Deutschland bekannt ist, es kommt vielmehr immer darauf an, was für eine Jury im Gericht sitzt und wie die prozeßuale Vorgeschichte aussieht.

Ich sah mich vorhin gezwungen den Thread mal mit gehalt zu füllen, sicher kann man auch viele negative Aspekte des amerikanischen Rechtssystem ausmachen, aber das überlasse ich anderen.
Hauptsache der Thread verflacht nicht sofort wieder in verallgemeinerungen, wie z.B "die sind voll krank, digger" oder "ich finde die voll doof".
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BeitragVerfasst am: 1 Feb 2007 18:13   Titel: Antworten mit Zitat

Schon klar! solche Beiträge gilt es natürlcih zu verhindern!

Wie siehst du das denn mit dem eigentlichen Porblem bzw. Urteil welches vom Threadersteller angesprochen wurde. Gibt es auch hier Gründe oder weiterreichende Sachen die Einfluss darauf nehmen, warum z.B. Oralsex härter bestraft wird als Geschlechtsverkehr?! Sind die moralischen Ansichten in den USA wirklich so "anders"?
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BeitragVerfasst am: 1 Feb 2007 18:19   Titel: Antworten mit Zitat


avilian hat folgendes geschrieben:
Okay dann gebe ich zum Kaffee-Beispiel mal weitere Ausführungen:


In Deutschland gibt es verschiedene Strafzwecke beim Strafrecht, der wohl wichtigste ist die Abschreckung/Prävention. Wer z.B jemanden verletzt bekommt eine Strafe "aufgebrummt", die als Abschreckung dienen soll und andere davon abhalten soll, dieselbe Strafe zu begehen. Ob das System wirkungsvoll ist lasse ich dahingestellt.
In den USA wird darüber hinaus auch gestraft, damit die Angehörigen der Opfer Gerechtigkeit erfahren. Wer einen Menschen beispielsweise tötet, dem droht u.U. die Todesstrafe. Ob dieses System wirkungsvoll ist lasse ich ebenfalls dahingestellt.

Beim "McDonalds-Fall" ist dies der Hauptgrund warum so entschieden wurde, denn nicht alles was das fernsehen, Internet weiß zu machen vermag ist auch so:
Die gute Dame saß auf dem Beifahrersitz und war über 70 Jahre alt. Sie bestellte ich einen Kaffee, der ihr dann in den Schoß fiel und Verbrennungen 2-3 Grades vedrursachte. Soweit kennt das vielleicht jeder. Was viele nicht wissen, ist das McDonalds in den USA den Kaffee 4 mal so heiß wie nötig kochte und das dies schon länger bekannt war, weil mehrere Verfahren in anderen Bundesstaaten anhängig waren.
Durch das vorhandene Jury-System, dass aus 12 Laien(manchmal hat die jury auch nur 6 Mitglieder) besteht wurde McDonalds hart bestraft, denn die Jury war der Auffassung, dass es mit einer kleinen Strafe nicht getan sei, da MD offenbar keine Konsequenzen zieht und daher härter zu bestrafen sei.

Der Strafgrund ist dort also häufig dem Täter mehr als nur einen Denkzettel zu verpassen. Im Übrigen ist die deutsche Berichtserstattung von Gerichtsverhandlunge(ackermann etc.) extrem schwach. Es wird dort dargestellt, dass ein zwei Klassensystem bestehe. Dies kann ich berichten ist nicht der Fall, Urteilsabsprachen sind eingeführt worden um die gerihcte zu entlasten. Nur weil die Bild jetzt nicht die Aussage einer Prostituierten im Fall gegen hartz vermarkten kann, ist nicht gleich das System schlecht.


Es geht ja bei dem MD-Fall um Zivilrecht, nicht ums Strafrecht. Der Grund weshalb in Amerika Schmerzensgeldzahlungen um ein vielfaches höher sind als in Deutschland ist der, daß sie dort einen bestrafenden Charakter haben sollen. Während es im deutschen Zivilrecht nur darum geht, dem Geschädigten einen Ausgleich für seinen Schaden zu verschaffen und die Strafe dem Strafrecht vorbehalten bleibt, soll in den USA der Schädiger auch im Zivilverfahren durch hohe Zahlungen bestraft werden. Dieser bestrafende Gedanke ist dem deutschen BGB völlig fremd, man könnte höchstens argumentieren, daß die Tatsache daß jemand der unbestellte Waren unaufgefordert zusendet seit kurzem keinen Herausgabeanspruch mehr haben soll, diesen bestrafenden Gedanken zum ersten Mal in das deutsche Zivilrecht einführt. Das ist neben dem Unterschied case-law zu written-law einer der fundamentalen Unterschiede zwischen amerikanischem und deutschem Recht.

Anwälte werden in den USA bei solchen Fällen an der erstrittenen Summe in nicht unerheblicher Prozentzahl beteiligt, das ist der Grund, weshalb immer wieder solche abstrusen Verfahren aus den USA bekannt werden. Auch dort gibt es massive Kritik an dieser Praxis, jedoch ist nicht damit zu rechnen, daß sich dort etwas in absehbarer Zeit ändert.
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BeitragVerfasst am: 1 Feb 2007 18:30   Titel: Antworten mit Zitat

Auch dies hat vielschichtige Gründe:

Zum einen kommt es immer darauf, wo man sich geographisch in den USA befindet, ob in einer größeren Stadt, oder mitten auf dem Land, wo die nächste wirklich große Stadt hunderte Meilen entfernt ist. Dies erkennt man ja auch in Deutschland. Es ist etwas anderes, ob ich in Bayern auf dem Land bin, oder in einer großen Stadt in Norddeutschland. Moralische Vorstellungen sind in Hamburg-Altona sicher komplett anders, als in Oberpfaffenhofen.

Man kann daher nicht sagen, dass Amerika allgemein prüde ist, ich würde sogar sagen, dass es in großen amerikanischen Städten gar nicht anders ist. Wenn man allerdings vom Land kommt und nur dort gewohnt hat, auf einer Dorfschule war und den Farmbetrieb des vaters übernehmen soll, so gelten doch andere Vorstellungen.

Sofern es wirklich so ist, dass Oralverkehr härter bestraft wird als Geschlechtsverkehr(habe es nicht geprüft), so muss man wieder schauen, was das Rechtssystem vorher gesagt hat. Es ist in Amerika -und das kann man wohl z.B kritisieren- so, dass vieles auf Präzidenzfällen beruht. Das bedeutet, es wird geschaut, wie waren Urteile früher in ähnlichen Fällen. So ist es möglich, dass für eine Entscheidung ein Fall des Jahres 1907 herangezogen wird.

Grundsätzlich sind die moralischen Ansichten in einigen Gebieten ganz anders, aber in anderen gleich, aber ich weiß nicht was ich sagen würde, wenn mein Kind hier aus der Schule kommen würde und mir so etwas berichten würde...
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BeitragVerfasst am: 1 Feb 2007 18:32   Titel: Antworten mit Zitat

@rauuul:

Ich wollte das eigentlich noch in Klammern setzen bei meinem Post, aber da es mir jetzt nicht auf die 100 protzentige Genauigkeit ankam habe ich es dann doch gelassen.
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BeitragVerfasst am: 1 Feb 2007 18:36   Titel: Antworten mit Zitat

Der fundamentale Unterschied ist aber auch hier vorhanden. In Deutschland ist es mehr oder weniger egal, wo ich mich befinde und wie die moralischen Vorstellungen dort sind, der strafrechtliche Rahmen ist derselbe.
Allgemein kann man schon sagen, dass die Kombination case-law, jury, uneinheitlicher Strafenkatalog und unfähige Pflichtverteidiger häufig zu willkürlichen bzw. kuriosen Urteilen führt, die hier undenkbar sind.
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BeitragVerfasst am: 1 Feb 2007 18:43   Titel: Antworten mit Zitat

Diese Kombination ist sicher ein möglicher Kritikpunkt. Eine Jury hat in wirklich komplizierten Fragen einfach nicht die nötige Sachkompetenz.


Dennoch hat unser Zivilrechts- und Strafenkatalog ebenfalls Nachteile, da der Gesetzgeber das Recht extrem kompliziert ausgestaltet hat. Dies lässt sich beispielsweise am Steuerrecht erkennen, aber auch in anderen "Unsinnsvorschriften" (Stichwort: Bienenschwärme). Es kommt immer mehr dazu und in vielen Bereichen wird es immer undurchsichtiger, selbst bei Gesetzen die ständig angewendet werden, wie z.B dem Mietrecht.
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