Der Konflikt zwischen Kurden und Türken...

Moin zusammen,

was haltet ihr von den aktuellen Ereginissen bezüglich der eventuell anstehenden Angriffe auf Kurdistan durch die türkische Regierung? Hierdurch kam es ja auch in Deutschland in den letzten Tagen zu kurdischen wie türkischen Demonstrationen. In Fernsehointerviews hat man unterschiedliche Stimmen aus beiden Lagern gehört, einige garantieren jedoch Anschläge auf Einrichtungen des jeweils anderen Lagers.

Mir persönlich macht es Angst, dass dieser Konflitk sich nun anscheinend auch nach Deutschland ausweitet und der "Krieg" dann auch auf unseren Straßen ausgetragen wird. Natürlich gehören die Kurden und Türken zu Deutschland, leben hier schon lange und sind somit sozusagen Deutsche. Da ist es auch völlig klar, dass Konflikte nach Deutschland getragen werden, mit denen D an sich nichts zu tun hat (obwohl Deutschland die Türkei unterstützt und somit wohl eher auf deren Seite steht). Hab mich bisher zwar nicht genau damit auseinandergesetzt, gehe aber mal davon aus, dass die Hilfe der Deutschen für die Türkei sich auf den Kampf gegen die PKK begrenzt und sich nicht gegen Kurdistan an sich richtet.

Ich denke wenn es zu einer Auseinandersetzung zwischen Türkei und Kurdistan (bzw. PKK) kommt, wird es auch in Deutschland viele Verletzte und sicher auch einige Tote geben.

Also was meint ihr? habt ihr Angst? Habt ihr Freunde, die mit dem konflikt zu tun haben?

Gruß chris


PS: Um es direkt zu sagen: Achtet auf die Forenregeln! Es wird hier nicht gegen die eine oder die andere Gruppe skandiert. Ich bitte um ne vernünftige Diskussion!

Zum eigentlichen Thema kann ich nicht viel sagen,bin da nicht wirklich gut informiert.Aber heute Abend 21:55 ist der Konflikt eines der Themen in Spiegel Tv auf RTL.

Don Chris hat folgendes geschrieben:

Ich denke wenn es zu einer Auseinandersetzung zwischen Türkei und Kurdistan (bzw. PKK) kommt, wird es auch in Deutschland viele Verletzte und sicher auch einige Tote geben.

Hallo DC,

Entscheidendes hast Du damit schon angedeutet: Es gibt kein Kurdistan - es gibt nur "bzw. PKK". Es ist weder Pflicht noch Ziel der Bundesrepublik, lautstark auftretende sezessionistische Kräfte (egal wo) zu unterstützen. Daher ist das Bekenntnis zur Integrität des türkischen Staatsgebiets selbstverständlich.

Wenn nun eine Organisation auf den Plan tritt, die nicht nur derart selbstverständliche "Spielregeln" ignoriert, sondern darüber hinaus ohnehin verboten ist in Deutschland - was soll man also davon halten? Ich jedenfalls kann nur den Hut ziehen vor der Geduld des türkischen Staates, der sich mittlerweile lange genug PKK-Übergriffen von irakischem Boden aus gegenüber gesehen hat, ohne etwas zu unternehmen. Wenn nun das Faß zum Überlaufen gebracht wurde und sich außerdem die irakischen Behörden außerstande sehen, von sich aus etwas zu unternehmen, dann kann man dafür durchaus Verständnis haben.

BTW: Angst vor einer Eskalation in Dtld. habe ich nicht; da sind hoffentlich noch unsere Behörden vor. Allerdings finde ich das "Stellvertreter"-Gebaren beider Seiten höchst eigenartig.

Das ganze ist meiner Meinung nach eine leider immer wiederkehrende, traurige Situation:
Eine Nation oder ein Teil davon wird in den Staat einer anderen Nation "gedrängt". Sie werden benachteiligt und nicht integriert und einige meinen dann den Kampf um die Freiheit ihres Landes mit der Bombe in der Fußgängerzone führen zu müssen. Die Nation ist (zurecht) schockiert und die Minderheit wird weiter unterdrückt.
Beide haben natürlich irgendwie recht, weder der Terror noch die Benachteiligung sind richtig. Beide sehen richtigerweise im andern den schuldigen und schließen daraus fälschlich auf ihre eigene Unschuld.
Und meistens wird dann von beiden Seiten auf Eskalation gesetzt, obwohl die erwiesenermaßen nicht zum Ziel führt. Aber zu Deeskalation und Integration fehlen beiden Seiten die Eier. Irgendwann ist die Situation so festgefahren und es gibt einige Terroristen, die grundsätzlich bomben, gegen die man nicht mehr politisch vorgehen kann.

Ich hoffe, dass nach der Freilassung der 8 Soldaten die Chance auf Entspannung besteht, dass die türkische Regierung auf die Kurden, nicht unbedingt auf die PKK zugeht und andersrum. Langfristig lässt sich der Konflikt so vielleicht entschärfen. Und hoffentlich lassen sich beide Seiten nicht vom Terror beeinflussen, sodass der dann irgendwann aufhört.

Hier in Dt merke ich keine Auwirkungen, könnte aber an meinem Wohnort liegen. Hoffentlich gibt es hier ein wenig Vernunft!