Weil mir Ghosts Fußballrätsel (
http://www.comunio.de/external/phpBB2/viewtopic.php?t=377656) so gut gefallen hat, habe ich mich heute selbst an die Erstellung eines Rätsels begeben.
In meiner etwas verrückt anmutenden Erzählung habe ich
Nachnamen der Spieler aus dem aktuellen Bundesliga- bzw. Profikader von Borussia Mönchengladbach versteckt. Wie viele Spieler im Text vorkommen, behalte ich bis zur Auflösung für mich.
Spielregeln (mit kleinen Anpassungen im Vgl. zu Ghost):
Die Namen der Spieler machen nicht vor Satzzeichen halt.
Auch ist der Name nicht immer ganz richtig geschrieben. Ein "a" kann zu einem "aa" werden, ein "rr" zu einem "r", ein "c" zu einem "k", usw.
In gewissen Fällen kann es sein, dass die Aussprache des geschriebenen Wortes auch deshalb minimal von der Aussprache des Namens abweicht, der Spieler aber trotzdem eindeutig zu erkennen ist.
Zudem gibt es, wenn ich mich nicht verzählt habe, zwei Fälle, bei denen aus einem "i" ein "e" geworden ist.
Beispiel von Ghost: "Er ging rasch mit zerdrückter"... in diesem Satz steckt der Schalker Schmitz.
Ablauf:
Erzählung lesen, Spielernamen suchen, markieren und mir per Mail schicken (am besten in Form einer Word-Datei als Anlage).
Einsendeschluss ist Dienstag, der 15. Dezember, 20 Uhr.
E-Mail-Adresse:
pk222[at]st-andrews.ac.uk
Gewinner ist, wer mir als erstes die meisten Namen nennen konnte.
PS: Wer die Namen per Suchfunktion sucht, verarscht sich selbst.
PPS: Bitte keine Lösungen hier rein. Über Feedback, Fragen oder Anregungen freue ich mich natürlich.
Viel Spaß!
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Eingegangene Lösungen:
brilloo (08.12.09, 23:48 Uhr)
2Öltanks (09.12.09, 10:45 Uhr)
Fiesi (09.12.09, 18:01 Uhr)
FCBacardiM (10.12.09 19:33 Uhr)
staid69 (10.12.09 20:52 Uhr)
WaVe_ (11.12.09, 14:09 Uhr)
marvknuth (11.12.09, 18:40 Uhr)
vfrandre (11.12.09, 15:20 Uhr)
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Tief im Westen, wo die Sonne verstaubt, stand ein Haus, so alt, dass man’s kaum glaubt. Gottfried wohnte dort mit seinen Freunden Xaver, Philipp, Theo und Jan. Eine verhältnismäßig jung gebliebene Clique, wenn man bedenkt, dass das Haus schon so alt war.
René, ein guter Bekannter der fünf Jungs, besuchte sie regelmäßig. Meistens blieb es friedlich, sie spielten Doppelkopf, Mau Mau, Poker oder Rommé. Eines Tages aber meinte René nicht zu Unrecht, es sähe in Moers, ihrem Heimatort, irgendwie so aus wie im finstren Mordor. Daraufhin wurden die anderen richtig wütend und schoben ihn unverzüglich ab nach Neuss. „Täte René gut, mal ein bisschen Demut zu zeigen, was für eine Egohure!“
Sie waren sehr erfreut, endlich ihre Ruhe zu haben. Schließlich wagte es niemand ungestraft, ihre Heimat zu beleidigen. Immerhin gab es direkt nebenan einen großen See, in dem die Schauspielerin Bai Ling gerne ihre Reize präsentierte. Zudem war es erstaunlich, wie neu viele Autos in der Nachbarschaft waren. Nichts zu spüren von Mordor’scher Dunkelheit.
Im Gemeinschaftsbesitz der Clique befand sich ein großer Katamaran. Gottfried war am häufigsten mit ihm unterwegs, behandelte ihn fast wie ein goldenes Kalb. Er manövrierte ihn zielsicher über den See, obwohl viele Welse im Wasser ihren Lebensraum gefunden hatten. „Pass gut auf, Gottfried, wir wollen den Fischen ja nicht ihr Gewässer streitig machen“, warnte Theo. „Nein, nein, ich habe alles im Griff, überhaupt kein Problem. Ich bleibe ja auch an der Oberfläche und verzichte lieber auf das hiesige Schwimmabo - bade ja nicht im Dreck, soweit kommt’s noch!“
Wenn Gottfried von seinen Ausflügen zurück kam, hatte Xaver meist schon gekocht. Sehr zum Leidwesen von Theo, der die tägliche Ration Grünkohl überhaupt nicht vertrug. „Grünkohlautist!“ war noch die mindeste Beschimpfung, die sich Xaver anhören musste. Und wenn es ihm wirklich zu bunt wurde, bekam Theo die ganze Härte des 24cm-Ebenholzkochlöffels zu spüren. Theo heulte sich dann gerne bei seinen Freunden aus, vor allem daheim. „Aargh! Xaver hat mich wieder geschlagen, voll auf den Adamsapfel!“ Sie vertrugen sich bald wieder, aber sein Hals sah natürlich noch lange danach entsprechend aus: aufgeschürft, grob, rau.
Wer’s immer noch nicht glaubt, dass diese Clique Kultcharakter hatte, liest jetzt besser aufmerksam weiter: Jan und Theo hatten eine heimliche Affäre. Sie spielten daheim erotische Spiele und nutzten nicht selten den Ebenholzkochlöffel dafür. Problematisch wurde es nur zu zwei Anlässen: a) wenn Theo den Löffel wieder verwechselte. Komischerweise mit einer Gabel. „Öh, einen Löffel akzeptiere ich ja noch, aber eine Gabel muss nicht sein, lieber Theo!“, mahnte Jan an; b) wenn Jan wieder unvorsichtig wurde. Zum Beispiel stimmte er gerne ein lautes Lied an: „Theooo, wir fahr’n nach Lodz!“ - „Jan, tshh! Keiner muss davon etwas mitkriegen!“
Zum Glück für die Beiden funktionierte Xavers Chiffrendekoder nicht richtig, so dass niemand von der Affäre erfuhr. Stattdessen arrangierten sich die Jungs so gut es ging, und auch ein großer sportlicher Erfolg sollte ihnen gemeinsam gelingen: Für den Fußballpokal „SENB“ rackerten sie wie die Weltmeister, er war eine kleine Aufmerksamkeit von Gottfrieds Mutter Kameora, neudeutsch genannt Camey. „Wisst ihr eigentlich, was der kostet?“, fragte Gottfried auf dem beschwerlichen Heimweg (es ging steil bergauf zu ihrem Häuschen). „Hmm, ist bestimmt so einiges wert, oder? Trotzdem wäre es mir lieber, wenn du nicht so schnell gehen würdest und mal auf mich wartest. Alter, ich bin voll aus der Puste!“, moserte Philipp. „Haha, ich nenne dich ab sofort nur noch Philipp Lahm, Idiot!“, feixte Gottfried. „Brauchst du denn noch ein Tragebrett, lieber Phil, oder geht’s deinem Fuß besser?“ „Joar, es geht wieder, bestimmt nur ‘ne Schürfwunde!“
Und trotzdem brauchte Philipp noch ein paar Tage, bis er wieder fit wie eh und je war. Zum Leidwesen der anderen: „Kannst du noch schnell zum Bäcker gehen, Xaver? Die treusten Kunden bekommen da ein Geschenk, wenn sie innerhalb eines Jahres mindestens 360 Mal dort einkaufen.“ „Muss das sein? Was ist das denn für ein Geschenk?“ „Ein Colaautomat“, murrte Philipp. „Den wollte ich schon immer haben!“ Xaver dachte sich zwar seinen Teil, erfüllte aber dennoch Philipps Wunsch, um den zarten Burgfrieden nicht zu gefährden.
Ein Jahr und 359 Besuche später übernahm ein neuer Besitzer die Bäckerei. Sein Name war René. Von Colaautomaten hatte er noch nie etwas gehört.
Zuletzt bearbeitet von Gast am 17 Dez 2009 18:45, insgesamt 6-mal bearbeitet