Heute, der 1. FC Köln
Liebe Kinder, nach den vielen Lach- kommt heute mal eine Sachgeschichte. Profifußball ist gar nicht so schwer, wie immer alle denken. Profifußball geht nämlich so: Da ist der Verein. Unserer heißt 1. FC Köln. Damit der sich eine Mannschaft kaufen kann, bezahlen viele Leute viel Geld: Die Zuschauer, damit sie ins Stadion kommen, oder die Sponsoren, damit sie ins Fernsehen kom-men. Der 1. FC Köln sammelt so jedes Jahr über 30 Millionen Euro. Dafür könnte man 70 Millio-nen Kugeln Eis kaufen oder 15 Millionen Mal Karussell fahren. Oder sechs Millionen Mal in den Zoo gehen. Wenn man aber Fußball-Bundesliga machen will, kauft man kein Eis und geht auch nicht in den Zoo. Dann fragt man 25 Jungs, ob die Fußball spielen wollen, und bietet denen Geld an, weil die ja so viel Fußball spielen müssen, dass sie überhaupt keine Zeit haben, sonst noch arbeiten zu gehen.
Der, der die Jungs fragt, ob sie zum Fußballspielen rauskommen, das ist der Andreas. Andreas, wink mal! Der Andreas, der kann mit dem vielen Geld auch nicht machen, was er will. Denn das Geld, das ist für die Fußballer. Zumindest ein Teil davon. Und für den Marcel. Der Marcel, das ist der Trainer. Der ist extra den ganzen Weg aus der Schweiz gekommen. Marcel, wink mal! Der Marcel muss machen, dass die elf Kölner gegen die elf anderen nicht verlieren. Wer verliert, be-kommt nämlich keine Punkte. Und die drei Mannschaften mit den wenigsten Punkten müssen am Ende eines Jahres, das im Fußball Saison heißt, absteigen. In die Zweite Liga. Und Zweite Liga ist doof.
Weil die Jungs, die der Andreas im Sommer zum Fußballspielen abgeholt hat, nach der Hälfte der Saison noch nicht genug Punkte gewonnen haben, hat der Andreas im Winter den Markus, den Albert und den Vladan dazugeholt. Das sind nette Jungs, die alle ganz schön gut Fußball spielen können. Die sind nicht nur sehr nett, die gehen sogar mit in die blöde Zweite Liga. Der Ioannis, der ist lieber nach Frankfurt gegangen und der Tomislav nach Mönchengladbach. Die beiden würden nicht mit in die Zweite Liga gehen - ist aber auch nicht schlimm, weil die Mönchenglad-bacher und die Frankfurter wollen ja sowieso bleiben. In der Ersten Liga.
Der Marcel hat sich erst sehr gefreut, dass er den Vladan, den Markus und den Albert bekommen hat. Dann hat er aber bemerkt, dass die zwar gut Fußball spielen können, dass er aber eigentlich noch ein paar andere Fußballer brauchen würde. Man braucht im Fußball nämlich ganz unter-schiedliche Spieler: Große, kleine; nette und nicht so nette. Beim FC sind eigentlich alle klein und nett. Und darum klappt das mit den Punkten nicht und darum gehen wohl alle im Sommer ge-meinsam in die Zweite Liga.
Und dann in den Zoo.
|