Vier Spieltage sind in der Rückrunde absolviert. Langsam beginnt die Zeit, in der sich die Teams in eine gute Stellung für den Schlussspurt bringen sollten. Gleichzeitig beginnt die Zeit der englischen Wochen für die erfolgreichen Teams der Hinrunde. Die letzten beiden Tage kämpften 8 Teams um den Einzug ins Halbfinale des DFB Pokals.
In den nächsten Wochen geht es dann in Europa weiter. Auf dem Weg zum Champions League Endspiel in Madrid stehen sechs mögliche Spiele auf dem Programm für München und Stuttgart. Der Weg zum Endspiel nach Hamburg ist zwar geographisch kürzer, aber es stehen zwei zusätzliche Spiele auf dem Programm. Ob die Mannschaften die zusätzlichen Spiele verkraften?
Der 22.Spieltag beginnt mit einem traditionsreichen Duell der Bundesliga. Zur Borussia aus Mönchengladbach reist der Club aus Nürnberg. Ein holpriger Start in die Rückrunde ist beiden Mannschaften gemein. Pro Spiel ein Punkt wird zwar Gladbach aber nicht Nürnberg reichen.
Das Hinspiel gewannen die Nürnberger mit 1:0, aber die Gladbacher sind traditionell auswärts schwach und in heimischen Gefilden stark.
Nach diesem Traditionsduell ist nun der Dino der Liga an der Reihe. Die mäßig gestarteten Hamburger müssen ausgerechnet zum Expertenteam der letzten Rückrunden antreten.
Auch in diesem Jahr versuchen die Stuttgarter eine indiskutable Hinrunde, die im Rausschmiss von Markus Babbel endete, in der Rückrunde vergessen zu machen.
Bisher klappt dies mit 4 Siegen in 4 Spielen. Ein weiterer Sieg würde den Abstand zu den Hanseaten auf 5 Punkte verkürzen und die Mannen von Christian Gross träumen weiter von einer Europa League Teilnahme in der nächsten Saison.
Manche Kölner träumten von der Europa League..
Thorsten Kinhöfer missfiel dieser Gedanke anscheinend, denn der Platzverweis gegen Chihi war eine Fehlentscheidung. In Unterzahl holte man den 1:0 Rückstand aus der dritten Minute nicht mehr auf.
In der zweiten Halbzeit gingen Podolski und Petit vorzeitig zum Duschen. Beide Spieler mit gelb rot aufgrund Meckerns.
Diese Disziplinlosigkeit gäbe es unter Felix Magath nie. Selbst Unruheherde wie der Brasilianer Rafinha scheren auf dem Feld nicht aus dem Kollektiv aus. Zvonimir Soldo muss diese Disziplin wieder in die Kölner Defensivreihen bringen, damit der Verein die Veltins Arena erobert.
In diese Arena müssen im Pokalhalbfinale die Bayern aus München. Die Akteure aus Bayerns B Elf machten gegen Fürth keine gute Figur. So wird man am Wochenende die A Elf bewundern können.
Auf der anderen Seite wird Mats Hummels beachtet werden. Im Sommer nach einer Leihe von Dortmund gekauft, trumpft er in dieser Saison richtig auf. Allein Jogi Löw scheint dies nicht zu sehen.
Ob er die Münchner Offensive alleine aufhalten kann, steht auf einem anderen Blatt.
Der Spieltag fing mit viel Tradition an. Manche Fans ignorieren die nächste Partie, andere Fans stoßen wüste Schimpftiraden aus, wenn es zum Duell zweier Plastikclubs kommt. Dies sind die subjektiven Empfindungen. Objektiv sieht man hier aber den amtierenden deutschen Meister gegen den noch ungeschlagenen Tabellenführer.
Betrachtet man jedoch die Rückrundentabelle dürfte dies ein langweiliger Heimsieg werden.
Denn die Wölfe liegen nur auf dem 16.Platz und wenn sie Leverkusen nicht die erste Niederlage beibringen, spielen sie nächstes Jahr wohl nicht mehr international - ihre Stars wie Dzeko und Misimovic wahrscheinlich trotzdem.
Der nächste Plastikclub tritt bei den ehemals Unabsteigbaren aus Bochum an. Doch mittlerweile sind sie eher zu einer Fahrstuhlmannschaft geworden. Das Hinspiel gewannen die Kraichgauer klar mit 3:0, aber in der Rückrunde haben sie noch nicht den passenden Gang gefunden.
Diesen Gang hat Heiko Herrlich aber gefunden. Bemerkenswert ist die Kampfkraft der Bochumer. In Schalke holte man einen 2:0 Rückstand auf und gegen Leverkusen schoss Sestak das Ausgleichstor.
So gesehen ist Bochum fast der Favorit, aber Hoffenheims Offensivpower um Carlos Eduardo, dessen Nerven aber arg strapaziert scheinen, und Chinedu Obasi ist immer für einen Geniestreich gut.
Noch schlechter als für Hoffenheim verläuft die bisherige Rückrunde für Hannover. Noch ohne Punkt steht man in der Hauptstadt Niedersachsens da. Allerdings kommt mit dem SV Werder, der sich gegen Hoffenheim im Pokal durchsetzte, ein Team, welches sich nur langsam aus seiner Krise herausarbeitet.
Ein weiterer Hoffnungsschimmer dürften die vergangenen Derbys sein, an die man sich in Hannover sicherlich lieber als in Bremen erinnert. Auf jeden Fall sollten die Spieler langsam wieder ans Gewinnen denken bevor die Berliner die rote Laterne endlich abgeben in dieser Saison.
Im nichtkarnevalistischen Berlin muss ausgerechnet der Karnevalsverein antreten. Daher ist den Mainzer Fans eine Sache sicher: Sie werden auffallen.
Auffallen will die Mainzer Mannschaft vor allem aufgrund ihrer Spielweise. Die Berliner Mannschaft zeigt sich aber verbessert, so dass man die 1:2 Niederlage aus der Hinrunde durchaus umdrehen könnte. Nur ein Sieg hält die Hoffnung am Leben
Im letzten Spiel dieser Vorschau liegt die Hoffnung der beiden Vereine auf unterschiedlichen Ebenen. Die Frankfurt hoffen auf ihre kleine Chance auf die Europa League. Die Freiburger hoffen, dass sie die nötigen Punkte für den Klassenerhalt noch holen.
Konnten die Frankfurter ihre Form der Hinrunde konservieren, gelang dies den Freiburgern nicht. Platz 6 gegen Platz 17 in der Rückrunde spricht eigentlich eine klare Sprache, aber auch am letzten Spieltag überraschte der Aufsteiger mit einem hochverdienten Unentschieden gegen Schalke.
Zuletzt bearbeitet von Oeyni am 11 Feb 2010 21:37, insgesamt einmal bearbeitet
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