Deutschland-"Aversion"!?

Moin moin von der heißen Küste,

in den letzten zwei Tagen kam es in meinem Bekannten- und Verwandtenkreis natürlich und zwangsläufig zu Diskussionen rund um das Halbfinalspiel des Deutschen Teams.

Vorweg: einige meiner (sehr) entfernten Verwandten kommen aus italienischen Familien.

Dabei kam es für mich zu einer wirklich irritierenden Situation, dass sich die Italiener aus vollstem Herzen gefreut haben, dass Deutschland ausgeschieden ist. Klar, dass sich die Diskussion dann hochgeschaukelt hat...."Schön, dass Ihr schon nach der Vorrunde nach Hause durftet!", oder "Haltet Ihr mal besser die Fresse, solange Ihr keinen 4. Stern habt, wie wir!", etc.

Ich habe dann am Ende nur gesagt, dass ich so eine Einstellung nicht nachvollziehen kann und wirklich schade finde. Dass man für sein Heimatland die größten Sympathien hegt ja, aber dass sich dermaßen über das Ausscheiden des Landes, in man geboren ist, in man lebt, arbeitet und Freunde hat freut - NEIN!

Ich sehe das Bild hier in Deutschland durchaus differenziert und glaube, dass der große Teil der deutschen Bevölkerung mit Migrationshintergrund sich über deutsche Siege freut, aber auf der anderen Seite hat mich die obige Erfahrung echt schockiert.

Sorry, Ihr merkt, dass mich das Thema echt (emotional) getroffen hat, da ich so etwas einfach nicht verstehen kann.

Sehe ich das zu eng, oder habt Ihr ggf. ähnliche Erfahrungen gemacht? Und wie sehen das Comunio-User, die einen Migrationshintergrund haben?

Aber die Rivalität ist doch klar.
Wir sind direkte Konkurenten. Italien hat 4 Titel und wir 3.

Niemand in Deutschland hätte einen weiteren Titel der Brasilianer oder Italiener ertragen. Da geht es auch ein wenig darum, wo man in der Rangliste steht.

Ich glaube da überbewertest du ein paar Dinge.

Gruß Pit

Nun muss man den Italienern auch zugestehen, dass sich viele Deutsche über jede noch so kleine Schwächephase von italienischen Mannschaften gefreut haben.
Nach dem Ausscheiden nach der Vorrunde hat sich dies sicherlich noch einmal kurzzeitig gesteigert. Daher kann ich es schon nachvollziehen, dass bei Italienern auch eine gewisse Schadenfreude entsteht, wenn Deutschland ausscheidet.

Klar, Eure beiden Argumente sind durchaus richtig, aber wäre es bei Euch genauso, wenn Ihr zwar auf dem Papier deutsche Staatsbürger wärt, aber Euer gesamtes Leben in Italien oder Brasilien verbracht hättet?

Keine Ahnung, aber _ich_ würde mich dann über das Auscheiden dieser beiden Teams nicht so dermaßen freuen....

Naja, gerade zwischen den Nationalmannschaften gibt es div. Aversionen gg. andere Nationen.

Das geht von Deutschland aus in aller Regel gegen Italien, Holland und England.
Natürlich ist keine einseitige Veranstaltung, zumindest wenn du differenzierst und sagst ich frag Italiener in Italien, Holländer in Holland etc.
Solche Aversionen sind irgendwo in der Vergangenheit entstanden. Bei großen Spielen gabs hier und da Aufreger, vermeintliche Benachteiligungen und Unsportlichkeiten.

Das man sich jetzt Gedanken machen kann, ob der Migrationshintergund dazu führen sollte das man quasi für seine zweite Heimat ist, ist eine ganz persönliche Entscheidung und kann so nicht verallgemeinert werden.
Gerade bei den Italienern spielt doch auch ein riesen Haufen Frust mit. Man ist nicht nur ausgeschieden, man hat ein Debakel erlebt. Ich könnte mir vorstellen, dass wenn ich in Italien leben würde, ich nach einem ausscheiden meiner Deutschen nicht für Italien sein könnte.

Zitat:

Ich sehe das Bild hier in Deutschland durchaus differenziert und glaube, dass der große Teil der deutschen Bevölkerung mit Migrationshintergrund sich über deutsche Siege freut, aber auf der anderen Seite hat mich die obige Erfahrung echt schockiert.

Nunja, das erklärt sich relativ einfach: Die allermeisten Mitbürger mit Migrationshintergrund kommen aus Ländern die nichtmal für die WM qualifiziert waren. Da ist es relativ einfach sich komplett der neuen Heimat zuzuwenden.

Spannstoss hat folgendes geschrieben:

Sehe ich das zu eng, oder habt Ihr ggf. ähnliche Erfahrungen gemacht?

Du siehst das auf jeden Fall zu eng.
Gerade als Italiener würde ich mir das zweimal überlegen, ob ich für Deutschland bin, nachdem was da in den letzten 4 Jahren an Abneigung aus deutscher Seite ausgedrückt wurde.
Jeder kann gut und schlecht finden, wen er will, auch wenn er in Deutschland geboren und aufgewachsen ist. Es gibt sogar waschechte Deutsche, die nicht für die deutsche Nationalmannschaft sind, muss man auch akzeptieren.
Ich persönlich bin zwar auch absolut für die deutsche Nationalmannschaft, habe aber mit dem Nationalstolz so meine Probleme.

National-Stolz ist im Rahmen einer WM auch das falsche Wort meiner Meinung nach. Natürlich erstrahlt Deutschland derzeit in schwarz-rot-gold, aber ein Großteil davon resultiert einfach nur aus dem Fan-Sein der deutschen Nationalmannschaft. In das ganze Fahnenschwenken wird meist zuviel hineininterpretiert. Während einer WM kann ein Großteil sehr leicht auf den Fußball und das Event WM reduziert werden.

Ich kann Spannstoss Denkansatz aber schon verstehen. Irgendwie hat das ganze Thema natürlich auch wieder etwas mit Integration und Identifikation mit dem Heimatland/Land in dem ich lebe zu tun. Da hat es sicher seine Wurzeln. Aber das ist ein Thema, dass man endlos diskutieren kann. Da es aber wie schon erwähnt, "nur" im Fußball geht mache ich da niemanden großartig Vorwürfe.

Ich habe beim Public Viewing viele Türken (Deutsche mit Migrationshintergrund^^) getroffen, die begeistert die deutsche Fahne geschwenkt haben. Es gibt immer viele Querköpfe, die vielleicht auch einfach aus Trotz für andere Länder jubeln, weil es "uncool" ist deutsch zu sein.

Aber während der WM gab es auch viele schöne Gegenbeispiele. Es lohnt sich kaum sich groß darüber aufzuregen. Manche Leute sind halt auch einfach gerne "dagegen".

Ich fand eine Sache recht heftig. Ich habe meinen persönlichen Frust über das Spanien-Spiel recht schnell verarbeiten können, weil es einfach... zu eindeutig war. Spanien war deutlich überlegen und hat verdient gewonnen.

Das sind Niederlagen mit denen man ziemlich gut umgehen kann (anders als z.B. Italien 2006 mit der ganzen Rahmensituation).

Ich bin danach noch auf die Straße gegangen und hab ein wenig mit den Spaniern gefeiert, gratuliert, ... hier ist ein spanisches Restaurant um die Ecke, mit den Inhabern versteh ich mich recht gut, ich denke man kann es sich vorstellen.

Was mir passiert ist: Mich haben nach dem Spiel Spanien - Deutschland (hatte das Deutschland-Trikot natürlich noch an) kleine Kinder (vielleicht 10-14 Jahre alt) mit Italien-Fahnen angepöbelt. Einer hat sogar noch mehrfach versucht, mich zu bespucken. Das fand ich recht erschreckend... so kleine Kinder und der blanke Hass!

Der Slang war auch grausig, keine Ahnung, ob die im zivilisierten Leben die deutsche Sprache beherrschen.

Wo gibts denn so was?

Ich kann die Zuwanderer zum Teil schon verstehen. Meine Mutter kam selber vor 40 Jahren aus dem heutigen Kroatian nach Deutschland und in meinem Herzen schlagen definitiv zwei Herzen.

Und wenn ich dann sehe, dass beim PV (Köln-Arena) eine Gruppe von Türken in der Menge feiert und ein paar Halbstarke Gesänge wie "Trabzonspor, Besiktas, ..." (ihr kennt ihn bestimmt) anstimmen, dann wundert es mich nicht, dass die Türken bei der nächsten EM/WM wieder zu 100% hinter ihren Türken stehen.


Das es aktuell besonders in Italien bzw. bei Fans der Squadra Azzurra einen gewissen Hass auf die DFB-Elf gibt kann ich sehr gut nachvollziehen und ich müsste lügen, wenn ich sage, dass ich mich umgekehrt nicht über deren Ausscheiden gefreut habe.
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Ich denke, da gibt es solche und solche. Habe Freunde in Frankreich und den USA und freue mich wenn deren Teams erfolgreich sind. Wie ich meinem facebook-account entnehmen kann ist es andersrum dasselbe...

Ich sehe es ähnlich wie Beckz und halte es mit dem Stand der Integration. Deutsche mit Migrationshintergrund, die viele deutsche Freunde etc haben, freuten sich mit uns (meine Erfahrung).
Ich arbeite an einer Brennpunkthauptschule (95 % Ausländer, die eher wenig bis gar nicht integriert sind). Dort war die Freude über das deutsche Ausscheiden doch recht groß, unabhängig davon ob das Land, in dem die Kids verwurzelt sind, an der WM teilgenommen hat oder nicht... Sehe es mehr als eine trotzige "Anti Deutschland"-Haltung

Solange dort weiterhin so ein Fussball gespielt wird, sind die mir auch weiterhin extrem unsymphatisch ... Natürlich hab ich nichts gegen Italiener an sich ...

Aber ich persönlich habe mich riesig gefreut, als Vittek sie nach Hause geschossen hat

Brasilien 2002
Tschechien 2004
Spanien 2008
Spanien 2010

Das waren einfach verdiente Siege gegen unsere Mannschaft.
Ohne provokationen, schwalben, falsche Schiedsrichterentscheidungen (Jaja, wer WM ist hats verdient ...).
Aber bei diesem Turnier 2006 sind mir die italiener dermaßen unsymphatisch geworden, das ich einfach eine aversion gegen dieses Fussballland habe...
Und da steh ich gewiss nicht alleine da.
Auch in vielen anderen Ländern wird das seit 2006 ähnlich gesehen mit Italien...

Obwohl sie Fans natürlich nichts dafür können!

Mir ist generell diese schamlose Schadenfreude über das Verlieren anderer Teams suspekt und unverständlich. Rivalität, die sich in Sticheleien und kleineren Witzen äußert, ist normal und hält auch die Emotionen hoch, die im Fußball eine Rolle spielen. Aber wenn sich am Ende eine Familie "Haltet ihr lieber die Fresse..." entgegenwirft ist das einfach schockierend.

Mir ist dabei der nationale Aspekt vollkommen wurscht, bin kein Freund von "Vaterland" und anderen seltsamen begriffen.

Ich habe mich schon gewundert, dass sich alle um mich herum so sehr gefreut haben, als Italien ausschied. Dass man nach dem Halbfinale 2006 nicht für Italien im Finale gejubelt hat ist nachvollziehbar, aber 4 Jahre später immer noch eine solche Abneigung?

Generell muss ich sagen, dass mir beim Fußball gucken zu viele Leute mit "Scheiß ..." begegnen. Für einige scheint das notwendige Emotion und Leidenschaft zu sein, für mich ist es unzivilisiert.

Habe keinen Immigrationshintergrund, bin aber derzeit als Deutscher in Italien und kenne auch in Deutschland einige Leute mit Migrationshintergrund.

Ein solcher Hass und Extremismus beim Fußball resultiert doch oft ganz einfach aus sozialen und bei Leuten im Ausland aus integrativen Problemen und hat nichts direkt mit dem Sport an sich zu tun, das sollte wohl klar sein. Da gehts nicht wirklich darum welches Team wie viele Titel hat, sondern der Fußball wird da nur als Ventil genommen.
In der Region in Italien wo ich derzeit bin, wurde das Auscheiden beispielsweise schon fast nüchternd zur Kenntnis genommen und man hat die eigene Leistung absolut selbstkritisch und objektiv gesehen. Auch den Leistungen der deutschen Elf wurde höchste Wertschätzung entgegengebracht und beim Thema Fußball war immer eine angenehme, entspannte Atmosphäre. Da wurde, gastfreundlich wie die Italiener sind, sogar den Deutschen die Daumen gedrückt und Witze über die eigene N11 gemacht.
Diesen übertrieben Nationalstolz habe ich eigentlich bisher wirklich meist nur bei Leuten mit Migrationshintergrund festgestellt.

Also bei uns haben einige ausländische Mitbürger bzw Deutsche mit Migrationshintergrund auf jeden Fall die Seiten gewechselt, Wendetrickots an .
Auf jeden Fall Audokorzooo alda!

Wie schon gesagt wurde, dient nur der Tatsache andere ärmliche Dinge in ihrem Leben zu kompensieren bzw Stress zu machen.

Wer's braucht. Fußball ist eben Breitensport, der erstreckt sich dann auch über alle Schichten bei Deutschen und Ausländern.

Mich regen nur die ganzen Nazis raus hier auf, die hier leben und ein Leben haben was sie in keinem anderen Land hätten, während sie in ihrem eigenen Land mit Eseln wohnen würden und einfach aus Prinzip gegen Deutschland sind.

Vorallem wenn ihr eigenes Land nichtmal dabei ist

Was Du über andere Menschen für Dich denkst, ist deine Sache. In der beleidigenden Form hier zu hetzen allerdings eine andere. Im Endeffekt ist das nichts anderes als gelb.

The Kingz hat folgendes geschrieben:

Mich regen nur die ganzen Nazis raus hier auf, die hier leben und ein Leben haben was sie in keinem anderen Land hätten, während sie in ihrem eigenen Land mit Eseln wohnen würden und einfach aus Prinzip gegen Deutschland sind. Vorallem wenn ihr eigenes Land nichtmal dabei ist

Hier in Berlin sind es subjektiv betrachtet mehr Ausländer oder Deutsche mit Migrationshintergrund als "reine" Deutsche (bitte nicht falsch verstehen, weiß sowas gibt es nicht aber kenne kein anderes Wort dafür) die am feiern sind, wenn Deutschlang gewinnt.
Am Kudamm in Berlin, sicherlich bekannt, feiern Leute egal welcher Herkunft zusammen, aber es sind mehr "Ausländer" als "Deutsche".

Im Prinzip hat er gar nicht so unrecht(TheKingz) und das sage ich als Migrant!
Mehr schreibe ich nicht dazu, sonst kassiere ich auch noch Gelb...


Mit sportlichem Gruß
Sultan

The Kingz hat folgendes geschrieben:

Mich regen nur die ganzen Nazis raus hier auf, die hier leben und ein Leben haben was sie in keinem anderen Land hätten, während sie in ihrem eigenen Land mit Eseln wohnen würden und einfach aus Prinzip gegen Deutschland sind. Vorallem wenn ihr eigenes Land nichtmal dabei ist

Grad vom wöchentlichen Stammtisch-Treffen zurückgekommen?

Heier84 hat folgendes geschrieben:

Was Du über andere Menschen für Dich denkst, ist deine Sache. In der beleidigenden Form hier zu hetzen allerdings eine andere. Im Endeffekt ist das nichts anderes als gelb.

Hmmm... Ich finde das ist schon was anderes als gelb - für mich ist das glatt rot! Aber es messen ja zu "The Kingz" Glück nicht alle mit dem gleichen Maß!

Zum Thema: ich denke es ist auch ne Frage des Alters. Während ich mir in der Schule von fast allen Freunden mit zumindest einem ausländischen Elternteil immer genau so nen Mist anhören musste (von wegen Scheiß Deutschland, etc) können die meisten mittlerweile zwischen dem Mist in Deutschland (den es zu Hauf gibt) und den guten Dingen (die es ebenfalls gibt) unterscheiden. Diese komplette Anti-Haltung legen so viele Jahre nach dem Schulabschluss nur die wenigsten noch an den Tag. Viele drücken der N11 mittlerweile sogar die Daumen - bei dieser WM ganz besonders - weil durch die Zunahme von Spielern die einen ähnlichen Background wie sie ihn selbst haben (Eltern, bzw. ein Elternteil eben nicht hier geboren) auch mehr Identifikationspotential vorhanden ist, als wenn da nur solche Ramelows, Heinrichs oder Jeremies rumlaufen...
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Aus Protest AfD zu wählen ist das gleiche wie in der Kneipe an einer Klobürste zu lutschen, weil man sich über das Bier ärgert.

Habe mich vielleicht ein bisschen zu aggressiv ausgerdrückt und möchte hier auch auf keinem Fall Leuten mit Migrationshintergrund zu nahe treten oder gar beleidigen, aber mich regt diese Anti-Deutschland Haltung einfach nur extrem auf.
Diese Leute werden hier akzeptiert und können ein verhältnismäßig gutes Leben führen aber haben trotzdem zum Teil einen richtigen Hass gegen Deutschland und Deutsche.

Selbstverständlich ist man für sein Heimatland und ich erwarte es auch von niemandem, dass man für die deutsche Nationalmannschaft ist, aber dieser sinnlose Hass gegen alles was deutsch ist.

Ich habe auch einige Freunde die nicht deutscher Herkunft sind oder auch südländischer Herkunft und bei einer WM wo ihr Land halt mal nicht dabei ist auch dem deutschen Team die Daumen drücken.

The Kingz hat folgendes geschrieben:

Mich regen nur die ganzen Nazis raus hier auf, die hier leben und ein Leben haben was sie in keinem anderen Land hätten, während sie in ihrem eigenen Land mit Eseln wohnen würden und einfach aus Prinzip gegen Deutschland sind. Vorallem wenn ihr eigenes Land nichtmal dabei ist

Willkommen auf dem NPD-Parteitag.

Ich finde es immer wieder bezeichnend wie schnell Leute zu Rassisten werden, wenn es um Fußball geht.

Und ich finde es bezeichnend, wie schnell man als Rassist abgestempelt wird, wenn man sich ein bisschen abfällig über das Verhalten der migranten äußert! Bloß nicht sagen was man denkt, sonst wird man als Rassist abgestempelt ne?

Ich bin wie gesagt selber Migrant und frage mich wieso Leute die einfach beim Public Viewing ein Fußballfest genießen möchten, sich so eine scheisse wie "Scheiss deutsche", "Scheiss Kartoffel" "Ohne die Ausländer wärt ihr Kartoffel nichts!!!" anhören müssen, nur weil sie Feiern, dass ihr Land gewinnt?

Ich verallgemeinere natürlich jetzt nichts, aber solche Leute gibts halt, und ich denke The Kingz meinte halt auch genau diese!

Und bin ich jetzt auch Rassist? (Bin auch Migrant)


Mit sportlichem Gruß
Sultan

Ich bin Türke (Deutscher mit Migrationshintergrund ) und bin diese WM auch nicht für Deutschland gewesen. Aber nicht, weil ich Deutschland hasse oder so.
Ich befinde mich gerade in der Türkei und jedesmal wenn das der Fall ist merke ich wie gut wir Türken es, mal abgesehen vom Wetter etc., in Deutschland haben.

Jedoch bin ich trotz Nicht-Teilnahme meines Landes einfach nich für Deutschland. Da können auch 11 Identifikationsfiguren wie Özil auf dem Platz sein. Der Grund: Ich hab mir vor der WM mal vorgenommen wegen dieser jungen Truppe mal ein bisschen Sympathien für Deutschland zu zeigen. Jedoch gibt immer Deutsche, und das sind nicht wenige, die auf einen zu kommen und provozieren alá "Wieviel hat denn Türkei gespielt? Achso die sind ja nicht dabei.".

Also ist mir alles Recht solange Deutschland nicht ins Finale kommt denn dann kann ich immernoch sagen "3. wurden wir in diesem Jahrzehnt auch schon.".

Gibt hier in meiner Umgebung viele die genauso denken.
Mein Vater war übrigens traurig, dass Deutschland gegen Spanien ausgeschieden ist, weil er:
a) Hier sein Geld verdient und hier lebt
b) Diese Anti-Tükei-Haltung auf dem Arbeitsplatz nicht so mitbekommt

Ich habe Sypmathien mit Özil, Müller, Podolski und Neuer ist also nicht so, dass es an den Spielern liegt.

Und nein ich bin kein Hauptschüler sondern Abiturient. Erkennt man hoffentlich einigermaßen an der Rechtschreibung aber wollte das nur mal erwähnen damit keiner denkt, dass diesen Gedanken nur Hauptschüler teilen.

Sultan10 hat folgendes geschrieben:

Und ich finde es bezeichnend, wie schnell man als Rassist abgestempelt wird, wenn man sich ein bisschen abfällig über das Verhalten der migranten äußert! Bloß nicht sagen was man denkt, sonst wird man als Rassist abgestempelt ne?

Es geht mir nicht um die Bewertung des Verhaltens, sondern um Begriffe wie "Kanacke" oder im "eigenen Land mit Eseln wohnen ".
Wer solches Vokabular benutzt, darf sich nicht beschweren, wenn er in diese Schublade gesteckt wird.
Das Verhalten kann man sicherlich scheiße finde, hab ich kein Problem mit.
Auch wenn meine Meinung ist, dass jeder sich seine Sympathien und Antipathien frei aussuchen kann und diese nicht durch Geburt, Wohnort, etc. vorgegeben sind.