Der 7. Spieltag steht an diesem Wochenende vor der Tür. Ein Spieltag, der in die Geschichte eingehen könnte. Ganze vier Teams haben den bisher besten Saisonstart ihrer Vereinsgeschichte hingelegt. Weder Borussia Dortmund noch Hannover 96 hatten nach sechs Spieltagen bisher so viele Punkte wie im Moment. Auch die TSG Hoffenheim hatte vor zwei Jahren, als sie überraschend Herbstmeister wurde, nach dem 6. Spieltag erst zehn Punkte und damit nur einen Punkt weniger im heute auf dem Punktekonto haben.
Über allen schwebt im Moment aber noch der FSV Mainz 05. Folgt nach Wolke 6 an diesem Wochenende auch Wolke 7 und die damit verbundene Einstellung des Bundesliga-Rekords, den aktuell Bayern München (1995/1996) und Kaiserlautern (2001/2002) halten?
Den Auftakt zum Spieltag machen Hannover 96 und St. Pauli. Dieses Duell gab es bisher nur in der Saison 1988/1989 und beide Spiele endeten Unentschieden. Das erste Tor in diesen Duellen erzielte übrigens Hans-Jürgen Bargfrede, der Vater des Bremers Philipp Bargfrede.
Wird es in diesem Jahr den ersten Sieger geben oder gibt es erneut nur ein Remis? Die Niedersachsen müssen dabei allerdings auf ihren Stürmer Didier Ya Konan wegen einer Knieverletzung verzichten.
Am Samstag kommt es dann zu einem Duell zwischen Mainz und Hoffenheim, also zwei Teams mit einem Rekordstart. Allerdings zeigt die Form bei den Hoffenheimern zuletzt nach unten – nach drei Siegen zum Auftakt reichte es in den letzten drei Spielen nur noch zu zwei Unentschieden (beide Auswärts). Zudem verlor man gegen die Bayern zu Hause mit 1:2.
Und die Mainzer rotieren munter weiter. Man kann gespannt sein, welche elf Spieler um 15:30 auf dem Platz stehen. In der letzten Saison konnte Mainz übrigens beide Spiele gegen Hoffenheim gewinnen – der Rekord ist also zum Greifen nahe!
Von solchen Rekorden kann man in Nürnberg und auf Schalke nur träumen. Immerhin scheinen die Schalker ihre Krise langsam abgelegt zu haben. Nach dem Sieg in Freiburg folgt im Heimspiel gegen Mönchengladbach zwar nur ein 2:2 Unentschieden, doch nach einem 0:2 Rückstand hat man immerhin nicht verloren. Gegen Lissabon folgte dann in der Champions League endlich der erste Heimsieg in dieser Saison und jetzt geht es für die Königsblauen gegen den Lieblingsgegner aus Nürnberg, gegen den man seit 14 Spielen nicht mehr verloren hat.
Nicht ganz so lange hält die Serie der Wolfsburger gegen Borussia Mönchengladbach. Allerdings haben die Wolfsburger die letzten fünf Aufeinandertreffen alle für sich entscheiden können und durch die Rückstellung auf das bewährte 4-4-2 auch in dieser Saison wieder in die Erfolgsspur gefunden, die letzten drei Spiele gewinnen können. Werden die Wölfe auch am Samstag wieder Fohlen reißen?
Durchwachsen war auch der Start beim HSV. Nach der Derby-Niederlage gegen Bremen liegen dort jetzt schon die Nerven blank. Trainer Armin Veh hat seinen Spieler Piotr Trochowski unmittelbar nach dem Spiel auf dem Platz zusammen gestaucht. Wird man sich jetzt gegen Kaiserslautern rehabilitieren können? Die Aufsteiger werden das Spiel vermutlich nicht kampflos hergeben, sah man doch zuletzt zwar immer gut aus, konnte aber nur selten etwas Zählbares mitnehmen.
Abgerundet wird der Samstag mit der Paarung des SC Freiburg gegen den 1. FC Köln. Hat man bei Heimspielen in Köln nur selten etwas zu lachen, so wissen die Spieler von Zvonimir Soldo wenigstens auf fremden Plätzen zu überzeugen – dort ist es ja auch leichter sich am eigenen Strafraum einzuigeln, als vor den eigenen Fans.
Den Freiburgern droht nach der Serie von drei Siegen zwischen dem 2. und dem 4. Spieltag jetzt die 3. Niederlage in Folge, aber gegen die Köln sah man zu Hause meistens gut aus.
Der Sonntag gehört dann, mittlerweile schon traditionell, den Startern der Europa League.
Dass das Aufeinandertreffen von Stuttgart und Frankfurt ein Kellerduell des 7. Spieltags sein wird, hat vorher vermutlich auch keiner so gedacht. Mit einem weiteren Sieg könnten die Frankfurter sich allerdings ein gutes Stück aus dem Tabellenkeller absetzen – und die Stuttgarter in eine noch tiefere Krise stürzen. So schlecht wie Gross sind weder Veh 2008 noch Babel 2009 gestartet und beide haben die Hinrunde bekanntlich nicht überstanden.
In Leverkusen treffen, genau wie in Dortmund, ein Europa League Starter und ein Champions League Starter aufeinander. Die Bremer Euphorie des Derby-Siegs wurde vom Champions League Sieger Inter Mailand schnell beendet. Da beide Mannschaften nicht nur die Doppelbelastung in den Knochen, sondern auch mit erheblichen Verletzungspech zu kämpfen haben, wird am Sonntag vermutlich die Mannschaft die Nase vorn haben, die in der kurzen Pause besser regenerieren konnte – oder es gibt erneut ein Unentschieden, so wie in den drei letzten Partien in der Bundesliga.
Parallel zum Spiel in der BayArena treffen in Dortmund der BVB und die Münchner Bayern aufeinander. Der Vorteil der längeren Regeneration liegt hier eindeutig bei den Gästen, die bereits am Dienstag in Basel aktiv und erfolgreich waren. Die Borussia eilt in der Liga von Sieg zu Sieg während die Bayern hier schwächeln. Letzte Saison gab es für die Dortmunder zu Hause eine 1:5 Klatsche, doch in dieser Saison sind die Chancen eindeutig anders verteilt.
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