Talk der Woche 23: Der schwäbische Patient

Das Argument mit der Kontinuität ist gut und schön, aber wer darf damit argumentieren? Unser Vorstand und der Aufsichtsrat etwa? Darin würde ich schlussendlich nur mal wieder ein extrem auffälliges und widersprüchliches Verhalten unser Führungsetage sehen.

Fakt ist, dass man von dieser dämlichen Hire&Fire-Politik runter muss. Das hat mit der Vertragslaufzeit gar nichts zu tun. Da ich aber schon genau weiß, dass dies nicht passieren wird, sehe ich keinen Sinn darin den Vertrag bis 2013 laufen zu lassen. Gerade unser allzu geliebter Aufsichtsratvorsitzender Hundt wird schon dafür Sorge tragen, dass diese abnorme Philosophie beibehalten werden wird.

Aus der Sicht Labbadias nur allzu nachzuvollziehbar, dass er den Schleudersitz des Trainers nur unter gewisser Absicherung besteigen wollte. Aus unserer Sicht ist das aber alles nur Bockmist, denn in Stuttgart stinkt der Fisch vom Kopf her (Man beachte das heutige Sportalvoting auf der HP unten rechts!). Ich werde gerne den Büßergang auf mich nehmen, wenn es anders kommen sollte. Aber seien wir ehrlich und realistisch: Solange die Wurzel vor sich hinfault, kann der Baum nicht heilen und Früchte tragen.

Zudem scheint die allgemeine Einschätzung des Verhältnisses der Mannschaft zu Keller, vollends zuzutreffen. Delpierre meldet sich wie folgt zu Wort:

Kapitän Matthieu Delpierre hat den erneuten Trainerwechsel beim VfB Stuttgart begrüßt und seine Mitspieler gleichzeitig hart kritisiert. "Der Wechsel war die richtige Lösung, um neue Impulse in die Mannschaft zu kriegen. Wir schaffen es nicht von innen heraus, ein richtiges Mannschaftsgefühl zu entwickeln", sagte der Franzose. Der neue Trainer Bruno Labbadia gebe eine klare Richtung vor und wisse, was er will. "Das ist sehr positiv", meinte Delpierre. "Bei uns stimmt die Organisation nicht, wir sind ein bisschen kopflos. Die Spieler müssen raus aus der Einstellung, dass hier jeder nur seinen Job macht." Labbadia war beim VfB am Sonntag als Nachfolger des freigestellten Jens Keller vorgestellt worden. Nach fünf Ligaspielen ohne Sieg sind die Stuttgarter in der Tabelle nur Vorletzter.

Wie gut, dass die Ära Keller beendet ist. Bei Keller handelte es sich meiner Meinung nach um einen Typ "Königsmörder", der die Arbeit von Gross torpediert und innere Unruhe in der Mannschaft geschaffen hat, indem er bereits intern unter der Hand gegen Gross zu Felde zog. Da habe ich die klaren Worte von Netzer doch sehr erleuchtend empfunden, denn er hat es einfach auf den Punkt gebracht.

In Anbetracht der aktuellen Tabellenlage hole ich den Thread mal wieder hoch! Ist Bruno L. der richtige Trainer? Fehlt ihm nicht die Erfahrung im Abstiegskampf?

Und wie seht ihr die damit verbundene Transferpolitik um den Sportdirektor Bobic?
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Dedê - DANKE!

Über die verfehlte Transferpolitik hat man sich schon hinreichend ausgelassen, da gibt es sicher Luft nach oben, um es mal freundlich auzudrücken.

Viel eklatanter erscheint, dass bis auf einige Wenige das Team komplett seiner Form hinterherläuft.
Grundsätzlich muß man sich überlegen, ob Spieler wie Delpierre, Tasci, Kuzmanovic, Molinaro und Cacau nicht überschätzt sind?

Wenn es irgendwie klappt in diesem Jahr darf man auf keinen Fall den fehler machen und Leute wie Schieber, Träsch und Gentner abgeben.
Der Schnitt mit anschliessendem Neuaufbau ist aus meiner Sicht unerlässlich.

Über Labbadia möchte ich mit dem Stand von heute nicht endgültig urteilen. Tendenz: Zwischenlösung!

Der VfB hat ein großes Problem: Bobic.

Nachdem der Horst, der ja auch net unumstritten war, hat man sich für eine Billiglösung entschieden und bekommt aktuell die Quittung dafür. Fredis Bilanz ist absolut verheerend. Natürlich kann man von verfehlten Entscheidungen der Vergangenheit sprechen, natürlich kann man versuchen ihn damit etwas aus der Verantwortung zu ziehen, aber für den VfB ist absolut unerlässlich das Bobic mittelfristig den Hut nimmt - spätestens wenn auch Brüno den Abagng macht.

F360 hat folgendes geschrieben:

Der VfB hat ein großes Problem: Bobic. Nachdem der Horst, der ja auch net unumstritten war, hat man sich für eine Billiglösung entschieden und bekommt aktuell die Quittung dafür. Fredis Bilanz ist absolut verheerend. Natürlich kann man von verfehlten Entscheidungen der Vergangenheit sprechen, natürlich kann man versuchen ihn damit etwas aus der Verantwortung zu ziehen, aber für den VfB ist absolut unerlässlich das Bobic mittelfristig den Hut nimmt - spätestens wenn auch Brüno den Abagng macht.

Der?

BTT: Ich kann überhaupt nicht nachvollziehen warum der VfB spielerisch so schwach ist. Da ist soviel Potential im Kader, nur irgendwie bekommt es niemand hin, diesen in Erfolg umzusetzten. Auch wenn ich Labbadia nicht gerade für einen Granaten-Trainer halte denke ich schon dass er es schaffen sollte mit dem Kader da unten rauszukommen. Moral hat die Mannschaft anscheinend ja (siehe Spiel gegen uns).
Auch Hajnal als Neuzugang finde ich ne klasse Sache, vielleicht ist das der Spieler der gefehlt hat.

Für mich als Aussenstehender sieht es so aus, als wäre in der Mannschaft das Hauptproblem, dass da irgendwie die bekannte "Grüppchenbildung" stattgefunden hat und/oder da halt manche menschlich aussenvor bleiben. Wie man das beheben kann ist schwierig, das schafft nur ein psychologisch bewandter Trainer der diese Problemstellen erkennt und behebt (evtl. Spieler aus nicht-sportlichen Gründen abgeben!)

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Der VfB hat in den letzten beiden Jahren mit Gomez, Khedira und Lehmann sehr viel an Substanz und seine Säulen verloren. Dazu kamen diese Saison einige Verletzungen der gebliebenen Leistungsträger wie Tasci oder Delpierre. Aber fangen wir vorne an:

Sturm
In der letzten Saison befand sich Cacau noch in Top-Form. Mit 13 Treffern (11 in der Rückrunde) konnte er Gomez zwar nicht ersetzen, aber zumindest in der Rückrunde zeitweise vergessen lassen. In dieser Saison hat er zwar in der Hinrunde 5 und nicht nur 2 Tore erzielt, doch unterm Strich kommt er nicht auf seine Form der Vorsaison.
Die anderen Stürmer Pogrebnyak, Marica oder Harnik treffen zwar auch immer wieder das Tor, doch nachhaltig durchgesetzt hat sich keiner.

Mittelfeld
Gentner ist von Wolfsburg zurück gekehrt doch konnte bisher nicht an seine dort gezeigtenLeistungen anknüpfen. Kuzmanovic kann sein Potential viel zu selten abrufen. Auch bei Gebhart kann man seit einiger Zeit keine Weiterentwicklung mehr feststellen. Und die Neuzungänge Audel, Bah und Camoranesi waren durch die Bank Fehlgriffe.
Und Träsch? Er ruft seine Leistung ab, ist aber der klassische Wasserträger neben Khedira gewesen und ist nicht in der Lage die Mansnchaft im Mittelfeld zu führen.

Abwehr
In der Hinrunde stand das Stamm-Duo Tasci/Delpierre in nur drei Spielen zusammen auf dem Platz, weil immer einer der beiden verletzt ausgefallen ist. Niedermeier ist zwar eine gute Nr. 3 doch auch bei ihm sieht man, dass er nicht in der Lage ist die Abwehr zu führen bzw. dauerhaft in der IV zu spielen.
Ganz ähnlich bei den AVs. Molinaro hat eine sensationalle Rückrunde gespielt in der letzten Saison. An diese Form kommt er nicht im Ansatz heran. Und auf der rechten Seite gibt es ein lustiges "Bäumchen wechsel dich". Degen, Celozzi, Boulahrouz, Träsch, Bicakcic und zuletzt Funk. Wirklich durchgesetzt hat sich keiner bzw. Träsch wurde noch dringender im Mittelfeld benötigt.

Tor
Ulreich kann ich bisher nur ganz schwer einschätzen. Seine Statistiken sprechen nicht wirklich für ihn. Aber woranliegt das? Das er in seiner ersten Saison als Stammtorwart noch keinen ehemaligen weltklasse Torhüter wie Lehmann 1:1 ersetzt hat niemand erwartet. Auch nicht, dass er wie Neuer für Schalke in Dortmund ein Spiel alleine rettetwäre etwas zu viel verlangt. Doch aktuell hat man nicht das Gefühl, dass er sowas überhaupt irgendwann schafft.
Aber hier kommt erschwerend das schon angesprochene Problem der Abwehr hinzu. Besonders für einen jungen, neuen Torhüter ist es wichtig, dass er sich mit der Abwehrkette einspielen kann. Wenn diese aber wöchentlich wechselt und selber der Form hinterher läuft, dann ist das sehr schwer.


Die Probleme sind also ähnlich wie in Bremen und Wolfsburg. Auf dem Papier sieht die Mannschaft sehr stark aus. Doch ihnen fehlt das Herz an denen sich die anderen Spieler orientieren und aufrichten können. Erst wenn sie dieses herz wiederfinden/wiederbeleben können, dann werden sie aus dem aktuell Sumpf heraus kommen.
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Wish hat folgendes geschrieben:

Fazit: der VFB investiert bekanntlich "in Steine statt Beine". Das Ergebnis kann jeder sehen. Wer seine Kronjuwelen ersatzlos verhökert und dazu noch seine Talente Richtung Hoffenheim vergrault, muss sich nicht wirklich wundern, wenn er in der Liga der Musik mal wieder hinterherläuft.

Mehr ist nicht zu sagen, ausser eventuell, dass der VfB nicht nur seine Talente verkauft, sondern auch die Spieler mit denen man sich als Stuttgart Fan idendifizieren kann.............aber in der zweiten Liga haben wir dann wenigstens ein neues Stadion! Immerhin!

... wobei es in Bremen ja nicht viel anders aussieht mittlerweile (auch ohne verhökerte Talente) ...... das verdiente Geld muss hier ja mindestens genauso sinnlos versickert sein wie in Stuttgart, anders sind die "Transferaktivitäten" der Winterpause ja gar nicht zu erklären......

Ist aber 'ne andere "Baustelle"..... fiel mir nur grad so auf, wo man mich hier zitiert. Der Text ist ja schon ein paar Tage älter......
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