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Gast
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Verfasst am: 28 Feb 2012 21:28 Titel: Analphabetismus |
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Hallo Leute,
ich sitze grade an meiner Facharbeit zum Thema Analphabetismus..
und ein Unterpunkt bezieht sich auf die Vorurteile der Gesellschaft.
Was fällt euch ein? Könnt ihr mir vielleicht helfen?
Danke im Vorraus!
Gruß Melting
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Gast
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Verfasst am: 28 Feb 2012 21:45 Titel: |
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Ich hab nen bekannten, der ne schreibschwäche hat.
wenn der schreibt, klinckd dasss im etwwaa sou. wän mAn sich mit dehm langer unterhald, ist dsss ser anstrengd.
Anfangs kam ich damit nicht gut klar. Es war sehr schwer, sich mit ihm zu unterhalten, gerade auch wenns wichtige Sachen waren.
Inzwischen lese ich die Sachen mehrmals hintereinander und dann versteht man das meiste.
Fakt ist wohl, dass es bei uns viel zu selbstverständlich ist, dass man lesen und schreiben kann. Wenn jemand in der Grundschule bzw. in der 5.6. Klasse den Anschluss nicht schafft, hat man es schwer ohne Ende.
Ich kann mir vorstellen, dass viele Leute bei einem Analphabeten davon ausgehen, dass der auch sonst nicht viel im Kopf hat.
gruß,
Megget
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Gast
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Verfasst am: 28 Feb 2012 22:04 Titel: |
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Wobei ich da aber dann direkt zu Beginn der Präsentation ne Abgrenzung zwischen Analphabetismus und Legasthenie bringen würde. Mag sein, dass beide Phänomene sich in ähnlicher Weise äußern, das selbe sind sie aber ganz eindeutig nicht.
Ehrlich gesagt fällts mir schwer, da wirklich verbreitete Vorurteile der Gesellschaft zu finden. Evtl. dass Analphabetismus auf mangelnde Intelligenz zurückzuführen ist, evtl. auch dass Analphabetismus in unserer heutigen Gesellschaft nicht sein muss.
Darüber, dass diese Vorurteile anmaßend und der Sache unangemessen sind braucht man sich ja nicht streiten. Naja und täglich ins Gesicht springen einem diese Vorurteile mE nun auch nicht. Da gibts andere Personengruppen in unserer Gesellschaft, die mit deutlich verbreiteteren und häufigeren Vorverurteilungen leben müssen - ohne das Schicksal von Analphabeten damit kleinreden zu wollen.
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Gast
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Verfasst am: 28 Feb 2012 22:07 Titel: |
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Heier84 hat folgendes geschrieben: |
Wobei ich da aber dann direkt zu Beginn der Präsentation ne Abgrenzung zwischen Analphabetismus und Legasthenie bringen würde. Mag sein, dass beide Phänomene sich in ähnlicher Weise äußern, das selbe sind sie aber ganz eindeutig nicht. |
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Da gibt es einen Unterschied? Ich habe die Worte bislang immer synonym verwendet/verstanden.
Magst du das vielleicht kurz erläutern?
P.S.: Es ist denke ich weithin bekannt, dass Analphabetismus/Legasthenie nicht auf allgemein niedrige Intelligenz zurückzuführen ist, aber: Es ist tatsächlich im Alltag manchmal schwer, sich das im Kontakt mit Betroffenen auch ins Gedächtnis zu rufen...
Edit: Danke! Das reicht mir schon.
Zuletzt bearbeitet von Gast am 28 Feb 2012 22:18, insgesamt einmal bearbeitet
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Gast
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Verfasst am: 28 Feb 2012 22:14 Titel: |
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Ich würde so ganz kurz und knapp abgrenzen, aber Onkel Googel, wird sicher noch einiges mehr dazu wiedergeben können.
Analphabetismus
Hierbei wurde die Fähigkeit zu schreiben oder zu lesen einfach nie (richtig) erlernt.
Legasthenie
Ist vielmehr eine Art Lernstörung im Bereich des Lesens und Rechtschreibens.
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Gast
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Verfasst am: 28 Feb 2012 22:27 Titel: |
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Polemiker hat folgendes geschrieben: |
Ich würde so ganz kurz und knapp abgrenzen, aber Onkel Googel, wird sicher noch einiges mehr dazu wiedergeben können.
Analphabetismus
Hierbei wurde die Fähigkeit zu schreiben oder zu lesen einfach nie (richtig) erlernt.
Legasthenie
Ist vielmehr eine Art Lernstörung im Bereich des Lesens und Rechtschreibens. |
Genau auf den Unterschied wollte ich hinaus. Hab grad der Interesse halber auch selbst noch mal gegoogelt und das bestätigt gefunden. Allerdings scheint die Sache der Abgrenzung doch ein wenig komplexer zu sein, als man - oder zumindest ich - mir das vorgestellt habe. Keine Ahnung, ob das für meltings Vortrag schon zu speziell ist, aber es gibt zum Beispiel so genannte funktionale Analphabeten, die zwar in der Schule Lesen und Schreiben erlernt, diese Fähigkeiten aber auch wieder verlernt haben. Diese Menschen sind weder als Legastheniker noch als Analphabeten im eigentlichen Sinn zu verstehen.
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Gast
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Verfasst am: 28 Feb 2012 23:14 Titel: |
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Das mit dem funktionalen Analphabetismus habe ich schon behandelt, wenn das von allgemeinem Interesse ist, kann ich da noch einiges zu schreiben, aber ich habe gedacht, dass ihr mir bei meinem Problem helfen könntet, etwas zu Vorurteilen zu finden..
oder würdet ihr den Punkt bei einer Hausarbeit zu dem Thema nicht noch extra mit reinnehmen? In der Literatur war da, wie erwartet, wenig zu zu finden, bis auf dass zur Intelligenz, was exel bereits genannt hat..
Danke schonmal für euer Interesse und die Diskussionen!
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Gast
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Verfasst am: 28 Feb 2012 23:49 Titel: |
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Ob du das aufnehmen solltest hängt ja auch vom geplanten Umfang der Arbeit ab und ob du den Umfang auch ohne Vorurteile abgedeckt kriegst. Generell finde ich den Aspekt der Vorurteil interessant.
Dass die Vorurteile einem weniger "ins Gesicht springen", wie Heier sagte, ist sicherlich richtig. Liegt aber wohl daran, dass der Analphabetismus eines Menschen sowieso nicht zwingend offensichtlich ist. Schwarze, Dicke, Blondinen, Türken - denen sieht man in der Regel das Merkmal direkt an, aufgrund dessen sie sich Vorurteilen ausgesetzt sehen. Das ist bei Analphabeten anders.
Neben "Analphabeten sind dumm" könnte man eventuell noch auf Ideen kommen wie "Analphabeten sind faul" - also zu faul um lesen und schreiben zu lernen.
Finde das Thema spannend, würdest du mir die fertige Arbeit zumailen? Gerne auch zum Korrekturlesen, wenn's nicht grad 100 Seiten sind
Sternenfahrer@gmx.de
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Gast
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Verfasst am: 28 Feb 2012 23:55 Titel: |
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Also wenn Du etwas einbringen willst / sollst, dass sich zum Ziel setzt, den Horizont des Lesers deiner Arbeit zum Thema Analphabetismus zu erweitern und diese angemessen wahrzunehmen, dann würde ich die genannten Punkte durchaus auch drin lassen. Ich würde mir allerdings überlegen, ob man das unter dem Punkt Vorurteile zusammenfassen kann.
Einem Analphabeten mangelnde Intelligenz zu unterstellen - sei es nun ausgesprochen oder unausgesprochen - ist zumindest mMn nicht unbedingt etwas, das das Ergebnis menschlicher Bequemlichkeit und Schubladendenke, sondern oft schlichtweg Unkenntnis. Ich würde das in der Arbeit eher unter nem Punkt wie "Missverständnisse im Umgang mit Analphabeten" zusammenfassen.
Genauso ist es eher ein Missverständnis bzw. eine Fehlannahme, dass Analphabetismus in unserer Gesellschaft nicht mehr vorkommen muss bzw. nicht mehr existiert. Das ist dann aber eben kein Vorurteil, das sich direkt gegen Analphabeten wendet, sondern eine möglicherweise nicht ausreichend differenzierende Einschätzung unserer Gesellschaft.
Ganz unter den Teppich würde ichs nicht kehren. Gib den Dingen einfach ne passendere Zwischenüberschrift, zB. Missverständnisse oder Fehlannahmen im Umgang mit Analphabeten.
Solche Dinge mit Appellcharakter - in diesem Fall dem Appell, sich genauer mit dem Phänomen Analphabetismus auseinanderzusetznen und biografische Hintergründe der Betroffenen angemessen zu berücksichtigen - geben so ner Arbeit zumindest meiner Meinung nach erst richtigen Sinn. Damit kannste zeigen, dass Du nicht einfach bloß Informationen recherchiert und zusammengetragen hast - das kann fast jeder -, sondern dass Du in der Lage bist, aus deinen Erkenntnissen Gewinnbringendes im Umgang mit einer bestimmten Personengruppe abzuleiten und somit einen sinnvollen Beitrag für gesellschaftliches Zusammenleben zu leisten.
Oder kurz gesagt: Dass dir das Thema nicht bumsegal, sondern ein echtes Anliegen ist.
Das gibt der Arbeit meiner Meinung nach ne ganz andere Qualität und lässt sich prima im Fazit verarbeiten.
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Gast
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Verfasst am: 29 Feb 2012 00:27 Titel: |
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Ich würde speziell unter diesem Aspekt auch das Thema Harry Redknapp aufgreifen. Der gute Mann steht kurz davor englischer Nationaltrainer zu werden und gibt regelmäßig unumwunden zu, weder lesen noch schreiben zu können.
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Gast
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Verfasst am: 29 Feb 2012 00:51 Titel: |
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Bin auch gerade aus reinem Interesse an der Thematik, auf Harry Redknapp gestoßen.
Ich weiß nicht, inwiefern ein solches Beispiel hilft und ob man den Mann überhaupt in dem Rahmen deines Vortrages kennt, aber ungewöhnlich ist es natürlich schon.
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Gast
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Verfasst am: 29 Feb 2012 13:19 Titel: |
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Vielleicht kannst du ja auch den Punkt "schriftliche Kommunikation im Internet" behandeln. Als Forenmoderator fällt mir schon auf, dass enorm viele Leute nicht anständig schreiben können. Die sind natürlich keine wirklichen Analphabeten, sonst könnten sie sich ja gar nicht mitteilen, aber es gibt schon Kandidaten, bei denen man merkt, dass sie arge Probleme mit der Rechtschreibung haben.
Um bei deinen Vorurteilen zu bleiben, ja ich halte so jemanden dann für umgebildet.
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