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Dürfen Menschen getötet werden?

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Dürfen Menschen getötet werden?
Ja, unter bestimmten Bedingungen.
72%
 72%  [ 18 ]
Nein, auf gar keinen Fall.
28%
 28%  [ 7 ]
Stimmen insgesamt : 25

Autor Nachricht
Gast





BeitragVerfasst am: 7 Jun 2012 01:00   Titel: Antworten mit Zitat

Die Alternative zu einer gerechtfertigten Notwehrhandlung, die den Tod eines Menschen herbeiführt, ist in der Regel der Tod des in Notwehr (Nicht)Handelnden.
Damit führst du durch Pervertierung deiner Forderung, das Recht auf Leben zu achten, eben jene ad absurdum, da dann das Recht dem Unrecht weichen muss, was zu dem Tod eines unschuldigen Menschen führt.
Das ist nicht nur unlogisch, das ist völlig abstrus.
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Gast





BeitragVerfasst am: 7 Jun 2012 01:01   Titel: Antworten mit Zitat


Holles FC hat folgendes geschrieben:

rauuul hat folgendes geschrieben:
Nur noch einmal kurz, ansonsten is mir das hier wirklich zu abgedreht.
Ich bezog mich bei meinem Post in erster Linie auf Notwehr. Was das mit Nazis und Juden zu tun hat, erschließt sich mir mal wieder nicht.


Gut das du das noch einmal klar stellst. Aber, so hab ich es auch verstanden. Und ich habe immer noch meine Probleme damit, wenn es gesellschaftlich keine moralisch negativen Urteile mehr zum Töten aus Notwehr geben sollte. Auch hier die Frage nach der Gewaltspirale: "Was wären andere Auswege gewesen? Musste es soweit kommen?". Wenn die Gesellschaft aufhört nach Alternativen zu fragen, dann ist der nächste Mißbrauch der "Notwehrregelung" nur eine Frage der Zeit...Begründeten die Nazis ihr Töten nicht mit "Notwehr" (zum Schutz der Rasse)?


"Zum Schutz der Rasse" war doch nur eine verdammt euphemistische Legitimierung der Massenmorde der Nazis, das hat doch mit Notwehr null zu tun, genause wie "Lebensraumerweiterung im Osten" und der ganze andere Scheiß. Notwehr ist für mich die Maßnahme, die man ergreift um sein eigenes Leben zu schützen, zum Beispiel wenn jemand mit einer Waffe schießend (Betonung liegt auf schießend) frontal auf dein Auto zuläuft, ist es für mein Ermessen legitim, wenn man diese Person mit hoher Geschwindigkeit überfährt, um sich zu schützen, auch wenn die andere Person durch das Auto getötet wird. Da steckt meiner Meinung nach keine Tötungsabsicht dahinter, wenn doch, also sprich wenn die ergriffene Maßnahme zum Schutz über die Selbsterhaltung hinaus geht, sagen wir mal jemand bedroht dich mit einem Messer und du erschießt ihn, hat das mit Notwehr nichts mehr tun, weil es eben nicht mehr angemessen ist. Um dies zu entscheiden haben wir Gerichte, das ist zwar manchmal nicht optimal aber eine bessere Lösung ist den Menschen wohl nicht möglich. Was ich damit sagen will, dass es sehr wohl legitime Notwehr gibt und die NS Verbrechen nicht mal ansatzweise dazu gehören.
Ich verstehe nur noch nicht ganz, worauf du mit diesem Thread hinauswillst. Plädierst du für eine Abschaffung der Todesstrafe, verurteilst du Kriege oder willst du das Morde, auch aus Notwehr, härter bestraft werden, alles davon oder was ganz anderes?
Weil sich gegen das Töten von Menschen aussprechen ist natürlich völlig richtig und die breite Masse sieht das genauso wie du, nur jedoch werden sich Morde und Kriege niemals verhindern lassen, das dürfte dir klar sein.
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Gast





BeitragVerfasst am: 7 Jun 2012 11:55   Titel: Antworten mit Zitat


Management hat folgendes geschrieben:

Holles FC hat folgendes geschrieben:
Angenommen, damals hätte gegolten:"Nein, man darf Menschen auf keinen Fall töten.", dann wären keine zich Millionen Menschen in KZs, an irgendeiner Front noch sonst wo ermordet worden. Dann hätte man auch Hitler nicht ermorden "müssen". Erst dadurch, dass viel zu viele Entscheidungsträger das Töten erlaubt oder mitgetragen haben und entsprechend viele Menschen getötet wurden, macht doch eure theoretische Hitler-Ermordung für euch Sinn. Sie beschreibt aber keinen Ausweg aus der Gewalt- oder Vergeltungsspirale. Sucht ihr überhaupt einen Ausweg aus dieser Spirale?


1. Bereits vor 1933 galt das Strafgesetzbuch in einer ähnlichen Form, verglichen zum heutigen StGB.


Vielleicht verstehe ich dich falsch, aber Holles "Nein, man darf Menschen unter keinen Umständen töten" schließt ja auch Kriegsrecht, Todesstrafe (okay, das gab es glaub ich durch die Weimarer Verfassung nicht mehr) etc. ein. Das heißt, es gab auch trotz der Gesetzbücher Tötungsdelikte, die laut Gesetz legitimiert waren (wie auch heute). Daher gab es auch trotz dem geltenden Recht keinen konsequenten gesellschaftlichen oder gesetzlichen Konsens, der lautet: Nein, man darf unter keinen Umständen töten.
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Gast





BeitragVerfasst am: 7 Jun 2012 12:52   Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Holles FC,

ich finde dein Gedankenexperiment gar nicht mal so dumm. Allerdings wird deine Theorie mit einem Satz aus diesem Thread bereits nichtig.


*Sancho* hat folgendes geschrieben:
Ich würde das auf jeden Fall unterschrieben, aber wir sind Menschen, da wird wieder einer damit anfangen - und dann geht das Spielchen von vorne los!


Wenn man deinen Gedanken nämlich mal weiterspinnt, dann beschränkt sich dieser gesellschaftliche Konsens nicht nur aufs Töten, sondern generell auf Gewalt. Es folgen "Es wird nicht mehr gestohlen, nicht mehr betrogen" etc.

Das alles (auch wenn man es aufs Töten beschränkt) hat eine Voraussetzung; und das ist die Nächstenliebe.
Nun ist es aber nun mal so, dass wir Menschen im Grunde egoistisch sind, und dass - wie hier im Thread auch bereits erwähnt - sich der Mensch im Ernstfall immer noch selbst der Nächste ist.

Daher bleibt deine Idee auf dieser Erde leider nur eine Utopie.


Edit:
Vielleicht noch als Zusatz folgendes Beispiel: Alle Staaten einigen sich darauf, sich nicht zu bewaffnen. Der Mensch allerdings ist machtbesessen, und daher wird es immer jemanden geben, der sich dann denkt: "Hach, die andern sind ja ganz ungeschützt, ich bau ne Miliz auf und mache sie mir untertan." Und schon sind wir wieder im Teufelskreis.
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Gast





BeitragVerfasst am: 7 Jun 2012 17:30   Titel: Antworten mit Zitat


*Sancho* hat folgendes geschrieben:
Ist das nicht sehr abstrakt gedacht zu sagen, es entschließen sich ab sofort alle Menschen dazu, dass auf keinen Fall mehr getötet wird?!

Im Eingangspost frag ich ja danach, wo wir uns hin entwickeln. Inzwischen wird in diesem Thread ja auch klar, dass ich für Gewaltfreiheit spreche. Das geht nicht von heut auf morgen, sondern in einem langen Prozess...über Generationen. Und, so ein Prozess, der muss begleitet werden...in den Menschen muss etwas wachsen. Wir haben durchaus die Wahl zwischen "Hass und Gewalt" oder "Friedfertigkeit"...zumindest die meisten/ein paar von uns. Für die, die durch ihren Lebensweg so stark vorgeprägt sind, das sie sich Friedfertigkeit und Gewaltlosigkeit nicht als Hilfsmittel für jeden Konflikt vorstellen können, stehen andere als Paten und Begleiter in diesem Prozess geduldig zur Seite.

*Sancho* hat folgendes geschrieben:

Ich würde das auf jeden Fall unterschrieben, aber wir sind Menschen, da wird wieder einer damit anfangen - und dann geht das Spielchen von vorne los!

Ja, jeder stößt irgendwann mal an seine Grenzen. Das führt immer zu einem Konflikt...das ist unumgänglich. Und dann fängt einer vielleicht wieder an, ja. Aber, es sagt niemand, dass man auf Wut/Hass/Aggression nicht reagieren darf. Es gibt auch die Möglichkeit der gewaltfreien Reaktion. Das Spielchen geht dabei nicht von vorne los. Was ist deiner Meinung nach der zwingende Grund, dass es von vorne los gehen muss?


*Sancho* hat folgendes geschrieben:

Ich bin bei der Fragestellung eher davon ausgegangen, eine individuelle Meinung dazu zu kreieren, und nicht eine für alle verbindliche Antwort!

Ja, unbedingt eine individuelle Meinung (s. oben...Prozess...in jedem wachsen...). Es kann nie funktionieren, wenn man anderen etwas aufzwingt (auch mit Gewalt nicht )...und, es steckt immer Aufwand/Arbeit dahinter, andere zu verändern (Trägheitsprinzip der Physik)...eine Arbeit, die sich momentan/kurzfristig unternehmerisch nicht lohnt, wenn es um Gewaltfreiheit geht. Wie viel Geld wird allein mit Rüstungsgütern umgesetzt? 2011 waren es ca. 1,3Billionen €...
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Gast





BeitragVerfasst am: 7 Jun 2012 17:55   Titel: Antworten mit Zitat


Management hat folgendes geschrieben:

...sei doch gesagt...noch, dass es besonders dienlich wäre, dies mit Äußerungen des US-Verteidigungsministeriums zu vergleichen, welche insbesondere zu Zeiten Donald Rumsfelds doch arg wirtschaftliche Hintergründe hatte (Aufträge für die Waffenindustrie).

Wann waren die Hintergründe andere?
Wie gut kennst du die jeweiligen Kriegshintergründe? Was könnten für Gründe außer Geld (=Stabilität/Machterhalt/Ablenkungsmanöver) eine Rolle gespielt haben?
Hier eine Liste der US-"Interventionen":
http://www.spin.de/forum/645/-/472

Nehmen wir mal zwischenmenschliche Affekthandlungen raus, dann hat das ganze Töten auf dieser Welt immer "wirtschaftliche" Hintergründe, welche sonst? Aber, für einige/viele ist das ja wichtig, weil ohne Wirtschaft geht es ja angeblich nicht.
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Gast





BeitragVerfasst am: 7 Jun 2012 18:16   Titel: Antworten mit Zitat


*Sancho* hat folgendes geschrieben:

Holles FC hat folgendes geschrieben:

Wie kommt es zu "unmenschlichem" Verhalten? Indem man sich und seine eigenen Werte über andere Menschen und ihre Werte erhebt.


Die nächste Frage sollte sein, warum das so ist.
Und das hat mMn evolutionäre Gründe!

Wir Menschen sind instinktiv darauf ausgerichtet, unser eigenes Wohl über das aller Anderen zu stellen. Das ist einfach dieser Überlebenstrieb, den wir alle in uns haben!
Wir können diesen Instinkt bis zu einem gewissen Grad beeinflussen und steuern, aber am Ende, wenns um Leben und Tod geht, ist sich jeder selbst einfach der Nächste.


OK, "evolutionäre Gründe" ist ein totschlag-Argument, aber halt nur oberflächlich...der Mensch, das Raubtier, die natürliche Tötungsmaschine, aggressiv, emotional, nur sich selbst der Nächste.

Wir kennen inzwischen Begriffe wie:
Konstruktivismus (Lernpsychologie)
http://de.wikipedia.org/wiki/Konstruktivismus_%28Lernpsychologie%29

Entwicklungspsychologie
http://de.wikipedia.org/wiki/Entwicklungspsychologie

gewaltfreiheie Kommunikation
http://de.wikipedia.org/wiki/Gewaltfreie_Kommunikation

Wir können also abschätzen, wann wir töten.
Wir können es vermeiden, in Situationen um Leben und Tod zu kommen.
Wir können Konflikte gewaltfrei lösen (aber mit Widerstand gegen eine Bedrohung unserer lebensbejahenden Bedürfnisse).

Ja, wir haben einen Überlebenstrieb in uns, aber als Teil eines an sich lebensbejahenden Wesens.
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Gast





BeitragVerfasst am: 7 Jun 2012 18:30   Titel: Antworten mit Zitat


Holles FC hat folgendes geschrieben:
Wie gut kennst du die jeweiligen Kriegshintergründe? Was könnten für Gründe außer Geld (=Stabilität/Machterhalt/Ablenkungsmanöver) eine Rolle gespielt haben?
Hier eine Liste der US-"Interventionen":
http://www.spin.de/forum/645/-/472

Nehmen wir mal zwischenmenschliche Affekthandlungen raus, dann hat das ganze Töten auf dieser Welt immer "wirtschaftliche" Hintergründe, welche sonst? Aber, für einige/viele ist das ja wichtig, weil ohne Wirtschaft geht es ja angeblich nicht.


Soll das eine Geschichtsstunde werden? Bin ich hier Rechenschaft für amerikanische Kriege schuldig?
Bestimmt kannst du mir die Hintergründe aller US-Kriege seit 1823 aufzählen, nur zu, wir haben Zeit

Und Gründe neben dem Klassiker Wirtschaft gibt es reichlich, wenngleich sie vllt. nicht immer noch offensichtlich auf einer Stufe mit diesem stehen. Aus jüngerer Vergangenheit empfehle ich dir daher den Kosovo-Krieg, welcher meinerseits nicht als Paradebeispiel für Tötungsbefugnisse dienen soll, sondern weil der Artikel etwas über unterschiedliche Hintergründe aussagt =>
http://www.sueddeutsche.de/politik/kosovo-krieg-als-die-menschenrechte-schiessen-lernten-1.457678

Da wirtschaftliche Gründe sehr häufig extrem vielschichtig und nicht immer durchsichtig sind, ist es müßig über sie zu diskutieren, zumal seitens der Kriegsparteien auch nicht unbedingt ein Interesse besteht, genau diese offenzulegen, mit Ausnahme bereits existierender Embargos.

Deine ideologische Grundsatzdiskussion hast du zumindest endgültig beendet, ich dachte schon du bekommst die Kurve gar nicht mehr...

P.S.: Ein schwerwiegender Fehler in Online-Diskussion ist das sinnfreie Posten von Wikipedia-Links, dieses Verhalten offenbart eigene intellektuelle Defizite. Im letzten Thread hattest du das Ergebnis ja selbst bemängelt, nämlich pures Stichwortgebolze.

Wie schön es doch ist im wahren Leben, ohne Wikepedia zur Hand, mit Leuten zu diskutieren - man kommt wesentlich schneller zum Ergebnis
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Gast





BeitragVerfasst am: 7 Jun 2012 18:50   Titel: Antworten mit Zitat


Holles FC hat folgendes geschrieben:

*Sancho* hat folgendes geschrieben:
Ist das nicht sehr abstrakt gedacht zu sagen, es entschließen sich ab sofort alle Menschen dazu, dass auf keinen Fall mehr getötet wird?!

Im Eingangspost frag ich ja danach, wo wir uns hin entwickeln. Inzwischen wird in diesem Thread ja auch klar, dass ich für Gewaltfreiheit spreche. Das geht nicht von heut auf morgen, sondern in einem langen Prozess...über Generationen. Und, so ein Prozess, der muss begleitet werden...in den Menschen muss etwas wachsen.




Träum weiter. Das Tier Mensch wird sich niemals zu einer einheitlich gewaltfreien Spezies entwickeln.

Sorry, aber solche Utopien auch nur zu ersinnen...

Hinterher führt uns irgendein Spinner auf dieser Basis in die nächste sozialistische Diktatur.
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Gast





BeitragVerfasst am: 8 Jun 2012 17:06   Titel: Antworten mit Zitat


Indi_ hat folgendes geschrieben:
Wo siehst du denn die Ursprünge von "unmenschlichem Verhalten" ?


Mal ganz unwissenschaftlich und aus dem Bauch heraus:
Vielleicht erst einmal die "positiv-Formulierung", was halte ich für menschliches Verhalten...
1.) Ein Verhalten, das sich an der Goldenen Regel orientiert („Behandle andere so, wie du von ihnen behandelt werden willst." oder nach Konfuzius: "Was du selbst nicht wünschst, das tue auch anderen nicht an. Dann wird es keinen Zorn gegen dich geben – weder im Staat noch in deiner Familie.“).
2.) Ein Verhalten, das daher lebensbejahend und damit lebenserhaltend ist.
3.) Ein Verhalten, das daher auch eine lebensbejahende Entwicklung anderer Menschen zulässt.
4.) Ein Verhalten, das sich daher an den natürlichen Bedürfnissen des Menschen orientiert. Solche Bedürfnisse, auf denen wiederum unsere Gerfühle basieren, sind z.B.:Autonomie (Träume, Ziele usw.), Feiern (auch trauern), Integrität (Authentizität, Sinn, Selbstwert), Interpendanz (Wertschätzung, Nähe, Gemeinschaft, Vertrauen, Liebe, Geborgenheit, Empathie usw.), Nähren der physischen Existenz (Luft, Wasser, Nahrung, Bewegung, Ruhe, Körperkontakt, Schutz vor lebensbedrohenden Lebensformen, Sexualleben), Spiel (Freude, Lachen), Schönheit, Harmonie, Ordnung, Frieden.
5.) Ein Verhalten, das daher die Freude am einfühlsamen Geben und Nehmen unter Berücksichtigung dieser Bedürfnisse ermöglicht.

Wer der Meinung ist, dass einer oder mehrere Punkte zu unrecht in dieser Aufzählung stehen, der darf sich gerne "begründet" melden.

"Unmenschliches" Verhalten entspricht nach meinem Verständnis des Wortes unmenschlich, wenn das Verhalten "lebensentfremdend" wird/ist.


Indi_ hat folgendes geschrieben:
Wo siehst du denn die Ursprünge von "unmenschlichem Verhalten" ?

Wenn Menschen unmenschlich handeln, dann meiner Meinung nach, weil sie an ihre Grenzen stoßen (z.B., weil auf ihre Bedürnisse nicht eingegangen wird).
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Gast





BeitragVerfasst am: 8 Jun 2012 22:29   Titel: Antworten mit Zitat

Ich finde ja Deine Zielsetzung durchaus erstrebenswert, nur ist das in meinen Augen ein Idealzustand, der niemals erreicht werden kann!

Und auch wenn Du es als Totschlagargument bezeichnest, der Mensch ist in meinen Augen genauso wie jedes andere Lebewesen evolutionär darauf eingestellt, sein eigenes Leben über jedes andere zu stellen. Und die Begriffe die du da aufzählst sind zwar schön und gut, aber unseren Instinkt können wir auch damit nicht kontrollieren!

Aber mal eine andere ernst gemeinte Frage an Dich, die in diesem Zusammenhang durchaus von Bedeutung ist:
Was Denkst Du, woher kommen Deiner Meinung eigentlich all die negativen Emotionen, die Menschen dazu führen zu töten bzw. Gewalttaten zu begehen?!

Und eine ganz andere Frage: Wir gehen immer davon aus, dass unser oberstes Ziel sein sollte, glücklich miteinander zu leben. Deswegen erachten wir Mord und Gewalt als etwas negatives, weil es Schmerzen und Leid mit sich bringt!
Wir wissen aber unter amderem aus der Tierwelt, dass die gesamte Evolution nicht auf ein glückliches Miteinander ausgerichtet ist, sondern lediglich auf eins: Arterhaltung!
wie ist diese Diskrepanz zu erklären?! Sind wir überhaupt auf dem richtigen Weg, oder glauben wir nur es zu sein?!
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Gast





BeitragVerfasst am: 8 Jun 2012 23:25   Titel: Antworten mit Zitat

@Sancho
Würdest du mit den Tieren tauschen wollen?
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Gast





BeitragVerfasst am: 8 Jun 2012 23:35   Titel: Antworten mit Zitat

@Holles

Bist du Veganer?
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Gast





BeitragVerfasst am: 8 Jun 2012 23:38   Titel: Antworten mit Zitat


WilhelmFCB hat folgendes geschrieben:
@Sancho
Würdest du mit den Tieren tauschen wollen?


Nö, aber vom Wesen her gibt es auch keinen Unterschied zwischen Mensch und Tier!
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Gast





BeitragVerfasst am: 8 Jun 2012 23:54   Titel: Antworten mit Zitat

Warum würdest du das nicht, wo sie doch vom Wesen her gleich sind?
Sicher spielt der Luxus immer eine Rolle. Wer lebt denn schon nicht gern luxuriös. Vielleicht liegt es teilweise aber auch daran, dass die Menschheit zumindest zum Teil gewillt ist, eine "bessere Gesellschaft" zu erschaffen.

Welchen Sinn hat die Arterhaltung, wenn es nicht unser Antrieb sein sollte, in glücklichem Miteinander zu leben? Ich bin der Meinung, dass Egoismus sowie Leid und Schmerz anderer nicht zu Freude und Erfüllung führen.
Die Arterhaltung kann nur einen Sinn haben, wenn das Leben, das daraus resultiert, einen Sinn verfolgt.

Wäre man der nüchternen Auffassung, das Leben biete keinen Sinn - warum dann alles der Arterhaltung unterordnen?

Demnach sollte die Tierwelt uns diesbezüglich auch nicht als Vorbild dienen; gibt es doch keinen Gewinn, den man aus Leid und Schmerz ziehen kann.
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Indi_
Gast




BeitragVerfasst am: 9 Jun 2012 08:13   Titel: Antworten mit Zitat


WilhelmFCB hat folgendes geschrieben:
Warum würdest du das nicht, wo sie doch vom Wesen her gleich sind?
Sicher spielt der Luxus immer eine Rolle. Wer lebt denn schon nicht gern luxuriös. Vielleicht liegt es teilweise aber auch daran, dass die Menschheit zumindest zum Teil gewillt ist, eine "bessere Gesellschaft" zu erschaffen.

Welchen Sinn hat die Arterhaltung, wenn es nicht unser Antrieb sein sollte, in glücklichem Miteinander zu leben? Ich bin der Meinung, dass Egoismus sowie Leid und Schmerz anderer nicht zu Freude und Erfüllung führen.
Die Arterhaltung kann nur einen Sinn haben, wenn das Leben, das daraus resultiert, einen Sinn verfolgt.

Wäre man der nüchternen Auffassung, das Leben biete keinen Sinn - warum dann alles der Arterhaltung unterordnen?

Demnach sollte die Tierwelt uns diesbezüglich auch nicht als Vorbild dienen; gibt es doch keinen Gewinn, den man aus Leid und Schmerz ziehen kann.


Die Arterhaltung ist aber erstmal das primäre Ziel, erst danach kann das glückliche Miteinander kommen. Was nützt es mir, wenn ich glücklich aber tot bin?
Um mich selbst zu erhalten brauche ich vor allem Nahrung, dann einen Schutz gegen die Widrigkeiten der Natur, gemeinhin als Behausung bekannt. Fehlt mir die Nahrung, so werde ich alles daran setzen, sie zu bekommen. Dafür gehe ich dann ans Äußerste, um meine eigene Existenz zu sichern.

In Deutschland leben wir in einer Überflußgesellschaft, daher wird es hier nicht soweit kommen. An anderen Orten auf der Welt sieht das anders aus - dort gibt es Kämpfe ums Trinkwasser.

Ergo funktionieren auch die 5 Punkte von FC Holles nicht. Sie stellen Konventionen dar, ebenso wie Gesellschaftsverträge, die in der Theorie gut sind, in der Praxis aber nicht immer funktionieren, da sie die Urinstinkte des Menschen außen vor lassen.

Daher meine Frage: Wann hat es mit dem unmenschlichen Verhalten angefangen?
Nach Rousseau und Montesqieu?
Nach Konfuzius?

Ist der Mord an einem Menschen legitim, um das eigene Überleben zu sichern? Und hat sich die Antwort auf diese Frage mit der Zeit verändert - war es zB zu Zeiten der Höhlenmenschen/Neanderthaler/wie auch immer/... legitim, den Tod eines Menschen in Kauf zu nehmen, um die Existenz zu sichern, wohingegen es heute nicht mehr legitim ist?

Und verleugnet der Mensch nicht seine eigene Existenz und seine Ursprünge, wenn er sich gesellschaftliche Konventionen schafft und dabei versucht, seine Urinstinkte zu unterdrücken?
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Gast





BeitragVerfasst am: 9 Jun 2012 12:52   Titel: Antworten mit Zitat


WilhelmFCB hat folgendes geschrieben:
Ich bin der Meinung, dass Egoismus sowie Leid und Schmerz anderer nicht zu Freude und Erfüllung führen.


Und ich wette, dass du in deinem Leben noch nicht eine einzige nicht-egoistische Handlung durchgeführt hast.

Du bist dir dessen wahrscheinlich nur nicht bewusst...

Egoismus gehört zum Menschen wie das Salz in die Suppe.
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Gast





BeitragVerfasst am: 9 Jun 2012 13:28   Titel: Antworten mit Zitat

Es gibt auch in unserer Gesellschaft einige Menschen, die bereit sind, aus egoistischen Motiven wie Habgier das Leben anderer zu opfern. Diesen Verbrechern muss man Einhalt gebieten können. Da kann es keine Diskussion dazu geben. Das würde ansonsten absolut gegen mein Gerechtigkeitsempfinden verstoßen.

Dieser "Nazi-Hammer" wird auch langsam grotesk. Man kann ihn doch nicht ständig in unserer Gesellschaft als Allzweckwaffe heranziehen, um sachliche Diskussionen versanden zu lassen.
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Krizzzz
Europameister
Europameister 

Anmeldungsdatum: 15.05.2011
Beiträge: 3447
BeitragVerfasst am: 9 Jun 2012 13:37   Titel: Antworten mit Zitat


Exel2 hat folgendes geschrieben:

WilhelmFCB hat folgendes geschrieben:
Ich bin der Meinung, dass Egoismus sowie Leid und Schmerz anderer nicht zu Freude und Erfüllung führen.


Und ich wette, dass du in deinem Leben noch nicht eine einzige nicht-egoistische Handlung durchgeführt hast.

Du bist dir dessen wahrscheinlich nur nicht bewusst...

Egoismus gehört zum Menschen wie das Salz in die Suppe.


Übrigens auch eine schöne These.
Betrachtet man z.B. freiwillige Hilfsdienste, so sind selbst die (ggf. auch unbewusst) dadurch getrieben von anderen Menschen Anerkennung zu bekommen. Es gibt keine selbstlosen Taten.
_________________
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Gast





BeitragVerfasst am: 9 Jun 2012 13:51   Titel: Antworten mit Zitat


Krizzzz hat folgendes geschrieben:

Exel2 hat folgendes geschrieben:

WilhelmFCB hat folgendes geschrieben:
Ich bin der Meinung, dass Egoismus sowie Leid und Schmerz anderer nicht zu Freude und Erfüllung führen.


Und ich wette, dass du in deinem Leben noch nicht eine einzige nicht-egoistische Handlung durchgeführt hast.

Du bist dir dessen wahrscheinlich nur nicht bewusst...

Egoismus gehört zum Menschen wie das Salz in die Suppe.


Übrigens auch eine schöne These.
Betrachtet man z.B. freiwillige Hilfsdienste, so sind selbst die (ggf. auch unbewusst) dadurch getrieben von anderen Menschen Anerkennung zu bekommen. Es gibt keine selbstlosen Taten.


Nur muss man da ganz klar trennen. Ich zitiere Wikipedia:


Zitat:
Egoismen (Plural) sind demnach Handlungsweisen, bei denen einzig der Handelnde selbst die Handlungsmaxime bestimmt. Dabei haben diese Handlungen zumeist uneingeschränkt den eigenen Vorteil des Handelnden zum Zweck. Wenn dieser Vorteil in einer symbiotischen Lebenshaltung zugleich auch der Vorteil anderer ist, dann sind diese Handlungen ethisch voll legitimiert. Meist aber wird ein Egoist als ein kurzsichtig Handelnder in Sinne eines Raffgieregoisten verstanden, der es kaum akzeptieren kann, wenn andere Menschen ihm gegenüber sich ebenso raffgierig zeigen. Der Raffgieregoist räumt sich selbst also mehr Freiheiten ein, als er anderen zugesteht.


Einfacher ausgedrückt: Man kann einen ehrenamtlichen Helfer nicht mit einem habgierigen Verbrecher in einen Topf werfen.

Ich bin auch ein Nutzenmaximierer. Nur gehört bei meinem Nutzenspektrum auch dazu, wenn man einer älteren Dame die Tür aufhält. Nur so ist ein gesellschaftliches Zusammenleben überhaupt möglich. Man muss aber auch sehen, dass es einige Menschen bei uns gibt, die nicht dieses Wertesystem haben, sondern auf Kosten anderer sich bereichern möchten. Deshalb haben wir Gesetze, um diesen unsozial handelnden Menschen in die Schranken weisen zu können.
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BeitragVerfasst am: 9 Jun 2012 14:03   Titel: Antworten mit Zitat

Sollst ja damit auch nicht auf einer Stufe mit einem "habgierigen Verbrecher" stehen, aber im Kern bleibt halt, dass Egoismen bewusst oder unbewusst existieren, ein völlig friedliches Miteinander wird , wenn wir uns auf die Ursprungsthese beziehen, niemals existieren. Anschaulich an dem Beispiel oben (ich glaube Sancho), dass einer immer "aus der Reihe tanzen wird".

Daran anschließend müsste man sich fragen, ob es dann nicht schon sinnvoll sein Bestmöglichstes zu tun und wenigstens sich selber richtig zu verhalten. Die darauf anschließende Frage: leide ich darunter, dass wenigstens ich mich friedlich verhalte? Und so gehts immer weiter.
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BeitragVerfasst am: 9 Jun 2012 14:06   Titel: Antworten mit Zitat


Lofwyr hat folgendes geschrieben:
@Holles

Ich sehe es eher so, dass du derjenige bist, der seine eigenen Werte über die der anderen Diskussionsteilnehmer stellt. Du stellst dich mit dem erhobenen Zeigefinger her und sagst, was menschlich und was unmenschlich ist.


OK, das war/ist mir nicht bewusst. Damit ich dich richtig verstehe, du willst mir mitteilen, dass ich hier, mit meinen posts, andere unter Druck setze?

Ich beobachte hier bisher eher ein inzwischen "lebhaftes" posten von Meinungen...sicherlich noch nicht sonderlich konstruktiv, aber ohne Zwang/Anfeindung (@Management: ). Dass ich dabei versuche, der stärksten Argumentation zu folgen oder diese hier herauszuarbeiten, geschieht nicht in der Absicht, die Bedürfnisse anderer einzuschränken.
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Gast





BeitragVerfasst am: 9 Jun 2012 14:11   Titel: Antworten mit Zitat

Mal was anderes.
Wenn kein Mensch mehr getötet wird, übervölkern wir die Erde doch viel zu schnell um mit der Entwicklung der Technik neue Planeten zu besiedeln zu können.

Das bedeutet, wir Opfern zukünfitge Generationen ...


P.S.
Verstehe das Topic aber auch nicht.
Die Frage kann nicht beantwortet werden!
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Krizzzz
Europameister
Europameister 

Anmeldungsdatum: 15.05.2011
Beiträge: 3447
BeitragVerfasst am: 9 Jun 2012 14:13   Titel: Antworten mit Zitat


AiS hat folgendes geschrieben:
Mal was anderes.
Wenn kein Mensch mehr getötet wird, übervölkern wir die Erde doch viel zu schnell um mit der Entwicklung der Technik neue Planeten zu besiedeln zu können.

Das bedeutet, wir Opfern zukünfitge Generationen ...


P.S.
Verstehe das Topic aber auch nicht.
Die Frage kann nicht beantwortet werden!


AiS, Menschen können auch auf natürliche Weise sterben

Eine Frage muss ja auch nicht immer mit einer Meinung beantwortet werden, manchmal reicht es ja wenn man unterschiedliche Ansichten austauscht.
Auch zu sehen: Welches ist die einzig wahre Religion? Ein echter Klassiker.
_________________
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BeitragVerfasst am: 9 Jun 2012 14:16   Titel: Antworten mit Zitat

Klar kann sie beantwortet werden.
Wenn sie so radikal gestellt wird, lautet die Antwort ganz eindeutig "Ja", eben weil in lebensbedrohenden Notwehrsituationen das Töten eines Menschen legitim sein muss um den Schutz des Rechts auf Leben zu gewährleisten.
Das ist auch keine moralische Frage sondern eine rein logische.
Da gibt es aus meiner Sicht auch nicht viel Raum für Diskussionen.
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