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Gast
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Verfasst am: 14 Jul 2013 11:06 Titel: Smartphones auf Konzerten? |
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Moin zusammen,
da ja hier einige Konzert- und Festivalbegeisterten unterwegs sind, dachte ich, das könnt man hier ja auch mal diskutieren. Grad wird bei WDR2 darüber geredet, dass Handyfilmer auf Konzerten ein unglaubliches Ärgernis sind. Ich selbst durfte das die Tage mal wieder auf dem Depeche Mode Konzert bewundern, und es geht mir unglaublich auf den Geist. Wie steht ihr dazu? Filmt ihr vielleicht sogar selber und wenn ja wieso (der Sinn blieb mir bis jetzt verschlossen)? Geht euch die Filmerei genau so auf die Nerven wie mir? Was unternehmt ihr dagegen (hab schon von kleineren Bands gelesen, die Handys einfach komplett auf ihren Konzerten verbieten)?
Diese Entwicklung geht mir wirklich hart auf die Eier und hat mittlerweile Crowdsurfer als schlimmstes Ärgernis bei Konzerten abgelöst.
Edit:
Hab nen WAZ-Artikel zu dem Thema gefunden:
"Und dann die Handys zum Himmel - Mitfilmen statt mitfeiern
Wer nicht mitfilmt, war nicht dabei: Bei vielen Kulturveranstaltungen werden Smartphones in die Höhe gestreckt, Zuschauer machen Fotos und Videos, die sie bei Facebook und Twitter posten. Bin ich wirklich erst dabei gewesen, wenn ich es im Internet dokumentiere?...."
http://www.derwesten.de/kultur/und-dann-die-handys-zum-himmel-mitfilmen-statt-mitfeiern-id8116219.html
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Gast
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Verfasst am: 14 Jul 2013 13:11 Titel: |
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Völlig bescheuerter Trend. Auf so vielen Ebenen, dass man gar nicht weiß, wo man anfangen soll.
Aber gut, es zeigt, welch absurde Züge der Selbstdarstellungsdrang vieler Menschen inzwischen geht.
Blöd rumstehn und filmen, statt zur Musik abzugehn? Ein geiles Konzert durch die Lappen gehen lassen für ein Video in miserabler Qualität, auf dem wohl niemand, außer man selbst im Nachhinein noch was wird erkennen können?
Hoffentlich macht das Beispiel Zimermanns Schule. Wenn überhaupt, wird man dieser Seuche wohl nur auf dem Weg effektiv begegnen können.
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Gast
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Verfasst am: 14 Jul 2013 13:22 Titel: |
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Das gibts ja nicht nur auf Konzerten.
Beim Hannover-Bayernspiel saßen zwei Türken vor mir, die ungelogen das ganze Spiel gefilmt haben.
Leider hatten die nen Samsung und kein Iphone. Das Iphone wäre spätestens zur Halbzeit aus gewesen
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Gast
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Verfasst am: 14 Jul 2013 14:15 Titel: |
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Für mich liegt der eigentliche Kern des Problems eher im Trend der letzten Jahre, anderen Menschen beim Leben zuzusehen. Das vollzieht sich im TV durch diesen Scripted Reality-Blödsinn und im Internet hauptsächlich über die sozialen Netzwerke. Hat man sich früher noch über die alten Omis aufgeregt, die stundenlang am Fenster saßen, um ja nicht zu verpassen, was sich auf der Straße tut, haben wir doch schon längst ein neues Ausmaß des Gaffens erreicht.
Daher habe ich auch meine Bedenken, ob das Filmen auf Festivals/Konzerten durch Verbote des Veranstalters/Künstlers unterbunden werden kann. Im überschaubaren Kreis mag das eventuell möglich sein, aber wie muss man sich das bei Festivals mit zig Tausend Gästen vorstellen?
Solange es Leute gibt, die sich stundenlang durch die Profile anderer Menschen klicken, wird auch das zur Schau stellen nicht aufhören. Wer im Hörsaal etwas weiter oben sitzt, kann ja gerne mal einen kurzen Blick in die unteren Reihen werfen. Meiner Erfahrung nach flimmern auf 7/10 Notebooks Facebook-Fotos. Man kann also noch nicht einmal mehr von einer reinen Freizeitbeschäftigung reden.
Ich denke nicht, dass sich in Zukunft etwas ändern wird. Verbote können den Trend vielleicht reduzieren, aber damit es aufhört, muss es immer noch jeder Einzelne begreifen...wird nicht passieren.
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Gast
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Verfasst am: 14 Jul 2013 17:23 Titel: |
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Naja, was heißt verbieten. Es würde ja schon reichen, wenn es sich rumspricht, dass dieses Verhalten völlig peinlich ist.
Andererseits: Wäre nicht das erste Phänomen, das trotzdem überdauert. Insofern geb ich dir mit deiner grundsätzlichen Einschätzung recht.
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Gast
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Verfasst am: 14 Jul 2013 19:13 Titel: |
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M. Eláno hat folgendes geschrieben: |
Naja, was heißt verbieten. Es würde ja schon reichen, wenn es sich rumspricht, dass dieses Verhalten völlig peinlich ist.
Andererseits: Wäre nicht das erste Phänomen, das trotzdem überdauert. Insofern geb ich dir mit deiner grundsätzlichen Einschätzung recht. |
Dass es bei neuen Techniken eine Weile dauert, bis sich eine neue "Etiquette" etabliert, ist ja immer so.
Die Tatsache, dass es peinlich und nervig ist, auf Konzerten zu filmen, dürfte sich aber mittlerweile schon rumgesprochen habe. Ich hab allerdings die Befürchtung, dass es den Leuten einfach scheißegal ist .
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Gast
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Verfasst am: 14 Jul 2013 19:51 Titel: |
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Das ging ja schon los, als die Digitalkameras erschwinglich wurden. Bei vielen steht die Dokumentation eines Ereignisses um ein Vielfaches über dem aktiven Teilhaben daran. Es ist wichtiger, dass man anderen zeigen kann, wo man war, was man erlebt hat.
Das beschränkt sich ja nicht nur auf Konzerte. Ein Familienmitglied von mir ist genauso, der filmt bei einem Fußball-/Eishockeyspiel locker ein Viertel bis ein Drittel des Spiels. Unfassbar peinlich. Ich sag dann immer, dass er sich das Spiel doch auch direkt vor Ort ansehen kann. Aber so richtig verstehen, was ich meine, tut er nicht.
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Gast
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Verfasst am: 14 Jul 2013 21:54 Titel: |
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Lieber Smartphones als Leute die Ihr Tablet in die Höhe recken(auch schon erlebt).
Ich finde das auch schade/störend.
Ich kann die Faszination zwar in Teilen nachvollziehen, da ich selbst nach einigen Konzerten bei Youtube auf der Suche nach Mitschnitten bin.
Unglücklicherweise ist ja gerade die Tonqualität der Aufnahmegeräte so hundsmiserabel, dass es sich meines Erachtens überhaupt nicht lohnt während eines Konzertes:
- passiv rumzustehen
- anderen im dümmsten Fall anderen Arm+Aufnahmegerät vors Gesicht zu halten.
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Gast
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Verfasst am: 15 Jul 2013 14:08 Titel: |
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Ich halte auch nichts davon, da sein Handy auszupacken um ein völlig uninteressantes Video aufzunehmen, anstatt einfach die Show zu geniessen. Allerdings störe ich mich jetzt auch nicht wirklich dran wenn das vor/neben mir jemand macht. Im Stadion nervt mich das dagegen sehr. Weiß nicht wirklich warum ich da 'nen Unterschied mache.
In letzter Zeit sind mir sogar ein paar weniger aufgefallen, die sich 'ne Gopro auf den Kopf schnallen. Das ist nochmal eine ganze Stufe affiger.
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Gast
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Verfasst am: 22 Jul 2013 12:32 Titel: |
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Also ich denke, das ganze ist auch stark szeneabhängig. Auf Metal-/Hardcore-Konzeten ist mir das mit dem Filmen noch nicht sonderlich negativ aufgefallen, bzw. stört mich auch nicht, wenn vereinzelte das machen. Da kocht die Stimmung meist eh so, dass man da garnicht drauf achtet. Jetzt war ich neulich aufem Hurricane, was ja eher ne Mainstream-Veranstaltung ist und da ist mir das auch erstmals so richtig aufgefallen, wie da die Kameras und Handys in die Höhe gingen. So richtig gestört hats mich zwar auch nicht, jedoch bleibt dann wirklich die Frage, warum man dann überhaupt das Festival besucht. So richtig musikbegeistert kann man dann ja nicht sein, wenn man lieber filmt, anstatt zur Musik zu feiern. Der aktuelle Trend zur Selbstdarstellung im Internet ist schon beunruhigend. Auf mich wirkt das so, dass viele Leute sich mehr daran erfreuen, später bei Facebook 50 Likes für ein selbstgedrehtes Video zu bekommen, als an dem Festival selber. Und da diese "Trendhuren" immer mehr werden, ist es auch unmöglich, dass sie merken, wie dämlich sie eigentlich sind. Und ich glaube auch nicht, dass ein Ende dieses Trends absehbar ist. Verbote werden wohl auch schwer durchsetzbar sein, denn inzwischen hat ja fast jeder immer ein Smartphone dabei.
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Gast
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Verfasst am: 22 Jul 2013 12:39 Titel: |
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Hallo,
ich will an dieser Stelle nicht verheimlichen, dass ich in jüngeren Jahren auch gerne zu denen gehörte, die (damals noch) mit einer Digicam auf Konzerte gingen um reichlich Bilder und Videos zu eigenen Erinnerung zu machen aber natürlich auch um einiges davon in die sozialen Netze und auf meine kostenlose Homepage, die ich mir bei http://homepage.1und1.de/homepage-erstellen-kostenlos angefertigt habe, hochzuladen. Mittlerweile bin ich aber auch schon länger wieder davon weg. Zugegeben es hat etwas gedauert, bis es bei mir ankam, aber letztlich habe ich dann doch erkannt, dass der Genuss des Liveauftritts um einiges mehr Wert ist als ein paar Kommentare oder Likes, die am nächsten Tag auch niemanden mehr interessieren.
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