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Afrika - aktuelle Probleme und Lösungsansätze

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Gast





BeitragVerfasst am: 29 Dez 2013 01:20   Titel: Afrika - aktuelle Probleme und Lösungsansätze Antworten mit Zitat

Als Nebenprodukt zum Rassismusthread ist dieser Thread nun entstanden:


TomBVB hat folgendes geschrieben:

wremen hat folgendes geschrieben:

*Libuda* hat folgendes geschrieben:
Mit Afrika habe ich eh meine Probleme. Auf der einen Seite pflegen sie da ihre verkrusteten Strukturen mit Stammesfürsten etc., die das Land dann gnadenlos ausnehmen, und auf der anderen Seite wollen sie auch gerne mehr Wohlstand. Das funktioniert so nicht.


sorry - platter und pauschaler geht´s nicht? Diese Probleme gibt es in Teilen Afrikas ganz bestimmt. Aber das kann man doch so nicht verallgemeinern. Davon ab, dass Afrika ein riesiger Kontinent ist und gerade der Norden mit dem Süden null vergleichbar ist. Und die Menschen, die nach Europa flüchten, sind oft die Opfer verkrusteter Strukturen und regider Regimes und nicht diejenigen, die das gutheißen.


Vorab: Deine bisherigen Aussagen zum Thema Afrika und deren Problematik ist viel zu unreflektiert, Libuda. Zumindest, was bisher hier zu diesem Thema zu lesen ist.
Des Weiteren gehört dieses Thema in dieser Form nicht in diesen Thread, sollte ernsthafter Redebedarf bestehen, empfehle ich einen neuen Thread - mit entsprechendem Aufmacher und ohne populistische Hetze im Titel.


Vorweg: Ich bitte um eine sachliche Diskussion und werde mich selbst darum bemühen.

Das Thema gewinnt auch für uns mehr und mehr an Relevanz (Stichwort: Lampedusa). Oft höre ich, dass den Menschen geholfen werden muss und daher verstärkt Asyl gewährt werden sollte. Auf der anderen Seite bildet sich dann eine Front derjeniger, die die EU nicht als Auffanglager für die Probleme Afrikas sehen. Meine Meinung: Ich bin dafür, dass den Menschen in Afrika geholfen werden muss. Allerdings nicht über den Weg des Asyls, sondern über den Weg der "Hilfe zur Selbsthilfe".

Eine „Hilfe zur Selbsthilfe“ kann allerdings nur dann funktionieren, wenn die Regierungsführung den entsprechenden Nährboden schafft. Das habe ich in meinen eingangs erwähnten zwei Sätzen anreißen wollen. Ich nehme diesbezüglich Bezug zu folgendem Wikipedia-Artikel, um eine gewisse Informationstiefe und Neutralität gewährleisten zu können:

http://de.wikipedia.org/wiki/Wirtschaft_Afrikas

Problem Regierungsführung


Zitat:
Die politische Landschaft Afrikas war über Jahrzehnte hinweg von diktatorischen Regierungsformen geprägt, demokratische Ansätze waren in weiten Teilen Afrikas bisher kaum erfolgreich. Trotz einer seit Ende des kalten Krieges feststellbaren Demokratisierung werden auch heute mit wenigen Ausnahmen alle afrikanischen Staaten mehr oder weniger diktatorisch regiert: Die amerikanische Organisation Freedom House stuft in Afrika nur 19 Länder als Demokratien ein, und auch davon gelten nur elf als frei.

Ein Mangel an Demokratie und Rechtsstaat sind stets ein Hindernis für wirtschaftliche Entwicklung: Staaten, in denen Privateigentum nicht geschützt wird und für Unternehmer keine oder nur wenig Rechtssicherheit besteht, sind für Investoren unattraktiv. Die häufigen Staatsstreiche, Bürgerkriege und Unruhen verschlimmern die Situation ebenfalls. Besonders extrem wirkte sich dies in Simbabwe aus: Am Ende der weißen Herrschaft 1979 war Rhodesien einer der am besten entwickelten Staaten Afrikas, die dann folgende jahrzehntelange Misswirtschaft und die Landreform genannte Enteignung der weißen Farmer ab dem Jahr 2000 sorgte bis 2008 für einen völligen Zusammenbruch der Wirtschaft.

Die meisten afrikanischen Regierungen fallen durch eine generell unzureichende Wirtschaftspolitik auf: In vielen anderen Ländern der Welt (z. B. in Chile oder in den asiatischen Tigerstaaten) investierten ebenfalls diktatorische Regierungen Exporteinnahmen in Wirtschaftsförderung und den Aufbau einer modernen Infrastruktur. Dies traf in Afrika, von einigen Ausnahmen oder großen Prestigeprojekten abgesehen, kaum zu, denn hier dienten die Exporteinnahmen vor allem der Bereicherung der Eliten, die dann keinen Grund mehr sahen, die Wirtschaft zu modernisieren. Deren Einnahmen werden dann nicht im eigenen Land investiert, sondern oft ins Ausland gebracht: Wissenschaftler der University of Massachusetts schätzen, dass von 1970 bis 1996 die Kapitalflucht von 30 afrikanischen schwarzafrikanischen Ländern insgesamt 187 Milliarden US-Dollar betrug, ein Betrag der deren Auslandsverschuldung übersteigt.[4] Die Demokratische Republik Kongo, eines der ärmsten Länder der Welt, gilt als das extremste Beispiel hierfür: Mobutu Sese Seko soll während seiner 32-jährigen Herrschaft ein Vermögen von etwa vier Milliarden US-Dollar angehäuft haben, sein Nachfolger Laurent-Désiré Kabila sogar 1,2 Mrd. US-Dollar in einer Amtszeit von nur etwas mehr als zwei Jahren.[5]. Eine solche Regierungsführung wird als Kleptokratie bezeichnet. .


Gerade in Afrika beobachte ich noch die Suche der Menschen nach einem starken Mann, der die Regierung übernimmt. Das sind aber Denkmuster, mit denen man sich große Probleme ins Haus holt. Eng damit verwoben ist z. B. das nächste Problem, die Korruption:

Problem Korruption


Zitat:
Korruption ist auf allen Ebenen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft weit verbreitet. Fast alle afrikanischen Länder nehmen auf dem Korruptionswahrnehmungsindex die hinteren Plätze ein. Die Bandbreite reicht von Regierungen, denen über 70 Minister angehören, über überteuerte Staatsaufträge, die nie durchgeführt werden bis hin zu Bestechung von Beamten und Richtern.

Ein derartiges System, von dem fast nur die Eliten profitieren, verschärft die sozialen Ungleichheiten, erschwert Investitionen und untergräbt das Vertrauen in Staat und Regierung. Die Herausbildung einer Mittelschicht, in allen Industrieländern Stützpfeiler von Staat und Wirtschaft und Voraussetzung für ein stabiles Wirtschaftssystem, wird so auf diese Weise blockiert.


Korruption und Diktatur gehen oft Hand in Hand, was wenig verwunderlich ist, da die ganze Verwandschaft eines Clans in entsprechende Positionen gehoben wird und somit der Fisch schon vom Kopfe her stinkt.

Ein Land, in dem Diktatur und Korruption herrschen, wird nie auf die Beine kommen. Alle Maßnahmen gehen dann mehr oder weniger ins Leere. Von z. B. ausländischen Krediten profitieren letztlich die Personen, die am Hebel der Macht sitzen. Umso mehr können sich diese Machthaber freuen, wenn es schließlich zum Schuldenerlass kommt. Auch davon hat der kleine Mann kaum etwas.

Um ihre Macht zu wahren, ist es nur verständlich, dass auch solche Maßnahmen von den Machthabern ergriffen werden:


Zitat:
Zudem gab es in vielen afrikanischen Staaten Versuche ausländische Investitionen zu begrenzen um den ausländischen Einfluss im Land gering zu halten. Strenge staatliche Reglementierungen schreckten zahlreiche Investoren ab, Versuche eine eigene Industrie aufzubauen scheiterten aber oft an fehlenden finanziellen Mitteln, einem Mangel an Technologie der schlechten Ausbildung der Arbeitskräfte ebenso wie an fehlenden lokalen Märkten und langen Transportwegen.


Ausländischer Einfluss bringt, aus der Sicht der Machthaber, die Menschen nur auf falsche Gedanken und zudem hat man dann nicht mehr alle Fäden in der Hand. Ein Beispiel hierfür ist China, das von der Öffnung nach Westen profitiert, aber gleichzeitig steigen auch die Ansprüche der Bürger und eine gewisse Verwestlichung ist heute schon erkennbar, zumindest in den Großstäden.
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Gast





BeitragVerfasst am: 29 Dez 2013 04:28   Titel: Antworten mit Zitat

Ich interessiere mich extrem für die Thematik, aber:
Im anderen Bereich artet die Diskussion doch schon ständig aus, jetzt wird hier noch etwas geöffnet
Letztlich sind wir in einem fußballForum und nicht woanders. Warum diskutiert ihr 4,5 Leute das nicht privat?
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Gast





BeitragVerfasst am: 29 Dez 2013 04:49   Titel: Antworten mit Zitat


nickte hat folgendes geschrieben:
Ich interessiere mich extrem für die Thematik, aber:
Im anderen Bereich artet die Diskussion doch schon ständig aus, jetzt wird hier noch etwas geöffnet
Letztlich sind wir in einem fußballForum und nicht woanders. Warum diskutiert ihr 4,5 Leute das nicht privat?


Ich verstehe deinen Gedankengang nicht ganz. Zum einen erscheint es sinnvoll, dieses Thema nicht im Rassismusthread zu behandeln, da es viel zu komplex ist und letztlich auch ganz andere Bereiche abdeckt. Zum anderen ist das der Off Topic General-Bereich. Da gibt es Threads über " Ich frohlocke, weil...", "Was esst ihr gerade (inkl. Bilder)?", "Frage zum Thema Fernseher", "Stefan Raab schlagen, eine halbe Million gewinnen!", "Der allgemeine Video/Bilder/Links Thread" oder "Ebay". Auch politische Themen werden aufgeworfen wie z. B. in "Bundestagswahl '13 - Wen würdest Du wählen?". All das hat mit Fußball nichts zu tun. Was störrt dich gerade am Rassismus- oder Afrika-Thread?
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Gast





BeitragVerfasst am: 29 Dez 2013 05:02   Titel: Antworten mit Zitat

Wie bereits gesagt, nicht die Thematik sondern der Inhalt. Meinst du denn die rechts und linksgerichteten Parolen die "drüben" schon teilweise kamen und wohl noch kommen werden bleiben hier fern?

Ich habe hier kein Interesse das zu kritisieren oder zu attackieren, sehe nur einfach die Gefahr, dass es auch hier Grenzen gibt die wohl leider überschritten werden!
Darüber zu entscheiden obliegt allerdings nicht meiner Verantwortung weshalb ich das für mich jetzt abschließe und sage: Viel Glück!
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Gast





BeitragVerfasst am: 29 Dez 2013 05:09   Titel: Antworten mit Zitat

Einer sachlichen Diskussion zum Thema steht nichts entgegen.

Sobald das alles aber wieder in eine gewisse Richtung abgleitet, ist hier ohne Vorwarnung dicht! Einen weiteren Thread der einer Rundumüberwachung bedarf, brauchen wir wirklich nicht, da hat nickte schon recht!

Daher: Immer erst nachdenken, dann posten, sonst ist hier sofort wieder dicht!
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Gast





BeitragVerfasst am: 29 Dez 2013 10:43   Titel: Antworten mit Zitat

Der Startpost ist schon so naiv, stumpf und dumpf, das kann doch nichts werden.
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Gast





BeitragVerfasst am: 29 Dez 2013 10:53   Titel: Antworten mit Zitat

ich habe zwei Perspektiven auf das Thema: Zum einen eine allgemeine, recht rudimentäre, zum anderen eine persönliche. Zunächst kurz zur zweitgenannten:
Ich habe über diverse Umwege eine Familie aus Togo kennen gelernt, zu der ich mittlerweile regelmäßig Kontakt habe. Vater und Mutter sind vor sieben Jahren unter dramatischen Bedingungen aus dem Land geflohen, da dem Vater die Todesstrafe drohte, und schließlich nach langer Flucht in der Nähe von Hamburg "gestrandet". Die gemeinsamen drei Kinder mussten sie bei Verwandten in Togo zurücklassen, bis heute hat es nur die älteste Tochter ebenfalls nach Deutschland geschafft. Inzwischen haben die beiden zwei Kinder in Deutschland bekommen. Trotzdem droht der gesamten Familie weiterhin die Abschiebung, die Duldung wird alle sechs Monate überprüft und (hoffentlich) verlängert. Beide Elternteile dürfen nur sehr eingeschränkt arbeiten, müssen sich ständig in ihrem Wohnort aufhalten und sind logischerweise auf Sozialleistungen angewiesen. Die togoische Botschaft verweigert jegliche Zusammenarbeit, in Togo würden die Eltern umgehend inhaftiert und die Kinder haben ohnehin kaum Bezug zu dem Land, werden stark "deutsch" sozialisiert. Lange Rede, kurzer Sinn: Wenn man sich mit solchen Einzelschicksalen befasst und die Probleme Afrikas plötzlich ganz nah sind, dann kommt man als halbwegs empathischer Mensch gar nicht umhin, da helfen zu wollen. Da bedarf es dann mMn ganz konkreter individueller Unterstützung, um den Menschen zu ermöglichen, hierbleiben zu dürfen. Mal angesehen davon, dass die Auseinandersetzung mit den Leuten und ihrer Kultur meinen persönlichen Horizont erweitert und bereichert haben.
Aus der anderen, allgemeinen Perspektive, denke ich, dass einige der von Libuda genannten Probleme wohl zutreffen, wobei man das aber hauptsächlich auf Schwarz- und Zentralafrika beziehen sollte, da insbesondere der Norden nochmal anders "tickt". Ich denke, dass die Probleme Afrikas zum Teil hausgemacht sind, zum Teil aber auch Resultat von Ausbeutung, Unterdrückung und Abbild der weltweit herrschenden Macht- und Kräfteverhältnisse sind. Das alles vermischt sich dann und verstärkt die Probleme bzw. verhindert auch deren effektive Lösung. Ein Beispiel ist die angesprochene Stammeskultur. Diese ist über Jahrhunderte gewachsen und oftmals sehr traditionell und - aus unserer Sicht - wenig fortschrittlich orientiert. Die bestehenden Staatsgrenzen und die politischen Systeme wurden den Menschen im Zuge von Kolonialisierung mehr oder weniger übergestülpt und beides kollidiert häufig mit der Kultur der Stämme und Familien. Hier entstehend dann Konflikte und Kriege, Despoten kommen an die Macht ohne rechtsstaatliche Berechtigung, Korruption macht sich breit, die Probleme verstärken sich. Diese Situationen und die fehlenden Partizipationsmöglichkeiten der Bevölkerung werden von westlichen Industrienationen und zuletzt verstärkt von China und Indien gnadenlos ausgenutzt. Die Länder und deren Bevölkerung werden ausgebeutet. Beispiele findet man vor allem im Bereich der Bodenschätze, aber auch der Landwirtschaft, Kaffeeanbau etc. Gleichzeitig schotten reiche Länder ihre Märkte gegenüber Afrika ab. Hinzu kommt einfach die geografische und topografische Lage, die manche Gegenden mehr oder weniger unbewohnbar bzw. nicht bewirtschaftbar macht. Der Klimawandel (ebenfalls hauptsächlich Resultat der westlichen Industrieländer) trifft diese Gebiete dann noch doppelt und dreifach.
Grundsätzlich ist der Ansatz "Hilfe zur Selbsthilfe" ein Guter. Allerdings trifft er auf o.g. Strukturen und die Gefahr, dass da Gelder im Sande verlaufen und sich Warlords bereichern ist hoch. Ein wirkliches globales Umdenken auf politischer und wirtschaftlicher Ebene wird es solange wohl nicht geben, solange man von der Ist-Situation profitiert. Und auch wenn in Europa vielleicht langsam die Erkenntnis durchsickert, dass da was schief läuft und man auch eine gewisse Verantwortung hat, in China bspw. beginnt die Entwicklung ja gerade erst, der Konsumbedarf wird weiter steigen, die Menschen dort wollen ihren Teil vom Kuchen und in Afrika verstärkt einen entsprechenden Markt lokalisieren.
Grundsätzlich steht für mich außer Frage, dass Flüchtlinge bei uns einen Anspruch auf Schutz und Hilfe haben sollten. Nach meinen ganz persönlichen Erfahrungen stellen diese Menschen keine größere "Gefahr" dar, als alle anderen, sondern können unser Leben vielmehr bereichern - wenn man es denn zulässt.
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Gast





BeitragVerfasst am: 29 Dez 2013 11:14   Titel: Antworten mit Zitat


wremen hat folgendes geschrieben:
Wenn man sich mit solchen Einzelschicksalen befasst und die Probleme Afrikas plötzlich ganz nah sind, dann kommt man als halbwegs empathischer Mensch gar nicht umhin, da helfen zu wollen.


Das ist natürlich ein guter Punkt. Als Jugendlicher habe ich selbst mit überwiegend afrikanischen Asylbewerbern Fußball gespielt und da so manches Einzelschicksal mitbekommen. Insofern ist es natürlich menschlich, wenn man eine gewisse Hilfe für den Einzelnen anbietet. Wenn man aber eine Lösung für einen ganzen Kontinent mit über einer Milliarde Menschen finden möchte, dann muss man zwangsläufig eher eine Vogelperspektive einnehmen. Nichtsdestotrotz kann man aber auch da eine gewisse Menschlichkeit einfließen lassen, gar keine Frage.


rauuul hat folgendes geschrieben:
Der Startpost ist schon so naiv, stumpf und dumpf, das kann doch nichts werden.


Schade, dass nicht wenigstens eine sachliche Erläuterung folgte, warum mein Startpost naiv, stumpf und dumpf ist. So stehen deine Worte irgendwie im luftleeren Raum für mich.
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Gast





BeitragVerfasst am: 29 Dez 2013 11:43   Titel: Antworten mit Zitat

Ich wollt mir am Tablet jetzt nicht die Finger wund schreiben, da die Erfahrung lehrt, dass das eh nichts bringt, aber gut, ich kann es ja mal probieren.
Wenn ich dich richtig verstehe, ist deine Kernthese folgende:
"Die Probleme in Afrika werden im Wesentlichen durch Gier, Korruption und Stammesdenken der Einheimischen verursacht. Die Machthaber verhindern positiven westlichen Einfluss aus egoistischen Grűnden."
Gerade der zweite Teil ist der blanke Hohn und zeigt,dass du dich keine 2 Minuten mit dem Thema beschäftigt hast. Der Westen hat in der Vergangenheit eben genau diese Dinge gefőrdert und főrdert sie heute noch. Um an Ressourcen zu kommen, kauft man Leute vor Ort, lassen sie sich nicht kaufen, zettelt man eine Revolution an, um die kaufbaren Nachfolger in Amt und Wűrden zu bringen. Die Machthaber vor Ort werden von den ressourcehungrigen Mächten in Ost und West keinesfalls als gleichberechtigte Partner angesehen, sondern nur als lästiges Űbel, um das man sich auf die ein oder andere Art kűmmern muss, um an Ől, Edelsteine oder seltene Erden zu kommen. Die Konflikte, die dabei entstehen, sind Kollateralschäden.
Ich kenne mehrere Leute, die teils jahrelang in Schwarzafrika gelebt und gearbeitet haben. Wenn die anfangen Storys zu erzählen, hat sich der Glaube an den "positiven Einfluss des Westens" rasch erledigt. Das ist eine unglaublich naive Sicht der Dinge.
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Gast





BeitragVerfasst am: 29 Dez 2013 12:05   Titel: Re: Afrika - aktuelle Probleme und Lösungsansätze Antworten mit Zitat


*Libuda* hat folgendes geschrieben:

Gerade in Afrika beobachte ich noch die Suche der Menschen nach einem starken Mann, der die Regierung übernimmt. Das sind aber Denkmuster, mit denen man sich große Probleme ins Haus holt.


Ist das nicht sogar ein Problem was man sich im Westen abschaut? Nicht dass man mich falsch versteht, ich möchte Clinton, Bush, Obama keinesfalls mit den Afrikanischen Regierungsoberhäuptern gleichsetzen, aber das sind/waren nun mal alles starke Männer am Kopf der Regierung! Die USA wird als Weltmacht nunmal Vorbild Nummer 1 sein... Auch die Kolonialmächte haben das jahrelang nicht anders vorgelebt!

Wenn man dann noch überlegt, dass diese Herrscher dann teils vom Westen eingesetzt sind, muss man sich überlegen: Wer will überhaupt helfen?
Ein anderer Punkt ist: Wer lässt sich helfen? Du zitierst ja selbst, dass ausländischer Einfluss nicht oder nur begrenzt erwünscht ist. Du müsstest also eine Revolution von innerhalb anzetteln. Die Gefahr, dass dies blutig endet ist groß.

Was die Industrie Staaten machen können: Handel mit den afrikanischen Ländern eindämmen. Aber dabei bleibt auch wieder das Volk auf der Strecke, da die Lebensbedingungen sich dadurch weiter verschlechtern.

Was mir aber gerade beim schreiben auffällt: Das ist alles viel zu pauschal. Wir reden über einen ganzen Kontinent, der aber aus vielen Staaten besteht. Die hier geschilderte Lage trifft sicher nicht auf jedes Land zu. Ich denke man muss nahezu jedes Land einzeln betrachten, wenn man eine aussagekräftige Diskussion möchte.
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Gast





BeitragVerfasst am: 2 Jan 2014 12:20   Titel: Antworten mit Zitat


rauuul hat folgendes geschrieben:
Ich wollt mir am Tablet jetzt nicht die Finger wund schreiben, da die Erfahrung lehrt, dass das eh nichts bringt, aber gut, ich kann es ja mal probieren.
Wenn ich dich richtig verstehe, ist deine Kernthese folgende:
"Die Probleme in Afrika werden im Wesentlichen durch Gier, Korruption und Stammesdenken der Einheimischen verursacht. Die Machthaber verhindern positiven westlichen Einfluss aus egoistischen Grűnden."
Gerade der zweite Teil ist der blanke Hohn und zeigt,dass du dich keine 2 Minuten mit dem Thema beschäftigt hast. Der Westen hat in der Vergangenheit eben genau diese Dinge gefőrdert und főrdert sie heute noch. Um an Ressourcen zu kommen, kauft man Leute vor Ort, lassen sie sich nicht kaufen, zettelt man eine Revolution an, um die kaufbaren Nachfolger in Amt und Wűrden zu bringen. Die Machthaber vor Ort werden von den ressourcehungrigen Mächten in Ost und West keinesfalls als gleichberechtigte Partner angesehen, sondern nur als lästiges Űbel, um das man sich auf die ein oder andere Art kűmmern muss, um an Ől, Edelsteine oder seltene Erden zu kommen. Die Konflikte, die dabei entstehen, sind Kollateralschäden.
Ich kenne mehrere Leute, die teils jahrelang in Schwarzafrika gelebt und gearbeitet haben. Wenn die anfangen Storys zu erzählen, hat sich der Glaube an den "positiven Einfluss des Westens" rasch erledigt. Das ist eine unglaublich naive Sicht der Dinge.



Kurzfassung also: Wenn sich die Westliche Welt aus Afrika raushalten würde dann würden die das schon von alleine Schaffen?
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Gast





BeitragVerfasst am: 2 Jan 2014 12:47   Titel: Antworten mit Zitat

Das steht da nicht.
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Gast





BeitragVerfasst am: 2 Jan 2014 12:51   Titel: Antworten mit Zitat


rauuul hat folgendes geschrieben:
Ich kenne mehrere Leute, die teils jahrelang in Schwarzafrika gelebt und gearbeitet haben. Wenn die anfangen Storys zu erzählen, hat sich der Glaube an den "positiven Einfluss des Westens" rasch erledigt. Das ist eine unglaublich naive Sicht der Dinge.


Hier kann man glaube ich ganz gut ansetzen.
Bisher wollte "der Westen" Afrika nicht wirklich helfen. Es ging bzw es geht einzig um eigene wirtschaftliche Interessen. Man kauft keine Ressourcen, um den Ländern zu helfen, sondern nur um seinen eigenen Wohlstand kostengünstig zu optimieren. Daraus resultiert oftmals eine extrem kurzfristige Denkweise.

Kehl hat es angesprochen, man kann nicht pauschal Aussagen über Afrika treffen, weil das ein Riesenkontinent ist und die unterschiede zwischen einzelnen Regionen einfach sehr groß sind. Aber man kann das von mir angesprochene Phänomen besonders in Nordafrika betrachten. Da werden Machthaber von Westen ins Amt geholfen bzw unterstützt und es interessiert niemanden, was innerhalb des Landes vorgeht. Ägypten ist ein gutes Beispiel. Jahrelang war Mubarak einer der wichtigsten Partner in der Region.

Aus Wikepedia:

Zitat:
Sowohl während der Proteste 2011, welche zu diesem Zeitpunkt bereits über tausend tote Demonstranten forderten, als auch während der folgenden Militärregierung, wurde die Zahlung der Militärhilfe durch die USA nicht eingestellt.


Solange die Staaten nur die eigenen Interessen der kurzfristigen(!) Betrachtungsweise im Blick haben, wird sich generell nix dran ändern. Insbesondere die EU sollte doch ein großes Interesse daran haben, dass sich in einigen Regionen Afrikas etwas ändert
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TomBVB
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Anmeldungsdatum: 02.04.2006
Beiträge: 8291
BeitragVerfasst am: 8 Jan 2014 13:24   Titel: Antworten mit Zitat

Ghana und Tansania mit sinkender Armut und Wirtschaftsboom

Erfreulich, auch wenn es nur ein Licht am Horizont darstellt, bezieht man ganz Afrika mit ein.
_________________
Dedê - DANKE!
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BeitragVerfasst am: 8 Jan 2014 14:39   Titel: Antworten mit Zitat


TomBVB hat folgendes geschrieben:
Ghana und Tansania mit sinkender Armut und Wirtschaftsboom

Erfreulich, auch wenn es nur ein Licht am Horizont darstellt, bezieht man ganz Afrika mit ein.


Es gibt in Afrika verschiedene Staaten die auf einem guten Weg sind. Es gibt eben keinen Schalter den man umlegen kann und schon verhungert niemand mehr, alle haben Jobs und bewaffnete Konflikte sind auch gleich beigelegt.
Ein Großteil Afrikas leidet unter der schwachen Infrastruktur. Das hat zur Folge das Nahrungsmittel und andere Güter nicht kostengünstig in die wirklich bedürftigen Regionen geliefert werden können bzw es Abseits von Hilfsleistungen komplett unattraktiv machen. Aber das wurde erkannt und die Infrastruktur wird gefördert. Der Weg ist lang und es werden noch viele leiden - trotzdem ist der Weg ein Guter.
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