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Gast
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Verfasst am: 18 Mai 2017 10:37 Titel: |
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heute stelle ich euch eine weitere Mini-Serie vor:
Doctor Foster
Doctor Foster ist eine weitere Produktion aus dem Hause BBC. In der nur fünf Folgen umfassenden Serie geht es um die angesehene und erfolgreiche Ärztin Gemma Foster, die anfangs nur ihren Mann verdächtigt, sie mit einer anderen Frau zu betrügen. Sie geht diesem Verdacht nach und stößt auf mehrere Geheimnisse ihres Ehemanns, die ihre heile Welt und die ihrer Familie und z.T. Patienten ins Wanken bringt.
In der Serie geht es um klassische Themen wie Betrug, Verrat, Vertrauen, Familie. Gemma hat insbesondere mit dem Kontrollverlust zu kämpfen sowie mit der Unsicherheit, wie sie mit der Situation umgehen soll. Deckt sie alles auf und schädigt damit auch andere Menschen in ihrem Umfeld? Lässt sie ihren Mann gewähren und sie damit demütigen?
Suranne Jones als Titelheldin und Hauptfigur macht ihre Sache nicht schlecht, vollständig überzeugen konnte sie mich aber nicht. Bertie Carvel als Ehemann Simon hat mich leider noch weniger überzeugt.
Die Story ist ganz ok, allerdings fehlte mir der letzte Kick, die alles entscheidende dramatische Wendung. Die Handlung plätschert für meinen Geschmack zu lange zu undramatisch vor sich hin und das Ende fand ich dann auch etwas fade.
Unterm Strich eine Serie, die man mal zwischendurch gucken kann, die vermutlich aber nicht wirklich bleibenden Eindruck hinterlässt.
Bewertung: *** von *****
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Gast
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Verfasst am: 23 Mai 2017 14:00 Titel: |
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Weiter geht es mit
Goliath
Bisher ist ja erst eine Staffel dieser Amazon-Serie abgedreht und gesendet worden, für ein erstes Fazit reicht diese aber vollkommen aus.
Bei Goliath handelt es sich um eine Krimi-/Drama-/Anwaltsserie mit Billy Bob Thornton in der Hauptrolle. Er spielt den früheren Star-Anwalt Billy Mc Bride, der nach einigen Rückschlägen und der Scheidung von seiner Frau nur noch ein Schatten seiner selbst ist, dem Alkohol sehr zugetan ist und kaum noch relevante Mandate mehr erhält. Da bittet ihn die ebenfalls nicht wirklich erfolgreiche Strafanwältin Patty Papagian um Mithilfe bei einem Fall angeblichen Selbstmordes eines ehemaligen Mitarbeiters eines mächtigen Rüstungs-Konzerns. Billy willigt schließlich ein und begibt sich mit einem mehr schlecht als recht aufgestellten Team auf die Suche nach der Wahrheit. Dabei tritt er in einem ungleichen und aussichtslos erscheinenden Duell gegen den Rüstungskonzern und seine ehemalige Anwalts-Kanzlei an. Im Verlauf der Geschichte kommen immer mehr Details und merkwürdige Zusammenhänge ans Licht, Billy und seine Mitstreiter kommen einer gewaltigen Verschwörung auf die Spur und geraten dadurch in Gefahr.
Die Zutaten dieser Serie sind altbekannte: ein heruntergekommener Anti-Held, der als Sympathieträger fungiert, diverse schrille und skurrile Nebenrollen, gut gegen böse bzw. klein gegen groß (= David gegen Goliath), Verschwörung und sich in Gefahr begebende Protagonisten. Dazu wird Billys Privatleben, besonders sein "sympathisches Scheitern" beleuchtet, was zusätzliche Nähe zur Hauptfigur herstellt.
Die Story ist ganz ok, der Spannungsbogen gelungen, insbesondere zum Ende hin wird das Tempo gut angezogen. Die Serie lebt aber vor allem von der meisterhaften schauspielerischen Leistung von Billy Bob Thornton. Er ist die perfekte Besetzung für die Rolle und andersherum. Ich habe die Serie innerhalb von zwei Tagen durchgeschaut und bin einigermaßen begeistert.
Bewertung: **** 1/2 von *****
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Gast
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Verfasst am: 29 Mai 2017 13:57 Titel: |
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heute stelle ich mal eine Produktion vor, die nicht im ganz engen Sinne als Serie eingestuft werden kann, u.a. bei amazon prime aber unter dieser Kategorie läuft:
Stieg Larsson: Millennium Trilogie
Diese schwedische Produktion ist die Verfilmung der drei zusammenhängenden Bestseller Stieg Larssons "Verblendung", "Verdammnis" und "Vergebung". Diese erstreckt sich über sechs Folgen / Teile und insgesamt satte neun Stunden. Und was soll man sagen? Nicht eine Sekunde davon wird es langweilig!
Ich hatte vorher bereits die Bücher gelesen und das Ganze als Hörbuch gehört. Dass trotz der neun Stunden Filmmaterial nicht alle Einzelheiten vorkommen (können), ist logisch und es fehlt in meinen Augen auch nichts Wesentliches.
Die Handlung an sich bzw. die verschiedenen Handlungsstränge will ich hier gar nicht groß beschreiben, zumal die drei Teile ja inhaltlich aufeinander aufbauen. Die Themen Menschenhandel sowie körperliche, psychische und sexuelle Gewalt gegen Frauen lassen ja bereits erahnen, dass es ziemlich heftig zur Sache geht. Die Story ist extrem spannend und fesselnd - ein echtes Meisterwerk des leider verstorbenen Autoren!
Noomi Rapace liefert mit ihrer Darstellung der Lisbeth Salander eine der besten schauspielerischen Leistungen ab, die ich seit langem gesehen habe. Das ist teilweise fast schon beängstigend authentisch. Auch so gut wie alle anderen schauspielerischen Leistungen, Bild, Regie, Kamera usw. - das ist alles aus dem ganz hohen Regal.
Bewertung: Muss man schlichtweg gesehen haben. Und zwar im schwedischen Original - Finger weg von der US-Version! ***** von *****
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Gast
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Verfasst am: 16 Jun 2017 10:22 Titel: |
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The next one:
Bates Motel
so ziemlich jeder dürfte den Hitchcock-Klassiker "Psycho" kennen. Die Serie Bates Motel erzählt die Vorgeschichte von Norma Bates und ihrem Sohn Norman, der im Hitchcock-Film später (also früher...) zum Mörder avanciert und mit seiner toten Mutter spricht. Allerdings spielt die Handlung der Serie in der heutigen Zeit und nicht wie Psycho in den 1960er Jahren. Klingt vielleicht alles etwas wirr, ist aber gar nicht so kompliziert, denn die Serie funktioniert vollständig ohne den Roman bzw. Film Psycho.
Im Zentrum der Serie stehen natürlich Norman und Norma. Dabei geht es insbesondere um die jeweiligen psychischen Probleme von Mutter und Sohn und um deren extrem ambivalente Beziehung zueinander. Die beiden versuchen, in dem kleinen Örtchen White Pine Bay ein Motel zu betreiben, was alles andere als einfach ist. Sie geraten mit den Bewohnern des Ortes und mit dem Gesetz in verschiedene Konflikte wobei insbesondere Normans Impulskontroll- und Gedächtnisverluste mehr und mehr zum Problem werden. Hinzu kommt die Beziehung der beiden zu Normans Bruder Dylan, der wiederum mit eigenen Problemen zu kämpfen hat.
Die Darsteller können überwiegend überzeugen. Vera Farmiga (Norma) und Freddie Highmore (Norman) overacten zwar teilweise und nerven damit ziemlich - das soll aber wohl genau so sein, immerhin haben beide einfach den kompletten Dachschaden, und insbesondere Norman nimmt man die Entwicklung zum späteren Serienmörder gut ab. Besonders gut gefällt mir Max Thieriot als Dylan Bates. Seine Rolle war ursprünglich gar nicht so groß geplant, er macht das aber einfach gut und ist eine deutliche Bereicherung.
Mega spannend fand ich die Serie bisher nicht, immerhin weiß man ja auch, wie das Ganze endet. Trotzdem recht kurzweilig umgesetzt und auch die Kulisse fand ich sehr stimmungsvoll.
Bewertung: **** von *****
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Gast
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Verfasst am: 26 Jun 2017 12:51 Titel: |
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Sommerloch, ich hör dir trapsen... Also mal wieder eine Serie kommentieren:
The Affair
In der amerikanischen TV-Serie The Affair geht es um zwei verheiratete Paare: einerseits Noah Sollaway, Schriftsteller und Lehrer, sowie Helen Solloway, Tochter aus gutem Hause, erfolgreiche Geschäftsfrau und Mutter der vier gemeinsamen Kinder. Andererseits Cole Lockhart, der auf dem Land auf einer Ranch lebt, sowie Alison Lockhart, die als Kellnerin arbeitet und den Tod des gemeinsamen Sohnes zu verarbeiten versucht.
Ohne zu spoilern - denn es geschieht direkt zu Beginn - kann man verraten, dass Noah und Alison eine außereheliche Affäre beginnen, die sich zu einer handfesten Liebesbeziehung entwickelt und immer größere und für alle Beteiligten verhängnisvollere Kreise zieht. Noah und Alison versuchen, ihre eigenen Probleme und Traumata mithilfe des jeweils anderen zu besiegen und/oder diesen zu entfliehen und ziehen sich und ihre Familien dabei immer tiefer in einen Strudel aus Liebe, Hass, Eifersucht, Macht und Verrat. Ein besonderes Stilmittel der Serie ist dabei, dass jede Episode nacheinander jeweils aus der Sicht von zwei der Hauptprotagonisten erzählt wird, somit also quasi doppelt, aber eben sehr individuell aus der Perspektive der jeweiligen Figur. Das geht so weit, dass die handelnden Figuren in ein und derselben Szene unterschiedliche Kleidung tragen, komplett gegensätzliche Dinge sagen und sich völlig unterschiedlich verhalten.
Die Handlung ist in den ersten beiden Staffeln wirklich tiefgründig und spannend. Dabei steht vor allem die psychologische Komponente und die Entwicklung der Figuren und wie sie mit der Affäre und was sich daraus entwickelt umgehen, im Vordergrund. In der dritten Staffel geht es leider rasant bergab. Plötzlich werden Nebenschauplätze und vermeintlich "spooky" Handlungsstränge aufgemacht, die entweder total versanden oder belanglos vor sich hindümpeln. Zu den vier Hauptfiguren kommt eine fünfte hinzu, die einfach komplett überflüssig ist, deren Story fantasielos an den Hauptplot rangetackert wirkt und die mit ihrem französischen Slang einfach nur nervt. Helen und Cole geraten immer mehr in den Hintergrund, Noah wird immer psychotischer und nervt mich dabei ziemlich. Lediglich Alison, gespielt von Ruth Wilson, kann das Niveau halten. Ich bin mal sehr gespannt,ob die Serie nochmal die Kurve kriegt oder ob es das schon war...
Bewertung: Aufgrund der wirklich starken Staffeln 1 und 2 sowie der ungenügenden Staffel 3 gibt es von mir **** von *****
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Gast
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Verfasst am: 5 Jul 2017 08:46 Titel: |
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Habe gestern angefangen "Limitless" zu schauen und musste nun feststellen, dass es von der Serie nur eine Staffel (22 Folgen) gibt.
Habe erst die Pilotfolge gesehen, aber die hat mir gut gefallen.
Jemand hier, der die Serie geguckt hat?
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Gast
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Verfasst am: 5 Jul 2017 08:47 Titel: |
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@RedStarHH:
Brutal wieviele Serien du schaust! So viel Zeit hätte ich auch gerne
Aber mal ernsthaft, deine Bewertungen (die ich wirklich interessant finde und gerne lese) sind hier im Forum doch relativ verschenkt. Macht doch nen Podcast oder nen eigenen Blog auf. Darüber könntest du ne größere Zielgruppe erreichen.
Alternativ, falls du dich traust, einen Youtube Kanal!
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Gast
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Verfasst am: 5 Jul 2017 11:34 Titel: |
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McJesus hat folgendes geschrieben: |
Habe gestern angefangen "Limitless" zu schauen und musste nun feststellen, dass es von der Serie nur eine Staffel (22 Folgen) gibt.
Habe erst die Pilotfolge gesehen, aber die hat mir gut gefallen.
Jemand hier, der die Serie geguckt hat? |
Kann man sich auf jeden Fall geben. Ist jetzt nicht die beste Serie aller Zeiten, aber wenn man den Humor mag, kann sie einen wirklich gut unterhalten.
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Gast
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Verfasst am: 5 Jul 2017 13:19 Titel: |
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Jaba01 hat folgendes geschrieben: |
McJesus hat folgendes geschrieben: |
Habe gestern angefangen "Limitless" zu schauen und musste nun feststellen, dass es von der Serie nur eine Staffel (22 Folgen) gibt.
Habe erst die Pilotfolge gesehen, aber die hat mir gut gefallen.
Jemand hier, der die Serie geguckt hat? |
Kann man sich auf jeden Fall geben. Ist jetzt nicht die beste Serie aller Zeiten, aber wenn man den Humor mag, kann sie einen wirklich gut unterhalten. |
Fand sie auch ganz gelungen, also durchaus zu empfehlen.
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Gast
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Verfasst am: 13 Jul 2017 21:59 Titel: Top. Red Star. :-D |
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Habe kürzlich diesen thread entdeckt.
Hut ab Red Star, könnte mir ja denken, Du findest pendeln, gar nicht mal so doof.
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Bei vielem bin ich nah an Deiner Bewertung, wenn ich auch lange nicht alle davon gesehen habe. Ich muss mir das auf meiner Coach anschauen.
Pendel on.
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Gast
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Gast
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Verfasst am: 31 Aug 2017 23:02 Titel: |
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Schon jemand in die Marvel-Netflix Produktion "Marvel’s The Defenders" reingeschaut?
Die vier Marvel-Superhelden Daredevil, Jessica Jones, Luke Cage und Iron Fist aus New Yorks Hell's Kitchen schließen sich planmäßig zum heroischen Team „The Defenders“ zusammen und erfreuen uns mit einer gleichnamigen Eventserie. Die ungleichen Heroes for Hire verbünden sich in dieser Serie, um ihre Heimat vor Verbrechern und Bösewichten zu beschützen. Dabei müssen sie aber auch persönliche Hürden meistern, werden sie doch ständig von ihrer eigenen Vergangenheit eingeholt. Die Hauptrollen übernehmen die vier Hauptdarsteller aus den vorangegangen Marvel-Serien aus dem Hause Netflix: Charlie Cox als Matt Murdock aka Daredevil, Krysten Ritter als Jessica Jones, Mike Colter als Luke Cage und Finn Jones als Danny Rand aka Iron Fist.
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Gast
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Verfasst am: 22 Nov 2017 15:11 Titel: |
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Freunde der Sonne, Comunio ist tot, das Forum sowieso - also mach ich einfach mal hier weiter. Klingt logisch oder?!?
Kürzlich habe ich folgende Serie auf Amazon Prime gesehen:
Patriot
eher zufällig bin ich über diese Serien-Perle gestolpert. Das Genre ist gar nicht so einfach zu beschreiben. Im Kern ist es natürlich eine Agenten- / Spionage-Serie, aber das ist längst nicht alles. Der Hauptcharakter - der US-Agent John - ist so ganz anders als alle Agenten, die man so aus Film und Fernsehen kennt. Er leidet nach einem schiefgegangenen Einsatz unter einer posttraumatischen Belastungsstörung, verarbeitet diese als Musiker in Folksongs, kifft regelmäßig und fährt dann unbeleuchtet mit dem Fahrrad durch die Nacht. Schräg? Ja, irgendwie schon. Aber dabei ohne in Klamauk abzudriften oder das Rad zu überdrehen. Dabei ist die Story insgesamt schon recht schräg. John wird von seinem Vater in den Iran geschickt um dort eine große Menge Geld einem der beiden Präsidentschaftskandidaten zuzuspielen damit dieser - den USA zugewandter Kandidat - damit möglichst die Wahl gewinnen kann. Das ganze geht natürlich schief und das Geld droht in die Hände des Gegenkandidaten zu fallen, der wiederum den Iran nuklear aufrüsten will. Es entwickelt sich eine Jagd nach dem Geld bei der nach und nach mehrere Akteure beteiligt sind. Auch hier kommt wieder eine Reihe absurder Charaktere ins Spiel und John muss versuchen alles wieder ins Lot zu bringen. Dabei wird er von seinem ungleichen Bruder unterstützt. Zeitgleich muss John versuchen, seine Tarnung als Mitarbeiter einer Firma für Rohre aller Art aufrechtzuerhalten, was ihm zunehmend schwerer fällt.
Die Serie hat wirklich vieles: sie ist spannend, unvorhersehbar, melancholisch, zynisch und trieft vor schwarzem Humor. Michael Dorman spielt die Hauptrolle fabelhaft. Gut fand ich auch seinen Vater und Vorgesetzten, der von Terry O´Quinn - bekannt u.a. aus der Serie "Lost" - gespielt wird.
Alles in Allem eine wirklich gelungene Serie, die ich wärmstens empfehlen kann. Die erste Staffel endet mit einem krassen Cliffhanger, sodass hier auf jeden Fall eine Fortsetzung zu erwarten ist. I like
Bewertung: **** von *****
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Gast
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Verfasst am: 29 Nov 2017 11:37 Titel: |
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weiter geht es mit der brandneuen Netflix-Errungenschaft
Godless
Ich habs eigentlich nicht so mit Wildwest-Serien und bin entsprechend zurückhaltend an die erste Staffel dieser Serie herangegangen. Umso erfreulicher ist das Ergebnis, hier hat Netflix mal wieder alles rausgehauen was sie in petto haben.
Wir haben das Jahr 1884. Schauplatz ist das kleine Städtchen La Belle, irgendwo im Nirgendwo des mittleren Westens. Die Stadt wird nach einem verheerenden Unglück in der Silbermine, bei dem fast alle Männer umgekommen sind, fast nur noch von Frauen, Kindern und Alten bewohnt. Der Kriminelle Roy Goode, der sich von seinem Ziehvater Frank Griffin und dessen mordender und plündernder Bande losgesagt hat, kommt verwundet bei Alice Fletcher unter, die mit ihrem Sohn und dessen Großmutter etwas abseits der Stadt lebt. Es entwickelt sich über sieben Folgen eine ziemlich geradlinige Story, die ohne spektakuläre Wendungen und unnötige Nebenstränge auskommt. Beleuchtet wird natürlich die Lebensgeschichte von Hauptdarsteller Roy, seine Feindschaft zu Frank und seiner Bande, sein Verhältnis zu Alice sowie deren Geschichte und parallel immer wieder die Geschichte der Stadt und ihrer Bewohner, insbesondere des Sherriffs und seiner Schwester.
Ich hatte das Gefühl, dass die Handlung etwas träge in Gang kam. Das Erzähltempo ist phasenweise recht gemächlich und zwischendurch war mir vor allem die ausführliche Thematik "Pferde" (wenn ihr es gesehen habt, wisst ihr, was ich meine) etwas lame. Das bessert sich aber zum Ende hin enorm, die Story nimmt Fahrt auf, die Spannung nimmt zu und das Finale ist grandios. Gerade die letzte Folge ist so ziemlich das beste, was ich in letzter Zeit gesehen habe (mit 80 Minuten auch die längste der Serie). Zwar werden Western-Klischees bedient ohne Ende und auch wirklich alle Register gezogen, das Ganze ist aber sensationell gut gemacht. Kulisse / "Bühnenbild", Dramaturgie, Kamera, schauspielerische Leistungen - das ist alles aus dem obersten Regal!
Ich kann die Serie alles in Allem fast uneingeschränkt empfehlen und hoffe, hoffe, hoffe, dass sie fortgesetzt wird.
Bewertung: **** 1/2 von *****
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Gast
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Verfasst am: 11 Dez 2017 12:25 Titel: |
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weiter gehts - quasi als kathartischer Akt, denn was raus muss, muss raus:
Aquarius
60er Jahre, Hippie-Zeit. Ein junger, langhaariger Kerl mit dem Namen Charles Manson schart einen ganzen Haufen junger Frauen und Männer in einer Art Kommune um sich, um sie an seiner "Liebe" teilhaben zu lassen. Manson hat bereits so einiges am Hacken und wird von dem Polizisten Sam Hodiak und dessen jungen Undercover-Kollegen Brian gejagt. Zusätzlich müssen sich Sam und Brian diversen weiteren Verbrechen stellen, die vor allem rassistische und homophobe Motive haben und/oder mit dem organisierten Drogenhandel zu tun haben.
Die Serie versucht, einzelne Plots abzuarbeiten und dabei parallel die Manson-Story praktisch als Querschnitts-Thema immer mitlaufen zu lassen. Das gelingt - nicht. Für mich wirkte es oftmals so, als ob die verschiedenen Erzähl-Stränge wahllos aneinander gekoppelt werden, einen roten Faden habe ich irgendwie vermisst. Dazu kommt, dass die persönlichen Geschichten rund um Sam und sein "schwieriges" Privatleben seltsam farb- und leblos daher kommen. Hierbei ist in meinen Augen ein großes Problem, dass David Duchovny einfach kein guter Schauspieler ist. Er kann genau eine Rolle und einen Gesichtsausdruck. Ziemlich fade irgendwie... Ein noch größeres Problem ist aber die Rolle des Charles Manson. Gethin Anthony spielt ihn einfach gruselig schlecht. Ich meine, der Typ war eine extrem charismatische Person mit vielen Facetten. Davon kommt leider so gut wie gar nichts rüber, Manson wird als grenzdebilder Hippie-Vollidiot dargestellt. Warum ihm die Mädels reihenweise hinterherlaufen, ist null nachvollziehbar.
Bewertung: diese Serie ist leider nah dran an Zeitverschwendung. Von mir gibts ** von *****
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