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Der MOB unterwegs in Portugal

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Gast





BeitragVerfasst am: 30 Jun 2004 12:38   Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe hier mal einige Berichte von 2 Borussen wie sie in Portugal die EM erlebten.

TEIL 1

Dirk, im Forum unter BMG_MOB bekannt und ich hatten unsere Reise nach Portugal bis ins kleinste Detail geplant: Wir fliegen nach Faro, mieten ein Auto, der Rest ergibt sich...

Früh morgens, kurz nach 6 Uhr ging der Flieger von Hannover nach Portugal, kurz nach 8 Uhr (portugiesische Zeit, eine Stunde zurück) erreichten wir Faro.
Wir holten unseren bestellten Wagen, einen VW-Polo ab und machten uns auf den Weg nach Lissabon, wo wir unseren ersten Tag verbringen wollten, da die Anwesenheit von zigtausend Tommies reichlich Spannung versprach.
Nach kurzer Suche fanden wir die Autobahn 22, die uns zur A2 führte, die widerum sollte uns zwangsläufig nach Lissabon bringen.




Die Ablenkunsmanöver der Portugiesen, die ihre A2 wahlweise auch IP-1 oder E 1 nennen, konnten uns nicht davon abhalten, nach ca 3 Stunden Fahrt in Lissabon anzukommen.
Auch hier war unsere weiter Vorgehensweise in mühsamer Kleinarbeit ausgetüftelt: Wir fahren so lange durch diese beschissene Stadt, bis wir zufällig was finden, wo was los ist!
Unsere Stadtrundfahrt führte uns mehrfach am Flughafen vorbei, mitten durch große Industrieviertel, einmal durch die Lissaboner "Slums" (kann man nicht anders bezeichnen, eine 3 Meter breite Straße, links und rechts Häuser, die nur noch vom Dreck zusammengehalten werden, ab und zu ein ausgebranntes Auto, ausgemergelte alte Menschen und Kinder in erbarmungswürdigen Lumpen...Slums halt), kurz darauf waren wir wieder auf einer breiten Straße, gesäumt von Prachtbauten...arm und reich bilden hier scharfe Kontraste.
Auf einmal wurde der Verkehr stockender, mehr und mehr Tommies liefen umn uns herum, im Schrittempo erreichten wir einen großen Platz, auf dem ca 3000-4000 Engländer sangen, soffen und sich selbst feierten. Einige hundert Meter weiter fanden wir einen Parkplatz und stürzten uns ins Getümmel.




Dirk und ich trugen unsere MOB-Shirts, Dirk hatte noch eine Deutschland Jacke drüber, wir waren also unschwer als Deutsche zu erkennen...was jedoch zu keinerlei Problemen führen sollte.
Auffällig war, das die Portugiesen überhaupt keine Ahnung hatten, was bei einer EM so auf sie zu kommt. Die Kneipen rund um besagten Platz hatten ruckzuck kein Bier mehr, es war viel zu wenig Personal engagiert, Biernachschub gab es nicht, mobile Bierstände ohnehin nicht...die Jungs hätten ein Vermögen verdienen können, statt dessen machten sie ihre Kneipen dicht, als es nix mehr zu saufen gab.




In einer kleinen Nebengasse fanden wir noch eine geöffnete Kneipe, die auch noch Restbestände an Bier hatte, setzten uns zu den ca 30-40 Engländern und tranken einen mit. Einige guckten etwas komisch, von irgendwo hörte ich was von ..."fuckin´krauts...", es blieb aber alles ruhig. Mit einem kam ich ins Gespräch, wünschte ihm viel Glück für das bevorstehende Spiel gegen die "frogs," er wünschte uns viel Glück gegen die Holländer. Originalzitat: " We hate the dutch, because they hate you more than we do!" )
Mitlerweile war es früher Abend, der MOB hatte Hunger! Wir liefen durch kleine Straßen in der Innenstadt, kamen an unzähligen kleinen Restaurants vorbei, plötzlich rief aus dem Gewühl jemand: "VFL Bochum!" Es war ein Engländer, der unsere Gladbachshirts erkannt hatte und der, wie sich herausstellte, ein Jahr lang in Bochum studiert hatte und fast perfekt deutsch sprach. Er war mit 2 Freunden unterwegs, der eine sagte gar nichts, der andere grinste uns plötzlich an, während wir mit dem Bochumer sprachen und sagte:
"Isch habbe eine sehr große Vorhaut!"
Aha.




Der Bochumer erklärte uns, das sein Kumpel eigentlich kein Deutsch könne, nur eben das, was er ihm beigebracht hätte.Wir unterhielten uns weiter mit dem Bochumer, wieder unterbrach uns der andere:
"Isch liebe dicke Möbbse. And isch liebe nasse Mösen."
Ich antwortete ihm:
"Oh yes, we all love big tits and wet cunts. So what about your Vorhaut, is it really so big?"
Er strahlte über beide Ohren und brüllte:
"OH YES,IT`S REALLY AN EXCELLENT VORHAUT"
Sprach´s, öffnete seinen Hose und zeigte uns stolz seinen Pimmel, der tatsächlich überwiegend aus Vorhaut bestand. Es kümmerte ihn einen Scheißdreck, das um uns herum hunderte von Leuten waren...
Wir unterhielten uns noch ein paar Minuten mit dem Bochumer, immer wieder unterbrochen von Mr.Vorhaut und verabschiedeten uns dann.
In einem kleinen Eckrestaurant aßen wir zu abend und sahen dabei die zweite Halbzeit des Spiels Schweiz/Kroatien.
Das Essen war einfach, aber gut, nervig war nur der Kellner: er war der mit Abstand unfähigste und langsamste, den ich je gesehen habe, und da ich seit 20 Jahren in der Gastronomie bin, habe ich schon sehr, sehr viele gesehen.
Nachdem wir bezahlt hatten, warteten wir ca 15 Minuten auf unser Wechselgeld, obwohl in dem Laden kaum was los war...ohne Worte.
Das England Spiel wollten wir woanders sehen, wir hatten irgendwas von einer Großbildleinwand am Hafen gehört. den Hafen haben wir gefunden, die Leinwand nicht. Egal, wir haben das Spiel in einem sehr netten Lokal am Hafen gesehen und waren begeistert von Zidane, der in der Nachspielzeit den absolut unverdienten Sieg gegen unglückliche Engländer holte.




Wir fuhren ein bißchen die Küste entlang, auf der Suche nach einem geeigneten Schlafplatz.Plötzlich kamen wir von der Küste ab und landeten in einem Ort namnes Sintra. Wir fuhren zurück, suchten die Küste, fanden sie und waren auf einmal wieder in Sintra!?
Schnauze voll, Autobahn gesucht (A 1, IP-1, E 1) und ab in Richtung Porto. Auf der ersten raststätte hielten wir an, fest entschlossen, irgendwo unser Lager aufzuschlagen. Neben der Tankstelle ging es eine Böschung hoch, ca 5 Meter, oben war ein etwa 2 Meter breiter streifen Wiese. Dahinter ein Zaun, im Zaun ein Loch, auf der anderen Seite ein Acker." Das isses, hier pennen wir."
Wir traten ein paar Erdklumpen platt, breiteten unsere Isomatten aus und krochen in unsere Schlafsäcke. Dirk schlief sofort ein, ich rauchte noch ein Zigarettchen, ließ gedanklich den Tag Revue passieren (paroli laufen) und kassierte den ersten Mückenstich...
Eine Stunde später war ich immer noch wach und hatte mitlerweile - ungelogen - 17 Mückenstiche. Es war ca 1 Uhr, als ich folgende Überlegung anstellte: "Ich liege hier seit einer Stunde und habe 17 Mückenstiche. wenn ich bis 7 Uhr hier liegenbleibe sind das noch 6 Stunden, das heisst noch mal 6x17 Mückenstiche, macht 102, plus meine 17 die ich schon habe macht 119...eindeutig zuviel, ausserdem will ich für das neben mir schnarchende Arschloch auch noch was übrig lassen...ich schlafe im Auto!"
Gesagt getan, ich schnappte mir meine Klamotten, ging zum Loch im Zaun und rieb mir verwundert die Augen: Direkt vor unserem Zaunloch waren 3 Jungs gerade dabei, ein Zelt aufzubauen!
"Jungs, ich muss jetzt leider über Euer beschissenes Zelt laufen."
Keine Ahnung, ob das nun Deutsche, Holländer oder wat weiß ich was waren, sie standen da mit offenen Mündern und sagten kein Wort."
"Übrigens, da hinten pennt noch mein Kumpel, der wird als nächster über Euer Zelt latschen..."
Immer noch keine Antwort.

Ich ging ins Auto, zählte noch mal meine Mückenstiche - mitlerweile 18 - und schlief innerhalb weniger Minuten ein.
Ende Tag eins.

http://www.bmg-mob.de/



_________________
Hans Meyer:

"So wie Rooney aussieht, kann er nur ein unehelicher Sohn von Gascoigne sein"

[ Diese Nachricht wurde geändert von: DeeKay79 am 2004-06-30 13:38 ]

[ Diese Nachricht wurde geändert von: DeeKay79 am 2004-06-30 13:39 ]
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Gast





BeitragVerfasst am: 30 Jun 2004 12:40   Titel: Antworten mit Zitat

TEIL 2

Kurz vor 7 klopfte Dirk an die Scheibe meines "Schlafpolos," sichtlich genervt.
"Gibt´s doch gar nicht, da is..."
"Ich weiß, da steht so´n beschissenes Zelt vor dem Zaunloch. Hab denen schon gesagt, daß Du da drüber latscht..."
"Bin ich auch, hab wohl einen am Kopf erwischt. Wat legt der seinen scheiß Kopf auch genau in die Ecke? Und warum liegst Du hier eigentlich im Auto?"
"Weil ich nach 18 Mückenstichen keinen Bock mehr hatte!"
"Aha. Du Pussy! Pussy Foen!"
Da war er also, mein neuer Name für den Rest der Woche...

Die nächsten 3 Programmpunkte waren pinkeln, Zähne putzen, Kaffee trinken.
Kaffee trinken ist in Portugal ein Problem, er ist zwar überall sehr preiswert( zwischen 50 Cent und 1 Euro), aber man bekommt entweder so ´ne Art Milchkaffee, oder ´nen Espresso. Für jemanden wie mich, der morgens ungefähr einen Liter schwarzen Kaffee trinkt, ein echtes Problem.
Ich bestellte für Dirk "one coffee with milk" und für mich "one big black coffee."
Dirk bekam einen großen Milchkaffee, ich so ein Finkennäpfchen mit 1 cl Espresso.
Ich trank das Ding aus, ging zum Tresen und bestellte: "one more big coffee, großer Kaffee, caffè grande, grand café..."
Sie hatte es nicht verstanden, ich bekam meinen üblichen Espresso einfach in ´ner größeren Tasse.




3 Espressi und 3 Milchkaffee später ging Dirk in den Waschraum, ich holte mir am Kaffeeautomaten in der Tankstelle noch 4 oder 5 weitere Espressi. Nach ´ner Viertelstunde ging ich zum Wagen, um mir meinen "Kulturbeutel" (Plastiktüte) zu holen, Dirk saß vor dem Auto und fluchte vor sich hin.
"Verdammte Scheiße, warum hab ich nur auf Sandra gehört?"
"Wat is los?"
"Ach, ich hatte zu Hause schon alles verpackt, als Sandra (Dirks Frau) einfiel, das ich noch irgendsone Creme mitnehmen soll. Hab ich dann in den Rucksack mit den ganzen Papieren gepackt, und wat is? Diese beschissene Drecksdose ist aufgegangen und ich kann jetzt die ganze fettige Scheiße wegwischen. Gott sei Dank sind unsere Karten (fürs Stadion) in Klarsichthüllen, da is nix passiert. Als erstes schmeiß ich diesen vollgeschissenen Rucksack weg!"
"Schade drum..."
"Ach, egal. Is nich meiner. Is Sandra´s." )
"Ach so. Na dann!"
Dirk putzte, ich trank noch´n Espresso, danach ging es weiter Richtung Porto.




Nachdem wir am Vortag schon den Großteil der Strecke hinter uns gebracht hatten, mussten wir nur noch ca 250 Kilometer fahren. Etwa um 11 Uhr errreichten wir nach insgesamt 570 Kilometern und 38 Euro Maut Porto. An den Mautstationen fluchten wir jedesmal, daß jeder Holländer mit seinem Scheiß Wohnmobil gratis unsere Autobahnen kaputtfahren darf, nur wir müssen überall löhnen...lassen wir das, ich krieg schon wieder schlechte Laune.
Wir nahmen die vierte oder fünfte Ausfahrt in Porto und waren mitten in der Stadt. Ziellos fuhren wir etwa eine stundedurch die Gegend, kamen an beiden Stadien und beschlossen dann irgendwann, zum Strand zu fahren. Es gab aber nirgendwo ein Schild, wir hatten zwar einen stadtplan, der nützt aber nix wenn man nicht weiß, auf welcher Straße man sich gerade befindet. Schilder mit Straßennamen sind in Porto dünn gesät.
An einer Tankstelle fragte ich schließlich nach dem weg. Ein freundlicher alter Mann fragte, ob ich französisch sprechen könnte. "Un petit peu" stammelte ich. Ich hatte zwar 5 jahre Französischunterricht, habe aber wegen starker Abneigung überwiegend durch Abwesenheit geglänzt. Im Übrigen ist das fast 20 Jahre her...
Der alte Mann erzählte mir was von umdrehen, und dann a droite, also rechts. Und zwar die deuzieme. Oder die douzieme?
Zurück im Auto fragte Dirk mich:
"Und, alles klar?"
"Logisch. Wir müssen umdrehen, zweite rechts und immer geradeaus. Oder zwölfte rechts und immer geradeaus, so genau hab ich dat nich verstanden!"
"Bist Du jetzt ganz fertig? Die zweite oder die zwölfte? Da besteht wohl ´n hauchzarter Unterschied!"
"Dicker, fang nicht an zu weinen, dreh um und fahr einfach die siebte rechts. Dat passt schon!"
Wir einigten uns darauf, an der nächsten größeren Kreuzung rechts abzubiegen.
Nachdem wir das gemacht hatten, kam nach etwa 2 Kilometern ein Richtungsschild mit einer stilisierten Welle, einem Sonnenschirm und der Sonne. Daneben stand : FOZ.
Wir pissten uns vor Lachen fast in die Hose, Strand oder Küste heißt in Portugal also Foz. Sehr schön.
(Mitlerweile weiß ich durch "Sognando," das Sprachgenie von borussia-forum, das Foz nicht Fotz, sondern Fohsch ausgesprochen wird, und nicht Strand, sondern Mündung, Flussmündung bedeutet.)
Zehn Minuten später waren wir endlich am Meer. Wir fuhren einige Kilometer die Küste entlang, um schonmal nach einem geeigneten Schlafplatz Ausschau zu halten. Nach einiger Zeit fanden wir einen idealen Platz, eine schöne Bucht mit feinem Sandstrand, mittendrin ein paar große Felsen, die uns einigermaßen vor Wind schützen würden. Perfekt, das sollte für den Rest der Woche unser Schlaf-Foz werden.




Nach einem reichhaltigen Mittagessen in einer der zahlreichen Strandbuden (Fressfoz) fuhren wir zum Hafen, wo offensichtlich ein großer Teil der Fußballfans aus ganz Europa abgestiegen war. Farblich dominierte natürlich dieses widerliche Orange der Holländer. Dieses Volk werde ich nie verstehen. Die rennen in ihren hässlichen Trikots durch die Gegend, tragen Gummiwindmühlen oder Stoffeichhörnchen auf ihren hässlichen Köpfen und gröhlen von morgens bis abends in dieser vulgär klingenden Mischsprache, die sich übel nach Kehlkopfkrebs im Endstadium anhört.
Auffällig auch, daß Holländer unter sich bleiben, während ansonsten in den Kneipen und Cafés Deutsche, Schweden, Portugiesen etc. gemeinsam feierten.
Nach einiger Zeit fuhren wir zurück, vorbei am Pennfoz und suchten uns eine Kneipe am Strand, in der wir gemütlich Fußball gucken könnten. Wir fanden das "Rocky Point," eine sehr nette Kneipe am Felsstrand, mit 2 Großbildfernsehern.
Das Rocky Point sollte nach dem Pennfoz unser zweiter, wichtiger Eckpunkt für den Rest der Woche werden..
Nach den beiden Spielen Dänemark/Italien und Bulgarien/Schweden fuhren wir noch ein bißchen durch die Gegend und steuerten um ca 0 Uhr unseren Pennfoz an. Offensichtlich waren wir nicht die einzigen, die diesen Strand als Schlafplatz auserkoren hatten, es waren noch einige andere da. Wir unterhielten uns ´ne Weile mit 3 jungen Deutschen, die mit nem VB Bus unterwegs waren und allen ernstes 3-4 Monate durch ganz Europa touren wollten. Stelle ich mir in der Konstellation sehr schwierig vor, ein Pärchen und ein einzelner Typ dabei...das schreit ja förmlich nach Katastrophe.
Plötzlich kam einer der unvermeidlichen Holländer im Wohnmobil an und parkte direkt vor uns. Er fragte uns, ob das hier nur ein Platz für Deutsche wäre, oder ob er mit seinem rollenden Scheißhaus auch lagern dürfte. So ´ne dämliche Frage kann tatsächlich nur ein Holländer stellen. Dem entsprechend fiel Dirks Antwort aus:
"Mach einfach die Tür zu und geh uns nicht auf´n Sack!"
2 Minuten später fuhr der Kerl weiter.
Kurz darauf schlugen wir unser Lager auf und legten uns hin. Der Felsen brachte nicht viel Windschutz, denn der Wind kam von allen Seiten...aber noch war das ganz okay.
Dirk schlief wieder innerhalb von Sekunden, dieser Sack muss nur die Augen schließen und fällt danach direkt in eine Art Koma. Ich wartete gespannt auf meine Mückenfreunde, denen war es aber wohl zu windig und so schlief auch ich irgendwann ein.
Nach wenigen Stunden wurde ich wieder wach, mitlerweile hatten wir ca Windstärke 6! sand in den haaren, Sand in den Augen, Sand im Mund...Pussy Foen ging wieder ins Auto.





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Gast





BeitragVerfasst am: 30 Jun 2004 12:40   Titel: Antworten mit Zitat

TEIl 3

Um 7 wurde ich wach und begrüßte den Tag mit einem 10minütigen Hustenanfall, der sich aus Raucherhusten, Sandlunge und Erkältung zusammensetzte. Letztere war schon ´ne Woche alt und ich dachte, sie wäre erledigt, aber durch den nächtlichen Sturm feierte sie ein grandioses Comeback!
Es war nach wie vor ziemlich windig, alle anderen, die am Vorabend ihr Lager in der Bucht aufgeschlagen hatten, waren schon lange weg.
Der einzige, der völlig problemlos knapp 8 Stunden durchschlief, war Dirk. Mein Bruder Dirk. (wir sind keine leiblichen Brüder, nur Brüder im Geiste.)
Dirk ist völlig schmerzfrei, ich meine, er ist Schlachter und Metzger von Beruf und könnte ebensogut problemlos für ´nen Bauunternehmer arbeiten, als lebende Abrissbirne.
Ich putzte mir die Zähne, versuchte mich notdürftig zu waschen und weckte Dirk.
"DICKER!!"
"Was willst Du?"
"Steh auf, Du Schwein!"
"Was is´n hier los? Wo kommt denn der ganze Scheiß Sand her?"
"Könnte damit zusammenhängen, daß Du mitten im Sandsturm gepennt hast!"
"Möglich. Drecks Pennfoz!"

Nachdem Dirk unter Zuhilfenahme von 2 großen Flaschen Wasser den Sand von seinem grazilen Körper gespült hatte, hatten wir beide nur noch einen Gedanken im Kopf: Kaffee!
Wir fuhren los und sahen schon nach knapp 200 Metern eine windschiefe Hütte aus verwitterten Holz, mit einem Dach aus Presspappe und Zeltplane. Wir parkten den Wagen, gingen in die Hütte und guckten zu unserer Überraschung in die ängstlichen Gesichter einer alten Frau hinterm Tresen und 3er alter Männer davor. Vermutlich sahen wir tatsächlich etwas zum Fürchten aus, beide etwa 1,90 Meter zum Quadrat, situationsbedingt leicht ungepflegt und angesichts der Tageszeit und des noch nicht getrunkenen Kaffees nicht unbedingt gut gelaunt...
Nachdem die alte Frau begriffen hatte, daß wir sie weder ausrauben, noch umbringen wollten, machte sie uns den besten Kaffee, den wir in Portugal zu trinken bekamen.
Von nun an gingen wir jeden morgen in die kleine Hütte, der wir den ungeheuer einfallsreichen Namen "Kaffeefoz" gaben.
Nach einer Stunde und jeweils 3 Kaffee machte sich ein leichtes Hüngerchen bemerkbar, wir fuhren zum Rocky Point.
Ich bestellte für uns beide jeweils 1 "Toast Mista."
Sprachgenie Dirk, der der festen Überzeugung ist, sich mit "thank you" und "merci" weltweit ausreichend verständigen zu können, fragte mich:
"Wat für´n Mister soll ich hier fressen?"
"Mista, Dicker, Toast Mista, dat heisst gemischt. Schinken und Käse."
"Ach so. Sach das doch gleich."





Nach jeweils 2 Toast Mista und 2 weiteren Kaffee hatten wir eine glorreiche Idee: Wie wär´s denn mal mit duschen?
Es war Dienstag vormittag, 11 Uhr, das letzte Mal hatten wir Samstag nachmittag geduscht...der MOB fing langsam an zu stinken!
Wir fuhren den Strand entlang und hofften, irgendwo Duschen zu sehen. Nix.
Nach einiger Zeit beschlossen wir, den nächstbesten Campingplatz anzusteuern, nach kurzer Zeit fanden wir einen.
Dieser Campingplatz war fest in holländischer Hand, überall wurden unsere Augen durch dieses hässlich leuchtende Orange beleidigt. Ein paar Deutsche waren allerdings auch da, 3 von ihnen kamen gerade auf dem Parkplatz an.
"Moin Jungs, kann man hier halbwegs vernünftig duschen?"
"Geht so, sind halt viele Holländer hier, ist also alles ziemlich versifft. ) Aber fließendes warmes Wasser gibt es immerhin."
"Muss man am Eingang nen Platzausweis vorlegen, oder kommt man auch so drauf?"
"Geht auch so, die kontrollieren hier eigentlich gar nix. Unser Ausweis liegt z.B im Zelt, hat hier noch nie jemand nach gefragt."
Nach kurzem weiteren Gespräch mit den 3 Jungs nahmen wir unser Waschzeug aus dem Wagen und gingen unbehelligt auf den Platz.
Der MOB duschte ausgiebig!
Danach fuhren wir zurück zum Rocky Point, in dem mein Magen-Darmtrakt mir mitteilte, das ein Besuch der Toilette keinen weiteren Aufschub duldet. Zu meiner Überraschung stellte ich fest, das das Rocky Point gar keine Toiletten hatte, zumindest nicht in der Kneipe. Ich musste rausgehen, 50 Meter weiter war ein separates Toilettenhäuschen. Eiligen Schrittes ging ich rein und sah als erstes...
DUSCHEN!
Wir sind 10 Kilometer die Küste rauf und runter gefahren, haben letzten Endes auf einem völlig versifften Campingplatz geduscht, um dann festzustellen, das direkt an unserem Ausgangspunkt blitzsaubere Duschen waren...
Nach beeindruckender Sitzung ging ich zurück zu Dirk.
"Dicker, was glaubst Du wohl, was ich soeben entdeckt habe?"
"Was weiß ich. Sackratten vielleicht?"
"Nein. Duschen!"
"Duschen?"
"Duschen!!"

Etwa eine Stunde später, so ca 13:30 Uhr machten wir uns auf zum Stadion. Es waren zwar noch über 6 Stunden Zeit bis zum Spiel, aber wir wollten die Athmosphäre vorher genießen, einen günstigen Parkplatz erwischen und möglichst früh ins Stadion, um unsere Zaunfahne gut zu positionieren.
Wir bekamen einen guten Parkplatz und erkundeten zu Fuß die nähere Umgebung rund ums Stadion. Überall wurden uns Karten angeboten, teilweise unter Normalpreis, aber wir hatten unsere ja. Wir kamen hier und da mit anderen Deutschen ins Gespräch und stellten fest, das es zwischen den Anhängern verschiedener Bundesligavereine keinerlei Theater gab. Es war so ziemlich alles vertreten, sogar mit Kölnern kamen wir stressfrei ins Gespräch.
In einer kleinen Eckkneipe tranken wir noch ´n Kaffee und machten uns um 16:30 auf den Weg zum Stadion. Unterwegs hielten wir kurz am Wagen, holten die Fahne und malten uns mit der Fingerfarbe aus dem "Kicker EM Sonderheft" die Deutschlandflagge ins Gesicht, die sich sofort mit unserem Schweiß (es war brüllend heiß) vermischte und entsprechend verlief. Kurz und gut: Wir sahen ausgesprochen Scheiße aus!
Um 16:45 standen wir so ziemlich als erste an der Absperrung, 5 Minuten später durften wir rein und waren allen Ernstes die ersten im weiten Rund des Stadions.
Wir hatten uns vorgestellt, das wir ausgiebig gefilzt würden, aber ich habe selten so lasche Kontrollen erlebt. Kurzes Abtasten, das wars dann auch.
Wir hatten keine Karten für die Fankurve, sondern für die von der Fankurve aus gesehene linke Gerade. Übertragen auf den Bökelberg die Ostgerade, erster Block.
Unsere Zaunfahne hängten wir direkt in Höhe der Eckfahne auf. Pole Position.
So langsam füllte sich das Stadion, wir hielten nach bekannten Gesichtern Ausschau. Auf einmal sagte Dirk zu mir:
"Hinter uns ist Dein Freund!"
"Welcher, ich hab so viele?"
"Der Preussenkasper!"
"Der Preussenkasper? Aha!"
Ich drehte mich um und sah ihn sofort, keine 20 Meter hinter mir.
" EY, PREUSSENKASPER!!!"
Er drehte sich um, sah mich, grinste, und wir gingen aufeinander zu.
Es folgte ein wahrhaft historischer Moment: Der Preussenkasper und Foen gaben sich die Hand! Regelmäßige Leser von borussia-forum werden die historische Dimension dieses freundschaftlichen Aktes entsprechend einordnen können. ))
Was folgte war ein Gespräch, frei von irgendwelchen Animositäten und geprägt von der Erkenntnis, das man komplett verschiedene Ansichten und Lebensgewohnheiten haben und trotzdem respektvoll miteinander umgehen kann. Wer hätte das gedacht?
Bei einem weiteren Rundgang trafen wir noch auf Willi von den "Alten Borussen," ansonsten sahen wir nur reichlich bekannte Zaunfahnen, nicht aber die dazugehörigen Borussen.
Kurz vor dem Spiel versuchte ein völlig besoffener Nürnberger "Ultra," unsere Fahne mit seiner zu überdecken. Es gelang uns, ihn durch sagen wir mal "körperliche Präsenz" von seinem Vorhaben abzubringen...
Zum Spiel schreibe ich hier gar nix, das ist ja alles hinreichend bekannt. Wie wir hörten, hat JB Kerner wohl erzählt, es wären etwa 3/4 Holländer und 1/4 Deutsche im Stadion gewesen. Das ist, wie so vieles von JBK, Blödsinn. Dieses bepisste Orange fällt natürlich mehr auf, wenn im Deutschen Lager ein paar von denen sitzen denkt man gleich, der Block wäre ziemlich gemischt. Umgekehrt fallen weiße Trikots unter den orangenen kaum auf, man muss schon genau hinsehen. Ich schätze, es waren ca 24.000 Holländer und 16.000 Deutsche, allerdings war von den Holländern während des Spiels fast nichts zu hören.
Supportmäßig überwog der "Deutschland, Deutschland" Wechselgesang zwischen Kurve und "Ostgerade," der hervorragend funktionierte. Zwischendurch bewiesen wir den Holländern natürlich immer wieder unsere überschäumende Zuneigung, indem wir "ooho, schwuuuuule, schwuuuule Holländeeeer" anstimmten.
Was Dirk und mich überraschte war, das wir so nervös waren, als würde da unten auf dem Platz Borussia in einem wichtigen Spiel stehen. Natürlich waren wir da, um die deutsche Mannschaft zu supporten, aber mit welcher Intensität und Emotionalität wir das taten, hatten wir beide nicht erwartet.
Das da unten war UNSERE Mannschaft.
Olli Kahn, der Inbegriff des Klassenfeindes, war UNSER Torwart.
Auch hatten wir nicht erwartet, das unser Team über weite Strecken spielbestimmend und das Resultat letztlich glücklich für die Holländer war.
Alles in allem war es ein wirklich grandioses Erlebnis!

Nach Spielende gingen wir nochmal kurz in die Kneipe, in der wir vor dem Spiel waren und warteten auf das Ende des Verkehrschaos.
Etwa eine Stunde später machten wir noch einen kurzen Abstecher in die Hafengegend, aßen noch ´ne Kleinigkeit und suchten dann ziemlich platt unseren Pennfoz auf. Es war weniger windig als am Vorabend, ansonsten war alles wie gehabt: Dirk machte die Augen zu und war sofort weg, ich brauchte wieder etwas länger, schlief irgendwann ein, wurde hustend wieder wach...Pussy Foen ging wieder ins Auto...


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Gast





BeitragVerfasst am: 30 Jun 2004 12:50   Titel: Antworten mit Zitat

TEIL 4

Das schöne am Urlaub, wenn man im Auto oder am Strand pennt, ist: man hat was vom Tag, weil man spätestens um 7 Uhr wach wird...
Zunächst also das Standardprogramm: Aufstehen, so lange den Rücken verbiegen bis jeder Wirbel annähernd da ist, wo er hingehört, den Dicken wecken, Zähne putzen, auf zum Kaffefoz.
Statt der alten Frau hinterm Tresen stand diesmal ein noch älterer Mann da, er wusste aber Bescheid, wie wir unseren Kaffee wünschen...sehr schön, das nenne ich Service.
Nach dem zweiten Kaffee war Schichtwechsel, "unsere" Thekenomma vom Vortag betrat den Laden und begrüßte uns freundlich, von Angst keine Spur mehr.
Kurz darauf servierte sie uns Kaffee Nummer 3, was ich mit einem perfekten "obrigado" quittierte, in der Hoffnung, das es tatsächlich "Danke" heisst, wie ich vermutete.(Es kam jedenfalls kein Gelächter auf...) Dirk blieb bei seinem souverän gegrunzten "merci."

Kurz darauf ging es weiter ins Rocky Point, 2 mal Toast Mista, alles wie gehabt. Danach die Frage, "was machen wir eigentlich den ganzen Tag?" Nach langem Überlegen kamen wir zu dem Entschluss, einen Zeitungsstand zu suchen. Es war Mittwoch und wir hatten seit Samstag nichts neues von Borussia gehört...vielleicht hatte der notorisch schläfrige Howie bereits Elber, Romagnoli und Ronaldinho verpflichtet, und wir wussten nix davon?!
Wir stellten fest, das es an dem Küstenstreifen, an dem wir waren, keinen Zeitungsstand gab, jedenfalls keinen mit deutschen Zeitungen. Leicht genervt schickte ich unserer MOB-Omma ne sms mit der dringenden Bitte, uns über eventuelle Neuigkeiten zu informieren. 2 Minuten später klingelte Dirks Handy, Omma am Apparat: " Es gibt nix neues, schön das Ihr noch lebt, komisch das Ihr noch nicht verhaftet seid..."
Was denkt diese Frau von uns?

Wir beschlossen, zurück zum Rocky Point zu fahren und unsere begnadeten Körper am dortigen Strand der Sonne zu präsentieren.
Unterewegs kamen wir an einem Supermarkt vorbei und deckten uns mit Wasser ein, Sonne macht durstig und Rocky Point ist auf Dauer zu teuer. Nebenbei kauften wir noch ein großes Glas Wiener Würstchen, als kleinen Snack für zwischendurch. Dieses Glas sollte später noch seine Bedeutung haben...
Am Strand gab es eine Reihe mit 5 oder 6 fest verankerten Sonnenschirmen, Vermieter war der Toiletten/Duschen-Mann. 6 Euro pro Tag, inklusive Windschutz und 2 Liegestühlen.
Da lagen wir nun also unterm Sonnenschirm, 2 Albinowale im eigenen Saft, beschmiert mit Sonnenschutzfaktor 12 (ich) oder 20 (Dirk).
Dirk verschmähte den Liegestuhl, breitete sein Handtuch im Sand aus, legte sich hin und fiel ins Koma...ich kenne wirklich keinen anderen Menschen, der so schnell einschlafen kann.
Ich las ein bißchen im Kicker EM Heft und näherte mich danach todesmutig dem Wasser. Bis zu den Knien ging ich rein, immerhin...
Als ich wieder hoch kam, saß Dirk fluchend unter dem Schirm. "So ne Scheiße, dieser vollgepisste Drecksschatten bewegt sich, ich lieg hier voll inner Sonne!" ( Ich übertreibe nicht, das ist ein Originalzitat. )
Mitlerweile hatten sich unter dem Nachbarschirm 3 Holländer breit gemacht, was Dirk zu weiteren verbalen Höchstleistungen anspornte..." auch das noch, dieses orangene Dreckspack, diese vollgekotzten ...zensiert...."
Er beruhigte sich wieder und wir verspeisten die Würstchen, jeder 5 Stück. Gut gelaunt pfiffen wir dabei die Melodie von "oooho, schwuuuuule, schwuuuuuule Holländeeeeeer..." und erhielten zu unserem Bedauern keinerlei Reaktion.
Etwa 2 Stunden später, Dirk war in der Zwischenzeit weiter erfolglos dem Schatten hinterher gejagt, legte ich die Zeitung weg und stand auf.
"Wohin gehst Du?"
"Pissen."
"Aha. Ich bin zu faul, ich pisse einfach ins Wurstglas!"
Ich grinsteihn an, glaubte ihm ausnahmsweise kein Wort und ging zur Toilette.
Als ich wieder kam, präsentierte er mir stolz das randvolle Glas...
"Hat keiner gesehen, hatte schön alles unterm Handtuch versteckt. Allerdings, kaum hatte ich meinen schönen Pimmel ins Wurstglas gehängt, kam so´n Schwatter an und wollte mir Sonnenbrillen und Schmuck verkaufen. Da liegt man da, Pimmel im Glas und dann sowat...ich hab so lange nooo merci gesagt, bis er endlich weg war."
Ich hörte mir die Story an und bekam einen unglaublichen Lachanfall, der nach kurzer Zeit in einen noch unglaublicheren Hustenanfall mündete...Danke Dirk!

Gegen 16:30 verließen wir Strand, bepisste Holländer und Rennschatten, gingen ausgiebig duschen und saßen pünktlich um 17:00 Uhr im Rocky Point, um uns Spanien gegen Otto Torhagel anzusehen. Gemeinsam mit etwa 30-40 Portugiesen freuten wir uns über das unerwartete 1:1. Eine halbe Stunde nach dem Spiel wurde der Laden immer voller, schließlich stand noch Portugal/Russland auf dem Programm. Während des Spiels bekam man 2 Bier zum Preis von einem, zusätzlich bei jedem Tor für Portugal ein Freibier..ich hätte mir ein 8:0 gewünscht, war aber auch mit dem 2:0 nicht unzufrieden. Die Stimmung war fantastisch, die portugiesischen Fans bejubelten den Sieg ihrer Mannschaft frenetisch, Dirk und ich jubelten mit. Für uns stand fest: sollten wir nicht Europameister werden, würden wir es keiner Nation mehr gönnen als den Portugiesen.
Nach dem Spiel blieben wir noch ´ne Stunde sitzen, aßen ne Kleinigkeit und fuhren danach zu unserem Pennfoz. Das heisst, Dirk fuhr, ich hustete. So langsam ging mir das schwer auf den Sack, das hatte mit normaler Erkältung nix mehr zu tun.
Am Pennfoz angekommen sagte Dirk:
"Pussy Foen, Du bleibst heute besser direkt im Auto, sonst verreckst Du mir hier noch."
"Pass mal auf, Arschloch, wo ich schlafe hast Du nicht zu entscheiden. Das ist ganz allein meine Entscheidung."
"Ja und, wie entscheidest Du Dich jetzt?"
"Ich schlafe im Auto!"
"Aha. Gute Nacht, John-Boy."
"Gute Nacht, Jim-Bob."



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Chresspo
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Anmeldungsdatum: 27.05.2002
Beiträge: 1016
BeitragVerfasst am: 30 Jun 2004 13:08   Titel: Antworten mit Zitat

geile geschichte! Auch wenns dauert zu lesen, lohnt sich auf jeden. Sauber Gladdi
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Gast





BeitragVerfasst am: 30 Jun 2004 13:44   Titel: Antworten mit Zitat

nicht schlecht.ist sogar teilweise sehr lustig.
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Gast





BeitragVerfasst am: 30 Jun 2004 14:02   Titel: Antworten mit Zitat

Des is ja ne geile Story!
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Gast





BeitragVerfasst am: 30 Jun 2004 16:27   Titel: Antworten mit Zitat

Finde die Story auch ganz nett, es lohnt sich zu lesen
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Gast





BeitragVerfasst am: 30 Jun 2004 16:33   Titel: Antworten mit Zitat

Und ihr dürft euch noch auf 3 weiter Teile freuen
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BeitragVerfasst am: 30 Jun 2004 16:54   Titel: Antworten mit Zitat

gute geschichte, ich will ne fortsetzung!!!
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BeitragVerfasst am: 30 Jun 2004 16:56   Titel: Antworten mit Zitat

Das sind die beiden?!




http://www.bmg-mob.de/
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BeitragVerfasst am: 30 Jun 2004 17:34   Titel: Antworten mit Zitat

Richtig Aende, dat sind`se!
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Chresspo
Europa League
Europa League 

Anmeldungsdatum: 27.05.2002
Beiträge: 1016
BeitragVerfasst am: 1 Jul 2004 08:28   Titel: Antworten mit Zitat

hatten die nicht was von 2m zum quadrat gesagt?? ein bisserl übertrieben, aber ich freue mich schon auf den nächsten teil!!!!
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BeitragVerfasst am: 1 Jul 2004 10:38   Titel: Antworten mit Zitat

Jetzt hab ich mich auch mal durchgefressen, wirklich sehr nett geschrieben! Freu mich auf die Fortsetzung
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BeitragVerfasst am: 1 Jul 2004 12:56   Titel: Antworten mit Zitat

hammergeiler Erlebnisbericht.

Respekt
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BeitragVerfasst am: 1 Jul 2004 13:03   Titel: Antworten mit Zitat

Ja, hat mir mein Frühstück auch versüßt.
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BeitragVerfasst am: 1 Jul 2004 13:05   Titel: Antworten mit Zitat

Ja, hat mir mein Frühstück auch versüßt.
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BeitragVerfasst am: 1 Jul 2004 14:41   Titel: Antworten mit Zitat

Wirklich 'ne ganz witzige Story. Bin auch schon auf die nächsten Teile gespannt!
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BeitragVerfasst am: 7 Jul 2004 10:44   Titel: Antworten mit Zitat

Juhuuu Teil 5 ist da

Nach einer äusserst unruhigen Nacht - ganz Portugal fuhr immer wieder hupend an meinem Pennpolo vorbei - wurde ich wie immer gegen 7 Uhr wach und weckte Dirk, der sonst vermutlich bis heute schlafen würde.
Nach den üblichen minimalen Renovierungsarbeiten (Zähne putzen, Wasser ins Gesicht) fuhren wir zum Kaffeefoz, wo unsere Kaffeeomma uns bereits sehnsüchtig erwartete.
Sie hatte sich ein bißchen zurecht gemacht, Lippenstift, Rouge ins Gesicht...offensichtlich haben wir beiden Prachtexemplare längst verloren geglaubte Frühlingsgefühle in ihr erweckt.
Für mich ist das ja nichts neues, ich komme bei alten Frauen extrem gut an!( Siehe Tourenbericht Schalke, Hinspiel, und Tourenbericht Lautern, Rückspiel.)
Während wir genüsslich unsere üblichen 3 Tassen Kaffee schlürften beschlossen wir, den Tagesablauf leicht zu ändern: Statt im Rocky Point 2 Toast Mista zu frühstücken, fuhren wir in den Supermarkt, in dem wir am Vortag Wasser und Wurst gekauft haben, kauften uns 8 Brötchen, Schinken, Käse und Gambapaté und frühstückten irgendwo am Strand.
Ein Wurstglas kauften wir übrigens nicht, Dirk verneinte meine Frage, ob er ein neues Einwegklo bräuchte energisch.

Nach diesem wirklich köstlichen Frühstück fuhren wir zum Rocky Point und mieteten uns wieder einen Sonnenschirm. Dirk fiel der Rennschatten vom Vortag ein:
"Frag den mal, ob er ´n Schirm mit langsamen Schatten hat..."
"Wenn hier einer ´n Schatten hat, dann bist Du das!"
Wir lachten uns kaputt, was dem Schirmverleiher überhaupt nicht zu gefallen schien, er dachte wohl, wir lachten über ihn.
Zunächst einmal war alles wie gehabt, Dirk legte sich unter den Schirm, füllte den Schatten komplett aus und schlief selbstverständlich sofort ein, ich versuchte im Kicker Heft eine Stelle zu finden, die ich noch nicht auswendig kannte. Es gab keine...
Leicht gelangweilt warf ich kleine Steine auf den schlafenden Dirk, was er überhaupt nicht zur Kenntnis nahm.
Zwischendurch machte ich einen kleinen Strandspaziergang, hielt hier und da meine Füße ins eiskalte Wasser und beobachtete zwei ziemlich hübsche Frauen, die tatsächlich nicht nur mit den Füßen, sondern komplett im Wasser waren. Nie hätte ich für möglich gehalten, daß man solche Temperaturen überleben könnte...was kaltes Wasser angeht, bin ich tatsächlich ´ne Pussy.
Ich ging zurück zum Schirm, Dirk lag nicht mehr drunter, sondern daneben.
"Dicker, Du liegst in der Sonne."
"Ich weiß! Ich find mich braun noch schöner als weiss!" (Dirks Selbstbewusstsein ist durch nichts zu erschüttern, er stellte sich der Frau eines flüchtigen Bekannten mal mit den Worten vor:" Guten Tach, ich bin Dirk, der schönste Mann Niedersachsens..."
"Hasse Dich wenigstens eingecremt?"
"Brauch ich nicht. Nach 3 Tagen Sonne kann meine Haut das ab."
Wie sich später herausstellte, konnte sie das nicht. Am Abend sah Dirk aus wie ein gekochter Hummer, leuchtend rot, stellenweise übergehend in sattes Orange. Leicht holländisch, könnte man sagen.

Mir ließ die Sache mit den beiden badenden Frauen keine Ruhe und ich kam zu der Erkenntnis, das ich nicht ´ne Woche am Meer verbringen wollte, ohne wenigstens einmal drin gewesen zu sein. Ich stand auf, ging zum Auto und zog meine Badehose an. Zurück bei Dirk fragte er:
"Wat hast Du denn vor, Du willst doch wohl nicht in dieses beschissene Wasser gehen?"
"Ich bin noch nicht ganz sicher, aber wahrscheinlich schon. Wat is mit Dir?"
"Auf keinen Fall! Nie im Leben gehe ich hier ins Wasser!"
"Stell dich nicht so an, ich kauf Dir auch ´n paar Schwimmflügel."
"Nee, kommt nich in Frage, da sind überall Steine und Felsen, nachher schneide ich mir noch meine Füße auf, ich hab doch so empfindliche Füße..."

Ich darf an dieser Stelle mal daran erinnern, daß Dirk MICH neuerdings Pussy nennt!

Eine Weile blieb ich noch sitzen und beschimpfte das Weichei "Füßchen-Dirk," natürlich auch, um mich unter Druck zu setzen. Ich kann ja schlecht den Dicken beleidigen und dann selber den Schwanz einziehen.
Nach weiteren 10 Minuten, in denen ich nur einen Gedanken hatte (soll ich, soll ich nicht...) stand ich auf:
"So, ich geh jetzt. Wat is mit Dir, Füßchen?"
"Auf keinen Fall! Ausserdem können wir nicht zusammen ins Wasser."
"Warum?"
"Weil sonst halb Portugal geflutet wird, und dat will ich nicht.Sowas können wir in Holland machen, aber nicht hier."
"Da is was dran.Trotzdem bist Du ´n ausgesprochenes Weichei."
"Ich geh morgen am Pennfoz in dieses beschissene Wasser, da ist wenigstens Sand, keine Steine."
Entschlossenen Schrittes und mit Ich-geh-mal-kurz-die-Welt-erobern Gesichtsausdruck stapfte ich durch den Sand und ging ins Wasser. Bis kurz über die Knie.
Da stand ich nun, ließ meinen Blick in die Ferne schweifen und wünschte mir, nie meine Badehose aus dem Wagen geholt zu haben. Wie sollte ich aus der Nummer jetzt wieder rauskommen, ohne mich lächerlich zu machen?
Natürlich saß Füßchen Dirk oben im Liegestuhl und beobachtete mich, vermutlich beobachtete mich jeder am Strand...irgendwas musste passieren. Ich machte einen zaghaften Schritt nach vorne, in diesem Moment kam eine Welle, ich war jetzt nass bis zum Sack. Das war´s, ich sah aus als hätte ich mir in die Hose gepisst. Unmöglich konnte ich so zurück. Mit dem Mute der Verzweiflung ging ich endgültig bis zum Hals in die eiskalten Fluten des Atlantiks.
Was für ein Held!

Nach einigen Minuten ging ich wieder raus, zurück zum Sonnenschirm, Dirk grinste mich an und klatschte höhnisch Beifall.
"Na, wie war´s?"
"Schön. Bißchen frisch, aber wenn man einmal drin ist...jedenfalls sind meine Füße noch dran, Felsen gibt es nur ganz vorne. Du könntest also auch..."
"Vergiss es. Morgen am Pennfoz..."
"Wehe wenn nicht. Ich würde das im Tourenbericht entsprechend verbreiten, kannst dich drauf verlassen, Füßchen."

Kurz darauf packten wir zusammen, gingen duschen und setzten uns an unseren Stammtisch im Rocky Point, England gegen Jörg Stiel stand auf dem Programm. Vor dem Fernseher sieht man deutlicher als im Stadion, warum Stiel in seiner letzten Saison in Gladbach bei vielen Fans Kredit verspielt hat: Wenn er einen Ball nicht erreichen kann, bewegt er sich gar nicht erst. Reaktion der Fans ist dann: "Wieso bewegt der Sack sich nicht wenigstens?"
Ein Tim Wiese zum Beispiel fliegt bei jedem Ball spektakulär durch die Gegend, auch wenn er noch so einfach zu halten ist. Bei unerreichbaren Bällen ist das resultat zwar das gleiche wie bei Stiel, aber durch die Showeinlage beeindruckt ist die Reaktion der Fans: "Den konnte er nicht kriegen, unhaltbar."
Alles in allem ging das 3:0 für England jedenfalls in Ordnung, Dirk und ich träumten von einem Fohlensturm Sverkos/Rooney. Zwei Teenies mischen die Bundesliga auf, das wärs. In diesem Zusammenhang sei die Frage erlaubt: Pennt Howie?

In der Pause zwischen England/Schweiz und Frankreich/Kroatien machten wir etwas, was wir besser nicht gemacht hätten: Wir spielten Billiard. Gott sei Dank war der Tisch im hinteren Raum des Rocky Point, wir waren also unter uns. Füßchen-Dirk prahlte mit vergangenen Glanztagen, er wäre früher unheimlich gut gewesen etc.pp.
Ich dachte mit Grausen an meine Jugendsünden am Billiardtisch, ich schwankte immer zwischen Genie und Wahnsinn. Ein bis zwei Stöße waren ungewollt genial, der Rest war unterirdisch. So war es auch heute, allerdings reichten meine zufälligen Geniestreiche für einen souveränen 2:1 Sieg gegen Füßchen.

Das zweite Spiel des Abends war Kroatien/Frankreich, das mit 2:2 glücklich für die Franzosen endete. 3 extrem glückliche Punkte gegen England, 1 glücklicher gegen Kroatien, insgesamt also 4 statt durchaus möglicher 0 Punkte...auf diese Art wird man Europameister, Deutschland hat es oft genug vorgemacht.
Nach dem Spiel aßen wir üppig zu abend und machten uns dann auf zum Pennfoz. Zwischendurch hielten wir am Kaffeefoz und kauften uns ein Fläschchen Wein, Vinho Verde.
Wir setzen uns auf einen Felsen am Meer, tranken den Wein und bedauerten, daß das Ende unserer Tour immer näher kam. Wir hätten das locker noch 3 Monate so ausgehalten, mehr Spaß kann man eigentlich nicht haben.
Es war deutlich kühler als an den Abenden zuvor, ausserdem war es ziemlich bewölkt.
Füßchen Dirk war nervös:
"Ganz schön kalt heute, sieht auch nach Regen aus. Vielleicht sollte ich auch im Auto pennen."
"Vergiss es!"
"Bitte?"
"Vergiss es! Du hässliches dickes Schwein kommst nicht in mein Schlafzimmer! No way!"
"Na gut, ich penne erstmal am Strand. aber wenn es anfängt zu regnen komme ich ins Auto."
"Dat merkst Du doch sowieso nicht. Du legst Dich hin und bist solange tot, bis ich Dich wecke. Als ob da irgendwelche Naturgewalten was dran ändern könnten."
Wir beschimpften uns noch ´ne weile, dann suchte jeder sein Schlafzimmer auf: Pussy Foen ging ins Auto, Füßchen Dirk an seinen Stammfelsen.


Ende Tag fünf.

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Gast





BeitragVerfasst am: 7 Jul 2004 12:07   Titel: Antworten mit Zitat

hab da wohl was falsch verstande, als es hieß, einmal wollte ich mindestens noch drin sein in portugal.

naja, fortsetzung folgt hoffentlich bald.
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Gast





BeitragVerfasst am: 7 Jul 2004 12:20   Titel: Antworten mit Zitat

Jau, es kommen noch 2 Teile. Warte auch noch auf Foens Teil 6+7 Sind echt zu geil!!!
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Gast





BeitragVerfasst am: 7 Jul 2004 19:39   Titel: Antworten mit Zitat


genial!!!
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Gast





BeitragVerfasst am: 7 Jul 2004 20:09   Titel: Antworten mit Zitat

Jo, die Tourenberichte aus Portugal sind echt knaller!!! Aber auch von den "normalen" Touren die Berichte sind edel!!! Danke Foen du Schreibergott!!!
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Gast





BeitragVerfasst am: 7 Jul 2004 21:14   Titel: Antworten mit Zitat

@Bone_Milan

Irgendwann geh ich mal bei Foen im Rastaurant essen


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Gast





BeitragVerfasst am: 7 Jul 2004 21:22   Titel: Antworten mit Zitat



Jo, am besten Frau D. dahin einladen, die wird sich bestimmt freuen!!! !!!
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