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(Alltags-)Rassismus in Deutschland und der Welt

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Gast





BeitragVerfasst am: 21 Aug 2013 18:46   Titel: Antworten mit Zitat


whisky0882 hat folgendes geschrieben:
Weil die neuen Nachbarn selten zu "hunderten" auf einmal einquartiert werden.

Meine These: Es liegt an der Herkunft.


whisky0882 hat folgendes geschrieben:
Ich glaube weiterhin die Masse ist das Problem, wäre das ein Haus in dem 2-3 Familien einziehen und 2 Straßen weiter wieder 2-3 Familien interessiert das in der Nachbarschaft keine Sau, solange es kein Ärger gibt (die berühmten 0,1% faule Äpfel die es wohl überall gibt).

Und weil es nur die Masse ist, reagiert man mit Hitlergrüßen und skandiert "Wir sind das Volk"?

EDIT:
So geht's übrigens auch!
Die werden vom gesamten Stadtteil und den unmittelbaren Nachbarn überwiegend unterstützt, es gab und gibt Kleider-/Essens-/Sach- und Geldspenden, es gab ein Fußballspiel zwischen den Flüchtlingen und den 8. Herren des FC St. Pauli, immer wieder gemeinsame Picknicks, unsere Profis haben gebrauchte Fußballschuhe gespendet, sich bei Info-Veranstaltungen blicken lassen, die Flüchtlinge werden immer wieder zu den Spielen eingeladen und mitgenommen.
Wieso funktioniert das da so und wieso schlägt den Asylbewerbern anderorts blanker Hass entgegen, wo die Grundsituation doch sehr ähnlich ist?

http://lampedusa-in-hamburg.tk/

Zuletzt bearbeitet von Gast am 21 Aug 2013 19:09, insgesamt einmal bearbeitet
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Gast





BeitragVerfasst am: 21 Aug 2013 19:08   Titel: Antworten mit Zitat

Ihr geht also davon aus, dass die Reaktion genauso ausfallen würde, wenn in dem Gebäude Sozialwohnungen entstehen würden?! Wohl kaum...

Hört euch doch einfach mal an was da skandiert wird... wenn da tatsächlich Angst eine große Rolle spielt, müsste man die in erster Linie vor den Rechtsradikalen, die dort wohnen haben!
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Käviehn
Weltmeister
Weltmeister 

Anmeldungsdatum: 07.07.2003
Beiträge: 11892
BeitragVerfasst am: 21 Aug 2013 19:37   Titel: Antworten mit Zitat


SteffenRSN hat folgendes geschrieben:

HSarpei hat folgendes geschrieben:
Dass es bei vielen Menschen einen gewissen latenten Rassismus gibt, ist für mich immer wieder erschreckend.

Das ist für mich auch das viel größere Problem. Zumal sich diese Leute selbst nie als Rassisten darstellen würden. Wenn da Leute TV-Interviews geben, in denen sie sich selbst als nicht rassistisch titulieren, dann aber genau diese Leute wenig später aufgrund eines Hitlergrußes verhaftet werden, unter Protest der Anwohner (!!!), dann frag ich mich wirklich was da für ein Rassismusverständnis und für eine Selbstwahrnehmung vorherrscht.


Die Frage ist, wo ist für euch die Abgrenzung zwischen Rassismuss und Angst/Skepsis vor unbekantem?
Ich finde das ein schweres Thema, dass nicht so einfach zu beantworten ist.
_________________





25 Mai 2013 London Calling!!!!
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Gast





BeitragVerfasst am: 21 Aug 2013 19:45   Titel: Antworten mit Zitat


Käviehn hat folgendes geschrieben:
Die Frage ist, wo ist für euch die Abgrenzung zwischen Rassismuss und Angst/Skepsis vor unbekantem?
Ich finde das ein schweres Thema, dass nicht so einfach zu beantworten ist.

Wenn ich mich von der NPD und anderen mindestens rechtspopulistischen Parteien/Organisationen vor den Karren spannen lasse, meine Ablehnung oder "Angst" mit einem Hitlergruß, den bereits thematisieren Rufen äußere, diesen beklatsche und/oder bei einer Ahndung dieses Verhaltens lautstark protestiere, dann ist das für mich persönlich dann doch recht einfach zu beantworten.

Man brauch sich da auch nichts vormachen. Bei Festivals, großen Zeltlagern und ähnlichen Veranstaltungen kommen ganz andere Massen mit Kontakt oder in die Nähe von Wohngebieten. Sicher bleiben die nicht so lange, sind dafür aber beispielsweise oft stark alkoholisiert oder wirken aggressiv. Da gibt es nicht ansatzweise solche Reaktionen. Wenn es da nur um die Masse und die damit verbundene Wahrscheinlichkeit von Kriminalität ginge, wie hier ja behauptet, müsste das doch ähnlich begleitet werden, das passiert aber nicht.
Wieso also ausgerechnet bei 200 Flüchtlingen aus Afrika?
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Gast





BeitragVerfasst am: 21 Aug 2013 19:52   Titel: Antworten mit Zitat

Meine Aussage war jetzt garnicht auf den speziellen Fall bezogen, denke das ist eindeutig.

Sondern war vielmehr allgemein zu verstehen. Oftmals legen halt Leute Dinge als latenten Rasismuss aus, die einfach "nur" mit Angst/Skepsis vor unbekannten zu begründen ist.


Wenn jemand nen Hitlergruß macht hat das nichts mehr mit latenten Rassismuss zu tun . Wobei ich befürchte das eine Vielzahl der Leute den Hintergrund/Bedeutung des Grußes garnicht richtig einschätzen können.
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Gast





BeitragVerfasst am: 22 Aug 2013 08:44   Titel: Antworten mit Zitat

Flüchtlingspolitik in Deutschland - Eine Schande

Der Brand des Asylbewerberheims in Lichtenhagen ist zum Symbol für den Aufstand gegen die pluralistische Gesellschaft geworden. 21 Jahre später sieht man neben dem Rassismus in Marzahn-Hellersdorf: Ein Großteil der Zivilgesellschaft hat zwar dazugelernt. Die Politik aber übt sich beim Thema Flüchtlinge weiterhin im Aussitzen, Weggucken und Sonntagsreden halten.

Es ist jetzt auf den Tag genau 21 Jahre her, dass im Rostocker Plattenbauviertel Lichtenhagen der Deutsche gegen den Fremden randalierte. Tagelang feuerten da brave Bürgersleute Neonazis an, die ein Asylbewerberheim in Brand setzten und seine Bewohner in die Flucht schlugen. Die Polizei sah zu, der Staat machte sich zum Komplizen. Lichtenhagen ist ein Symbol geworden für den Aufstand, den wiedervereinten, gegen die pluralistische Gesellschaft. Lange her? Schnee von vorgestern? Nicht ganz...
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Gast





BeitragVerfasst am: 22 Aug 2013 10:00   Titel: Antworten mit Zitat

Die Situation ist besonders gefährlich wegen des Wahlkampfes.
Lichtenhagen fiel ja auch nicht vom Himmel, das geschah in einem Klima, in dem sich auch Volksparteien nicht zu schade waren, am rechten Rand zu fischen.
Es wird nicht lange dauern, bis irgendeinem Politiker einer großen Partei ein ganz klein bisschen Volksverhetzung rausrutscht, natürlich nur in einem Nebensatz, natürlich ganz anders gemeint und natürlich entschuldigt er sich auch danach ganz betroffen.
Und dann darf man sich auch nicht wundern, wenn sich dieses rechtsradikale Dumpfvolk noch in seiner Meinung bestätigt sieht.
In Duisburg haben wir auch ein sogenanntes Problemhaus, bewohnt nicht von Asylbewerbern sondern von Sintis und Roma, da hab ich auch täglich Angst, dass dies unrühmlich in den Nachrichten auftaucht.
Irgendwelche Pro-Irgendwas-Rechtsradikale haben sich auch schon zur Demo angemeldet.
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Gast





BeitragVerfasst am: 22 Aug 2013 11:46   Titel: Antworten mit Zitat


SteffenRSN hat folgendes geschrieben:

whisky0882 hat folgendes geschrieben:
Weil die neuen Nachbarn selten zu "hunderten" auf einmal einquartiert werden.

Meine These: Es liegt an der Herkunft.


Kann es nicht an beidem liegen?

Das Problem ist doch auch zum Teil in unseren Gesetzen begründet. Die Flüchtlinge kommen, müssen in Massenunterkünften untergebracht werden, leben unter dem Existenzminimum und dürfen nicht arbeiten. Dass das eher ein Nährboden für schwierige Verhältnisse ist, als ein neues Hochhaus mit Luxuslofts, ist wohl klar.

Hinzu kommt eben das derzeitige Klima in gewissen Schichten, in dem Ressentiments gegen "die anderen" wieder (?) salonfähiger geworden sind. Teilweise liegt das sicherlich auch an der ganzen Handhabung der Euro-Rettung, wo für viele Leute offensichtlich der Eindruck entstanden ist, dass die Politik eben alles für "die Griechen", "die Spanier", "die Ausländer" tut, sie aber ihre eigene wenig rosige Situation konkret vor Augen haben. Das richtet sich dann in diesem Fall gegen die ausländischen Flüchtlinge, die für all diese Dinge gar nichts können. Bei vielen der O-Töne schwingt ja auch immer dieses "Und wer tut endlich mal was für uns?" mit.

Die Rechten nutzen das ganze dann auch noch relativ erfolgreich für Stimmungsmache, was die Gesamtsituation noch mal verschärft hat.

Insgesamt ergibt das für mich ein sehr deprimierendes Bild. Das einzige, was für mich einen winzig kleinen Hoffnungsschimmer darstellt, ist die Tatsache, dass es anders als in Lichtenhagen, bei der derzeitigen Situation von Anfang an hörbare kritische Gegenstimmen aus einem großen Teil der Bevölkerung gibt. Die habe ich von damals erst im Nachhinein in Erinnerung, aber da war ich natürlich auch noch jünger.
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Gast





BeitragVerfasst am: 22 Aug 2013 12:15   Titel: Antworten mit Zitat


Fonzie hat folgendes geschrieben:

SteffenRSN hat folgendes geschrieben:

whisky0882 hat folgendes geschrieben:
Weil die neuen Nachbarn selten zu "hunderten" auf einmal einquartiert werden.

Meine These: Es liegt an der Herkunft.


Kann es nicht an beidem liegen?

In meinen Augen nicht, nein.
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Gast





BeitragVerfasst am: 22 Aug 2013 14:01   Titel: Antworten mit Zitat


SteffenRSN hat folgendes geschrieben:

Fonzie hat folgendes geschrieben:

SteffenRSN hat folgendes geschrieben:

whisky0882 hat folgendes geschrieben:
Weil die neuen Nachbarn selten zu "hunderten" auf einmal einquartiert werden.

Meine These: Es liegt an der Herkunft.


Kann es nicht an beidem liegen?

In meinen Augen nicht, nein.


Das halte ich für falsch, aber nur um sicherzustellen, dass ich dich richtig verstehe:
Hätte sich der Widerstand wohl ebenso formiert, wenn nur ein weiblicher Flüchtling irgendwo in eine Wohnung zur Untermiete einquartiert worden wäre? Wenn es wirklich nur an der Herkunft liegt, müsstest du diese Frage für dich mit ja beantworten.

Analog könnte ich whisky fragen:
Hätte sich der Widerstand wohl ebenso formiert, wenn dort ein neues Benediktinerkloster mit hunderten Mönchen gegründet worden wäre? Wenn es wirklich nur an der Anzahl liegt, müsstest du diese Frage für dich mit ja beantworten.

Für mich ist es mehr als offensichtlich, dass man beide Fragen mit nein beantworten müsste, auch wenn das Spekulation ist. Fremdenfeindliche Ressentiments spielen bei dieser Sache eine große Rolle, aber die Begleitumstände sind sicherlich ebensowenig auszublenden.
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Gast





BeitragVerfasst am: 22 Aug 2013 14:10   Titel: Antworten mit Zitat


Käviehn2 hat folgendes geschrieben:
Meine Aussage war jetzt garnicht auf den speziellen Fall bezogen, denke das ist eindeutig.

Sondern war vielmehr allgemein zu verstehen. Oftmals legen halt Leute Dinge als latenten Rasismuss aus, die einfach "nur" mit Angst/Skepsis vor unbekannten zu begründen ist.


Wenn das der Fall, was ich mir sehr gut vorstellen kann, dann gibt es im Prinzip zwei Möglichkeiten.

1. Ich lehne es ab, weil ich es nicht kenne.

2. Ich versuche es zum bekannten zu machen, es kennen zu lernen.

Punkt 2 ist natürlich aufwendiger, weil es aktive Handlungen einschließt und Eigeninitiative nötig ist. Aber wer das nicht macht, und es mit asylsuchenden Ausländern begründet ist ein Rassist. Ob er es selber so sieht oder nicht spielt keine Rolle.

Sicher, es gibt in Deutschland Vorbehalte gegenüber Ausländern aufgrund vermeintlich hoher Kriminalität. Aber das Argument spielt doch hier überhaupt keine Rolle!

Da sind Leute, die aus ihrer Heimatz z.T. mit nem Schlauchboot durchs Mittelmeer gepaddelt sind um aus den schlechten Verhätnissen, die sie in ihrem Land erfahren haben, rauszukommen.
Nun bietet sich für die die Chance dauerhaft in Deutschland leben zu können und sie wissen, dass, wenn sie Mist bauen, ihnen diese Möglichkeit ganz schnell wieder genommen wird. Sicher wird es auch schwarze Schafe unter ihnen geben, aber wohl nicht in nem höheren Prozentsatz als bei anderen, dauerhaft in Deutschland lebende Ausländer oder Deutsche selbst.
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Gast





BeitragVerfasst am: 22 Aug 2013 14:10   Titel: Antworten mit Zitat


Fonzie hat folgendes geschrieben:
Das halte ich für falsch, aber nur um sicherzustellen, dass ich dich richtig verstehe:
Hätte sich der Widerstand wohl ebenso formiert, wenn nur ein weiblicher Flüchtling irgendwo in eine Wohnung zur Untermiete einquartiert worden wäre? Wenn es wirklich nur an der Herkunft liegt, müsstest du diese Frage für dich mit ja beantworten.

Wenn wir das nur auf die Extrembeispiele hin diskutieren wollen, können wir das tun. Ich glaube nicht, dass es in der Form so passiert wäre, nein. Ich glaube aber, dass sie ihr Stück Rassismus und Ablehnung schon abbekäme, sodass es von der Relation her dem nicht unähnlich wäre.
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Krizzzz
Europameister
Europameister 

Anmeldungsdatum: 15.05.2011
Beiträge: 3402
BeitragVerfasst am: 22 Aug 2013 14:16   Titel: Antworten mit Zitat

Was ich ja interessant finde:

In der Öffentlichkeit wird das immer so dargestellt, dass es ein deutsches Problem ist und wir nach wie vor (mindestens latenten) Rassismus hier haben.

Gestern habe ich dann mit meiner besseren Hälfte (keine Deutsche und hat auf vier verschiedenen Kontinenten gelebt) über die derzeitigen Vorkommnisse gesprochen. Und was sagt sie: sie könnte sich kein Land vorstellen, in dem das nicht auch so ist, wenn ein Asylantenheim aufgebaut wird. Ihrer Meinung nach würde es überall zu den gleichen Protesten kommen. Verrückt.
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BeitragVerfasst am: 22 Aug 2013 14:18   Titel: Antworten mit Zitat


Krizzzz hat folgendes geschrieben:
Was ich ja interessant finde:

In der Öffentlichkeit wird das immer so dargestellt, dass es ein deutsches Problem ist und wir nach wie vor (mindestens latenten) Rassismus hier haben.

Gestern habe ich dann mit meiner besseren Hälfte (keine Deutsche und hat auf vier verschiedenen Kontinenten gelebt) über die derzeitigen Vorkommnisse gesprochen. Und was sagt sie: sie könnte sich kein Land vorstellen, in dem das nicht auch so ist, wenn ein Asylantenheim aufgebaut wird. Ihrer Meinung nach würde es überall zu den gleichen Protesten kommen. Verrückt.

Das kann gut sein bzw. gibt auch Länder, bei denen ich das weiß, aber was soll uns das sagen?
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Gast





BeitragVerfasst am: 22 Aug 2013 14:21   Titel: Antworten mit Zitat

@Steffen: Das glaube ich auch. Aber trotzdem hat die Anzahl der Leute und die Tatsache, dass es sich eben um arme Flüchtlinge handelt, etwas mit der Situation, wie sie sich jetzt darstellt, zu tun. Darauf wollte ich eigentlich auch nur hinaus.

Es handelt sich einfach um eine relativ festgefahrene, komplexe Situation. Der wird man einfach nicht gerecht, wenn man die zu Grunde liegenden Motive zu stark reduziert.

@Krizz: Das ist sicherlich richtig. Trotzdem ist es eben ein Problem, um das man sich kümmern muss. Von deiner Aussage könnte man schnell zum einfachen Trugschluss kommen: Wenn es überall so ähnlich ist, ist das ja eigentlich halb so wild. Das fände ich fatal.

Zuletzt bearbeitet von Gast am 22 Aug 2013 14:22, insgesamt einmal bearbeitet
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Krizzzz
Europameister
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Anmeldungsdatum: 15.05.2011
Beiträge: 3402
BeitragVerfasst am: 22 Aug 2013 14:21   Titel: Antworten mit Zitat


SteffenRSN hat folgendes geschrieben:

Krizzzz hat folgendes geschrieben:
Was ich ja interessant finde:

In der Öffentlichkeit wird das immer so dargestellt, dass es ein deutsches Problem ist und wir nach wie vor (mindestens latenten) Rassismus hier haben.

Gestern habe ich dann mit meiner besseren Hälfte (keine Deutsche und hat auf vier verschiedenen Kontinenten gelebt) über die derzeitigen Vorkommnisse gesprochen. Und was sagt sie: sie könnte sich kein Land vorstellen, in dem das nicht auch so ist, wenn ein Asylantenheim aufgebaut wird. Ihrer Meinung nach würde es überall zu den gleichen Protesten kommen. Verrückt.

Das kann gut sein bzw. gibt auch Länder, bei denen ich das weiß, aber was soll uns das sagen?


Nichts über "gutheißen" oder "schlechtheißen", sondern, dass nicht hinter jeder Ecke der böse Nazi lauert (seinesgleichen aber definitiv versuchen sich die menschliche Natur zu Nutze zu machen), sondern in der Tat diese Ablehnung auf die menschliche Angst vor Unbekanntem zurückzuführen sein könnte
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BeitragVerfasst am: 22 Aug 2013 14:27   Titel: Antworten mit Zitat

Dass das ein Teilgrund ist, kann durchaus sein, ist mir persönlich aber auch zu einfach.
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Krizzzz
Europameister
Europameister 

Anmeldungsdatum: 15.05.2011
Beiträge: 3402
BeitragVerfasst am: 22 Aug 2013 14:33   Titel: Antworten mit Zitat


Fonzie hat folgendes geschrieben:


@Krizz: Das ist sicherlich richtig. Trotzdem ist es eben ein Problem, um das man sich kümmern muss. Von deiner Aussage könnte man schnell zum einfachen Trugschluss kommen: Wenn es überall so ähnlich ist, ist das ja eigentlich halb so wild. Das fände ich fatal.


Hab ja dann im nächsten erläutert, dass das weder ein gutes noch schlechtes Urteil abgibt. Interessant fand ich es aber allemal (zumal ich das selber so nicht erwartet hatte).
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BeitragVerfasst am: 23 Aug 2013 07:21   Titel: Antworten mit Zitat

Das Thema Bramsche ist ja noch garnicht hier angekommen.


Schnäppchenmarkt neben/in der Nähe Asylbewerberunterkunft hat Einlasskontrollen eingeführt und zumindest bis gestern oder vorgestern hingen Schilder am Eingang. Zugang nur für EU Bürger, oder EU Bürger willkommen oder so ähnlich.

http://www.kreiszeitung.de/lokales/niedersachsen/bramsche-diskriminierungsvorwurf-gegen-sonderpostenmarkt-schilder-begruessen-eu-buerger-3071324.html

Dort steht auch der Geschäftsführer wollte sich nicht äußern, im Radio hieß es, auf Grund vermehrter Diebstähle in seinem Laden sei der Wachdienst jetzt da und die Schilder aufgestellt worden. Bürgermeisterin hat wohl (gemäß Radiointerview) keine rechtliche Handhabung irgendwas zu machen.

Politiker springen im Dreieck, fairerweise muss man auch sagen die Bramscher Bürger sind wohl auch nicht damit einverstanden.
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BeitragVerfasst am: 23 Aug 2013 07:25   Titel: Antworten mit Zitat


Käviehn2 hat folgendes geschrieben:
Meine Aussage war jetzt garnicht auf den speziellen Fall bezogen, denke das ist eindeutig.

Sondern war vielmehr allgemein zu verstehen. Oftmals legen halt Leute Dinge als latenten Rasismuss aus, die einfach "nur" mit Angst/Skepsis vor unbekannten zu begründen ist.


Wenn jemand nen Hitlergruß macht hat das nichts mehr mit latenten Rassismuss zu tun . Wobei ich befürchte das eine Vielzahl der Leute den Hintergrund/Bedeutung des Grußes garnicht richtig einschätzen können.


In dem Fall in Berlin war es deutlich, aber ansonsten wenn du hier durch Norddeutschland kurvst wirste die Rechte Hand oder linke je nachdem was gerade frei ist, an jeder Ecke mal oben sehen, ganz einfach, weil das hier auch Moin Moin bedeutet und man so bekannte über nee Straße kurz grüßen kann.
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BeitragVerfasst am: 23 Aug 2013 07:37   Titel: Antworten mit Zitat


Fonzie hat folgendes geschrieben:

SteffenRSN hat folgendes geschrieben:

Fonzie hat folgendes geschrieben:

SteffenRSN hat folgendes geschrieben:

whisky0882 hat folgendes geschrieben:
Weil die neuen Nachbarn selten zu "hunderten" auf einmal einquartiert werden.

Meine These: Es liegt an der Herkunft.


Kann es nicht an beidem liegen?

In meinen Augen nicht, nein.


Das halte ich für falsch, aber nur um sicherzustellen, dass ich dich richtig verstehe:
Hätte sich der Widerstand wohl ebenso formiert, wenn nur ein weiblicher Flüchtling irgendwo in eine Wohnung zur Untermiete einquartiert worden wäre? Wenn es wirklich nur an der Herkunft liegt, müsstest du diese Frage für dich mit ja beantworten.

Analog könnte ich whisky fragen:
Hätte sich der Widerstand wohl ebenso formiert, wenn dort ein neues Benediktinerkloster mit hunderten Mönchen gegründet worden wäre? Wenn es wirklich nur an der Anzahl liegt, müsstest du diese Frage für dich mit ja beantworten.

Für mich ist es mehr als offensichtlich, dass man beide Fragen mit nein beantworten müsste, auch wenn das Spekulation ist. Fremdenfeindliche Ressentiments spielen bei dieser Sache eine große Rolle, aber die Begleitumstände sind sicherlich ebensowenig auszublenden.


Was du sagst ist natürlich richtig, wobei die katholische Kirche natürlich eine gewisse Gefahr für die Jugend bildet in der großen Anzahl an Mönchen, aber das ist ein anderes Thema.

Es kann natürlich an beidem liegen, also Anzahl und Herkunft, wobei ich eben nicht weiss, wieviele ausländische Bürger eh schon in der Gegend leben. Meine was von Stadteil irgendwas von wegen ca. 85% deutsche Bevölkerung mal aufgeschnappt zu haben in der Berichterstattung der letzten Tage (kann mir aber verhört haben). Meine These in dieser Hinsicht würde stützen, das eben offensichtlich sofern die Zahlen richtig sind, 15% kein Problem sind im Viertel, wobei man dann aber auch wieder Herkunft dieser heranziehen müsste.

Das die Leute sich natürlich von äußerst rechten Gruppen jetzt instrumentalisieren lassen ist schlimm genug, die Aussage wir sind das Volk, kann ich aber noch so verstehen, dass die Polizei das Asylbewerberheim schützte, in den Interviews kam die Frage auf, aber warum schützt uns die Polizei nicht vor denen (so deren Erläuterung für die Parole). Das kann man natürlich auch äußerst negativ auslegen, so einen Spruch, so eine Aussage. Man kann aber darin auch eben die Angst verstehen.
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BeitragVerfasst am: 23 Aug 2013 08:05   Titel: Antworten mit Zitat


whisky0882 hat folgendes geschrieben:
Es kann natürlich an beidem liegen, also Anzahl und Herkunft, wobei ich eben nicht weiss, wieviele ausländische Bürger eh schon in der Gegend leben. Meine was von Stadteil irgendwas von wegen ca. 85% deutsche Bevölkerung mal aufgeschnappt zu haben in der Berichterstattung der letzten Tage (kann mir aber verhört haben). Meine These in dieser Hinsicht würde stützen, das eben offensichtlich sofern die Zahlen richtig sind, 15% kein Problem sind im Viertel, wobei man dann aber auch wieder Herkunft dieser heranziehen müsste.

Marzahn-Hellersdorf hat den zweigeringsten Anteil der Berliner Bezirke an Ausländern/Menschen mit Migrationshintergrund, in etwa 12%, ist aber zeitgleich auch als Bezirk mit einem Nazi-/Rassismus-Problem verrufen.
Und wer sagt dir denn, dass diese Leute kein "Problem" sind? Nicht jede rassistische Diskriminierung steht in der Zeitung oder wird statistisch verfasst.

EDIT:
Fall Hellersdorf macht "hellhörig"


Zitat:
Innenminister Friedrich sorgt sich um Deutschlands Ansehen. Der Gewaltforscher Wilhelm Heitmeyer kritisiert hingegen, der Fall Hellersdorf zeige, dass der Grundsatz von der unantastbaren Würde des Menschen dort offenbar nicht gelte.


Angesichts der Diskussionen über den Umgang mit Asylbewerbern hat die Flüchtlingsorganisation Pro Asyl vor einer „rassistisch aufgeladenen Debatte auf dem Rücken von Schutzsuchenden“ gewarnt. „Das Problem sind nicht die Flüchtlinge, die Probleme heißen Rassismus, Stigmatisierung und Ausgrenzung“, erklärte Pro-Asyl-Geschäftsführer Günter Burkhardt am Donnerstag in Frankfurt am Main. Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) mahnte in der Debatte eine zurückhaltende Wortwahl an.
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BeitragVerfasst am: 23 Aug 2013 09:43   Titel: Antworten mit Zitat


whisky0882 hat folgendes geschrieben:
In dem Fall in Berlin war es deutlich, aber ansonsten wenn du hier durch Norddeutschland kurvst wirste die Rechte Hand oder linke je nachdem was gerade frei ist, an jeder Ecke mal oben sehen, ganz einfach, weil das hier auch Moin Moin bedeutet und man so bekannte über nee Straße kurz grüßen kann.

Also zwischen 'Hand zum MoinMoin hochhalten' und 'Hitlergruß' sollte eigentlich schon immer ein Unterschied erkennbar sein...
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BeitragVerfasst am: 23 Aug 2013 09:54   Titel: Antworten mit Zitat


-M2- hat folgendes geschrieben:

Also zwischen 'Hand zum MoinMoin hochhalten' und 'Hitlergruß' sollte eigentlich schon immer ein Unterschied erkennbar sein...

Wenn man etwas relativieren und kleinreden will, kriegt man das schon immer hin.

Wenn man mal ein paar hier gelieferte Argumente zusammenfügt, bekäme man auch ein Bild hin, das die Situation in Hellersdorf als völlig nachvollziehbar darstellt.
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BeitragVerfasst am: 23 Aug 2013 11:22   Titel: Antworten mit Zitat


-M2- hat folgendes geschrieben:

whisky0882 hat folgendes geschrieben:
In dem Fall in Berlin war es deutlich, aber ansonsten wenn du hier durch Norddeutschland kurvst wirste die Rechte Hand oder linke je nachdem was gerade frei ist, an jeder Ecke mal oben sehen, ganz einfach, weil das hier auch Moin Moin bedeutet und man so bekannte über nee Straße kurz grüßen kann.

Also zwischen 'Hand zum MoinMoin hochhalten' und 'Hitlergruß' sollte eigentlich schon immer ein Unterschied erkennbar sein...


Ich war früher oft in Norddeutschland unterwegs (bin es sporadisch immer noch) - ich habe dort kein einziges Mal einen zum Gruß erhobenen Arm gesehen, der auch nur im Entferntesten mit dem Hitler-Gruß zu verwechseln gewesen wäre...

Wer die Nachrichten und Berichte zu dem Asylantenheim verfolgt hat, wird dort wiederum den einen oder anderen eindeutigen Gruß gesehen haben. Mit eindeutig schmähender/beleidigender/drohender Absicht.
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