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Freien Sonntag abschaffen ? Pro und Contra

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Gast





BeitragVerfasst am: 22 Apr 2014 14:00   Titel: Antworten mit Zitat


F360 hat folgendes geschrieben:

Bärlin27 hat folgendes geschrieben:
Solltest du es wirklich so gemeint haben, solltest du beim nächsten Mal vielleicht auch nur die Frage zitieren, auf die du dich beziehst. So sieht es nämlich völlig anders aus.


Nein tuts nicht. Es sollte jedem einleuchten das die Diskussion über etwaige Freundeskreise ziemlich sinnentleert ist

Tja, wäre ja nicht das erste Mal.
Und wie du an nickte Reaktion sehen kannst, war es ja offenbar doch nicht so klar. Oder warum hat er es genauso falsch verstanden ?
Gehört hier aber nicht her. Auf deinen letzten Satz geh ich mal lieber nicht ein.....
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Gast





BeitragVerfasst am: 22 Apr 2014 14:26   Titel: Antworten mit Zitat

Die Diskussion geht doch am eigentlichen Thema komplett vorbei.

F's Grundthese, dass es wohl kaum Leute gibt, die kein Problem damit haben Nachts oder an Son- und Feiertagen zu arbeiten ist ja bereits widerlegt.

Mal angenommen man gibt diesen Leuten die Möglichkeit dazu, wäre das Resultat daraus 1. längere Öffnungszeiten, 2. mehr Arbeitsplätze sowie 3. ein wirtschaftlicher Aufschwung. Was spricht dagegen?!

Man müßte sich dazu nur etwas ausdenken, dass keiner der bisherigen Angestellten im Einzelhandel dazu gezwungen wird, nachts oder feiertags zu arbeiten. Aber das sollte lösbar sein.
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Gast





BeitragVerfasst am: 22 Apr 2014 14:33   Titel: Antworten mit Zitat

Auf "Freiwilligkeit" kann man sich da natürlich einigen.
Nur wie du da verhindern willst, dass die Leute nicht am Sonntag arbeiten sollen ist mir noch schleierhaft. Wird ja jetzt auch keiner so wirklich gefragt, ob er lieber morgens statt nachts arbeiten will.

Freiwilligkeit ist wie gesagt völlig okay. Nur wozu?
Welchen Mehrwert hat ein Supermarkt davon? Kaufen die Leute die dann Sonntags gehen würden, jetzt nichts? Wohl kaum..

Die müssten nur mehr Leute bezahlen, hätte aber einen sehr geringes Plus in meinen Augen
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Gast





BeitragVerfasst am: 22 Apr 2014 14:44   Titel: Antworten mit Zitat

Also wir hatten mal nen Koch in unserer MAnnschaft, der hatte nur jeden dritten Sonntag frei und fehlte dementsprechend bei den meisten Spielen (da wir aber ne Kreisliga-C-Truppe waren und der einer der Besseren, durfte er trotzdem spielen )

Wenn man das Wochenende ersetzen würde "jeder hat 2 Tage in der Woche frei, wie die liegen kann Arbeitgeber/Arbeitnehmer aussuchen" würde sich alles, was auf's Wochenende ausgerichtet ist, total verändern.
Angefangen beim Fußball. Wären die Stadien noch so voll, wenn viele Leute am Wochenende arbeiten müssten?
Auch Pokalfinals, ob nun national oder international, liegen ja nicht ohne Grund am Wochenende in aller Regel.
Die andere Verteilung von Menschen auf Bars und Clubs habe ich bereits angesprochen (und F glaub ich auch).

Wie viele Leute nehmen noch an Wochenend- (bzw. Zweitages-)touren von Sportvereinen, Wandervereinen etc. teil?

Wie leg ich im Dorf das Schützenfest, damit möglichst viele Leute dran teilnehmen können, wenn nicht aufs Wochenende?


Also ich sehe da in einer eventuellen Änderung massenweise Probleme, aber irgendwie kaum Gewinn. Freizeitparks etc. wären leerer an den Tagen, an denen ich frei hätte - okay, das lass ich gelten.
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Gast





BeitragVerfasst am: 22 Apr 2014 14:59   Titel: Antworten mit Zitat

Wie Falke sehe ich auch ich nicht den wirtschaftlichen Aufschwung.

Leute werden nicht mehr einkaufen, nur weil die Supermärkte auch sonntags aufhaben. Vllt. schlappt man im Jogger nochmal nachmittags rüber und holt sich ne Packung Kekse, die man sich sonst verkneifen würde, aber dies würde niemals in einem Maße geschehen, dass es sich für die Geschäfte lohnt (Personal- und Energiekosten).
Stattdessen zahlen die Läden eben diese Kosten obendrauf und würden sie letztlich auch an den Verbraucher weitergeben. Dass die Supermärkte entsprechende Kosten aus ihrem Gewinn abzwacken würden, darf man ja wohl bezweifeln.
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Gast





BeitragVerfasst am: 22 Apr 2014 15:20   Titel: Antworten mit Zitat

Warum glauben und vermuten?! Es gibt doch bereits diverse Studien zu diesem Thema, die auf der Haben Seite eine recht eindeutige positive Auswirkung auf die Volkswirtschaft (Konsum, Arbeitsmarkt) attestieren.

Als Negativargument werden in der Regel zwei Punkte genannt:

1. Arbeitszeiten der Angestellten
Dies lässt sich aber wie gesagt regulieren. Zum Beispiel kann man ja gesetzlich beschließen, dass die neuen Öffnungszeiten nur mit neuem Personal besetzt werden dürfen

2. Größere Ladenketten haben dabei deutlich höhere Gewinne als kleine Geschäfte.
24/7 Öffnungszeiten müssen aber doch nicht zwingend vorgeschrieben sein. Eine Liberalisierung führt lediglich dazu, dass jedes Geschäft die Variante wählen kann, die es möchte.
Zumal es den kleinen Tante Emma Laden ohnehin nur noch in Gegenden gibt, wo es keine Konkurrenz zu großen Ketten gibt, bzw. in Nischenbereichen, die nicht durch große Ketten abgedeckt werden.
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Gast





BeitragVerfasst am: 22 Apr 2014 15:50   Titel: Antworten mit Zitat


*Sancho* hat folgendes geschrieben:
Warum glauben und vermuten?! Es gibt doch bereits diverse Studien zu diesem Thema, die auf der Haben Seite eine recht eindeutige positive Auswirkung auf die Volkswirtschaft (Konsum, Arbeitsmarkt) attestieren.


Und worauf basieren diese Studien? Zeig doch mal her

Unsere beiden Supermarktketten sind seitdem der Laden bis 24 Uhr eben um 18 Uhr nicht mehr so voll. Der Mann der sonst um 17.59 hin ging, geht jetzt eben um 21 Uhr.

Das der Konsum steigt, mag richtig sein. Allerdings nicht so, dass es die anfallenden Mehrkosten (Personal, Strom...) decken kann.
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Gast





BeitragVerfasst am: 22 Apr 2014 15:54   Titel: Antworten mit Zitat


F360 hat folgendes geschrieben:

Bärlin27 hat folgendes geschrieben:
Solltest du es wirklich so gemeint haben, solltest du beim nächsten Mal vielleicht auch nur die Frage zitieren, auf die du dich beziehst. So sieht es nämlich völlig anders aus.


Nein tuts nicht. Es sollte jedem einleuchten das die Diskussion über etwaige Freundeskreise ziemlich sinnentleert ist, folglich kann sich die Antwort nur auf die sinnvolle Frage beziehen. Spätestens wenn man die Frage mit der Antwort vergleicht fällt auf das das nicht passt. Aber du bist der Mod, du hast selbstverständlich recht


Als ob sinnentleerte Diskussionen hier nicht vollkommen an der Tagesordnung wären. Wir sind im Comunioforum!

Im Übrigen war das tatsächlich missverständlich. Ich hatte es ebenso verstanden, wie Bärlin und nickte. Jetzt nicht unbedingt in der Form, dass diese Leute keine Freunde hätten, sondern eher in Bezug aufs Weggehen. "Die Anzahl der Leute, die Sonntags arbeiten und trotzdem (viel) weggehen, dürfte sich in einem sehr überschaubaren Bereich halten." Am besten einfach eindeutiger formulieren und sich solche Diskussionen von vorneherein sparen.
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Gast





BeitragVerfasst am: 22 Apr 2014 17:14   Titel: Antworten mit Zitat


Falke007 hat folgendes geschrieben:

*Sancho* hat folgendes geschrieben:
Warum glauben und vermuten?! Es gibt doch bereits diverse Studien zu diesem Thema, die auf der Haben Seite eine recht eindeutige positive Auswirkung auf die Volkswirtschaft (Konsum, Arbeitsmarkt) attestieren.


Und worauf basieren diese Studien? Zeig doch mal her



Je nachdem was einen interessiert! Oft ist ja bereits in der Einleitung zu sehen, welche Meinung der Autor vertritt!

Meiner Meinung nach recht gute Arbeiten zum Thema:

- Gugenheimer, Paulina (2007): "Konsequenzen der Liberalisierung der Ladenschlussbestimmungen im deutschen Einzelhandel"
(Eher aus betriebswirtschaftlicher Sicht)

- Hilf, Ellen; Jacobsen, Heike (2000): "Deregulierung der Öffnungszeiten und Flexibilisierung der Beschäftigung im Einzelhandel."
(IAB Autoren, und damit eher aus Sicht der Arbeitnehmer)

- Baur, Martin; Ott, Walter (2005): "Volkswirtschaftliche Auswirkungen flexibler Ladenöffnungszeiten"
(Hier gehts zwar um die Schweiz, die entscheidenden Variablen sind aber recht analog)

Das Fazit der Autoren ist aufgrund unterschiedlicher Schwerpunkte recht unterschiedlich, dass es aber zu einem positiven Konsumeffekt kommt, sind sich alle einig.
(Übrigens stellt das IAB wenn man lieb anfragt diverse Datenpanels zur Verfügung, so dass man im Zweifel die Analysen auch selbst durchführen kann)

Gerade die letztgenannte Arbeit ist in meinen Augen recht interessant, weil dort relativ wertneutral vorgegangen wird und die Autoren nicht versuchen, zwangsläufig in eine Richtung zu argumentieren.

Hier nochmal deren Fazit:


Zitat:

- Die KonsumentInnen gehören zu den GewinnnerInnen einer Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten.

- Die Unternehmen können mit leichten Umsatzsteigerungen rechnen. Dabei sind die Auswirkungen auf kleine und grosse Geschäfte unterschiedlich. Grosse Geschäfte haben mehr Möglichkeiten, die verlängerten Öffnungszeiten wahrzunehmen und profitieren im Allgemeinen von einer Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten. Die Auswirkungen auf die kleinen Geschäfte hän- gen von deren Standort und der Möglichkeit, Nischen zu besetzen, ab.

- Für die Beschäftigten im Detailhandel ist mit Mehrbelastungen sowie einer Flexibilisierung der Arbeitszeiten und dadurch mit negativen Auswirkungen auf das Privatleben zu rechnen.

- Für Arbeitsuchende im Detailhandel hat die Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten positive Auswirkungen, da vermehrt Teilzeitstellen geschaffen werden zu Zeiten, während denen der Beruf mit anderen Interessen und Verpflichtungen verbunden werden kann.

- Durch den Anstieg der Schwellenbeschäftigung und die Umsatzsteigerungen werden neue Teilzeitstellen geschaffen. Langfristig resultieren durch den Strukturwandel aber Stellenverluste in negativ betroffenen Bereichen und Geschäften. Insgesamt kann aber ein schwach positiver Beschäftigungseffekt erwartet werden.

- Die Preise werden sich durch eine Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten nicht erhöhen, da der Wettbewerbsdruck dazu führt, dass die durch die Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten gestiegenen Kosten an anderer Stelle kompensiert werden.

- Die Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten beschleunigt den bereits lau- fenden Strukturwandel hin zu grösseren Geschäften. Für kleine Geschäfte bieten sich jedoch Chancen für Marktnischen.

- Durch die leichte Erhöhung des Konsums kann eine schwache positive Wir- kung auf das Wirtschaftswachstum erwartet werden.
Durch eine Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten in der Schweiz sind grund- sätzlich positive Auswirkungen auf die KonsumentInnen, die Beschäftigung im Detailhandel, die Preise und das Wirtschaftswachstum zu erwarten. Negative Auswirkungen hat die Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten auf die bisherigen Beschäftigten im Detailhandel und den Strukturwandel.
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Gast





BeitragVerfasst am: 22 Apr 2014 17:22   Titel: Antworten mit Zitat


*Sancho* hat folgendes geschrieben:

Hier nochmal deren Fazit:


Zitat:

- Die Unternehmen können mit leichten Umsatzsteigerungen rechnen. [...]

- Für die Beschäftigten im Detailhandel ist mit Mehrbelastungen sowie einer Flexibilisierung der Arbeitszeiten und dadurch mit negativen Auswirkungen auf das Privatleben zu rechnen.

- Für Arbeitsuchende im Detailhandel hat die Liberalisierung der Ladenöff- nungszeiten positive Auswirkungen, da vermehrt Teilzeitstellen geschaffen werden zu Zeiten, während denen der Beruf mit anderen Interessen und Verpflichtungen verbunden werden kann.

- Durch den Anstieg der Schwellenbeschäftigung und die Umsatzsteigerungen werden neue Teilzeitstellen geschaffen. Langfristig resultieren durch den Strukturwandel aber Stellenverluste in negativ betroffenen Bereichen und Geschäften. Insgesamt kann aber ein schwach positiver Beschäftigungsef- fekt erwartet werden.

- Die Preise werden sich durch eine Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten nicht erhöhen, da der Wettbewerbsdruck dazu führt, dass die durch die Libe- ralisierung der Ladenöffnungszeiten gestiegenen Kosten an anderer Stelle kompensiert werden.

- Die Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten beschleunigt den bereits lau- fenden Strukturwandel hin zu grösseren Geschäften. Für kleine Geschäfte bieten sich jedoch Chancen für Marktnischen.


Das zeigt doch genau wo der Weg hingehen würde: (weitere) Ausbeutung der Mitarbeiter bei großen Unternehmen. Als wenn das sowieso nicht schon ein großes Problem wäre. Und das sage ich als Arbeitgeber, nicht als jemand der vermutlich negativ betroffen wäre dadurch.
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Krizzzz
Europameister
Europameister 

Anmeldungsdatum: 15.05.2011
Beiträge: 3402
BeitragVerfasst am: 22 Apr 2014 17:42   Titel: Antworten mit Zitat

Dafür gibt es ja den neuen, spannenden Mindestlohn

Aber im Ernst: der Zugewinn an Arbeitsstellen in mikro- und makroökonmischer Hinsicht ist doch deutlich, Problem sehe ich eher darin, dass es zu viele potenzielle Arbeitskräfte gibt, die den Anreiz zu r Arbeit nicht erkennen, wenn der Staat es zu einfach macht auch ohne Arbeit über die Runden zu kommen.
Aber das steht auf einem anderen Blatt.
_________________
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BeitragVerfasst am: 22 Apr 2014 18:19   Titel: Antworten mit Zitat

Was ist denn eigentlich der Anlass um diese, mit Verlaub, blödsinnige Idee zu diskutieren?
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Gast





BeitragVerfasst am: 22 Apr 2014 18:19   Titel: Antworten mit Zitat


Krizzzz hat folgendes geschrieben:
Dafür gibt es ja den neuen, spannenden Mindestlohn

Aber im Ernst: der Zugewinn an Arbeitsstellen in mikro- und makroökonmischer Hinsicht ist doch deutlich, Problem sehe ich eher darin, dass es zu viele potenzielle Arbeitskräfte gibt, die den Anreiz zu r Arbeit nicht erkennen, wenn der Staat es zu einfach macht auch ohne Arbeit über die Runden zu kommen.
Aber das steht auf einem anderen Blatt.


Lasse die Leute nachts und am Wochenende arbeiten und mache es ihnen dadurch schmackhaft, dass du an anderen Stellen ihnen etwas wegnimmst. Nicht schlecht Herr Specht. Und dabei dachte ich, dass ich am Anfang meines Studiums ein Hardcorekapitalist gewesen wäre.

Denken wir die ganze Sache weiter. Warum nur am Wochenende und Nachts in Ladengeschäften einkaufen? Warum nicht auch Ärzte, Rechtsanwälte, Ämter etc. um diese Zeiten aufsuchen? Das ist letztlich das, was heute noch nach Zukunft klingt, im Nachgang aber erfolgen wird. Die zunehmende Flexibilisierung erleben wir ja schon seit ein paar Jahrzehnten mit zunehmender Geschwindigkeit. Ob sich der Mensch damit tatsächlich einen Gefallen tut? Volkswirtschaftliche Modelle berücksichtigen meist nur monetäre Faktoren. Aber das ist viel zu kurz gedacht. Es lässt sich nur damit schön rechnen. Bei der Berücksichtigung von nicht-monetären Faktoren müsste man Nutzenfunktionen etc. kennen (die gibt es nur auf Klausurangaben zuverlässig ermittelt) und das lässt sich nicht mehr vernünftig handhaben. Auf der anderen Seite ist es mehr als offensichtlich, dass der Mensch nicht-monetäre Ziele im Leben verfolgt. Im Regelfall dienen gar monetäre Ziele als Unterziele zur Erreichen dieser nicht-monetären Ziele. Wir leben in einer Umwelt, in der Stress mehr und mehr zunimmt. Und damit letztlich auch eine Beeinträchtigung der Lebensqualität. Das muss nicht gleich ein Burn-out sein. Die Masse füllt sich einfach mehr ausgelaugt nach einer Arbeitswoche. Der Produktionsfaktor Kapital hat damit kein Problem, Geld kennt keinen Stress. Der Produktionsfaktor Arbeit, also der Mensch, hat damit sehr wohl ein Problem. Deshalb muss man in der Gesellschaft festlegen, wie viel nicht-monetäre Ziele man aufgeben will, um mehr monetäre Ziele zu erreichen. Das ist letztlich ein Trade-off.

Ein Prof hat mir außerhalb der Uni folgende Story von Heinrich Böll erzählt:


Zitat:
Ein Fischer sitzt am Strand und blickt auf das Meer, nachdem er die Ernte seiner mühseligen Ausfahrt auf den Markt gebracht hat. Warum er nicht einen Kredit aufnehme, fragt ihn ein Tourist. Dann könne er einen Motor kaufen und das Doppelte fangen. Das brächte Geld für einen zweiten Mann ein. Zweimal täglich auf den Fang hieße das Vierfache verdienen. Warum er eigentlich herumtrödle? Auch ein dritter Kutter wäre zu beschaffen; das Meer könnte viel besser ausgenützt werden. Ein Stand auf dem Markt, Angestellte, ein Fischrestaurant, eine Konservenfabrik - dem Touristen leuchteten die Augen - " Und dann ?" unterbricht ihn der Fischer. "Dann brauchen Sie nichts mehr zu tun. Dann können sie den ganzen Tag sitzen und glücklich auf ihr Meer hinaus blicken!" - "Aber das tue ich doch jetzt schon", sagt der Fischer.


Richtig begriffen habe ich diese Story erst, als ich vom Studium in die Arbeitswelt eingestiegen bin.

Zuletzt bearbeitet von Gast am 22 Apr 2014 18:21, insgesamt einmal bearbeitet
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Gast





BeitragVerfasst am: 22 Apr 2014 18:20   Titel: Antworten mit Zitat

Ja, dass dem LIDL die Bewerber angesichts der traumhaften Arbeitsbedingungen nicht die Tür einrennen, liegt sicher an dem Schlaraffenland, das der Staat Arbeitssuchenden bietet...

Aber zum Thema: Aus Konsumentensicht, besonders bei der Zielgruppe hier im Forum, ist das sicherlich top. Wir älteren haben ja auch noch deutlich eingeschränktere Öffnungszeiten erlebt...

Aber für andere Leute bringt es eben etwas ernstere Probleme als die hier genannten (einen gemeinsamen Tag zum Saufen mit Freunden). Das größte ist dabei sicherlich die Betreuung von Kindern berufstätiger Eltern.
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Indi_
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BeitragVerfasst am: 22 Apr 2014 18:42   Titel: Antworten mit Zitat

Grundsätzlich leben wir noch immer in einem christlichen Land. Unter diesem Gesichtspunkt ist der Sonntag als freier Tag schützenswert - auch wenn man selbst kein bekennender Christ ist.
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TomBVB
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Anmeldungsdatum: 02.04.2006
Beiträge: 8291
BeitragVerfasst am: 22 Apr 2014 18:42   Titel: Antworten mit Zitat


rauuul hat folgendes geschrieben:
Was ist denn eigentlich der Anlass um diese, mit Verlaub, blödsinnige Idee zu diskutieren?


Täte mich auch interessieren

Es gibt viele weitere Maßnahmen, die aus makroökonomischer Sicht sinnvoll sind, aber menschlich total daneben - aber dies nur mal so nebenher.
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Dedê - DANKE!
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TomBVB
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Anmeldungsdatum: 02.04.2006
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BeitragVerfasst am: 22 Apr 2014 18:43   Titel: Antworten mit Zitat


Indi_ hat folgendes geschrieben:
Grundsätzlich leben wir noch immer in einem christlichen Land. Unter diesem Gesichtspunkt ist der Sonntag als freier Tag schützenswert - auch wenn man selbst kein bekennender Christ ist.


Christlich geprägt. Aus historischen Wurzeln, würde ich eher formulieren.
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Dedê - DANKE!
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BeitragVerfasst am: 22 Apr 2014 18:44   Titel: Antworten mit Zitat


Fonzie hat folgendes geschrieben:
Aber für andere Leute bringt es eben etwas ernstere Probleme als die hier genannten (einen gemeinsamen Tag zum Saufen mit Freunden). Das größte ist dabei sicherlich die Betreuung von Kindern berufstätiger Eltern.


Und wäre man dann nicht wieder an dem Punkt angelangt, der hier bereits angeschnitten wurde? Wie lange würde es dauern, bis dann die ersten auch Wochenendunterricht/-betreuung für ihre Kinder fordern würden?

Das Thema lässt sich nicht auf einen bestimmten Sektor reduzieren.
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Gast





BeitragVerfasst am: 22 Apr 2014 18:46   Titel: Antworten mit Zitat


TomBVB hat folgendes geschrieben:

Indi_ hat folgendes geschrieben:
Grundsätzlich leben wir noch immer in einem christlichen Land. Unter diesem Gesichtspunkt ist der Sonntag als freier Tag schützenswert - auch wenn man selbst kein bekennender Christ ist.


Christlich geprägt. Aus historischen Wurzeln, würde ich eher formulieren.


Erwachsen aus einem christlich-jüdischen Wertekanon.
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TomBVB
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Moderator 

Anmeldungsdatum: 02.04.2006
Beiträge: 8291
BeitragVerfasst am: 22 Apr 2014 18:50   Titel: Antworten mit Zitat


Exel2 hat folgendes geschrieben:

TomBVB hat folgendes geschrieben:

Indi_ hat folgendes geschrieben:
Grundsätzlich leben wir noch immer in einem christlichen Land. Unter diesem Gesichtspunkt ist der Sonntag als freier Tag schützenswert - auch wenn man selbst kein bekennender Christ ist.


Christlich geprägt. Aus historischen Wurzeln, würde ich eher formulieren.


Erwachsen aus einem christlich-jüdischen Wertekanon.


Wenn klugscheißen, dann aber richtig: Eigentlich sogar von den Hebräern, den ursprünglichen Israeliten Immerhin ist auch das Alte Testament in der Bibel vorhanden. Ein paar Jahrtausende später wuchs bis heute aber der von dir angesprochene christlich-jüdische Wertekanon, wobei sich der christliche in eine etwas 'modernere'/andere Richtung orientierte.

So, zurück zum Thema

EDIT: Um Missverständnissen vorzubeugen: Hebräer sind natürlich die heutigen Juden, nur wurden die Tausende vor Jahren v. Chr. als Hebräer bezeichnet. So, nun ist gut
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Dedê - DANKE!


Zuletzt bearbeitet von TomBVB am 22 Apr 2014 19:18, insgesamt einmal bearbeitet
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BeitragVerfasst am: 22 Apr 2014 18:59   Titel: Antworten mit Zitat

Mir egal wie du es nennst! Lasst mir meinen verdammten Sabbat und Sonntag!

Aus religiösen Gründen bestehe ich auf meinem alttradierten Wochenende.

Gezeichnet, ein überzeugter Atheist.
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Gast





BeitragVerfasst am: 22 Apr 2014 19:54   Titel: Antworten mit Zitat


juaninho hat folgendes geschrieben:

Fonzie hat folgendes geschrieben:
Aber für andere Leute bringt es eben etwas ernstere Probleme als die hier genannten (einen gemeinsamen Tag zum Saufen mit Freunden). Das größte ist dabei sicherlich die Betreuung von Kindern berufstätiger Eltern.


Und wäre man dann nicht wieder an dem Punkt angelangt, der hier bereits angeschnitten wurde? Wie lange würde es dauern, bis dann die ersten auch Wochenendunterricht/-betreuung für ihre Kinder fordern würden?

Das Thema lässt sich nicht auf einen bestimmten Sektor reduzieren.


Genau darum geht es. Wie flexibel muss der Mensch sein? Einkaufen am Sonntag ist da eigentlich nur das Einfallstor, um es dem Großteil schmackhaft zu machen. Salamitaktik eben, Scheibchen für Scheibchen.
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BeitragVerfasst am: 22 Apr 2014 20:17   Titel: Antworten mit Zitat

Also ich wäre für den freien Montag (züzüglich zum freien Sonntag).
Aber dann ist der Dienstag der neue Montag. Puh... ein Teufelskreis
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BeitragVerfasst am: 5 Mai 2014 08:27   Titel: Antworten mit Zitat

Zumal man sich ja auch inzwischen vollkommen unproblematisch über das Internet über Öffnungszeiten in unserer schönen Stadt oder anderswo informieren kann. Da brauch ich nicht unbedingt einen weiteren Tag, um einzukaufen. Zur Not findet sich auch immer noch irgendein kleiner Kiosk, der das Notwendigste im Angebot hat, wenn denn dann am Sonntag tatsächlich mal etwas fehlen sollte.
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BeitragVerfasst am: 5 Mai 2014 08:38   Titel: Antworten mit Zitat


*Libuda* hat folgendes geschrieben:


Das Thema lässt sich nicht auf einen bestimmten Sektor reduzieren.



Ich denke diese Einschätzung ist falsch. Der "Sektor" auf den sich solche neuen Öffnungszeiten beschränken ließe, sind die armen Schweine, die schon jetzt für nen Hungerlohn arbeiten und relativ leicht ersetzbar sind. Es glaubt doch nicht ernsthaft wer, dass Herr Doktor, der 7-15 Mille im Monat macht noch am Sonntag schaffen geht..... völlig unrealistisch.

Ich sage, die Welt müsste sich vielerorts wieder entschleunigen. Früher war um 18:30 der Laden zu und Samstags um 13.00 und die Welt ist dennoch nicht untergegangen. Da hast du was beim Ottoversand bestellt und warst froh, wenn es nach drei Wochen da ist. heute in Zeiten von Amazon und Zalando sind schon zwei Tage Lieferzeit völlig inakzeptabel. Die Arbeitsbedingungen bei diesen Arbeitsgebern, wurden ja schon öfter mal durchleuchtet. Was bringt uns die ganze Flexibilität? Ausbeutung und Krankheit und mehr Arbeit gibt es schon lange nicht mehr.

Ich halte noch flexiblere Öffnungszeiten, als jetzt für absoluten Unsinn. Wer Sonntags um 22:00 noch was braucht muss halt mal zur Tanke... oder sich überlegen, wieso er nicht dazu in der LAge war das ganze Bis Samstag um 22:00 zu kaufen....
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