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Verfasst am: 20 März 2017 12:57 Titel: |
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the next one:
Ray Donovan
Ray Donovan ist ein sogenannter "Fixer". Er verdient sein Geld damit, die Probleme anderer zu lösen. Meist sind dies prominente Schauspieler, Sportler o.ä. aus dem Umfeld von L.A. / Hollywood. Ray und sein Team gehen dabei wenig zimperlich vor und greifen häufig zu Gewalt und anderen gesetzwidrigen Mitteln, um die Aufträge zu erledigen. Ray kann von seiner Arbeit gut leben und er hat sich einen gewissen Ruf bei den Reichen und Schönen der Glitzerwelt Hollywood erarbeitet. Er lebt mit seiner Frau und den zwei Kindern in einer riesigen Villa, fährt immer dicke Autos und trägt ausnahmslos teure Designer-Anzüge. So weit so gut - das war es dann aber auch schon mit der Herrlichkeit. Denn ansonsten sind Ray und seine Familie ziemlich kaputt. Mit seiner Frau Abby (ziemlich nervig gespielt von Paula Malcomson...) führt er eine kranke on-/off-Beziehung und ist pausenlos im Konflikt mit ihr. Mit seinen Kindern, die ihrerseits ständig Ärger mit allem möglichen haben und meist sich selber überlassen werden, kommt Ray ebenfalls nicht klar. Er selber ist ein gefühlskalter, depressiv wirkender und aus seiner Kindheit traumatisierter Typ, der zu Gewalt und sexistischem Verhalten gegenüber Frauen neigt. Seine Aktivitäten rund um seinen Job vermischen sich mit seinen privaten Problemen. Dabei spielt seine Herkunftsfamilie eine zentrale Rolle. Besonders von Bedeutung ist Rays Vater Mickey, ein schmieriger und verlogener Krimineller mit allerlei Dreck am Stecken, gespielt von Unsympath Jon Voight (im echten Leben der Vater von Angelina Jolie), der die Rolle aber wirklich passend interpretiert. Darüber hinaus spielen Rays Brüder "Terry", "Bunchy" und Daryll eine Rolle - alle auf ihre Art und Weise kaputte und/oder gescheiterte Existenzen, die zueinander sehr ambivalente Beziehungen haben. Ray fungiert oftmals als Bindeglied, er versucht, die Familie irgendwie zusammenzuhalten, scheitert damit aber regelmäßig und steuert einen Großteil dazu bei, dass alles nach und nach den Bach runtergeht.
Die Serie hat leider so einige Logik- und Realismus-Lücken, die Grundidee hat aber Potenzial. Vor allem die Familiengeschichte rund um die vier Brüder samt Vater Mickey könnte (Konjunktiv!) richtig zünden. Leider wird ein Großteil des Potenzials leichtfertig verschenkt durch die unnötig starke Überzeichnung der Charaktere, die das Ganze teilweise blöde wirken lassen. Besonders in der vierten Staffel sind die drei Brüder nur noch belangloses Beiwerk, die Mexikanische-Wrestlerin-Story rund um Bunchy nervt (mich) genauso wie Katie-Zahnspangen-Holmes in ihrer Gastrolle. Ray selber mutiert immer mehr zum Zombie, der außer dumpfer Gewalt, die wohl seine inneren Dämonen zeigen sollen, nichts mehr zu bieten hat. Schade, denn die ersten beiden Staffeln sind ganz vielversprechend und auch tiefgründiger in ihrer Handlung.
Bewertung:
insgesamt gerade noch *** von *****
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Gast
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Verfasst am: 20 März 2017 16:13 Titel: |
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Habe nun die Serie "Shooter" geschaut.
Seeehr zu empfehlen.
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W.Zevon
Weltmeister
Anmeldungsdatum: 12.07.2005 Beiträge: 6725 Wohnort: Berlin-Capital of Talents
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Verfasst am: 20 März 2017 22:35 Titel: |
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RedStarsHH hat folgendes geschrieben: |
the next one:
Ray Donovan
Ray Donovan ist ein sogenannter "Fixer". Er verdient sein Geld damit, die Probleme anderer zu lösen. Meist sind dies prominente Schauspieler, Sportler o.ä. aus dem Umfeld von L.A. / Hollywood. Ray und sein Team gehen dabei wenig zimperlich vor und greifen häufig zu Gewalt und anderen gesetzwidrigen Mitteln, um die Aufträge zu erledigen. Ray kann von seiner Arbeit gut leben und er hat sich einen gewissen Ruf bei den Reichen und Schönen der Glitzerwelt Hollywood erarbeitet. Er lebt mit seiner Frau und den zwei Kindern in einer riesigen Villa, fährt immer dicke Autos und trägt ausnahmslos teure Designer-Anzüge. So weit so gut - das war es dann aber auch schon mit der Herrlichkeit. Denn ansonsten sind Ray und seine Familie ziemlich kaputt. Mit seiner Frau Abby (ziemlich nervig gespielt von Paula Malcomson...) führt er eine kranke on-/off-Beziehung und ist pausenlos im Konflikt mit ihr. Mit seinen Kindern, die ihrerseits ständig Ärger mit allem möglichen haben und meist sich selber überlassen werden, kommt Ray ebenfalls nicht klar. Er selber ist ein gefühlskalter, depressiv wirkender und aus seiner Kindheit traumatisierter Typ, der zu Gewalt und sexistischem Verhalten gegenüber Frauen neigt. Seine Aktivitäten rund um seinen Job vermischen sich mit seinen privaten Problemen. Dabei spielt seine Herkunftsfamilie eine zentrale Rolle. Besonders von Bedeutung ist Rays Vater Mickey, ein schmieriger und verlogener Krimineller mit allerlei Dreck am Stecken, gespielt von Unsympath Jon Voight (im echten Leben der Vater von Angelina Jolie), der die Rolle aber wirklich passend interpretiert. Darüber hinaus spielen Rays Brüder "Terry", "Bunchy" und Daryll eine Rolle - alle auf ihre Art und Weise kaputte und/oder gescheiterte Existenzen, die zueinander sehr ambivalente Beziehungen haben. Ray fungiert oftmals als Bindeglied, er versucht, die Familie irgendwie zusammenzuhalten, scheitert damit aber regelmäßig und steuert einen Großteil dazu bei, dass alles nach und nach den Bach runtergeht.
Die Serie hat leider so einige Logik- und Realismus-Lücken, die Grundidee hat aber Potenzial. Vor allem die Familiengeschichte rund um die vier Brüder samt Vater Mickey könnte (Konjunktiv!) richtig zünden. Leider wird ein Großteil des Potenzials leichtfertig verschenkt durch die unnötig starke Überzeichnung der Charaktere, die das Ganze teilweise blöde wirken lassen. Besonders in der vierten Staffel sind die drei Brüder nur noch belangloses Beiwerk, die Mexikanische-Wrestlerin-Story rund um Bunchy nervt (mich) genauso wie Katie-Zahnspangen-Holmes in ihrer Gastrolle. Ray selber mutiert immer mehr zum Zombie, der außer dumpfer Gewalt, die wohl seine inneren Dämonen zeigen sollen, nichts mehr zu bieten hat. Schade, denn die ersten beiden Staffeln sind ganz vielversprechend und auch tiefgründiger in ihrer Handlung.
Bewertung:
insgesamt gerade noch *** von ***** |
Nichts gegen die geile Katie! Hallo, gehts noch! _________________ Schluss mit der Spoxal Noten-Qual!
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Gast
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Verfasst am: 29 März 2017 18:47 Titel: |
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Vor zwei Wochen erst gesehen:
Hand of God
Hauptprotagonist der Serie Hand of God ist der berühmt-berüchtigte Richter Pernell Harris, der religiöse Wahnvorstellungen entwickelt als sein Sohn PJ nach einem Kopfschuss ins Koma fällt und dessen Frau Jocelyn vergewaltigt wird. Pernell versucht herauszufinden, was mit den beiden geschehen ist und er begibt sich dabei auf einen Rachefeldzug bei dem er vom Ex-Häftling KD unterstützt wird, der sich als Ausweg aus seinem verkorksten Leben ebenfalls dem christlichen Glauben zuwendet und in Pernells Visionen die Bestätigung für die Existenz Gottes auf Erden sieht, der Pernell mit unsichtbarer Hand führt. Pernells Halluzinationen, bei denen meist PJ zu ihm spricht, erschweren ihm zunehmend seinen Job und auch die Ehe mit seiner Frau Crystal, die PJ´s lebenserhaltende Maßnahmen beenden und ihn sterben lassen will. Pernell gerät an die kleine Untergrund-Kirche „Hand of god“ und den zwielichtigen Pastor Paul Curtis. Realität und religiöser Wahn verschwimmen immer stärker miteinander und Pernell kann bald eins vom anderen nicht mehr unterscheiden. Dabei kommt er einer Verschwörung, in die die Polizei von San Vicente verwickelt ist, auf die Spur und dem Programm „Bathwater“, das PJ vor seinem Tod entwickelt haben soll und das die Welt revolutionieren könnte, wie genau erfährt man jedoch nicht, das ist auch einer der wenigen Kritikpunkte. In der zweiten Staffel dreht sich viel um „Bathwater“ und diverse Kriminelle und mächtige Multimillionäre sind hinter PJ´s Erfindung her sind. Da hätte ich mir schon ein wenig mehr Erklärung gewünscht.
Die Serie lebt vor allem von ihrer Spannung. Die Story ist gut, wenn auch manchmal etwas unlogisch (bspw. läuft der bekannte Starftäter KD am hellichten Tag offen mit einer Wumme rum und hinterlässt massig DNA-Spuren an allen möglichen Tatorten ohne, dass ein Verdacht auf ihn fällt). Die Serie lebt daneben natürlich von der tollen Darstellung des Pernell Harris durch Ron Perlman, eine Rolle wie auf den Leib geschneidert. Die erste Staffel fand ich schon stark, die zweite setzt noch einen drauf. Zum einen schade, dass nach zwei Staffeln auch schon Schluss sein soll, zum anderen ist die Geschichte im Wesentlichen auch erzählt. Ein paar Fragen bleiben aber offen, da lassen sich die Macher wohl ein Hintertürchen offen.
Bewertung: absolut empfehlenswert! ****1/2 von *****
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Gast
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Gast
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Verfasst am: 30 März 2017 10:04 Titel: |
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LippPhill hat folgendes geschrieben: |
Spoiler Alarm wozu erzählt ihr den Inhalt |
findest du? Eigentlich versuche ich, nicht zu spoilern, sondern die Handlung allgemein darzustellen ohne zu viel zu verraten. Ich werde aber nochmal besonders drauf achten!
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Gast
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Verfasst am: 30 März 2017 12:29 Titel: |
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als nächstes widme ich mich einer kleinen aber feinen Serie:
Fleabag
Fleabag (zu deutsch: Ekelpaket) ist eine junge Frau, die in London lebt und von der Autorin Phoebe Waller-Bridge höchstselbst gespielt wird. Fleabag versucht, in und mit ihrem Leben und den verschiedenen darin vorkommenden Menschen klarzukommen, was ihr - na logisch - mehr schlecht als recht gelingt. Sie ist emotional instabil, hat große Probleme mit ihrer Sexualität und der Trauer um ihre verstorbene Freundin Boo. Darüber hinaus schlägt sie sich mit den sehr schrägen Beziehungen zu ihrer Schwester und ihrem Vater sowie dessen neuer Frau herum.
Die Serie ist schon als sehr "schräg" zu bezeichnen. Subtiler Witz und zum Teil extrem derber schwarzer Humor wechseln sich ab mit dramatischen Stilelementen und traurigen Passagen. Es tut teilweise weh, der jungen Frau beim Scheitern zuzuschauen, gleichzeitig ist es erfrischend und erheiternd. Schwer zu beschreiben... Ein tolles Stilmittel ist die Kommunikation der Hauptfigur mit dem Zuschauer. Ähnlich wie Kevin Spacey in House of Cards wendet sie sich immer wieder direkt in die Kamera, kommentiert, lästert, prophezeit. Allerdings viel konsequenter als bei HoC und trotzdem - oder deswegen? - ist es nicht zu viel und verleiht der Serie eine Art Meta-Ebene auf der die Protagonistin mit dem Zuschauer kommuniziert.
Die anderen Charaktere der Serie sind mindestens so schräg und z.T. kaputt wie Fleabag selber. Aber alle auf ihre Weise liebenswert. Die schauspielerischen Leistungen fand ich überdurchschnittlich, wie überhaupt die ganze Serie sich positiv von vielen Mainstream-Serien abhebt.
Bewertung: Mir hat´s gefallen! **** von *****
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Gast
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Verfasst am: 31 März 2017 08:27 Titel: |
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und hinterher die nächste Miniserie:
Witnesses - die Zeugen
Diese Serie umfasst ebenfalls nur eine Staffel mit sechs Folgen. Ob es mehr geben wird, weiß ich nicht, bei der ersten Staffel handelt es sich zumindest um eine geschlossene Geschichte ohne jeden Cliffhanger.
"Witnesses" spielt in Nordfrankreich, genauer gesagt in Tréport an der Atlantikküste in der Normandie. Dies ist auch schon ein großer Pluspunkt der Serie: tolle Landschaften und Kulissen, schöne Aufnahmen und daraus resultierend eine stimmungsvolle Atmosphäre. Das ist oft schon die halbe Miete.
Es handelt sich bei dieser französischen Produktion um eine klassische Krimi-Serie. Im Zentrum stehen die junge Polizistin Sandra und der Ex-Cop Paul. Alles beginnt damit, dass in unbewohnten Musterhäusern kürzlich verstorbene Leichen gefunden werden, die aus ihren Gräbern geholt und wie Familien in den Häusern drapiert werden. An den Tatorten finden sich Hinweise, die auf Paul hinweisen, der nach einem "Unfall" (ich will ja nicht zu viel verraten...) den Dienst quittiert hat. Sandra und ihr Team gehen diversen Spuren nach und geraten in ein zunächst undurchschaubares Wirrwarr aus verschiedenen Kriminalfällen und es ist zunächst unklar ob und wie diese miteinander zu tun haben.
Die Serie ist nicht wirklich als rasant zu bezeichnen. Besonders in den ersten drei Folgen ging es mir teilweise zu gemächlich zu. Positiv ist aber, dass gegen Ende Tempo und Spannung sukzessive erhöht werden. Und wie sich das für einen guten Krimi gehört, gibt es natürlich auch immer mal wieder Wendungen, die mehr oder weniger vorhersehbar sind.
Die schauspielerischen Leistungen sind unterschiedlich. Thierry Lhermitte als Paul Maisonneuve haut mich mit seiner kühlen, gleichgültigen Interpretation des vom Job gezeichneten Bullen nicht vom Hocker. Gut finde ich Marie Dompnier als Sandra Winckler. Sie ist so etwas wie der Star der Serie und die einzige Figur, deren Privatleben etwas näher beleuchtet wird. Grundsätzlich ist bei mir aber über alle sechs Folgen eine gewisse Distanz zu den Figuren geblieben, so richtig reingekommen bin ich in die Serie nicht. Dafür bleibt in meinen Augen auch zu vieles vage und nicht gründlich genug erklärt. Warum Sandra und Paul so viele Konflikte haben bspw. oder auch, was Pauls Einsätze vor seinem Unfall betrifft.
Bewertung: ein solider Krimi - nicht weniger aber leider auch nicht viel mehr. *** von *****
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Zizkov
Weltmeister
Anmeldungsdatum: 16.02.2006 Beiträge: 9868 Wohnort: Bonn
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Verfasst am: 31 März 2017 15:59 Titel: |
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eisen05 hat folgendes geschrieben: |
diese Art von "Serie" kann ich auch nur als sehenswert einstufen. Es macht Spaß, Woche für Woche die Fortschritte eines Teams zu beobachten und mal einen Einblick zu bekommen.
neben "all or nothing", gibt es bezüglich des American Football noch "Hard Knocks" von HBO (hier gibt es gerade eine online Abstimmung, welches NFL Team, als nächstes begleitet werden soll) und "Last Chance U" - beim letzteren wird ein College-Team begleitet (Netflix) |
All Or Nothing kommt mit einer zweiten Staffel zu den LA Rams um die Ecke: http://variety.com/2017/tv/news/amazon-all-or-nothing-season-2-los-angeles-rams-2016-season-1202019886/
Hätte nicht zwingend erwartet, dass das in Serie geht. Die Serie zu den Cardinals war ok, mehr nicht. Sehr unbalanciert zwischen ownership/GM/coaching staff und Spielern.
Das wird man sich bei den Rams nicht leisten können, die ja während der Saison den Head coach gefeuert haben.
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Gast
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Verfasst am: 8 Apr 2017 07:16 Titel: |
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meine jüngste Serien-Errungenschaft ist:
Taboo
Bei Taboo handelt es sich um eine britische Produktion für die BBC. Das verspricht Qualität wenn man an Serien wie Peaky Blinders, Luther oder Sherlock denkt (werde ich hier alle auch noch bewerten).
Taboo spielt im Jahr 1814 und handelt von James Delaney (dem Bruder von Werder Spieler Thomas Delaney ), der nach mehreren Jahren anlässlich des Todes seines Vaters aus Afrika nach London zurückkehrt. In der Zwischenzeit wurde er für tot gehalten und die Verwunderung über seine Rückkehr ist entsprechend groß. Noch größer ist die Verwunderung über sein Verhalten und seine Wesensveränderung. Er scheint telepathische Fähigkeiten entwickelt zu haben und spricht in Trance eine unverständliche, vermutlich aus Afrika stammende, Sprache. In London tritt Delaney das Erbe seines Vaters an, der ihm ein strategisch wichtiges Stück Land in Nordamerika vermacht hat. Dieses Stück Land beanspruchen auch die Amerikaner, die englische Krone und die mächtige Ostindien-Kompanie für sich. Delaney hat eigene Pläne und er gerät zwischen die Kriegs-Fronten, die er wiederum gut für sich zu nutzen weiß. Er schart eine Reihe von zwielichtigen Helfern um sich, um seine Pläne umzusetzen. Dabei kommt nach und nach ein Ereignis von vor 12 Jahren in Afrika zu Tage, das mit Delaneys Wesensveränderung zu tun hat und mächtige Männer in London in Bedrängnis bringt.
Die Serie steht und fällt mit der Darstellung des James Delaney durch Tom Hardy. Er ist einfach ne coole Sau und passt gut zu der Rolle. Ansonsten werden aber quasi keine weiteren Geschichten anderer Figuren erzählt, es geht eigentlich nur um ihn. Im Verlauf tauchen einige bekannte Gesichter in Nebenrollen auf, z.B. Franka Potente als Prostituierte Helga oder Michael Kelly (der Doug Stamper aus House of Cards).
Wie auch bei anderen BBC-Produktionen wird bei Taboo ein großer Aufwand betrieben, um das Ganze authentisch und real wirken zu lassen. Kulisse, Bühnenbild und auch filmtechnisch ist das aus dem obersten Regal. Man sollte die Serie aber nicht im Hellen gucken, dann sieht man nämlich nix, die meisten Szenen sind extrem dunkel gehalten. Überhaupt ist die Serie vom Charakter her extrem düster. Manche Szenen sind recht heavy und manches hätte man sich vielleicht auch sparen können. James´ "kulinarische Vorlieben" (will ja nicht spoilern...) zum Beispiel. Und was die Geschichte mit seiner Schwester soll, habe ich so ganz auch nicht verstanden. Aber es wird ja vermutlich weitere Staffeln geben.
Bewertung: insgesamt gute Serie **** von *****
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Gast
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Gast
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Verfasst am: 18 Apr 2017 16:08 Titel: |
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Moin, heute will ich euch einmal meinen absoluten Geheimtipp vorstellen:
Love / Hate
Geheimtipp unter anderem auch deswegen weil die Serie kein Mainstream und überwiegend unbekannt ist. Es handelt sich um eine irische Produktion, die im kriminellen Milieu der Stadt Dublin spielt. Wer bei Irland an schöne Landschaften und feucht-fröhliche Pub-Folklore denkt, der wird hier bitter enttäuscht: Die Serie ist hart, dreckig und "real". Hier wird nichts beschönigend dargestellt, Verbrechen ist nichts Romantisches oder Elegantes, sondern beinhartes und z.T. brutales, schmutziges Geschäft.
Die handelnden Charaktere sind samt und sonders keine Helden oder Identifikationsfiguren im herkömmlichen Sinne, sondern Typen von der Straße, vom Leben im kriminellen und Drogen-Milieu gezeichnete und damit extrem realitätsnah wirkende Figuren. Eine Besonderheit ist, dass es nicht DEN einen Hauptcharakter gibt, der Schwerpunkt wechselt in jeder der fünf Staffeln neu. Eine weitere Besonderheit ist, dass es keinen "Artenschutz" für Hauptrollen gibt, aber ich will nicht zu viel verraten... Mein Lieblings-Charakter ist Nigel "Nidge" Delaney (schon wieder ein Delaney...), aber auch andere Charaktere ragen heraus.
Die Serie ist superspannend und einfach toll in Szene gesetzt. Die schmutzigen, grauen Problem-Stadtteile Dublins liefern eine passende Kulisse und die Story ist schlüssig, gut durchdacht und selten vorhersehbar.
In meinen Augen einfach eine Wahnsinns-Serie und eine der besten, die ich je gesehen habe. Mir ist völlig unverständlich warum die so unbekannt ist. Und noch unverständlicher finde ich, dass Netflix sie inzwischen aus dem Programm genommen hat. Aber das eine bedingt wohl das andere...
Bewertung: ***** von *****
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Gast
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Verfasst am: 20 Apr 2017 09:35 Titel: |
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Frei nach Olli Kahns Motto "immer weitermachen!" kommt als nächstes:
The Man in the high Castle
Anfang der 1960er Jahre: Die Nazis haben den zweiten Weltkrieg gewonnen und unseren Planeten größtenteils ihrer rassistischen Ideologie unterworfen. Der nordamerikanische Kontinent ist in drei Zonen aufgeteilt: Im Osten herrschen die Nazis im "Greater Nazi Reich", im Westen haben die ehemals verbündeten Japaner in den "Pazifikstaaten" das Sagen und dazwischen gibt es eine neutrale Zone in der die Machtverhältnisse unklar sind. Holy shit...
In dieser politischen Situation, in der sowohl die Nazis als auch die Japaner mit harter Hand regieren und Widersacher kurzerhand umgebracht werden, tauchen plötzlich Filme auf, die verschiedene Szenen einer alternativen Zukunft zeigen, in der die Nazis den Krieg verloren haben. Macher der Filme soll der "Mann im hohen Schloss" sein - wer das ist oder sein soll erfährt man lange Zeit nicht. Sowohl die im Untergrund agierende Widerstandsbewegung als auch die Nazis und die Japaner sind auf der Jagd nach diesen Filmen, deren Echtheit fraglich ist, die aber die herrschenden Mächte bedrohen könnten wenn sie in Umlauf kommen würden. Hauptprotagonistin ist Juliana Crain, die nach dem Tod ihrer Schwester ungewollt ein Teil des Widerstands wird und sich auf die Suche nach den Filmen begibt. Dabei erhält sie Unterstützung durch den Nazi-Agenten Joe Blake und bringt gleichzeitig ihre Familie, besonders ihren Freund Frank Frink, in Gefahr.
Die Grundidee ist gut, muss man erstmal drauf kommen! Ich habe mich allerdings sehr schwer damit getan, mich in diese fiktive Welt hineinzudenken und so recht gelungen ist es mir in den bisherigen zwei Staffeln nicht. Realität und Fiktion verschwimmen in der Serie stark miteinander und spätestens als in der zweiten Staffel "ihr wisst schon wer" plötzlich als Schwiegertochter von "ihr wisst schon wer" auftaucht, ist das für meinen Geschmack zu viel des Guten. Besonders in der ersten Staffel hat mich auch die vor Klischees triefende Darstellung der Nazis, Japaner und Juden gestört. Da wird für meinen Geschmack zu viel auf die Kacke gehauen. Das lässt einige Figuren eindimensional und unecht wirken.
So ganz überzeugen konnten mich auch die schauspielerischen Leistungen bisher nicht. Alexa Davalos als Juliana Crain ist ok, mehr nicht. Rupert Evans als Frank Frink finde ich mäßig, DJ Qualls als Ed McCarthy dagegen wirklich gut! In meinen Augen der einzige Sympathieträger der Serie.
Gut gemacht ist die Kulisse, da wurde mal wieder ein hoher Aufwand betrieben. Die Mischung aus Sixties-, Nazi- und Fernost-Style ist schon schräg, hat aber was. Gruselig ist der Titelsong. Wer sucht sowas aus??
Bewertung: Bisher nicht ganz so meins, ich gebe der dritten Staffel aber eine weitere Chance. *** von *****
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Gast
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Verfasst am: 20 Apr 2017 14:10 Titel: |
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Ich wurde letzte Woche auf "Always sunny in Philadelphia" aufmerksam gemacht und frag mich mittlerweile wie ich solange an einer so genialen Serie vorbeikommen konnte.
Die "Gang" (4 Freunde mit eher durchschnittlichem IQ) betreibt eine Bar in Philadelphia und versucht sich so gut es geht mit so wenig Arbeit wie möglich durchzuschlagen. In der 2 Staffel stößt Danny DeVito (Vater von 2 "Gangmitgliedern" dazu.
Gehirn ausschalten und einfach nur genießen
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Gast
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Verfasst am: 23 Apr 2017 14:34 Titel: |
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Diesen Monat sind drei der aktuell besten (eventuell sogar die drei aktuell besten) Serien wieder gestartet: Better Call Saul, Fargo und The Leftovers. Da es zu BCS bereits einen eigenen Thread mit Fangemeinde gibt, preise ich hier noch mal die anderen beiden an.
Fargo
Fargo läuft mittlerweile in der dritten Staffel bei FX und basiert lose auf dem gleichnamigen Film der Coens. Bis auf den Titel hat die Serie mit dem Film aber eigentlich nur das Grundthema (Überforderte Menschen werden durch Pech und Unvermögen in Verbrechen hineingezogen, die ihnen über den Kopf wachsen) und die Tonalität (absurd-komisch mit spannenden Momenten) gemeinsam. Es ist eine Anthologieserie, also funktioniert jede Staffel unabhängig von den anderen, auch wenn die zweite Staffel eine Art Vorgeschichte zur ersten (mit weitestgehend anderen Figuren und komplett anderer Besetzung erzählt).
Showrunner ist Noah Hawley, der gerade das ebenfalls sehr gute Legion gemacht hat. Die Kritiken für Fargo sind bisher zu Recht euphorisch und ich kann jedem nur empfehlen, es zu schauen. Es ist handwerklich ähnlich atemberaubend (wenn auch ganz anders) wie BCS.
In Deutschland laufen die neuen Folgen am Tag nach der US-Ausstrahlung immer donnerstags auf Netflix.
The Leftovers
The Leftovers ist die aktuelle HBO-Serie von Damien Lindelof, einem der beiden Showrunner (neben Carlton Cuse, der aktuell Bates Motel macht) von Lost, welches ich nie geschaut habe.
Es geht dabei um ein Szenario, in dem zwei Prozent der Weltbevölkerung ohne Erklärung von einem Moment auf den nächsten verschwunden sind. Die Serie befasst sich nicht mit irgendwelchen Erklärungen oder Auflösungen für dieses Phänomen sondern nur mit den Auswirkungen, die diese sogenannte sudden departure auf die Hinterbliebenen (also die titelgebenden Leftovers) hat. Es geht um Fragen der Religion, der Trauer und irgendwie auch um den Sinn des Lebens.
Das Resultat ist eine anstrengende, oft deprimierende, wahnsinnig ambitionierte Serie, die völlig anders ist, als alles andere was im Fernsehen sonst zu sehen ist. Die erste Staffel hat bei den Kritikern noch polarisiert, die zweite, in der Lindelof mehr Platz für vereinzelte Momente absurden Humors gefunden hat, wurde einhellig als eine der besten Fernsehstaffeln 2015 gesehen. Trotz schlechter Quoten war HBO so überzeugt, dass sie nach der ersten Staffel noch die von Lindelof gewünschten zwei weiteren Staffeln bis zum Ende geordert haben. The Leftovers wird vielen Leuten überhaupt nicht gefallen, für mich ist es ein Kandidat für die zehn besten Fernsehserien aller Zeiten.
Die neuen Folgen der dritten Staffel sind immer am Tag nach der US-Ausstrahlung montags bei Skygo verfügbar. Wann die Folgen im Sky-Fernsehprogramm laufen, weiß ich ehrlich gesagt nicht.
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Zizkov
Weltmeister
Anmeldungsdatum: 16.02.2006 Beiträge: 9868 Wohnort: Bonn
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Verfasst am: 23 Apr 2017 15:55 Titel: |
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Fonzie hat folgendes geschrieben: |
Lost, welches ich nie geschaut habe. |
Dann mach Dich mal ran.
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Gast
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Verfasst am: 23 Apr 2017 16:55 Titel: |
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Zizkov hat folgendes geschrieben: |
Fonzie hat folgendes geschrieben: |
Lost, welches ich nie geschaut habe. |
Dann mach Dich mal ran. |
Meine Freundin ist großer Lost-Fan und empfiehlt es mir gefühlt auch ein mal pro Woche. Ich schrecke aber vor der großen Episodenanzahl und der Tatsache, dass so viele Dinge offensichtlich aufgeworfen aber nie aufgelöst werden, zurück. Das hat mir damals die Mythologiefolgen von Akte X auch schon ziemlich vermiest.
Es steht aber durchaus auf meiner Liste von Serien, die ich grundsätzlich mal geschaut haben sollte. Leider neben vielen anderen Serien...
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Zizkov
Weltmeister
Anmeldungsdatum: 16.02.2006 Beiträge: 9868 Wohnort: Bonn
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Verfasst am: 23 Apr 2017 17:08 Titel: |
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Wenn man sich auf Lost einlässt, stellt man fest, dass die Mythologie der Insel weniger wichtig ist als die Reise der Charaktere. Man merkt natürlich teilweise, dass die Serie über 10 Jahre alt ist, aber als TV-aficionado muss man sich das einfach irgendwann geben.
Ist gerade als Box Set bei Sky zu sehen.
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Gast
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Gast
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Verfasst am: 24 Apr 2017 23:19 Titel: |
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also ich fand Lost damals auch sehr gut allein schon wegen den Charakteren. Hab auch gerade die zweite Folge heute von Leftovers gesehen. Mich haut die Serie immer wieder um, das ist schon einfach der Wahnsinn, was die Serie einem persönlich gibt. Einerseits etwas schade, dass die Serie so wenig Zuschauer hat, andererseits vielleicht auch gut so, denn dadurch ist die Serie so kompromisslos.
Allein schon der Spruch von Nora zu Kevin, dass er nicht so oft übers Wasser laufen soll
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Gast
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Verfasst am: 27 Apr 2017 15:14 Titel: Meine Lieblingsserien |
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Meine Favoriten sind:
-Breaking Bad
-Game of thrones
-Super natural
-Spartacus
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Gast
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Verfasst am: 4 Mai 2017 13:24 Titel: |
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Weiter im Text...:
True Detective
Bei den bisher abgedrehten zwei Staffeln von True Detective handelt es sich - ähnlich wie bei "Fargo" - um jeweils zwei in sich geschlossene, fertige Geschichten. Wo es bei Fargo zumindest zwischen Staffel eins und zwei noch ganz kleine thematische Zusammenhänge und wiederkehrende Charaktere gibt, so ist dies bei True Detective anders: Es gibt keinerlei Zusammenhänge zwischen den beiden Staffeln, weder von der Story her noch personell. Allerdings ist das Muster durchaus ähnlich: Cops, die beruflich und privat ziemlich im Arsch sind, verbeißen sich in die Jagd nach einem Mörder und kommen dabei selber immer mehr vom rechten Weg ab. Vergleichbar sind auch einige Kameraeinstellungen, insbesondere die häufigen Totalen und aus der Vogelperspektive gefilmten Landschaften - wobei diese unterschiedlicher kaum sein könnten, in der ersten Staffel sind es die Sumpflandschaften Louisianas, in der zweiten die Hochhaus-Schluchten von LA. Vergleichbar ist auch das Staraufgebot: Matthew McConaughey und Woody Harrelson in der ersten sowie Vince Vaughn und Colin Farrell in der zweiten Staffel.
Allgemein wird die erste Staffel besser bewertet als die zweite. Ich finde beide gut und war von der zweiten positiv überrascht. Insbesondere Colin Farrell hätte ich diese Interpretation des völlig kaputten Cops nicht zugetraut, das ist schon echt gut gemacht. Mich überzeugen auch die anderen Hauptfiguren der zweiten Staffel insbesondere Rachel Mc. Adams als Polizistin Ani. Unübertroffen sind aber McConaughey und Harrelson in der ersten Staffel. Kaputt, unberechenbar, immer irgendwie neben der Spur und jenseits von gut und böse (im wahrsten Sinne des Wortes). Die Story der ersten Staffel ist hart und manchmal schwer zu ertragen, aber insgesamt mega gut und spannend gemacht. Die Story der zweiten Staffel fällt zwar etwas ab, ich fand den Mix aus Verbrechen, Korruption und Verschwörung aber ganz gut. Handwerklich ist die Serie absolut auf Spitzenniveau.
Bewertung: unterm Strich eine tolle Serie, wobei man die Staffeln wie gesagt natürlich einzeln bewerten muss. Insgesamt gebe ich ****1/2 von *****
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Gast
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Verfasst am: 4 Mai 2017 19:54 Titel: |
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Werfe mal Into the Badlands in den Raum. Die erste Staffel habe ich innerhalb 24h verschlungen (6 Folgen). Hätte nicht gedacht, dass mich dieses Genre so fesselt. Für amazon prime Kunden kostenlos.
Eine weitere amazon Serie die vielversprechend wirkt (erst eine Folge draußen), ist American Gods. Werde ich auf jeden Fall auch weiterschauen.
Taboo wurde hier ja glaub auch schonmal erwähnt. Allein wegen Tom Hardy sollte man der Serie eine Chance geben
Zu guter letzt noch Turn: Washington's Spies. Super Serie, wie ich finde, die auch eher unbekannt ist.
Vielleicht hat ja jemand noch Zeit für eine weitere Serie neben BCS, Leftovers, Fargo und Prison Break die aktuell wöchentlich neu rauskommen und die ich natürlich auch weiterempfehlen würde, falls tatsächlich noch unbekannt
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Zizkov
Weltmeister
Anmeldungsdatum: 16.02.2006 Beiträge: 9868 Wohnort: Bonn
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Verfasst am: 6 Mai 2017 13:14 Titel: |
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Bei Turn muss man bloß die etwas schwächere erste Staffel überstehen, danach wird es wirklich gut. (Und die kleineren historischen Ungereimtheiten, die aber sicher nicht jeden stören)
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Gast
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Verfasst am: 6 Mai 2017 13:56 Titel: |
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2Johannes hat folgendes geschrieben: |
Eine weitere amazon Serie die vielversprechend wirkt (erst eine Folge draußen), ist American Gods. Werde ich auf jeden Fall auch weiterschauen. |
Habe die erste Folge geschaut und bin noch nicht ganz überzeugt, aber durchaus fasziniert. Da ich Hannibal aber wahnsinnig gut fand, werde ich American Gods wohl mindestens eine Staffel Zeit geben.
2Johannes hat folgendes geschrieben: |
Vielleicht hat ja jemand noch Zeit für eine weitere Serie neben BCS, Leftovers, Fargo und Prison Break die aktuell wöchentlich neu rauskommen und die ich natürlich auch weiterempfehlen würde, falls tatsächlich noch unbekannt |
Vom neuen PB habe ich die erste Folge tatsächlich geschaut und es war angemessen hanebüchen, so dass ich mir die Staffel wohl irgendwann anschauen werde. Aktuell sind neben den von dir genannten aber so viele neue hochklassige Serien bzw. Serienstaffeln bei Netflix und Amazon, dass ich da wenig Geduld zu habe.
Bei Fargo war ich von den ersten zwei Folgen ein bisschen "enttäuscht", aber die letzte Folge in Los Angeles war der Hammer.
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