Ein Netzwerkbetreiber haftet für jedwede Interaktionen seines Netzwerks mit dem Internet.
Man ist verpflichtet, dafür zu sorgen, dass keine unbefugten Personen Zugriff bekommmen.
Wer ein offenes Netzwerk betreibt haftet für Missbrauch!
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Die einzige Chance, da (im Falle des Falles) herauszukommen, hieße:
Nachweisen, dass man Sicherheitsvorkehrungen getroffen hat.
Nachweisen, dass diese jemand mutwillig umgehen musste.
Nachweisen, dass man selbst nicht für den Missbrauch verantwortlich ist.
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Zu der Frage mit den IPs:
Was ist eigentlich DAS Internet?
Im Prinzip eine Wolke von Einzel-Netzwerken (Universitäts-Netzen, Firmen-Netzen, Heim-Netzen), die über Netzwerkknoten (z.B. Router, Backbones) miteinander verbunden sind.
Durch die dezentrale Struktur (überall ein bisschen, vieles mehrfach abgesichert) wird eine hohe Ausfallsicherheit erreicht (fällt der eine Server mal aus, springen gleich drei andere ein...) außerdem kann sich er einzelne Host (z.B. DEIN PC) einen kürzeren Verbindungsweg suchen, indem er - meinetwegen - statt auf den amerikanischen auf den isländischen Server zugreift, um sich die Daten zu holen ^^).
Wie aber funktioniert überhaupt die Kommunikation im Internet? Wie kontaktieren und verstehen sich die einzelnen Hosts?
Nun, da haben sich die Amis eingemischt und eine Behörde gegründet (ICANN, Internet Coorporation for Assigned Names and Numbers), die für Internetadressen (IP) und Domainnamen (z.B.
www.google.de) zuständig sind.
Das so gennante Domain Name System (DNS) ist ein Service, der dafür sorgt, dass du in deinem Browser nicht
http://209.85.129.147/ sondern
www.google.de eintippen kannst: Es löst den Namen auf und kontaktiert den dahinter stehenden Host (Google-Server).
Die IP Adressen werden von der ICANN vergeben, bzw. in den einzelnen Ländern von ihnen untergeordneten oder autorisierten Behörden. Ich habe leider vergessen, wer in Deutschland/Europa dafür zuständig ist.
Das Ziel der IP-Adressen und DNs ist ein einheitliches Adressierungsschema für alle Hosts zu schaffen und somit jedem Host eine eindeutige IP-Adresse zu bieten. Zu vergleichen mit Autokennzeichen (nur, dass man die länger behält: Für gewöhnlich verfallen IP-Adressen privater PCs nach einer Sitzung).
Aktuell benutzen wir noch die IPv4-Adressierung, aber IPv6 ist schon am Start, denn das große Problem von IPv4:
Man hat bei der Einführung 32-Bit-Adressen als ausreichend vorgesehen. Das bietet Platz für ca. 4,3 Milliarden (2^32 = 4.294.967.296) IP-Adressen. Reicht leider schon etwas länger nicht mehr aus.
Bei der Kommunikation werden IP-Pakete verschickt, die einen "Briefkopf" besitzen: "IP-Adresse Empfänger" , "IP-Adresse Versender" und einen "Datenrumpf". Eigentlich genau, wie ein Pluspäckchen bei der deutschen Post. Nur schneller und preiswerter.
Wie oben angedeutet, sind aber die IP-Adressen nicht sehr praktisch im Alltag. Denn wer möchte schon Tausende 12-stellige Nummern lernen?
Dafür die schönen Host-Names.
www.comunio.de geht doch viel flüssiger von der Hand.
Die IPs sind wiederum aufgeteilt in Präfix (identifiziert das physikalische Netzwerk) und Suffix (identifiziert den Host im Netzwerk).
So kann z.B. eine Uni in Deutschland, der IP-Adressen von... keine Ahnung... 155.188.0.0 bis 155.188.255.255 zugewiesen werden, (155.188 = Präfix = Uni Wasweißich), ihren einzelnen Fachbereichen etc. Teilbereiche zuweisen.
Meinetwegen Verwaltung Uni Wasweißich = 155.188.10.0 - 155.188.10.255 oder so. Und ein beliebiger PC in der Verwaltung könnte dann 155.188.10.95 sein.
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Wenn ihr euer Netzwerk über einen Router betreibt, der immer an ist (ohne Nachtschaltung, ohne Zwangstrennung), so hätte er theoretisch eine statische öffentliche IP.
Die könnte dann in etwa so aussehen:
185.95.x.x
Telekom.Schweinfurt.Familie.Brandt
Ist natürlich vollkommene Spinnerei. Denn für gewöhnlich behält niemand (Privatperson) eine IP länge als 24h. (Zwangstrennung, neuer Login... ).
Und niemand, außer dem Anbieter, kann nach ein paar Tagen noch nachvollziehen, wann man welche IP hatte. Und auch der muss regelmäßig diese Daten löschen (zumindest nach aktuellem Recht, 2 (?!) Wochen).
Und der Bundestrojaner (den es noch gar nicht gibt) steht auf einem ganz anderen Blatt Papier.
AOL zum Beispiel hat da eh ein ganz anderes System - die geben fast allen Kunden die gleiche öffentliche IP und unterscheiden intern.
Da läuft dann aber auch jede Anfrage und alles direkt über die AOL Server... liebe AOL Kunden, die kennen JEDEN Klick, den ihr macht!
Ach ja, falls du noch Fragen hast: Ich glaube, ich bin etwas vom eigentlichen Thema abgekommen