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Tag der Legenden 2009

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BeitragVerfasst am: 27 Okt 2009 14:36   Titel: Tag der Legenden 2009 Antworten mit Zitat

Tag der Legenden
von amikaro


6. September. Ein Sonntag. Der Himmel Grau in Grau. Wer an diesem Vormittag am Hamburger Hauptbahnhof aussteigt, den empfängt das Hamburg, wie man es aus düsteren Tatort-Filmen kennt. Reges Treiben am Bahnhof, Müll auf den Straßen von den wilden Partys am Vorabend, sogar einige Schnapsleichen liegen noch auf der Reeperbahn. Und wie selbstverständlich: Regen. Kaum jemand vermutet, dass an einem solchen Tag ein echtes Highlight für die Nostalgiker unter uns Fußballfans stattfinden sollte: Der Tag der Legenden 2009.

Am Millerntor angekommen machen sich die Besucher erst einmal schlau:
Zitat:
Die Initiative NestWerk e.V. mit Frontmann Reinold Beckmann veranstaltet zum nun fünften Mal am Hamburger Millerntor den „Tag der Legenden“. Unter der erstmaligen Schirmherrschaft von Altkanzler Gerhard Schröder wird in diesem Jahr ein Event initiiert, welches in der Dichte der Fußballprominenz seinesgleichen sucht. Mehr als 60 ehemalige Kicker mit weit über 1.000 Partien Länderspielerfahrung folgten Beckmanns Ruf zum Match „Hamburg gegen Deutschland und den Rest der Welt“. Der Reinerlös der Veranstaltung kommt Jugendprojekten in benachteiligten Hamburger Stadtteilen zugute.

Beginnend mit Unterhaltungsprogramm auf dem Stadionvorplatz (u.a. Kickern gegen den Deutschen Meister im Tischfußball) und fortgeführt mit einer großen Stadionshow soll der Tag mit dem Legendenspiel seinen absoluten Höhepunkt finden.


Das Vorprogramm auf dem Stadionvorplatz lockte schon früh zahlreiche Menschen an


Und spätestens mit dem Einzug der Ex-Profis am frühen Nachmittag kann jeder der über 22.000 Zuschauer am ausverkauften Millerntor erkennen, dass der Name der Veranstaltung nicht von ungefähr kommt. Championsleague-Sieger, UEFA-Cup-Sieger sowie Welt- und Europameister standen zusammen mit Weltpokalsiegern, Rekordnationalspielern und Rekordtorschützen auf dem Feld. Es gibt nichts, was diese Spieler nicht gewonnen hätten.


„Deutschland und der Rest der Welt“:
Oben, von links: Andreas Möller, Lothar Matthäus, Guido Buchwald, Markus Babbel, Stefan Kuntz, Thomas Helmer, Carsten Ramelow, Euro-Eddy Edgar Schmit, Klaus Augenthaler, Friedhelm Funkel, Michael Schulz, Frank Baumann, Valerien Ismael, Maurizio Gaudino, Fredi Bobic, Max Lorenz, Rudi Völler.
Unten, v.l.: Marcel Raducanu, Karl-Heinz Riedle, Frank Mill, Klaus Fischer(?), Hansi Müller, Toni Polster, Walter Junghans, Tomislav Piplica, Michael Rummenigge, Olaf Thon, Krassimir Balakov, Horst Heldt.


Nach dem zelebrierten und von TV-Comedian Lou Richter sowie Borussia Dortmunds Kultstar Norbert Dickel moderierten Einlauf der Stars folgt der große Auftritt der kleinen Sängerin „Precious“. Pompös mit dem Hubschrauber eingeflogen und von einem Gospelchor begleitet singt die erst 13jährige Künstlerin die Eröffnungshymne, bevor dann der nicht ganz so wohlklingende aber ebenso euphorisch gefeierte Anpfiff zu hören ist. Das Spiel beginnt.

Nach furiosem Beginn sollen keine drei Minuten vergehen, bis Bruno Labbadia, aktuell Trainer des Hamburger SV, das 1:0 für Team „Hamburg“ erzielt.


Bruno Labbadia stürmt auf das Tor von Walter Junghans zu. Sollte vielleicht er selbst die Guerrero-Lücke schließen?


In der folgenden Spielzeit nimmt das Team „Deutschland und der Rest der Welt“ unter der Leitung von Trainerfuchs Rudi Völler das Zepter in die Hand und kommt zu einigen Großchancen. Weltpokalsieger Andreas Möller wird ein Treffer wegen Abseits verwehrt (14.Min.), Bundesligatorschützenkönig Fredi Bobic (13. Min.) scheitert ebenso wie die zweite anwesende Komponente des „Magischen Dreiecks“ Krassimir Balakov (17. Min.) am bärenstarken Keeper und St.Pauli-Legende Klaus Tomforde. Vielleicht liegt es wirklich am Fehlen des kongenialen Partners Giovane Elber, dessen Anreise wegen Nebel in Brasilien unmöglich wurde, weshalb in dieser Phase der Partie der Ausgleich nicht fallen will.


2/3 des „Magischen Dreiecks“, Fredi Bobic und Krassimir Balakov.


Nach einem weiteren Fehlschuss von Andreas Möller (26. Min.) muss dieser für Michael Rummenigge Platz machen, wird aber von HSV-Legende Uwe Seeler am Spielfeldrand mit Kuchen getröstet.


Michael Rummenigge bereit sich auf seinen Einsatz vor.


In Minute 29 haben die Hamburger dann genug gesehen und blasen zum Gegenangriff, den St.Pauli Trainer Holger Stanislawski mit einem Kopfballkracher an die Latte nur suboptimal verwerten kann. Wenig später macht es dann Sergej Barbarez (u.a. mehrfacher Fußballer des Jahres in Bosnien und Herzegowina) besser, der nach exzellenter Vorarbeit von Bruno Labbadia die ausgelassenen Chancen der Gegner bestraft und aus gut sechs Metern auf 2:0 erhöht (33. Minute).

Die Führung der Heimmannschaft versetzte die ohnehin gut gelaunten Fans in Ekstase und so startet bereits in Halbzeit1 die Laola-Welle, die mehrfach durch das Stadion schwappt. Der zwischenzeitliche Anschlusstreffer zum 2:1 (41. Min) durch Stefan Kuntz (u.a. Europameister 96 und zweimaliger Bundesligatorschützenkönig) kann die tolle Stimmung unter den Hamburgern ebenso wenig trüben wie der durchgehend bewölkte Himmel, der weiteren Regen ankündigte. Und während „Team Hamburg“ - Coach Helmut Schulte noch überlegt, wie er auf den Anschlusstreffer taktisch reagieren soll, steht es auch schon Unentschieden: Rekordnationalspieler Lothar Matthäus erzielt den Ausgleich durch ein Kopfballtor(!) in sehenswerter Manier. Und so geht es nach 45Minuten mit 2:2 unter tosendem Applaus in die Halbzeitpause.


Max Lorenz und Uwe Seeler bestens gelaunt mit Ihren Halbzeitstimmen im NDR


Ähnlich dynamisch kommt auch die zweite Halbzeit daher, in der u.a. HSV Liebling Thomas Doll (Team Hamburg) und v.a. der Stuttgarter Sportdirektor Horst Heldt für Team Deutschland in beeindruckender Manier ihr Können unter Beweis stellen. Manager-Kollege Felix Magath, der auch heute „seine“ Nummer 10 trägt, wurde auf dem Platz in der zweiten Halbzeit übrigens nicht mehr gesichtet. Der amtierende Meistertrainer und aktuelle Schalke-Macher, der sich nach eigenen Angaben eine Woche auf das Spiel vorbereitete und sogar Treppenläufe gemacht habe, wurde genau genommen in Minute 30 letztmalig ausgewechselt. Man munkelte, er solle nach Luft gerungen haben.


Vor dem Spiel noch fit: : Felix Magath und Horst Heldt. Früher spielte der eine noch unter dem anderen, nun Kollegen, heute Gegner


Und genau an solchen Momenten erkannte man, dass es ein besonderer Tag war. Es war ein Tag, an dem Andy Möller ohne Schwalbe auskommt. Ein Tag, an dem Altkanzler Schröder keine Pfiffe erntet. An einem Tag, an dem der Hamburger SV am Millerntor als Bundesligaspitzenreiter gefeiert wird. An einem Tag, an dem Quälix Magath die konditionellen Grenzen aufgezeigt werden. An einem Tag, an dem die Prominenz ihre jugendlichen Fans aufsucht, um Ihnen Autogramme zu geben… und eben nicht umgekehrt. Es war anders heute. Und es war toll.


Gespanntes Warten auf die Unterschriften der Fußballprominenz


Doch auch heute muss man feststellen, dass es einige Dinge gibt, die sich nicht ändern. Beim 3:2 beispielsweise durch den St. Paulianer Dirk Zander (53. Min.) kann die geballte Bremer Defensivpower (Frank Baumann, Valerien Ismael, Michael Schulz) ähnlich wie die Werder Profimannschaft der letzten Saison nichts ausrichten. Beim 4:2 für Hamburg (70. Min.) beweist Matthias Scherz (Sympathieträger aus Pauli- und Köln-Zeiten) Schlitzohrigkeit und Torinstinkt, lässt dabei Torhüter und Publikumsliebling Tomislav „Pipi“ Piplica nicht gut aussehen. Man kennt es kaum anders. Stefan Kuntz wollte auch in dieser Partie seinem Image als Tormaschine gerecht werden und netzt wenige Sekunden nach seiner erneuten Einwechslung zum zweiten Mal (4:3, 72. Min.). Und Richard „Richie“ Golz beweist auch heute seine große Klasse und bewahrt das Team Hamburg gleich mehrfach vor dem erneuten Ausgleich.


Auch für Fredi Bobic gibt es in dieser Situation keinen Weg an Richard Golz vorbei


In Minute 77 ist es dann Zeit für eine weitere Legende: Oliver Kahn betritt den Platz, energiegeladen wie eh und je. Inwiefern ein Oliver Pocher mit blauem Trikot und Perücke einer Imitation des Titanen von 2002 rein köperlich gerecht wird, bleibt diskussionswürdig. Dass in Oli Pocher aber auch ein Stück Oliver Kahn steckt, sieht man in Minute 78, in welcher er das 5:3 für Hamburg mit einer Glanzparade verhindern konnte und Publikum wie Presse in Erstaunen versetzte. Dass schon eine Minute später eben doch das Tor fällt (M. Scherz) und Oli dem Ball dabei nur hinterher schaute, war dagegen weniger Kahn-like.


Vor seinem Einsatzt noch selbstbewusst. Doch als Olli in Kahn-Manier kurz vor Schluss noch für ein wenig Unruhe im gegnerischen Strafraum sorgen, konnte er bei dem schnell eingeleiteten Konter dem Ball nur noch hinterherrennen.


Nach 80 Minuten ist das Spiel vorbei. 5:3 lautet der Endstand, einmal mehr konnte Team Hamburg das Duell für sich entscheiden. Unter frenetischem Beifall werden die ebenso angeschlagenen wie glücklichen Legenden in die Kabinen verabschiedet. Ein Fußballfest neigt sich dem Ende. Während die Ex-Profis das Match bei der ein oder anderen Apfelschorle nach dem Spiel noch analysieren, leert sich nach und nach das Stadion. Und auf dem Weg Richtung U-Bahn fällt auf: Die Wolkendecke hat sich verzogen, Sonnenstrahlen lassen Hamburg in einem lebensfrohen Licht erleuchten. So gar nicht, wie man es aus Tatort-Filmen kennt. Sondern besser.


Knallharte Analyse nach dem Spiel. Auch der Kaiser weiß, dass Olli heute nicht fehlerfrei war


Wer mehr über den „Tag der Legenden 2009“ erfahren möchte:
Homepage „Tag der Legenden“
Das Spiel in kompletter Länge
von Kids durchgeführte Interviews mit den Stars
Quelle, Fotomaterial: amikaro
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