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Den 23. Spieltag eröffnen am Freitag 1899 Hoffenheim und die Borussia aus Mönchengladbach. Der letztjährige Herbstmeister empfängt den Tabellen-15. der letzten Saison – und zwar auf Augenhöhe. Hoffenheim (fünf Punkte aus den letzten neun Ligaspielen) will die Talfahrt der letzten Wochen nun endlich stoppen, doch wie? Neben den Stammkräften Beck, Weis, Gustavo, Obasi und Salihovic muss Trainer Ralf Rangnick nun auch verletzungsbedingt Ibertsberger und Zuculini verzichten. Der punktgleiche Gast vom Bökelberg dagegen schaut recht zufrieden auf die Tabelle. Nach der Heimniederlage gegen Bochum und nur einem Punkt in Berlin wähnten sich die Fans bereits wieder im Abstiegskampf. Doch mit sechs Punkten aus den letzten drei Partien konnte man sich ein ein gesundes Polster auf die Abstiegsplätze erspielen.
Ein Polster, welches die Clubberer auch gerne hätten. Nach hoffnungsfrohem Start in die Rückrunde blickt man nun auf zwei Niederlagen in Folge zurück, erntet derzeit Platz 17 in der Tabelle. Und nun kommt ausgerechnet der „FC Unbesiegbar Bayern“. Die Münchner haben dank des Abseitstors am Mittwoch die letzten zehn Pflichtspiele gewonnen und werden mit breiter Brust nach Nürnberg reisen. Trotz des Kraftakts gegen Florenz ist der Rekordmeister am Samstag haushoher Favorit, auch wenn die Neu-Clubberer Breno und Ottl die Jungs von Trainer van Gaal für alles andere als unschlagbar halten. Man darf gespannt sein, ob sie ihren selbstbewussten Worten entsprechende Taten folgen lassen.
Alles andere als großmündig kommt derzeit der 1. FC Köln daher. 24 Punkte nach 19 Spieltagen waren keine sensationelle, aber doch eine grundsolide Leistung. Das Problem: Nach dem Ausscheiden im DFB-Pokal und der Niederlage gegen Schalke ist die Stimmung einmal mehr auf dem Nullpunkt. Mit „1 Tor für 10Mio“ – Poldi scheint ein dankbarer Sündenbock gefunden, doch auch der Defensivverbund steht nicht mehr außer jeder Kritik. Ein Sieg gegen Stuttgart, die mit hoher Wahrscheinlichkeit bereits der Partie gegen Barcelona entgegenfiebern, könnte am Wochenende nach Karneval für eine neue Euphorie-Welle sorgen.
Die Euphorie hat sich auch beim BVB inzwischen gelegt. Trotz einer ansprechenden Leistung gegen die Bayern am letzten Spieltag stehen auf dem Papier nun drei Niederlagen in Folge. Die Träume von der Champions League scheinen bereits ausgeträumt und sogar Platz 5 scheint in Gefahr zu sein. Vielleicht ist es genau der richtige Moment für ein Gastspiel von Hannover 96. Die Niedersachsen sind nun seit dem 15. Spieltag (Unentschieden gegen Bayer Leverkusen) ohne einen einzigen Punkt, wirken mut- und kraftlos. Nun soll ein Psychologe aus Wuppertal helfen. Eine äußerst wichtige Partie für beide Mannschaften an diesem Samstagnachmittag.
In Therapie begeben sich bald auch die Fans der SC Freiburg. Nach einer Durststrecke gegen übermächtige Gegner und einem Achtungserfolg gegen Schalke (0:0) folgte zuletzt gegen schwache Frankfurter eine erneute Niederlage mit einer zweiten Halbzeit, die nach Arbeitsverweigerung roch. Mund abputzen! Denn jetzt kommt es zu einem kleinen Endspiel in der Abstiegsregion. Hertha, die selbsternannten Aufholjäger, sind zu Gast. Sollten die Berliner in Freiburg verlieren, können die Planungen für Liga 2 beginnen. Freiburg dagegen steht noch über dem Strich, könnte mit einem Dreier für ein wichtiges Zeichen Richtung Hannover und Nürnberg sorgen. Beide Clubs werden alles geben, doch da Hertha erst am Donnerstag in der Europa League spielen musste, geht der SC leicht favorisiert in die Begegnung.
Eine Favoritenrolle ist bei der Partie Mainz 05 gegen den VfL Bochum nur schwer auszumachen. Niemand weiß so recht den Grund, doch die Gäste aus dem Ruhrgebiet sind seit stolzen sechs Partien ungeschlagen! Stark! Auf der anderen Seite steht Mainz, die bisher gegen Teams aus der unteren Tabellenhälfte fantastisch punkteten, was sich derzeit in Platz 8 der Liga niederschlägt. Mainz 05 ist zu Hause noch ungeschlagen, Bochum noch in der Rückrunde ohne Niederlage. Das wird spannend!
Zeitgleich findet das Spiel zwischen dem Hamburger SV und dem Sensations-Siebten aus Frankfurt statt. Inwieweit die Kräfte der Hanseaten nach dem aufreibenden Spiel gegen Eindhoven ausreichen, wird interessant zu sehen sein. Sollten sich die Schützlinge von Bruno Labbadia allerdings nicht in Topform präsentieren, könnte Michael Skibbe bei einer Niederlage der Dortmunder der lachende Dritte sein. Frankfurt im internationalen Geschäft? Derzeit klingt es nach mehr als nur einem Hirngespinst. Doch im Kampf um Platz 5 spielt noch eine andere Mannschaft eine gute Rolle, nämlich
der SV Werder Bremen. Am Sonntag kommt es zum Spitzenspiel gegen den Tabellenführer aus Leverkusen. Während Jupps Jungs sich eine Woche lang auf das Spiel vorbereiten konnten, musste Bremen am Donnerstag die kurze, aber kräftezehrende Reise nach Enschede antreten. Bremen scheint das Formtief überwunden zu haben, gewann die letzten drei Ligaspiele in Serie. Der Gegner aus Leverkusen ist noch komplett ohne Niederlage und wird hart dafür arbeiten, dass auch am 32. Spieltag diese Serie nicht reißt.
Sollte der Spitzenreiter tatsächlich an der Weser Punkte lassen, könnte neben den Bayern der Nutznießer FC Schalke 04 heißen. Die faszinierend konstanten Punktesammler aus Gelsenkirchen müssen beim amtierenden Deutschen Meister antreten. Die Niedersachsen brauchen nach zuletzt zehn Pflichtspielen ohne Sieg dringend einen Befreiungsschlag in der Liga, ansonsten wird man sich mit dem Abstiegskampf vertraut machen müssen. Doch Taktik-Fuchs Felix Magath wird seinem ehemaligen Arbeitgeber auf keinen Fall die Punkte schenken, möchte man doch in der nächsten Saison in der Champions League Punkte und vor allem Geld sammeln.
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