Am Samstag steht das letzte der drei direkten Duelle der Meisterschaftskandidaten auf dem Programm, auch wenn sich Leverkusen in den letzten Wochen selber schon aus diesem heraus gespielt haben dürfte und sich wieder nach hinten orientieren muss. Die Dortmunder kommen mit großen Schritten. Heiß umkämpft ist auch der sechste Platz in der Tabelle, der sehr wahrscheinlich für einen Startplatz in der Europa League reicht. Vier Teams liegen nur zwei Punkte auseinander.
Und natürlich der Abstiegskampf: Freiburg, Bochum und Hannover konnten am letzten Spieltag nur einen Punkt holen, während Nürnberg und Berlin mit Siegen sehr wichtige Dreier feiern konnten. Und durch den Sieg der Berliner in Köln ist deren Euphorie vom Sieg über Hannover wieder verflogen und sie zappeln an der langen Leine (sechs Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz) auch noch mit, wenn es ums Thema Abstieg geht.
Den Auftakt zum 30. Spieltag machen am Freitagabend Borussia Mönchengladbach und Eintracht Frankfurt. Die Frankfurter sind momentan die Mannschaft der Stunde (neben dem BVB). Drei Siege an den letzten drei Spieltagen, dabei hat man gegen die Bayern und gegen Bayer das Spiel nach Rückstand noch drehen können! Daher ist man auch bei den vor sich hin trabenden Fohlen der Favorit. Bei denen weiß man aber vorher nie, welchen Gang sie beim Spiel einlegen werden. Zum einen konnte man Bremen und den HSV in der Rückrunde bezwingen, aber dann gab es wiederum herbe Klatschen gegen Dortmund und Wolfsburg. Mit neun Punkten Vorsprung dürften sich die Borussen eigentlich zum Klassenerhalt retten können, die Frankfurter hingegen schmecken schon den Geschmack der Europa League auf der Zunge.
Im Abstiegskampf stehen diese Woche nur Fernduelle an. In Berlin empfängt die Hertha, ohne die Fans der Ostkurve, den VfB Stuttgart. Die Berliner sind das schlechteste Heimteam mit nur einem Sieg und sechs Unentschieden. Die Stuttgarter hingegen führen die Rückrundentabelle an.
Die Vorzeichen sind klar, beiden Mannschaften hilft nur ein Sieg, um das Saisonziel in einem Schlussspurt noch zu erreichen. Die besseren Karten dürften aber die Schwaben auf der Hand haben.
Ganz ähnlich sind die Kräfteverhältnisse in Hannover. Das 0:0 in Hamburg war für die Niedersachsen ein Teilerfolg, der sie aber nicht wirklich weiter bringt. Und die Schalker mussten nach nur einer Woche den Platz an der Tabellenspitze wieder den Bayern überlassen. Mit einem Sieg am Nachmittag könnte man aber für ein paar Stunden wieder an den Münchnern vorbei ziehen und sie im abendlichen Topspiel unter Druck setzen. Auch hier zählen nur drei Punkte - für beide Teams!
Es geht weiter nach oben. Geographisch nach Bremen und in der Tabelle auf Platz 16. Werder gegen Freiburg heißt die Partie. Die Bremer können die Schlussphase der Saison ohne zwingenden Leistungsdruck spielen, da das Minimalziel Europa League Qualifikation bereits erfüllt ist. Durch die Niederlage letzte Woche in Dortmund kann man die Champions League aber wohl abschreiben.
Ganz anders die Gäste aus dem Breisgau. Hier zittert man immer noch um den Verbleib in der Bundesliga. Von direktem Abstieg, über die Relegationsspiele (wo man sich aktuell befindet), bis hin zur direkten Rettung ist alles im Bereich des Möglichen. Mit einer Überraschung in Bremen könnte man wichtige Punkte einfahren.
Kommen wir zu zwei Problemkindern der Liga: TSG Hoffenheim empfängt den 1.FC Köln. Die Trainer haben hier ihre Aufgaben, gemessen an den Ansprüchen aus dem Präsidium und dem Umfeld, verfehlt. Disziplin- und lustlos treten die Mannschaften zuletzt immer wieder auf. Hier könnte die Super-Nanny gerne vorbeischauen und für etwas Ordnung sorgen.
Sportlich befindet man sich auf Augenhöhe, aber viel zu weit unten in der Tabelle. Ein Sieg wäre für beide Teams, Trainer und Fanlager (auch wenn die Kölner zu Hause bleiben müssen) Balsam auf die Wunden dieser Saison.
Das letzte Spiel des Nachmittags-Quintetts findet am Mainzer Bruchweg statt. Jürgen Klopp kehrt zum ersten Mal in einem Pflichtspiel an den Mainzer Bruchweg zurück. In das Stadion, in dem er als Spieler und besonders später als Trainer zur Legende wurde. Die Mainzer stehen in der Tabelle jenseits von Gut und Böse. Vielleicht macht man dem Ex ein Freundschaftsgeschenk, damit "Kloppo" im nächsten Jahr in der europäischen Königsklasse trainieren kann!
Am Abend steht dann das große Topspiel an. Dank der vier Niederlagen in den letzten fünf Spielen hat sich die Werkself im Frühling mal wieder aus dem Titelrennen verabschiedet. Mit einem Sieg könnte man zwar den Rückstand wieder verkürzen, aber das primäre Ziel sollte die Absicherung des dritten Platzes sein, der zur Champions League Qualifikation berechtigt.
Ganz anders die Bayern. Gegen Frankfurt und Stuttgart hat man zwar leichtfertig Punkte liegen lassen, doch in den wichtigen Spielen war man immer zur Stelle: Sieg über Schalke im DFB-Pokal Halbfinale, Sieg auf Schalke in der Liga und damit die Rückkehr an die Tabellenspitze und in der Champions League konnte man sich gegen den englischen Meister aus Manchester durchsetzen und ins Halbfinale einziehen.
Am Sonntag warten dann die beiden Teams, die in der Europa League aktiv waren. Zunächst muss der HSV nach Bochum. Beide Teams befinden sich in der Liga zuletzt auf einem absteigenden Ast. Während die Bochumer immer näher an die Abstiegsränge ranrutschen, droht der HSV aus den internationalen Plätzen zu rutschen. Während um 15.30Uhr die Blau-Weißen die Hanseaten empfangen, die nach dem Erfolg in der Europa League nicht Kraft, aber doch Selbstbewusstsein getankt haben dürften, werden die Fans in Freiburg, Berlin und Hannover für 90Minuten dem HSV die Daumen drücken. Ob die Kondition reicht? Bochum wird Kämpfen bis zum Ende! Uneinnehmbar ist die Festung allerdings nicht, wie drei zuletzt sieglose Heimspiele in der Liga gezeigt haben.
Anders sieht es bei den Teams am Abend aus. Beide sind im Jahr 2010 eher auf der Überholspur zu finden und nach den schwachen Hinrunden können sie noch ihre Ziele erreichen. Ob der Rückschlag im Europapokal die Gäste aus Niedersachsen aus der Bahn wirft? Auf die Niederlage in England folgte ein überzeugendes 4:0 gegen Hoffenheim. Wenn die Reaktion ähnlich aussehen wird, dürfen sich die Clubberer warm anziehen. Mit acht Punkten aus den letzten vier Heimspielen will der Gastgeber erneut Stärke zeigen und wichtige Punkte im Abstiegskampf sammeln.
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