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TomBVB
Moderator
Anmeldungsdatum: 02.04.2006 Beiträge: 8291
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Verfasst am: 20 Feb 2012 14:45 Titel: Comunio-Talk|Mit Rückkehr der alten Trainergarde zum Erfolg? |
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Drei Vereine setzen aktuell auf eine ältere, erfolgreiche Trainergeneration früherer Tage. König - Otto soll nun als Feuerwehrmann die Berliner Hertha mit Disziplin vor dem Abstieg retten. Mit Griechenland gewann er 2004 die Europameisterschaft mit einer kampfbetonten Spielweise und Ergebnisfußball in Perfektion und führte völlig überraschend die Hellenen gegen teils übermächtige Gegner letztlich im Endspiel gegenüber die hochgehandelten Portugiesen zum Titel.
Der FC Schalke 04 setzt aktuell ebenfalls auf Erfahrung. Ihr ehemaliger Coach der einst legendären Eurofighter gewann 1997 den Uefa-Cup und sitzt heute wieder im Chefsessel der Gelsenkirchener und das ziemlich erfolgreich mit aktuell Platz 3.
Zu guter Letzt kommen noch die kriselnden Bayern. Hier führt der frühere CL-Gewinner mit Real Madrid und mehrmalige deutsche Meister sowie Uefa Cup Gewinner mit Mönchengladbach das Regiment.
Sicherlich sind alle drei Trainer in ihrem Bereich sehr erfolgreich und man kann getrost von Experten sowie ihrer Erfahrung von teils Weltklassetrainern sprechen. Jedoch muss auch kritisch angemerkt werden, ob auf Dauer nicht neue Methoden vorenthalten werden und sich das schnelllebige Fußballgeschäft nicht schneller verändert, als der ein oder andere mitkommt.
Wie seht ihr die Sichtweise von älteren Trainern? Allgemein und in dieser Saison - geeignet für den aktuellen Fußball und deren Anforderungen um erfolgreich bestehen zu können? _________________ Dedê - DANKE!
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Gast
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Verfasst am: 20 Feb 2012 14:54 Titel: |
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Bei einem alten Trainer weiß man eigentlich was man bekommt. Der hat ein Standing welches die "jungen" Kollegen halt noch nicht haben. Das kann in der Führung der Spieler ein Vorteil sein.
Gerade bei Rehagel muss man schauen ob er für den modernen Fussball noch gut genug ist. Ich habe bei ihm eher Rumpelfussball a la Hauptsache die Null steht in Erinnerung. Das mag bei einem Abstiegskandidaten vielleicht auch nicht das Schlechteste sein, dass wird sich zeigen.
Stevens hat sich ja auch ein wenig angepasst und lässt doch einen schönen Ball spielen.
Zu Jupp bin ich zur Zeit nicht neutral genug.
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Gast
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Verfasst am: 20 Feb 2012 15:47 Titel: |
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Kurz und knapp?
Willst viel und dauerhaften Erfolg mit Nachhaltigkeit und Sympathischer Außendarstellung ist der moderne Trainer Unabkömmlich.
Der Begriff "Konzepttrainer" soll nicht Opfer der reaktionären Behandlung werden und sollte auch hier nicht zu oft genutzt werden.
Favre, Klopp, Kurz, Mou und Guordiola stehen für die Zukunft!
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Gast
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Verfasst am: 20 Feb 2012 16:03 Titel: |
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Ich sehe diesen Trend bzw. diesen Diskussionsbedarf gar nicht.
Huub möchte ich hier mal klar ausnehmen, der ist letztlich auch nur ein paar Jährchen älter als zB Favre.
Bleiben Jupp und Otto.
Jupp schwächelt schon und wird sicher nicht eine Dauerlösung beim FCB sein, Otto ist ne Notlösung bis zum Saisonende, bei der ich auch sehr skeptisch bin, dass sie überhaupt funktioniert.
Diesen "Aufstand der Alten" gibt es also in meinen Augen gar nicht.
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Gast
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Verfasst am: 20 Feb 2012 21:33 Titel: |
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Also eine wirkliche Diskussionsgrundlage sehe ich hier nicht. Wie schon angesprochen ist Stevens nicht wirklich "alt". Rehagel soll nichts aufbauen, sondern lediglich den Abstieg retten. Dafür muss man keinen neuen Fußball erfinden und die Hertha erhofft sich einfach, dass er in der Lage ist Ergebnisse zu bringen, wie ist egal.
Jupp ist aus den gleichen Gründen installiert worden. Warum er immer noch Trainer ist fragen sich sicher einige Bayernfans. Die Entwicklung zeigt auf jeden Fall, dass es kurzfristig funktionieren kann um die Kohlen aus dem Feuer zu holen, auf Dauer sind aber monderne Trainertypen gefragt die in der Lage sind flexiblen,zeitgemäßen und zukunftsfähigen Fußball zu trainieren.
Deswegen einfach nur dies hier:
http://www.der-postillon.com/2012/02/noch-kein-einziger-sieg-hertha-trainer.html
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Gast
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Verfasst am: 21 Feb 2012 14:17 Titel: |
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Die Frage könnte man auch ein wenig provokativer gestalten, in dem einfach der Sinn nach Rehagel und Heynckes hinterfragt wird. Stevens aufgrund des Erfolgs und des doch ein, zwei Jahre jüngeren Alters klammere ich mal aus.
Von daher lässt sich bei Heynckes die aktuelle Lage kritisch hinterfragen - macht es überhaupt noch Sinn mit ihm in die weiteren Spiele zu gehen, bei seinem statischen, vorausrechenbaren Spiel?
Ob da dann ein moderierender Trainer reicht?
Bei Rehagel muss man die zukünftige Entwicklung abwarten und vielleicht kann es zwischen Rehagel und den zwei Jungen eine Symbiose geben, welche erfolgreich bestehen kann. Doch ebenfalls kann das ganze Projekt Rehagel auch ein unrühmliches Ende nehmen, sollte das Team eben nicht harmonieren. Er hat in dem Fall ein Team vor die Nase gesetzt bekommen und konnte dies nicht nach seinen Spielstil formen.
Sind beide Trainer nun so flexibel diese aktuelle Lage (Henyckes) zu ändern oder eben ihren bis dato bekannten Stil den Gegebenheiten (Rehagel) anzupassen?
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Gast
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Verfasst am: 21 Feb 2012 17:08 Titel: |
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Tombvb0 hat folgendes geschrieben: |
Sind beide Trainer nun so flexibel diese aktuelle Lage (Henyckes) zu ändern oder eben ihren bis dato bekannten Stil den Gegebenheiten (Rehagel) anzupassen? |
Was Heynckes angeht halt ich mit meiner Meinung ja schon seit Verpflichtung nicht hinterm Berg.
Der Mann ist einzig und allein nach München gekommen um sich nochmal entspannt für möglichst viel abfeiern lassen zu können. Paradoyerweise hat er schon während der HR verkündet in die Geschichtsbücher des Vereins eingehen zu wollen, nicht wegen der Erfolge die er feiern will, sondern wegen des Fussballs den er spielen lassen will.
Und um die Frage nach der Anpassungsfähigkeit zu beantworten: Um sich anpassen zu können bedarf es zumindest einem Hauch von Selbstkritik - den gibts bei Heynckes nicht. Aktuelles Statement zum Freiburg Spiel vom Trainer: War ein Rückschlag, aber geändert wird nichts.
In München sind die Spieler sich quasi selbst überlassen, der Trainer hat lediglich Interesse dran sich selbst feiern zu lassen.
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Wish
Weltmeister
Anmeldungsdatum: 18.06.2007 Beiträge: 34263 Wohnort: Bremen
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Verfasst am: 22 Feb 2012 19:09 Titel: |
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Nachdem ich die Rehhagel-News erstmal "sacken" lassen musste, will ich da auch noch mal was zu schreiben.
Irgendwie ist das schon ganz schön abgefahren, ein Trainer-Idol, das einen die komplette Teens- und Twen-Zeit hier in Bremen "begleitet" hat, jetzt noch mal wieder in Aktion zu erleben. Hat ein bisschen was von "Zeitreise". Das ist einfach klasse, und die PK zum Auftakt bei Hertha hat schon bewiesen, dass unser grün-weißer "König Otto" in Würde alt geworden ist. Mit 73 noch so viel Selbstironie zum Besten zu geben, ist ganz großes Kino.
Den sportlichen Wert will ich an dieser Stelle gar nicht beurteilen. Berlin gehört immer in die erste Liga und unserem Otto wünsche ich nicht, im Spätherbst seiner Karriere noch einmal absteigen zu müssen. Beides wäre äußerst bitter, insofern ist dieser Coup eigentlich "zum Erfolg verdammt." Bevor Rehhagel 1981 (bereits zum 2. Mal) nach Bremen kam und den Aufstieg aus der 2. in die 1. Liga perfekt machte (der unter Kuno Klötzer begann) war er der größte "hire & fire"-Trainer der Bundesliga. Irgendwie schließt sich an dieser Stelle vielleicht auch der Kreis seiner Trainerkarriere?
Wie gesagt, die sportliche Bewertung ist für mich in diesem speziellen Falle sekundär - das verbietet sich irgendwie. Otto selbst würde sagen: "Es gibt keine jungen oder alten Trainer. Es gibt nur schlechte oder gute." Derselbe Mensch, der uns auch mit so glorreichen Zitaten beglückt hat wie: "Mit 50 ist man als Trainer reif für die Klapsmühle. Man muss bis dahin nur so viel verdient haben, dass man erster Klasse liegen kann." Jetzt steht er wieder an der Seitenlinie und pfeifft den Jungs hinterher....
Fazit: Otto - find' ich gut!
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