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Gast
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Verfasst am: 5 Okt 2018 13:53 Titel: Positionspapier von Union Berlin |
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Dieser Tage schlägt ein offener Brief der Eisernen große Wellen. Ich muss zugeben, ich habe es auch noch nicht komplett gelesen, und selbst wenn würde es etwas den Rahmen sprengen hier alles nochmal aufzulisten. Ich verlinke daher. Der ein oder andere wird davon schon gehört haben, wen es sonst interessiert bitte:
https://www.fc-union-berlin.de/de/union-live/news/verein/Kurswechsel-fuer-den-deutschen-Profifussball-1861A/
Fußballromantik? Gerechtigkeit? Wieder mehr Spannung? Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit? Wie seht ihr das?
Werde später mal ausführlich kommentieren, nur so viel: Ein ausgeglichener Wettbewerb wäre wünschenswert, aber bitte nicht zu Lasten der Qualität. Wenn wir auf einmal 20 Vereine in der ersten Liga haben, die auf dem Niveau von Union Berlin spielen - um es überspitzt auszudrücken - dann ist auch niemandem geholfen. Dadurch sinken die Einnahmen und damit das Geld was Union umverteilt haben möchte. Große Stars könnten im Ausland deutlich mehr als in Deutschland verdienen, würden also seltener den Weg in die Bundesliga finden bzw. dort auch bleiben. Von internationalen Wettbewerben ganz zu schweigen.
Auf der anderen Seite werden Montagsspiele verteufelt, ein Trend der leider nicht mehr aufzuhalten ist. Auch die Forderung einer Entfernungsgrenze für Wochenspiele ist kaum haltbar. Es gibt nun einmal Clubs, die haben im nahen Umkreis nur 1-2 Gegner, wenn überhaupt. Dennoch befürworte ich beide Ansätze eher.
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Gast
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Verfasst am: 6 Okt 2018 12:51 Titel: |
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Puh, im Grunde ist das ganz schön viel Stoff, bei dem es gilt, erstmal diverse Einzelpunkte zu sezieren und einzeln zu diskutieren.
Daher erstmal ganz allgemein gesprochen:
Die Art und Weise, mit der hier mögliche Veränderungen (bzw. Diskussionen darüber) angestoßen werden heben sich qualitativ deutlich von den üblichen plumpen "Forderungen" ab und würden es verdienen, dass man sich ernsthaft damit beschäftigt. Ich für meinen Teil nehme dabei den Autoren wirklich ab, dass es ihnen ernsthaft um eine allgemeine Verbesserung geht, und nicht wie so oft lediglich um den Erhalt/Zuwachs von Privilegien irgend welcher Schreihälse.
Der Aufbau These -> Maßnahme macht allerdings nur Sinn, wenn das auch ganzheitlich von allen Seiten betrachtet wird. Und genau da läge ganz allgemein mein Kritikpunkt dazu.
Beispiel These B:
Zitat: |
Viele verschiedene Akteure mit unterschiedlichen Interessen tragen zur Faszination des Fußballs bei und verleihen ihm gesellschaftliche Relevanz. Teilhabe und Mitbestimmung aller Akteure im Fußball sichern die angemessene Wertschätzung und Berücksichtigung der verschiedenen Positionen |
Klingt so gesehen erstmal gut und erstrebenswert. Die drei Maßnahmen dazu sind aber dann doch recht einseitig beschrieben:
- Vertreter aller Interessengruppen in den Gremien der DFL
- Fokussierung auf das Stadionerlebnis
- Beibehaltung der 50+1 Regel
Oder zusammengefasst: Investoren raus, Stadionfans rein. Deutlich zu einseitig und damit auch viel zu kurz gedacht. Die Attraktivität der Vereine hängt mitnichten so sehr von den Stadionfans ab, wie das hier dargestellt wird. Im Gegenteil! Der FC Bayern ist mit Sicherheit nicht der attraktivste Verein, weil er so tolle Fans im Stadion hat. Würde man Geld und Erfolg dort abziehen, würde dieser Verein ganz schnell in der Versenkung verschwinden.
Als passendes Gegenbeispiel könnte man Dynamo Dresden nennen. Dieser Verein tritt nur in Erscheinung, wenn sich seine ach so tollen Fans mal wieder daneben benehmen. Eine sportliche Relevanz besitzt dieser Verein schon lange nicht mehr. Wenn das als Beispiel für die Zukunft des Fußballs gelten soll, kann Fußballdeutschland schnell einpacken.
Sicherlich lässt sich darüber diskutieren, ob und wie die Kompetenzen verschoben werden können, aber dann muss das Thema wirklich ganzheitlich betrachtet werden. TV - Gelder (generiert aus Fans vorm TV) und institutionelle Anleger sind für das sinnige Weiterbestehen des Fußballs in Deutschland ein wesentlicher Bestandteil. Darum wird man bei aller Romantik nicht drum rum kommen.
Aber wie gesagt, trotz inhaltlich unterschiedlicher Ansicht (bezüglich These A ist die gar nicht so groß) ist das endlich mal ein Vorstoß, der als ernsthafte Diskussiongrundlage dienen kann. Und ich hoffe inständig, dass das 1. von der Gegenseite auch so wahrgenommen wird und 2. nicht gleich wieder von den Ultras & Co. ad absurdum geführt wird!
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