Puh, da sie bereits im zweiten Ausbildungsjahr ist kann ich es gut verstehen, dass man nicht so schnell die Ausbildung direkt abbrechen möchte. In der Sache hartnäckig und ausdauernd zu bleiben wäre auch das was ich raten würde.
Sicherlich kenne ich die Situation Deiner Freundin, trotz Deiner durchaus ausführlichen Beschreibung natürlich nicht ins kleinste einschätzen. Ich glaube das leuchtet ein.
Allerdings scheint Ihre, ja man kann ja fast schon Eure Situation sagen, sehr verzweifelt zu sein. Was mich am meisten skeptisch stimmt, ist das nach außen hin fehlende Selbstbewusstsein. Da geht mir schon die erste Frage durch den Kopf. Hat sie denn generell wenig Selbstvertrauen oder hat sie es, kann es aber nicht nach Außen hin demonstrieren? Ich glaube, darin liegt ein nicht zu unterschätzender Unterschied. So leid es mir tut und so schwer es klingen mag. Will sie die Sache in diesem Betrieb zu Ende bringen
muss sie in puncto Selbstvertrauen zulegen. Das ist meiner Einschätzung nach die Grundvorraussetzung um zu bestehen. Ohne Selbstvertrauen kann ich es mir jedenfalls nicht vorstellen, dass sie bereit ist, auch dann um ihre Ausbildung zu kämpfen wenn es wirklich weh tut. Tja, was kann man da machen um das ein wenig hinzukriegen. Wie kommt man an Selbstbewusstsein? Hat Deine Freundin irgendwelche Talente, besonderen Fähigkeiten abseits der Ausbildung , oder so? Ich weiß, das hört sich furchtbar weit hergeholt an aber vielleicht sollte sie sich auf solche Stärken besinnen um ihr elbstbewusstsein aufrecht zu erhalten. Das ist sicherlich nur ein Schritt. Und sicherlich kann man für´s Gelingen keine Garantie geben aber vielleicht ist es ein hilfreicher Ansatz. Zumindest wäre es der erste Schritt, den ich vielleicht machen würde.
Was natürlich viel schwieriger ist, ist die direkte Konfrontation mit ihren "Kollegen". Auf lange Sicht wird sie da nicht weiterkommen wenn sie immer nur klein bei gibt. Schließlich sollte man sich vor Augen halten, dass bei ner 3 jährigen Ausbildung (sie ist erst imzweiten Jahr) noch ein dickes Ausbildungsjahr bevorsteht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man so eine Zeitspanne so lange aushält wenn die Situation so verzweifelt ist, wei Du sie dargestellt hast. Da dürft Ihr Euchnichts vormachen.
Es gilt wirklich zu kämpfen und offensiv mit der Sache umzugehen. Die Schirmherrin um Hilfe zu bitten ist schon mal der richtige Ansatz, keine Frage. Schließlich ist sie für genau solche Fälle doch auch zuständig. Dass sie nicht erreichbar ist ist natürlich mehr als beschissen. Allerdings frage ich mich auch, ob es da keine Vertretung gibt. Da kann ich nicht viel zu sagen weil ich nicht weiß wie diese Sache da organisiert ist.
Sich parallel nach einem neuen Betrieb umzusehen halte ich ebenfalls für richtig. Habt Ihr Glück und es steht etwas in Aussicht habt ihr eventuell sogar mehrere Optionen, die man ziehen kann. Entweder die "Konfrontation" mit den Mitarbeitern odr den Wechsel des Ausbildungsbetriebes. Zweites wäre sicherlich die günstigere Variante. Klar kann man es auch so sehen, dass sie in nem Konflikt klein beigegeben hat aber das entscheidende ist ja, dass sie ihre Ausbildung rettet. Sollte sich daher eine neue Stelle ergeben würde ich ziemlich entschlossen handeln und wechseln.
In jedem Fall finde ich es richtig, dass Du, PockenPaul, die Ansicht vertrittst, dass Deine Freundin die sache nicht über sich ergehen lassen soll. Sicherlich kriegst Du die Sache nicht am eigenn Leibe mit aber manchmal hat man als außenstehender einfach den besseren Überblick über die Gesamtsituation weil man emotional, so sehr, Dich das auch selbst belastet, nicht in dem Maße leidest wie sie. Jedenfalls solltest Du nicht zögern, diese Meinung zu vertreten. Aus meiner Sicht ist es nämlich die richtige.
Ich hoffe mal, ich konnte Euch damit zumindest ein wenig helfen. Sorry, dass es so lang geworden ist

Ich wünsch Euch jedenfalls alles Gute in dieser schwierigen Situation und die richtige Entscheidung zur richtigen Zeit.