Meine kurze Einschätzung zu den Favoriten:
Alejandro Valverde: Nach einem Super Frühjahr hat er alles auf die Tour gesetzt. Dort ist er dann leider gestürzt und will nun die Vuelta gewinnen. Er ist der Top-Favorit!
Alexandre Vinokourov: Man hat von ihm in dieser Saison noch nicht viel gesehen. Die Deutschland-Tour war für ihn nur zum Formaufbau für die Vuelta angedacht. Wenn er in Form kommt, wovon ich ausgehe kann er die vuelta gewinnen.
Carlos Sastre: Jahr für Jahr fährt er eine super Tour und überzeugt dann noch bei der Vuelta. Mit ihm muss man rechnen wenn es um den Gesamtsieg geht.
Dennis Menchov: Der Gesamtsieger vom letzten Jahr ist ebenfalls wieder im Favoritenkreis anzusiedeln. Wenn er am Berg keinen Einbruch erleidet und seine guten Zeitfaheigenschaften der Tour bestätigen kann ist für ihn einiges drin.
Iban Mayo: Wer erinnert sich an seinen Husarenritt hoch nach Alpe'd Huez? Seit dem ist es recht still um ihn geworden. Er konnte seine damalige Form nie mehr erreichen. Es ist fraglich ob er zu seiner Form früherer Tage zurückfindet.
Oscar Pereiro: Der Überraschungssieger der Tour de France möchte seinen nächsten Coup feiern. Er gilt als sehr ausgeglichener Fahrer. Im Zeitfahren als auch am Berg überdurchschnittlich gut. Aber ob das für ganz vorne reicht? Bei der Tour wurde er noch unterschätzt. Diesen Vorteil hat er nun nicht mehr.
Andrej Kaschechkin: Er und Vinokourov könnten die Spanier ganz schön ins schwitzen bringen. Die Kasachische Doppelspitze im Team Astana -Würth ist brandgefährlich. Es wird spannend zu beobachten sein wer der beiden Osteuropäer der stärkere sein wird.
Koldo Gil: Er führt das am Berg immer starke Saunier Duval Team an. Bei der Tour de Suisse war er der stärkste am Berg und wurde am Ende nur das das starke Zeitfahren von Jan Ullrich bezwungen.
Markus Fothen: Der Youngster war während der Tour in aller Munde. Die junge Deutsche Radsportgeneration wird unter anderem von ihm angeführt und mach Mut für die Zukunft. Ob er bei der Vuelta ähnlich gut fahren kann wie bei der Tour bleibt abzuwarten. Er selbst möchte nicht auf das Gesamtergebnis fahren. Hier ein Interview von Markus Fothen zur Vuelta:
http://eurosport.de/radsport/vuelta-a-espana/2006/sport_sto948536.shtml
Leonardo Piepoli: Immer wieder sieht man ihn an steilen Rampen ganz vorne! Er ist ein ausgeteichneter Bergfahrer. Aber er ist nicht konstant genug. Immer wieder hat er einen schwachen Tag dabei und macht sich durch seine sehr schwachen Zeitfahrleistungen ein gutes Ergebnis im Gesamtwertung zu nichte. Wenn er das abstellen kann ist er sogar in der Lage eine große Rundfart zu gewinnen.
Haimar Zubeldia: Die Konstante im Euskaltel Team. Es wäre nicht weiter verwunderlich wenn man ihn wieder unter den ersten 10 oder 15 Fahrern auffinden würde. Ob es nochmal zu einem so guten Ergebnis reicht wie 2003 bei der Tour ist eher unwahrscheinlich.
Tom Danielson: Wieder einer dieser aufstrebenden Amerikanern. Schon letztes Jahr sorgte er für Aufregung als er 7. bei der Vuelta wurde. Er ist noch jung und schickt sich an bald in die Fußstapfen eines Floyd Landis oder Levi Leipheimer zu treten.
Pietro Caucchioli: Auch er ist einfach nicht Tod zu kriegen. Am Berg muss man immer mit ihm rechnen. Allerdings wäre eine Platzierung unter den ersten 10 wohl schon ein Erfolg.
Samuel Sanchez: Er trumpfte im Frühjahr unter anderem bei der Baskenland-Rundfahrt groß auf. Das stärkste Frühjahr seiner Karriere gibt ihm viel Selbstvertrauen. Er hat bereits letztes Jahr mit Platz 11 bei der Vuelta bewiesen, dass er auch über 3Wöchige Rundfahrten vorne mitfahren kann. Wenn er nochmal zu der Form im Frühjahr kommt, könnte er für eine große Überraschung sorgen.
Danilo Di Luca: Nch seinem starken Giro 2005 hat er in diesem jahr doch sehr enttäuscht. Es bleibt abzuwarten ob er einen versöhnlichen Abklang bei der Vuelta findet oder ob es bei der verkorksten Saison bleibt.
Michael Rasmussen: Lieb gewonnen durch seine spektakulleren Soloritte bei der Tor de France haben wir ihn doch alle. Er wird wohl die Edelhelfer-Rolle für Menchov übernehmen müssen und sich vielleicht an einem Etappensieg versuchen. Wenn Menchov enttäuschen sollte hätte Rabobank aber in Rasmussen eine gute 2. Option.
Cyril Dessel: Nach einer überraschend starken Tour fährt der Franzose nun auch die Vuelta. Man sollte von ihm nicht zu viel erwarten...
Jose Angel Gomez Marchante: Der Sieger der Baskenland-Rundfahrt ist am Berg nie zu unterschätzen. Man darf auf ihn und besonders auf das ganze Team Saunier Duval gespannt sein.
Bernhard Kohl: Das Team T-Mobile tritt ohne die großen Namen auf. Bernhard Kohl, der im nächsten Jahr für Gerolsteiner fahren wird hat eine ganz starke Dauphinee hinter sich und stand sogar kurz vor seiner ersten Tour-Teilnahme. Jetzt ist es nicht die Tour sondern die Vuelta geworden. Wenn er die bereits gezeigten Leistungen am Berg abrufen kann werden wir viel Spaß an ihm haben.
Angel Miguel Perdiguero: Das Team Phonak hat es nicht einfach. Ein Doping-Fall nach dem anderem. Perdiguero, dem die Anstiege bei der Vuelta evtl. ein bisschen zu lang werden könnten ist trotzdem immer für eine Überraschung gut.