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Regeln sind da um geändert zu werden

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grafzahl23
Europa League
Europa League 

Anmeldungsdatum: 06.07.2010
Beiträge: 1390
BeitragVerfasst am: 7 Aug 2015 10:36   Titel: Regeln sind da um geändert zu werden Antworten mit Zitat

Vor einigen Tagen ist mir ein wirklich interessanter Artikel auf schwatzgelb.de zum Thema Regelwerk im Fußball unter die Augen gekommen.

Auf Basis dessen habe ich seitdem mit einigen Bekannten über Parallelen zu anderen Sportarten diskutiert. Was läuft bereits gut, was weniger gut und welche Regel gehört gänzlich abgeschafft oder grundlegend verändert?

An dieser Stelle interessiert mich (und euch ja vielleicht auch) die Meinung einiger anderer Fußballverrückter. Ich würde gerne über verschiedene Denkansätze diskutieren, so innovativ, trivial oder grundlegend sie auch sein mögen.

Mich persönlich haben 2 spezielle Themen besonders beschäftigt.

Zeitspiel
Es ist mir ein absoluter Dorn im Auge, mit welcher Selbstverständnis und Arroganz bereits junge Profis dieses Handwerk perfekt beherrschen. Es gehört zum Fußballalltag, dass nach Freistoßpfiffen, vor Einwürfen etc. der Ball verzögert abgegeben wird. Hier finde ich den Ansatzpunkt in anderen Sportarten sowie die Konsequenz der Durchsetzung entsprechender Regeln absolut sinnig und für den Fußball ebenfalls erstrebenswert:
- Ist das (effektive) Spiel durch den Pfiff des Scheidsrichters oder durch Austreten des Balls aus dem Spielfeld unterbrochen, so ist der Ball "freizumachen". Bei Nichteinhaltung erfolgt eine Einzelstrafe des Spielers - eine gelbe Karte.
Schwierig wird es hier nur das Zeitspiel durch Balljungen zu regulieren. Kann es da eine sinnvolle Regelung geben?
- Der Einwurf ist durch einen Spieler auszuführen, der in angemessener Nähe zum Einwurfort steht. Die Ausführung von Freistößen ist davon nicht betroffen.
- Das Diskutieren mit dem Schiedsrichter ist gänzlich zu unterbinden. Eine Nichtbeachtung wird konsequent mit Gelb bestraft.

Als Ergebnis stünde ein schnelleres Spiel mit weniger Auszeiten. In Folge dessen würde vermutlich die Ermüdung der Spieler innerhalb des Spiels früher eintreten, was dann wiederum zu mehr Toren und einem möglicherweise attraktiverem Spiel führen könnte.

Ein gänzlich anderer Ansatzpunkt wäre das Einführen der effektiven Spielzeit, was natürlich eine weitreichende Änderung des Spiels darstellen würde. Andere Sportarten setzen aber seit jeher auf dieses Prinzip. Damit wäre dem Zeitspiel ebenfalls ein relativ großer Riegel vorgeschoben.

Technische Fouls / Zeitstrafen
Es gibt beispielsweise im Basketball ein technisches Foul. Zur Erklärung: Ein technisches Foul liegt dann vor, wenn kein Körperkontakt zweier Spieler vorliegt. Es geht bei technischen Fouls darum, Disziplinlosigkeiten zu ahnden. Dabei bekommt die gegnerische Mannschaft einen Freiwurf und anschließenden Ballbesitz. Ebenso gibt es unsportliche Fouls, die taktischer Natur sind und nur dazu dienen, den Gegner an einer klaren Korbgelegenheit zu hindern.

Im Fußball gibt es für solche Vergehen lediglich die Einzelbestrafung durch eine Ermahnung oder Karte. In meinen Augen kann es aber auch im Fußball durchaus sinnvoll sein eine (zusätzliche) Kollektivstrafe zu ergänzen - die Zeitstrafe.
In meinem Gedankenspiel wird für o.g. Vergehen zusätzlich zu der Karte eine Zeitstrafe von 5 Minuten verhängt. Damit würden taktische Fouls (die heutzutage auch noch als clever bezeichnet werden) drastisch reduziert und damit die Attraktivität des Spiels durch eine größere Anzahl an Chancen erhöht. Auch die Spieldynamik würde sich erheblich ändern. Spiele könnten öfter Wechsel der Kräfteverhältnisse erleben.

Zur Umsetzung solcher Maßnahmen gehört natürlich eine entsprechende Konsequenz und möglicherweise eine bessere/weitere Unterstützung des Schiedsrichters.


Das vorab von mir, ich werde bei Gelegenheit weitere Punkte ergänzen.
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Alo Atog
Moderator
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Anmeldungsdatum: 08.02.2006
Beiträge: 19379
BeitragVerfasst am: 7 Aug 2015 10:55   Titel: Re: Regeln sind da um geändert zu werden Antworten mit Zitat


grafzahl23 hat folgendes geschrieben:
Zeitspiel
Es ist mir ein absoluter Dorn im Auge, mit welcher Selbstverständnis und Arroganz bereits junge Profis dieses Handwerk perfekt beherrschen. Es gehört zum Fußballalltag, dass nach Freistoßpfiffen, vor Einwürfen etc. der Ball verzögert abgegeben wird. Hier finde ich den Ansatzpunkt in anderen Sportarten sowie die Konsequenz der Durchsetzung entsprechender Regeln absolut sinnig und für den Fußball ebenfalls erstrebenswert:
- Ist das (effektive) Spiel durch den Pfiff des Scheidsrichters oder durch Austreten des Balls aus dem Spielfeld unterbrochen, so ist der Ball "freizumachen". Bei Nichteinhaltung erfolgt eine Einzelstrafe des Spielers - eine gelbe Karte.
Schwierig wird es hier nur das Zeitspiel durch Balljungen zu regulieren. Kann es da eine sinnvolle Regelung geben?
- Der Einwurf ist durch einen Spieler auszuführen, der in angemessener Nähe zum Einwurfort steht. Die Ausführung von Freistößen ist davon nicht betroffen.
- Das Diskutieren mit dem Schiedsrichter ist gänzlich zu unterbinden. Eine Nichtbeachtung wird konsequent mit Gelb bestraft.

Als Ergebnis stünde ein schnelleres Spiel mit weniger Auszeiten. In Folge dessen würde vermutlich die Ermüdung der Spieler innerhalb des Spiels früher eintreten, was dann wiederum zu mehr Toren und einem möglicherweise attraktiverem Spiel führen könnte.

Ein gänzlich anderer Ansatzpunkt wäre das Einführen der effektiven Spielzeit, was natürlich eine weitreichende Änderung des Spiels darstellen würde. Andere Sportarten setzen aber seit jeher auf dieses Prinzip. Damit wäre dem Zeitspiel ebenfalls ein relativ großer Riegel vorgeschoben.


Der letzte Punkt, ist für mich der einzige, der wirklich Sinn machen würde. Aber, soll die effektive Spielzeit dann am Ende weiter 90 Minuten betragen oder geht man dann mit der Dauer eines Spiels nach unten? Denn bei einem Bundesligaspiel wird effektiv im Schnitt ca. 55 Minuten gespielt. Würde man die Spielzeit also auf eine Dauer von 60 Minuten herabsetzen, so hätte man ggf ein wenig Spielzeit gewonnen. Aber bringt das wirklich so viel? Ich denke nicht. Denn es hätte ja auch eine andere Folge: schnelle Einwürfe, Freistöße und Ecken sind dann eben nicht mehr oder nur noch schwer möglich, denn wenn der Schiedsrichter die Uhr anhält, muss er sie auch erst wieder freigeben und so hat der Gegner immer Zeit sich neu zu stellen.

Und unterm Strich hat man zeitlich nicht wirklich viel gewonnen, gegenüber der aktuellen Spielzeit-Regelung. Und wenn man die aktuelle Spielzeit bei 90 Minuten lässt, dann würden sich die Spiele deutlich in die Länge ziehen und ob das so gut ist weiß ich auch nicht...
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callsaul
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Anmeldungsdatum: 22.07.2014
Beiträge: 654
BeitragVerfasst am: 7 Aug 2015 11:12   Titel: Antworten mit Zitat

das zeitspiel find ich auch eine der größten unarten im heutigen fußball. würde da konsequent die gelbe pappe ziehen, macht aber ja kein schiri. hier wäre eine änderung der regel auf jedenfall wünschenswert.

das zeitspiel von balljungen würde ich mit einer geldstrafe für den jeweiligen verein ahnden. würde da sogar die vereine etwas tiefer in die tasche greifen lassen, damit das aufhört. ist mir in den letzten jahren immer öfter aufgefallen und nervt ohne ende.

dass generell für meinen geschmack zu kurz nachgespielt wird ist ein anderes thema. als beispiel dient da england, wo es keine seltenheit ist, dass dort lange nachgespielt wird. in deutschland hab ich das gefühl, dass man standardmäßig in der 1. hz eine und in der 2 hz. höchstens 3 minuten nachlegt. wenn es dann mal über die 3 minuten gehen sollte, kann sich der schiri grundsätzlich ja auf diskussionen nach dem spiel einstellen, was wahrscheinlich auch zu der "standardnachspielzeit" beiträgt. hier wäre die überlegung der effektiven nachspielzeit ein lösungsansatz, den ich nicht schlecht finde. so würde man die "sterbenden schwäne" und das ewige ball hin und her gewerfe bei einwürfen komplett aus dem spiel rausbekommen.

taktische fouls würde ich weiterhin so behandeln wie es gängig ist. gehört zum spiel und wenn es konsequent mit gelb geahndet wird seh ich da auch kein problem drin. zeitstrafen sehe ich allerdings im fußball nicht wirklich umsetzbar.

schwalben in england

hart, aber wenns nicht anders geht, weil die spieler es einfach nicht sein lassen, pro sperre für schwalben. wobei ich der ansicht bin, dass wir hier in deutschland damit noch gut bedient sind, was schwalbenhäufigkeit angeht. da würden in italien usw. öfters mal die startaufstellungen kräftig durcheinander gewirbelt werden
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Alo Atog
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Anmeldungsdatum: 08.02.2006
Beiträge: 19379
BeitragVerfasst am: 7 Aug 2015 11:18   Titel: Antworten mit Zitat


callsaul hat folgendes geschrieben:
dass generell für meinen geschmack zu kurz nachgespielt wird ist ein anderes thema. als beispiel dient da england, wo es keine seltenheit ist, dass dort lange nachgespielt wird. in deutschland hab ich das gefühl, dass man standardmäßig in der 1. hz eine und in der 2 hz. höchstens 3 minuten nachlegt. wenn es dann mal über die 3 minuten gehen sollte, kann sich der schiri grundsätzlich ja auf diskussionen nach dem spiel einstellen, was wahrscheinlich auch zu der "standardnachspielzeit" beiträgt.


Wirklich traurig stimmt mich dabei, dass die gleichen Schiedsrichter in der Champions League usw deutlich länger nachspielen lassen...
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callsaul
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Anmeldungsdatum: 22.07.2014
Beiträge: 654
BeitragVerfasst am: 7 Aug 2015 12:09   Titel: Antworten mit Zitat

würde mich nicht wundern, wenn die schiris, die buli und europaspiele pfeifen. von dfl/dfb und uefa unterschiedliche anweisungen dahingehend bekommen.

vll ist der ansatz auch ein anderer und der schiri will sich international etwas länger auf dem platz bewegen um sich in der sonne der stars zu aalen

eine andere überlegung: wenn sich die schiris (un)bewusst für längere nachspielzeiten international entscheiden, weil dort der pool an möglichen schiris einfach bedeutend größer ist und man so leichter austauschbar ist, sprich, wenn der uefa mein gepfeife nicht gefällt, bin ich weg oder nicht mehr so oft im einsatz. das ist in der bundesliga eher nicht gegeben, sonst hätte man so manchen schiri schon lange auswechseln können/müssen.

alles hypothetisch und nicht zu belegen, aber... ich merke die hitze drückt mir aufen kopf vll auch zuviel versucht zu interpretieren.
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grafzahl23
Europa League
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Anmeldungsdatum: 06.07.2010
Beiträge: 1390
BeitragVerfasst am: 10 Aug 2015 10:38   Titel: Antworten mit Zitat

Die Abseitsregel

Für mich steht fest, das Abseits, so wie es heute besteht, ist immer wieder ein Streitpunkt. Es vergeht kaum ein Spiel ohne das nicht mindestens eine fehlerhafte Abseitentscheidung getroffen wird. Oftmals sind auch direkt damit (nicht) gegebene Tore betroffen, die den Spielverlauf maßgeblich beeinflussen.
Ich möchte hiermit den Scheidsrichtern keinen Vorwurf machen, bei knappen Entscheidungen kann im Fluss von Bewegungen oftmals kaum eine absolut objektive und richtige Entscheidung getroffen werden. Zu allem Überfluss muss sich der Referee auch noch Gedanken über die dämliche "Passive Abseitsregel" machen. Hier ist doch vorprogrammiert, dass Entscheidungen absolut subjektiv getroffen werden. Wann genau greift ein Spieler ins Spielgeschehen ein, wann wird ein Verteidiger beeinflusst? Für viele Situationen gibt es unterschiedliche Argumentationsansätze. Fachleute und Fans sind bei einzelnen Szenen immer wieder gespaltener Meinung.

Warum also passives Abseits?
In meinen Augen ist eine Beeinflussung des Verteidigers allein durch die Anwesenheit des im Abseits stehenden Spielers gegeben. Der Verteidiger kann ja nicht digital denken, nach dem Motto "jetzt steht der Kollege ja im Abseits, den kann ich völlig außer Acht lassen". Würde er das tun, bewegte sich der Angreifer wieder ein zwei Meter zurück und wäre wieder anspielbar. In meinen Augen die sinnloseste und widersprüchlichste Regel im Profifußball.

Warum überhaupt Abseits?
Mir ist bis heute nicht wirklich klar, warum diese - in meinen Augen veralterte Regel - überhaupt noch angewandt wird. Bei der heutigen Dynamik in diesem Spiel kann es sich doch eigentlich keine Mannschaft erlauben dauerhaft einen Angreifer in des Gegners Hälfte zu parken. Und selbst wenn, warum sollte das ein Problem darstellen?
Die ursprüngliche Einführung führt darauf hin zurück, dass es als unfair galt, hinter dem Rücken des Gegners ein Tor zu erzielen. Der Zeitgeist ist heutzutage doch ein ganz anderer, Als unfair bezeichne ich ganz andere Dinge wie beispielsweise Schwalben, Zeitspiel, jedwedes Simulieren und Diskutieren.

Gibt es ernsthafte Argumente für die Abseitsregel? Übersehe ich vielleicht den entscheidenden Punkt?
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Gast





BeitragVerfasst am: 10 Aug 2015 11:07   Titel: Antworten mit Zitat

Ich bin auch dafür, die Abseitsregel zu entfernen...
zusätzlich würde mir gefallen:
- effektive Spielzeit... Würde einigen Unfairen Aktionen den zahn ziehen. Z.b. beim Einwurf den Ball doch den 4ten Spieler in de Hand drücken, der 20m mit gefühlten 0,5km/h hin sprintet
- Die Anzahl der Spieler reduzieren. 9 Feldspieler würden locker reichen.
Die Spieler laufen heutzutage mehr als jemals zuvor. Bei dem Spruch "11 Freunde müsst ihr sein" kann man immer noch sagen, damit ist die Mannschaft + Trainer gemeint
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Gast





BeitragVerfasst am: 10 Aug 2015 13:53   Titel: Antworten mit Zitat

Thema Einwurf:

Warum wird überhaupt eingeworfen? Mal abgesehen davon, dass jeder zweite BuLi-Spieler falsch einwirft, wäre der Gedanke eine Idee wert, ob nicht lieber eingeschossen werden sollte. Die Folge wäre jedenfalls mindestens, dass auch aus Einwurfpositionen leichter Torchancen entstehen können

Thema Zeitspiel/taktisches Foul


Hier bin ich ebenfalls für eine stärkere Ahndung. Es ist ja gemeinhin so, dass Unsportlichkeiten im Fußball akzeptiert sind (deshalb heißt ein unsportliches wohl auch taktisches Foul...), allerdings sollten diese viel stärker geahndet werden.
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Gast





BeitragVerfasst am: 10 Aug 2015 14:08   Titel: Antworten mit Zitat

Ein Spiel mit effektiver Spielzeit habe ich in den USA mal erlebt. Fand ich super, jedoch ist es gewöhnungsbedürftig, wenn der Stürmer alleine aufs Tor zurennt und abgepfiffen wird, weil die Zeit um ist =)
Sicherlich ein geringes Übel im Vergleich zum ständigen Zeitspiel.

Der Schiri selbst muss ja auch gar nicht die Uhr anhalten, das könnte der 4. Offizielle steuern und müsste für alle erkennbar auf den Anzeigetafel erscheinen
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Gast





BeitragVerfasst am: 10 Aug 2015 17:17   Titel: Antworten mit Zitat

Schönes Thema. Ich trag mal was aus Sicht eines Amateurschiris bei:

Prinzipiell ist bei allen Punkten zu berücksichtigen: Anspruch der Regelhüter ist, dass das Spiel auf Profilevel und auf Amateurlevel möglichst identisch bleibt. Das ist natürlich in einigen Aspekten (Torlinientechnik) nicht mehr so ganz der Fall, aber es ist definitiv nicht gewollt, dass es irgendwann zwei völlig verschiedene Spiele gibt.

Und die Anzahl vorhandener Schiris ist zu beachten. Es fehlen im Amateurbereich sehr sehr viele Schiris. In vielen Kreisen können Jugendspiele nicht mit neutralen Schiris besetzt werden, hier müssen die Vereine selbst irgendwie pfeifen. Für andere Ligen gibt's zwar Schiris, aber keine Assistenten (z.B. Herren 1.-3. Kreisklasse Leipzig). Wenn man also neue Aufgaben an die Schiris übertragen will (Messung effektive Spielzeit; Zählung persönliches / Teamvergehen; ... ) muss man erstmal drüber nachdenken, ob und wie ein Alleinpfeifer ohne Assistenten in der Betonliga das hinkriegen kann - denn es fehlen massenhaft Schiris.


Zeitspiel finde ich zum Kotzen. Würde mir wünschen, dass es genauso liefe wie im Handball. Ich ziehe konsequent gelb für Verteidiger, die den Ball blockieren und so eine schnelle Freistoßausführung unterbinden wollen. Das löst leider oft Action am Platz aus, weil das nicht alle Schiris einheitlich machen. Hier liegt das Problem, das müsste mal als "saisonaler Themenschwerpunkt" von den Profis bis runter in die Kreisklassen angepackt und durchgeschult werden, ähnlich wie vorletzte Saison das Thema Handspiel. Wenn alle Schiris das in diesem Fall eigentlich völlig ausreichende Regelwerk konsequent umsetzen würden, würden es die Spieler gar nicht mehr erst versuchen.

In diesem Zusammenhang Thema Nachspielzeit. Hatte letzte Saison ein Spiel, in dem die führende Mannschaft ständig in den Ball leicht wegkickte, in Spielpausen sinnlose Diskussionen anzettelte, der Torwart ewig zum Abschlag benötigte uswusf... immer gerade so hart an der Grenze des Erlaubten, aber doch mit dem eindeutigen Gedanken, die Uhr runterzuspielen. Ich gab sechs Minuten Nachspielzeit. Haben die wohl noch nie erlebt, wurde mächtig laut am Platz. Gleiches Problem wie oben: Fehlende Einheitlichkeit, hier benötigen anscheinend viele Schiris klarere Vorgaben von oben. Wenn die Schris einheitlicher pfeifen würden, könnte man die Teams schnell erziehen.

Schiris bekommen übrigens in der Tat unterschiedliche Anweisungen von DFB / UEFA. Das Regelwerk ist natürlich identisch, wird aber in Details von Verbänden unterschiedlich ausgelegt.

Von der Trennung Teamvergehen / persönliche Vergehen halte ich persönlich nichts.

Gegen effektive Spielzeit haben meines Wissens auch die TV-Sender was. Fussballübertragungen sind recht gut planbar. Bei eff. Spielzeit ist man von Menge und Dauer der Unterbrechungen abhängig.

Abseits könnte man wegen mir inzwischen komplett streichen. Auf Kleinfeld gibt's auch kein Abseits, und da erlebe ich es quasi nie, dass ein Stürmer vorne campiert. Würde auch eine Menge Fehlentscheidungen eliminieren.
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Alo Atog
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Anmeldungsdatum: 08.02.2006
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BeitragVerfasst am: 10 Aug 2015 17:37   Titel: Antworten mit Zitat


Scoville hat folgendes geschrieben:
Und die Anzahl vorhandener Schiris ist zu beachten. Es fehlen im Amateurbereich sehr sehr viele Schiris. In vielen Kreisen können Jugendspiele nicht mit neutralen Schiris besetzt werden, hier müssen die Vereine selbst irgendwie pfeifen. Für andere Ligen gibt's zwar Schiris, aber keine Assistenten (z.B. Herren 1.-3. Kreisklasse Leipzig). Wenn man also neue Aufgaben an die Schiris übertragen will (Messung effektive Spielzeit; Zählung persönliches / Teamvergehen; ... ) muss man erstmal drüber nachdenken, ob und wie ein Alleinpfeifer ohne Assistenten in der Betonliga das hinkriegen kann - denn es fehlen massenhaft Schiris.


Bei uns wird sogar in der untersten Seniorenklasse ohne Schiedsrichter gespielt


Was mich hier wundert ist die Tatsache, dass viele hier Abseits komplett abschaffen würden. Abseits ist ein elementarer Bestandteil des Fußball und die hier schon angesprochende Dynamik ist ja auch auf das Abseits zurück zu führen. Denn nur auf Grund der Tatsache, dass die Stürmer eben nicht vorne lauern können, hat sich der Fußball in den letzten Jahren doch erst in diese Richtung entwickelt bzw entwickeln können. Würde man jetzt das Abseits abschaffen, dann wirst du Mauertaktiken finden, bei denen selbst Alex Ristic vor Neid erblassen wird. Hinten stellt man 7 Spieler tief rein und vorne gammeln 3 Stürmer auf lange Bälle. Denn es müssten ja ebenfalls auch mindestens 3 Abwehrspieler (eher sogar 4 wegen Überzahl) abgestellt werden, um nicht hoffnungslos in Konter zu rennen. Das abschaffen des Abseits würde den Fußball komplett verändern!
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BeitragVerfasst am: 10 Aug 2015 17:55   Titel: Antworten mit Zitat

Abseits entfernen kannst knicken.. Das seh ich bei den Junioren, die dann nur vor dem Tor warten auf dem Ball ohne sich etwas zu bewegen.

Das mit Zeitstrafen ist für mich auch nichts beim Fussball. Wir Schiedsrichter müssen schon schauen, das alles mitgeschrieben etc wird. Da brauchen wir nicht auch noch noch ein Zettel für die Strafen. Das ist im Basketball und Handball besser geregelt, da hast halt noch jemand der aufpasst.

Das mit Schwalben in England bin ich gespannt.. Letztes Jahr haben die ja einiges davon gezeigt.

Zeitspiel muss man schauen.. Klar ist es den Trainern erlaubt mit der Uhr zu spielen, jedoch sollte man das unauffällig machen.. Wenn noch 5 Minuten zu spielen sind, kann ich nicht nach 2 Minuten ein Wechsel machen, nach 3 Minuten ein Wechsel machen. Genau diese Zeit sollte eigentlich nachgespielt werden, was aber meisten nicht ist.
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BeitragVerfasst am: 10 Aug 2015 19:13   Titel: Antworten mit Zitat


Scoville hat folgendes geschrieben:
Schönes Thema. Ich trag mal was aus Sicht eines Amateurschiris bei:

Prinzipiell ist bei allen Punkten zu berücksichtigen: Anspruch der Regelhüter ist, dass das Spiel auf Profilevel und auf Amateurlevel möglichst identisch bleibt. Das ist natürlich in einigen Aspekten (Torlinientechnik) nicht mehr so ganz der Fall, aber es ist definitiv nicht gewollt, dass es irgendwann zwei völlig verschiedene Spiele gibt.

Und die Anzahl vorhandener Schiris ist zu beachten. Es fehlen im Amateurbereich sehr sehr viele Schiris. In vielen Kreisen können Jugendspiele nicht mit neutralen Schiris besetzt werden, hier müssen die Vereine selbst irgendwie pfeifen. Für andere Ligen gibt's zwar Schiris, aber keine Assistenten (z.B. Herren 1.-3. Kreisklasse Leipzig). Wenn man also neue Aufgaben an die Schiris übertragen will (Messung effektive Spielzeit; Zählung persönliches / Teamvergehen; ... ) muss man erstmal drüber nachdenken, ob und wie ein Alleinpfeifer ohne Assistenten in der Betonliga das hinkriegen kann - denn es fehlen massenhaft Schiris.


Zeitspiel finde ich zum Kotzen. Würde mir wünschen, dass es genauso liefe wie im Handball. Ich ziehe konsequent gelb für Verteidiger, die den Ball blockieren und so eine schnelle Freistoßausführung unterbinden wollen. Das löst leider oft Action am Platz aus, weil das nicht alle Schiris einheitlich machen. Hier liegt das Problem, das müsste mal als "saisonaler Themenschwerpunkt" von den Profis bis runter in die Kreisklassen angepackt und durchgeschult werden, ähnlich wie vorletzte Saison das Thema Handspiel. Wenn alle Schiris das in diesem Fall eigentlich völlig ausreichende Regelwerk konsequent umsetzen würden, würden es die Spieler gar nicht mehr erst versuchen.

In diesem Zusammenhang Thema Nachspielzeit. Hatte letzte Saison ein Spiel, in dem die führende Mannschaft ständig in den Ball leicht wegkickte, in Spielpausen sinnlose Diskussionen anzettelte, der Torwart ewig zum Abschlag benötigte uswusf... immer gerade so hart an der Grenze des Erlaubten, aber doch mit dem eindeutigen Gedanken, die Uhr runterzuspielen. Ich gab sechs Minuten Nachspielzeit. Haben die wohl noch nie erlebt, wurde mächtig laut am Platz. Gleiches Problem wie oben: Fehlende Einheitlichkeit, hier benötigen anscheinend viele Schiris klarere Vorgaben von oben. Wenn die Schris einheitlicher pfeifen würden, könnte man die Teams schnell erziehen.

Schiris bekommen übrigens in der Tat unterschiedliche Anweisungen von DFB / UEFA. Das Regelwerk ist natürlich identisch, wird aber in Details von Verbänden unterschiedlich ausgelegt.

Von der Trennung Teamvergehen / persönliche Vergehen halte ich persönlich nichts.

Gegen effektive Spielzeit haben meines Wissens auch die TV-Sender was. Fussballübertragungen sind recht gut planbar. Bei eff. Spielzeit ist man von Menge und Dauer der Unterbrechungen abhängig.

Abseits könnte man wegen mir inzwischen komplett streichen. Auf Kleinfeld gibt's auch kein Abseits, und da erlebe ich es quasi nie, dass ein Stürmer vorne campiert. Würde auch eine Menge Fehlentscheidungen eliminieren.


Dem ist was die Schiris angeht zu ergänzen, dass im BB und auch bei anderen die Zeit durch das Kampfgericht genommen wird. Heißt, auf Signal des Schiris bedienen andere die Uhr. Auch im Fussball ist das sicherlich möglich.

Was die Zeit an sich angeht, also effektive Spielzeit. So wäre es aus meiner Sicht hier gut eine Mischung aus Handball und Basketball zu nehmen. Im Handball stoppt nur der Schiri die Uhr, im BB grundsätzlich bei Körben etc. durchlaufenden Zeit, nur am Ende des Spiels in den letzten 2 Minuten wird grundsätzlich gestoppt. Jedes mal wenn der Ball im Aus ist natürlich auch.

Für den Fussball würde es doch reichen, wenn sich jemand verletzt und der Schiri das sieht, lässt er mit Handzeichen die Zeit anhalten und startet sie sobald die Situation geregelt ist (auch der Elfer geschossen wurde etc.). Um Zeitspiel am Ende zu unterbinden, könnte man die letzten 5 Minuten schlicht genau stoppen. Dann allerdings auch keine Nachspielzeit mehr. Bei 90:00 ist Schluss.

Was die Karten angeht, ich bin für bei Gelb immer eine Zeitstrafe, egal wofür, ob meckern oder ein Foul, oder taktische Foul (wobei die für mich teilweise hart an der Roten sind = weil eindeutig keine Chance auf den Ball und nur der Gegner das Ziel, das könnte man, wenn man wollte glatt als Tätlichkeit auslegen). Hintergrund ist ganz einfach. Was nützen Gelbe Karten? In der Liga ist man nach 5 von denen in verschiedenen Spielen gesperrt, im gleichen Spiel fliegt man. Das hilft doch dem gefoulten und seinem Team herzlich wenig, manchmal eher kontraproduktiv, zumal es eh aus der Natur der Sache heraus mit zunehmender Spielzeit dann öfter zu Ausfällen kommt. Die Gegner in den ersten 5 Spielen aber nie was davon haben.

Wenn man hier je nach Schwere Zeitstrafen von 5 bis 10 Minuten vergeben würde, wäre dem jeweiligen Team das benachteiligt wurde (gefoult) mehr geholfen. Natürlich kann die persönliche Strafe bleiben, wenn es einer übertreibt. Also mehrere Zeitrafen bekommt (2 = 2x Gelb wenn man so will, oder mehrere wenn man konsequent Zeitspiel und ähnliches ahndet).

Rot würde Rot bleiben, auch die Spielsperre für die Zukunft und andere Partien.
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BeitragVerfasst am: 10 Aug 2015 19:17   Titel: Antworten mit Zitat


Balle1420 hat folgendes geschrieben:
Abseits entfernen kannst knicken.. Das seh ich bei den Junioren, die dann nur vor dem Tor warten auf dem Ball ohne sich etwas zu bewegen.

Das mit Zeitstrafen ist für mich auch nichts beim Fussball. Wir Schiedsrichter müssen schon schauen, das alles mitgeschrieben etc wird. Da brauchen wir nicht auch noch noch ein Zettel für die Strafen. Das ist im Basketball und Handball besser geregelt, da hast halt noch jemand der aufpasst.

Das mit Schwalben in England bin ich gespannt.. Letztes Jahr haben die ja einiges davon gezeigt.

Zeitspiel muss man schauen.. Klar ist es den Trainern erlaubt mit der Uhr zu spielen, jedoch sollte man das unauffällig machen.. Wenn noch 5 Minuten zu spielen sind, kann ich nicht nach 2 Minuten ein Wechsel machen, nach 3 Minuten ein Wechsel machen. Genau diese Zeit sollte eigentlich nachgespielt werden, was aber meisten nicht ist.


Das kannste alles mit einem Kampfgericht erledigen, bzw. der im Profibereich hätte der 4. Schiri was zu tun.

Beim Abseits bin ich klar für eine Moderniesierung oder Abschaffung, das menschliche Auge ist nicht in der Lage Abseits korrekt zu erfassen, ergo das heben der Fahne oft genug Glück (bis zu 1,5m erfasst das menschliche Auge nicht). Von daher muss da eine andere Regel her. Hier könnte Eishockey helfen, in dem man das Feld in Drittel aufteilt und 20m oder 25m vor dem Tor erst Abseits möglich ist. So hätte der Linienrichter einen festen Punkt den er beobachten kann, eine Linie und nicht im laufen auf zig Dinge zu achten (verschiedene Spieler, verschiedene Richtungen, Ballabgabe und selber nicht auf die Schnauze fallen beim laufen).
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BeitragVerfasst am: 10 Aug 2015 20:23   Titel: Antworten mit Zitat

Fußball ohne Abseits ist eine absurde Idee.
Das Spiel wurde sch völlig verändern, aktuell bewegt sich quasi alles auf engen Raum , ohne Abseits wird aus 20-25 Meter Abstand in der Länge mindestens das doppelte.

Da hilft auch der Verweis auf Kleinfeld oder gar Halle nicht. Einfach, weil die reduzierte Spielerzahl in signifkanter Punkt ist.
Dazu noch das kleinere Tor, was die Gefahrer von Fernschüssen ( bzw. schon ab 11 bis 16 Metern) und Flanken extrem mindert und die 1gg1 Quote des Torwarts deutlich verbessert.
Je mehr Spieler auf dem Feld, desto weniger nachteilig ist eine Unterzahl n der Defensive vor allem gegenüber so Vorteil einen Spieler weit vorne zu lassen.
Mit 9Mann gg 10 verteidigen ist etwas ganz anderes, als mit 5 gg 6 oder gar 3 gg 4.
Bei jedem!!!! Freistoß werden sich zahlreiche Spieler im Fünfmeterraum tummeln, so wie bei Ecken im Frauenfußball.
Etc.

Ich habe einige Trainererfahrung im Kleinfeldbereich.

Und du habe in Mannschaften bei Ballbesitz ( dank des Abseits) das Spielfeld groß machen lassen.
Dh in Stürmer ging erstmal quasi direkt neben den Torwart. (Auch bei Mittellinienregel).

Allein das bringt den Gegner schon in Schwierigkeiten.
Er kann den einfach nicht da stehen lassen, weil er anspielbar ist oder auch aus dem Rücken der Abwehr irgendwo entgegen kommen kann und dann frei und anspielbar( da ohne abseits) ist.
Und Bundesligakicker sind dann im Passspiel und in der Ballverarbeitung nochmal besser, so dass das keine zielführende Option wäre.
Die Folge wäre, dass jede Abwehr extrem tief agieren muss.

Ich glaube kaum, dass irgendjemand wirklich Spass daran hätte, Fußballspiele ohne Abseits zu verfolgen mit all den taktischen Folgen, die sich daraus ergeben.
Wer für die Abschaffung des Abseits ist, hat wirklich nur auf ganz niedrigen Niveau selbst gekickt -völlig wertfrei- und erfasst gar nicht die spieltaktischen Konsequenzen mM.
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grafzahl23
Europa League
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Anmeldungsdatum: 06.07.2010
Beiträge: 1390
BeitragVerfasst am: 11 Aug 2015 08:56   Titel: Antworten mit Zitat


Balle1420 hat folgendes geschrieben:
Das mit Zeitstrafen ist für mich auch nichts beim Fussball. Wir Schiedsrichter müssen schon schauen, das alles mitgeschrieben etc wird. Da brauchen wir nicht auch noch noch ein Zettel für die Strafen. Das ist im Basketball und Handball besser geregelt, da hast halt noch jemand der aufpasst.


Das ist auch so ein Punkt. Wurde ja hier auch schon angerissen wie es in anderen Sportarten ist. Es wäre doch sicherlich denkbar, den Schiedsrichter komplett von verwaltungstechnischen Dingen zu befreien. Keine Zeit nehmen, keine Karten notieren etc. So könnte er sich zu 100% auf die Leitung des Spiels und die zu treffenden Entscheidungen konzentrieren. Demnach könnten auch Zeitstrafen gänzlich vom 4. Offiziellen geregelt werden.

Was ich nur zur konsequenten Linie zum Besten geben möchte, da es hier ja mittlerweile auch erwähnt wurde:
Eine konsequente Regelauslegung mit mehr Durchgriff würde die Position der Schiedsrichter ungemein stärken. Einige Diskussionen würden so sofort im Keim erstickt. Wenn man sich generell die US-Sportarten ankuckt, dann muss man einfach sagen, dass die Schiris ein ganz anderes Standing haben. Da wird - im Profibereich - höchst selten ein Schiri belagert, ausgepfiffen o.ä.
Ich verstehe jedoch, dass das zumindest kurzfristig ein Problem für den Jugendbereich wäre. In Kreis- und Bezirksklassen kann das in sozial schlechteren Gegenden durchaus kritisch werden, wenn der Schiedsrichter härtere Maßnahmen ergreifen würde. Aber das darf ja eigentlich nicht das Problem des Sports sein.
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callsaul
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Anmeldungsdatum: 22.07.2014
Beiträge: 654
BeitragVerfasst am: 11 Aug 2015 09:20   Titel: Antworten mit Zitat


Zitat:
Demnach könnten auch Zeitstrafen gänzlich vom 4. Offiziellen geregelt werden.


das würde die attraktivität des 4 schiris, aber nur schmählern. in welchem job wird man sonst fürs nixtun so gut bezahlt und hat obendrein noch einen premiumplatz direkt am spielfeld mit uneingeschränktem kontakt zu den trainern und spielern.

pro hängematte für den 4 schiri!
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koby21
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Anmeldungsdatum: 13.08.2007
Beiträge: 1065
BeitragVerfasst am: 11 Aug 2015 09:45   Titel: Antworten mit Zitat

Endlich wieder ein Fred mit reichlich Diskussionspotenzial
Ich habe mich schon öfters gefragt wofür der 4. offizielle überhaupt da ist, außer um mal ne Tafel hochzuhalten...
Nichtsdestotrotz könnte dieser durchaus paar andere Aufgaben übernehmen, wenn ich das mal mit anderen Sportarten vergleiche.
Beim Handball zB gibt es immer ein Kampfgericht, welches ausschließlich dafür da ist um Karten, Strafen, Tore etc. zu notieren und dem Schiri auch eine Hilfestellung zu geben, sollte dieser nicht alles notiert haben. Dieses Kampfgericht wird auch in unteren Ligen durch Betreuer, Vereinsmitglieder oder sogar Freunden und bekannten bestückt werden kann. Meistens jedenfalls von beiden Vereinen, die gerade gegeneinander spielen auch werden da zB Ein- und Auswechslungen kontrolliert, da dieser Sport ziemlich an Schnelligkeit aufgenommen hat in den letzten Jahren. Aber auch hier durchaus durch gravierende Regeländerungen an Attraktivität gewonnen hat. Die Anpassungsschwierigkeiten sollten normal sein, Aber auch da hat es einige Saisons gedauert, denn das Regelwerk wurde Stück für Stück geändert und nicht alles auf einmal.

Was ich allerdings noch hinzufügen möchte ist eine Abänderung der Ein- und Auswechslungen. In viele anderen Ballsportarten darf sehr viel häufiger ein- und ausgewechselt werden. Ich werfe jetzt einfach mal ein Wechselkontingent von 5 in den Raum. Eine Mannschaft und ein Spiel würde sich über viel größere Stücke ändern wenn man häufiger wechseln könnte. Ich bin mir bewusst dass der Spielfluss da drunter leiden würde, was man ja auch häufiger schon in Freundschaftsspielen sehen kann, denke aber dass man da auch mit anderen Mitteln vorbeugen kann, wie zB minimum ein direkter Doppelwechsel, sollte man mehr als 3 mal wechseln wollen oder so.
Aber auch würde es mal dem Verschleiss der Spieler entgegen kommen, um mehr Pausen zu erhalten. (nur ein unausgereifter Gedankengang ) Dennoch denke ich dass sich dadurch Mannschaft(Teamspirit), Kader, Spiel in eine Richtung ändern könnte die für die Zuschauer durchaus attraktiv seien könnte.
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BeitragVerfasst am: 11 Aug 2015 11:14   Titel: Antworten mit Zitat

In Hockey haben dienin den letzten Jahren, einige Regeländerungen durchgezogen, die das Spiel deutlich schneller und auch attraktiver gemacht haben.

1) das hier angesprochene "Fliegendwechseln". Dazu bedarf es nicht mal einer Spielunterbrechung. Es gibt eine Wechselzone, wo jederzeit ausgewechselt werden darf, mit sofortiger Zeitstrafe, wenn einen Bruchteil einer Sekunde beide auf dem Feld sind.

2) Auch das mit den Zeitstrafen.
Es gibt gelb ( 2 Minuten Zeitstrafe), ( blau? - Zeitstrafenzwischen 5?und 15 min, je nach Vergehen im Ermessen des Schieris. Er muss die Dauer auch nicht ansagen, irgundwann lässt er den Spieler halt wieder aufs Feld.
Die Zeit läuft auch erst, wenn der Spieler das Feld verlassen, die Strafzone erreicht hat, das Spiel läuft aber weiter. So sprinten die Rausgestellten meinst quer übers Feld in die Strafzone.

3) Jede Mannschaft hat einen Videobeweis. Wenn Sie allerdings Recht bekommen, bleibt dieser für einen erneuten Einsatz erhalten.

4) Abgeseh von Siebenmeter und kurzer Ecke darf jedes Mal einzelnen eindribbeln, jeder Freistoß sofort ausgeführt werden. Dabei muss man nichtmal abspielen, so jeden kann er brach drauf los dribbeln.
Blockiert ein Gegenspieler dies, gibt es sofort ne Zeitstrafe.


Ohne jetzt alles für den Fußball zu fordern, hat es dem Hockey mM sehr geholfen. Das Spiel ist jetzt extrem dynamischer die ne attraktiver zum Anschauen. Nicht mehr quasi nur auf kurze Ecken beschränkt.
Ohne viele fliegende Wechsel in Mittelfeld und ne Angriff hat man k in Chance mehr. Das geht sogar soweit, dass fast alle Teams statt des Ersatztorwarts Landgerichts eher einen fünften Wechselspieler einsetzten.
Nachteil für Gelegenheitgucker, wie mich ( fast nur Olympia, da aber sehr viel)ist, dass ich jedes Mal neuer Regeln kennenlernen muss. Zumundest im letzt n Jahrzehnt war da regelmäßig signifikantes dabei.
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BeitragVerfasst am: 11 Aug 2015 11:52   Titel: Antworten mit Zitat

[quote="da18"]In Hockey haben dienin den letzten Jahren, einige Regeländerungen durchgezogen, die das Spiel deutlich schneller und auch attraktiver gemacht haben.

1) das hier angesprochene "Fliegendwechseln". Dazu bedarf es nicht mal einer Spielunterbrechung. Es gibt eine Wechselzone, wo jederzeit ausgewechselt werden darf, mit sofortiger Zeitstrafe, wenn einen Bruchteil einer Sekunde beide auf dem Feld sind.

2) Auch das mit den Zeitstrafen.
Es gibt gelb ( 2 Minuten Zeitstrafe), ( blau? - Zeitstrafenzwischen 5?und 15 min, je nach Vergehen im Ermessen des Schieris. Er muss die Dauer auch nicht ansagen, irgundwann lässt er den Spieler halt wieder aufs Feld.
Die Zeit läuft auch erst, wenn der Spieler das Feld verlassen, die Strafzone erreicht hat, das Spiel läuft aber weiter. So sprinten die Rausgestellten meinst quer übers Feld in die Strafzone.

3) Jede Mannschaft hat einen Videobeweis. Wenn Sie allerdings Recht bekommen, bleibt dieser für einen erneuten Einsatz erhalten.

4) Abgeseh von Siebenmeter und kurzer Ecke darf jedes Mal einzelnen eindribbeln, jeder Freistoß sofort ausgeführt werden. Dabei muss man nichtmal abspielen, so jeden kann er brach drauf los dribbeln.
Blockiert ein Gegenspieler dies, gibt es sofort ne Zeitstrafe.


Ohne jetzt alles für den Fußball zu fordern, hat es dem Hockey mM sehr geholfen. Das Spiel ist jetzt extrem dynamischer die ne attraktiver zum Anschauen. Nicht mehr quasi nur auf kurze Ecken beschränkt.
Ohne viele fliegende Wechsel in Mittelfeld und ne Angriff hat man k in Chance mehr. Das geht sogar soweit, dass fast alle Teams statt des Ersatztorwarts Landgerichts eher einen fünften Wechselspieler einsetzten.
Nachteil für Gelegenheitgucker, wie mich ( fast nur Olympia, da aber sehr viel)ist, dass ich jedes Mal neuer Regeln kennenlernen muss. Zumundest im letzt n Jahrzehnt war da regelmäßig signifikantes dabei.
Leichter ist es scheinbar auch für die Schieris. Durch die Zeitstrafen haben Sie eine Maßnahme in der Hand, um sich beschwerende Spieler schon empfindlich zu sanktionieren. Da Sie davon auch Gebrauch machen, wird quasi kaum gemeckert.
Die "Rudelbildung-Regel" im Fußball lief doch ins Leere. Da bekommt dann jeweils ein Spieler gelb, obwohl je fünf mittenmang waren.
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BeitragVerfasst am: 11 Aug 2015 12:09   Titel: Antworten mit Zitat


grafzahl23 hat folgendes geschrieben:
.Was ich nur zur konsequenten Linie zum Besten geben möchte, da es hier ja mittlerweile auch erwähnt wurde:
Eine konsequente Regelauslegung mit mehr Durchgriff würde die Position der Schiedsrichter ungemein stärken. Einige Diskussionen würden so sofort im Keim erstickt. Wenn man sich generell die US-Sportarten ankuckt, dann muss man einfach sagen, dass die Schiris ein ganz anderes Standing haben. Da wird - im Profibereich - höchst selten ein Schiri belagert, ausgepfiffen o.ä.

Was Eishockey angeht, hast du Recht, da sind die Schiris quasi die Macht schlechthin auf dem Eis und was sie sagen ist Gesetz. Vereinzelt gibt es natürlich trotzdem mal Diskussionen, aber es hält sich in Grenzen.
Man möge mich korrigieren, wenn ich falsch liege, hab vor nen paar Jahren aus Zeitgründen aufgehört regelmäßig NHL zu gucken.

Basketball und Baseball gucke ich nicht, beim Football ist aber das genaúe Gegenteil der Fall.
Quasi nach jeder Entscheidung wird mit den Schiedsrichtern nochmal diskuttiert, teilweise werden sie sogar schon bequatscht, während sie sich noch beraten (witziger Weise ignorieren sie die Spieler dann immer ). Diskussionen mit den Trainern müssen sie sich auch sehr häufig aussetzen, teils sehr heftigen.
Für die Fans ist der Refree sowieso immer der Böse

Allerdings haben die Schiedsrichter im Football eine effektive Waffe bekommen, sich dagegen zu wehren. Im Football wird ja nicht der Einzelspieler bestraft, sondern das ganze Team, indem es Yard-Strafen gibt. Also man kommt entweder weiter nach vorne auf dem Feld oder fällt wieder zurück.
Die Strafe für so eine Belagerung bzw das Angehen des Schiris (unsportliches Verhalten) ist dabei die höchstmögliche und kann auch gegen den Trainer (und somit gegen sein Team) ausgesprochen werden. Desweiteren kann dafür auch ein Spieler vom Spiel ausgeschlossen werden (wie die Amis das so schön nennen, Spieldauerdisziplinarstrafe ).

Warum ich das jetzt hier erzähle: Ich finde diese Methode sehr gut. Auch wenn sie nicht direkt auf den Fußball anzuwenden ist, kann man diesem Verhalten und den Respektlosigkeiten gegenüber den Schiedsrichtern nur so entgegentreten...mit empfindlichen Strafen.
Für den Fußball hieße das entweder die schon erwähnten Zeitstrafen oder halt direkt Rot, was aber sehr heftig wäre.
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callsaul
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BeitragVerfasst am: 11 Aug 2015 12:15   Titel: Antworten mit Zitat


Zitat:
Was Eishockey angeht, hast du Recht, da sind die Schiris quasi die Macht schlechthin auf dem Eis und was sie sagen ist Gesetz. Vereinzelt gibt es natürlich trotzdem mal Diskussionen, aber es hält sich in Grenzen.
Man möge mich korrigieren, wenn ich falsch liege, hab vor nen paar Jahren aus Zeitgründen aufgehört regelmäßig NHL zu gucken.


is so.

wenn der schiri pfeift gibts kaum diskussionen, was aufgrund des tempos und der härte irgendwie komisch wirkt, weil man das vom fußball nicht kennt. ist in der del ähnlich, aber in der nhl noch ne ecke auffälliger.
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Fußball ist einfach: Rein das Ding – und ab nach Hause.
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BeitragVerfasst am: 11 Aug 2015 15:04   Titel: Antworten mit Zitat

Habe die bisherige Diskussion sehr interessiert verfolgt und leider jetzt nicht die Zeit sehr ausführlich und zu allem meine Überlegungen beizusteuern, aber eine 'Idee' würde ich dann doch gerne einbringen:

Thema Zeitspiel/Nachspielzeit:
Ich bin auch der Meinung Zeitspiel muss viel regelkonformer geahndet werden. Wird ein Ball nur weggeschubst - Gelb! Stellt sich ein Gegenspieler vor den Ball - Gelb, Abschlag dauert zu lange - Gelb! Und dann auch nicht zögern wenn ein Spieler deswegen mit Gelb Rot vom Platz fliegen sollte. Das sollte einfach normal werden im Fußball und strikt in allen Ligen, Verbänden, (Welt-)Meisterschaften durchgezogen werden - dann wirds auch funktionieren!
Im übrigen bin ich auch für eine vergleichbares, striktes Gelb-Geben was den Einsatz der Hände angeht... die Hand hat nichts am Gegenspieler zu suchen, egal ob die Hände beim abschirmen des Balles benutzt werden, einen Spieler ziehen, zupfen oder auch an den Nacken packen (in den meisten Fällen ist letzters oft freundschaftlich gemeint und natürlich nicht als Tätlichkeit zu werden, ich persönlich empfinde es bei mir aber extrem lästig - die Hand hat da nichts zu suchen!) Alles GELB!!!
Ich finde man kann deutlich zwischen Körpereinsatz und Einsatz der Hände unterscheiden, und das sollte man auch!

Thema Nachspielzeit:
Ich bin für Pauschalnachspielzeiten:
jedes gefallene Tor: 30 Sekunden Nachspielzeit
jede Auswechslung: 30 Sekunden Nachspielzeit
jede verletzungsbedingte Unterbrechung: 30 - XX Sekunden Nachspielzeit
jede Karte (Schiri muss das ja auch erst notieren, Spieler zu sich holen etc.): 15 Sekunden Nachspielzeit
Die subjektive Nachspielzeit kann dann noch um 0-2 Minuten erweitert werden je nach dem wie der Spielfluss so war...

ergibt am Ende zwar zum Teil lange Nachspielzeiten, aber vor allem sind sie objektiv!!!
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Alo Atog
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Anmeldungsdatum: 08.02.2006
Beiträge: 19379
BeitragVerfasst am: 12 Aug 2015 10:42   Titel: Antworten mit Zitat

Die "Nachspielzeit-Pauschale" gab es schon einmal bei einer WM (bin mir nicht ganz sicher, meine es war 1998) und da haben sich dann aberwitzige Nachspielzeiten ergeben. Da wurde dann pro Tor und Wechsel Zeit aufgeschlagen und konsequent nachspielen gelassen. Egal ob das Spiel mit 4:0 entschieden war, drei Tore und sechs Wechsel in der 2. HZ haben dann 5 Minuten NSZ ergeben und die wurden dann auch durchgezogen.
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BeitragVerfasst am: 12 Aug 2015 19:35   Titel: Antworten mit Zitat


Alo Atog hat folgendes geschrieben:
Die "Nachspielzeit-Pauschale" gab es schon einmal bei einer WM (bin mir nicht ganz sicher, meine es war 1998) und da haben sich dann aberwitzige Nachspielzeiten ergeben. Da wurde dann pro Tor und Wechsel Zeit aufgeschlagen und konsequent nachspielen gelassen. Egal ob das Spiel mit 4:0 entschieden war, drei Tore und sechs Wechsel in der 2. HZ haben dann 5 Minuten NSZ ergeben und die wurden dann auch durchgezogen.


(Soweit ich mich erinnern kann war das 94 in USA. )
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