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Capo oder ab wann nimmt political correctness Überhand?

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Gast





BeitragVerfasst am: 17 Dez 2014 21:17   Titel: Antworten mit Zitat


*Libuda* hat folgendes geschrieben:
Das ist nicht mehr deine Beobachtung und auch nicht mehr nur ein missglückter Satz, sondern du unterstellst ein bestimmtes Verhalten mit hoher Wahrscheinlichkeit. Ganz allgemein.

Oh wow. Es war eben nunmal meine Beobachtung, dass es in den meisten Fällen so abläuft. Genau das wollte ich mir meiner Einleitung 'aus eigener Beobachtung' ausdrücken.

Ich werde ein 'ich vermute' davor editieren. Dann ist es keine Unterstellung mehr. Danke für den Hinweis.
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Gast





BeitragVerfasst am: 17 Dez 2014 21:21   Titel: Antworten mit Zitat


*Libuda* hat folgendes geschrieben:
Bestimmte Dinge mache ich nicht, oft aus Höflichkeit und Respekt. Wenn ein Veganer auf Twitter sein Mittagessen postet, dann werde ich als Antwort sicherlich nicht mein Wiener Schnitzel posten, auch wenn das ganz objektiv mein Mittagessen war.


Da hätte ich als Veganer tatsächlich gar nichts dagegen, da es sich um eine Ich-Botschaft ohne direkten Apell o.ä. handeln würde. Mich stören - und darum ging es hier ja - die abwertenden Kommentare (Du-Botschaften), die allein schon kommen, wenn man sachlich feststellt, dass man sich vegan ernährt. Dass dieser Umstand für einige allein schon ausreicht, um als politisch Oberkorrekter zu gelten, der anderen was vorschreiben will.
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Gast





BeitragVerfasst am: 17 Dez 2014 21:29   Titel: Antworten mit Zitat


wremen hat folgendes geschrieben:

*Libuda* hat folgendes geschrieben:
Bestimmte Dinge mache ich nicht, oft aus Höflichkeit und Respekt. Wenn ein Veganer auf Twitter sein Mittagessen postet, dann werde ich als Antwort sicherlich nicht mein Wiener Schnitzel posten, auch wenn das ganz objektiv mein Mittagessen war.


Da hätte ich als Veganer tatsächlich gar nichts dagegen, da es sich um eine Ich-Botschaft ohne direkten Apell o.ä. handeln würde. Mich stören - und darum ging es hier ja - die abwertenden Kommentare (Du-Botschaften), die allein schon kommen, wenn man sachlich feststellt, dass man sich vegan ernährt. Dass dieser Umstand für einige allein schon ausreicht, um als politisch Oberkorrekter zu gelten, der anderen was vorschreiben will.


Um das Essensbeispiel auf den aktuellen Fall besser übertragen zu können, müsste ich es folgendermaßen gestalten:

Ich poste ein Foto vom Wiener Schnitzel und ein Veganer schreibt darunter, dass dafür ein Tier sterben musste und so etwas nicht in seine Küche käme. Das ist zweifelsfrei eine völlig sachliche Feststellung des Veganers. Ebenso könnte er unter einem Foto einer stolzen Handtaschenbesitzern schreiben, dass das Leder von toten Tieren stammt und er dies nicht mit seinem Gewissen vereinbaren könnte. Ebenfalls vollkommen sachlich richtig.

Er beleidigt niemanden und er verhält sich somit politisch korrekt d. h. aus dieser Sicht ist er nicht angreifbar. Respekt und Fingerspitzengefühl zeigt er jedoch in beiden Fällen nicht.
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Gast





BeitragVerfasst am: 17 Dez 2014 21:54   Titel: Antworten mit Zitat


*Libuda* hat folgendes geschrieben:

wremen hat folgendes geschrieben:

*Libuda* hat folgendes geschrieben:
Bestimmte Dinge mache ich nicht, oft aus Höflichkeit und Respekt. Wenn ein Veganer auf Twitter sein Mittagessen postet, dann werde ich als Antwort sicherlich nicht mein Wiener Schnitzel posten, auch wenn das ganz objektiv mein Mittagessen war.


Da hätte ich als Veganer tatsächlich gar nichts dagegen, da es sich um eine Ich-Botschaft ohne direkten Apell o.ä. handeln würde. Mich stören - und darum ging es hier ja - die abwertenden Kommentare (Du-Botschaften), die allein schon kommen, wenn man sachlich feststellt, dass man sich vegan ernährt. Dass dieser Umstand für einige allein schon ausreicht, um als politisch Oberkorrekter zu gelten, der anderen was vorschreiben will.


Um das Essensbeispiel auf den aktuellen Fall besser übertragen zu können, müsste ich es folgendermaßen gestalten:

Ich poste ein Foto vom Wiener Schnitzel und ein Veganer schreibt darunter, dass dafür ein Tier sterben musste und so etwas nicht in seine Küche käme. Das ist zweifelsfrei eine völlig sachliche Feststellung des Veganers. Ebenso könnte er unter einem Foto einer stolzen Handtaschenbesitzern schreiben, dass das Leder von toten Tieren stammt und er dies nicht mit seinem Gewissen vereinbaren könnte. Ebenfalls vollkommen sachlich richtig.

Er beleidigt niemanden und er verhält sich somit politisch korrekt d. h. aus dieser Sicht ist er nicht angreifbar. Respekt und Fingerspitzengefühl zeigt er jedoch in beiden Fällen nicht.


aber das ist doch gar nicht das, was ich meine.
Nehmen wir nochmal das Beispiel: Du postest ein Foto eines Schnitzels und fragst, ob mir das Wasser im Mund zusammen läuft. Ich würde antworten: "Nein, ich bin Veganer". Und sonst nichts. Und du würdest dann anfangen rumzupöbeln, was mir verstrahltem Gutmenschen einfällt, sich über dich zu stellen.

Ich will damit übrigens keine Parallele zu meinem Capo-Post ziehen, sondern meine das ganz allgemein auf M2´s Frage bezogen. Vielleicht reden wir da aneinander vorbei...
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Gast





BeitragVerfasst am: 17 Dez 2014 21:54   Titel: Antworten mit Zitat


shirb hat folgendes geschrieben:
Ich schreibe am Anfang meines Beitrags extra 'aus eigenen Beobachtungen' und vermeide bewusst absolute Formulierungen (ok, ich sehe: In einem Satz ist es mir etwas misslungen, sorry) und dennoch wird vor Verallgemeinerung gewarnt und explizit darauf hingewiesen, dass man ja alles im Kontext betrachten muss. Ernsthaft?


So etwas lähmt die lösungsortientierte Debatte in meinen Augen wesentlich mehr als überzogene Political Correctness.


Aus eigenen Beobachtungen kann ich bestätigen, dass alle Bayern-Fans im Normalfall Erfolgsfans sind.


...der Punkt sollte klar sein
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Gast





BeitragVerfasst am: 17 Dez 2014 22:00   Titel: Antworten mit Zitat


wremen hat folgendes geschrieben:

*Libuda* hat folgendes geschrieben:
Bestimmte Dinge mache ich nicht, oft aus Höflichkeit und Respekt. Wenn ein Veganer auf Twitter sein Mittagessen postet, dann werde ich als Antwort sicherlich nicht mein Wiener Schnitzel posten, auch wenn das ganz objektiv mein Mittagessen war.


Da hätte ich als Veganer tatsächlich gar nichts dagegen, da es sich um eine Ich-Botschaft ohne direkten Apell o.ä. handeln würde. Mich stören - und darum ging es hier ja - die abwertenden Kommentare (Du-Botschaften), die allein schon kommen, wenn man sachlich feststellt, dass man sich vegan ernährt. Dass dieser Umstand für einige allein schon ausreicht, um als politisch Oberkorrekter zu gelten, der anderen was vorschreiben will.


Ich denke die einfach Feststellung ist gar kein Problem. Die Frage ist nur wann und warum jeman das feststellt - denn alleine das kann schon belehrend wirken, selbst wenn es fachlich kommentiert wird.
Zum Beispiel im oben genannten Fall. Angenommen MeMyself postet irgend ein Grillfleischbild und dann kommt der Kommentar: "also ich bin ja Vegetarier und fühl mich spitze...."
Im Grunde sachlich - aber an einer Stelle wo es einfach niemanden interessiert. Der Grund für so einen Post wäre trotz Sachlichkei naheliegend.

Ich wusste aber nicht, dass dieses Thema so in der Kritik steht. Wenn sich jemand dazu entscheidet, vegetarisch oder gar vegan zu ernähren, ist das mir persönlich völlig egal, solange ich nicht davon betroffen bin.
Wahrscheinlich kenn ich sogar Vegetarier/Veganer, bei denen ich gar nicht weiß dass sie welche sind. Ich hab aber eben auch die Erfahrung gemacht, dass es immer wieder Vegetarier gibt, für die offensichtlich Mitteilungspflicht darüber besteht, dass sie sich ja ach so gesund etc. ernähren. Da halte ich mich dann sicher auch nicht zurück sondern mach meinen Standpunkt dazu klar.

Ich kann mir zwar durchaus vorstellen, dass es Leute gibt die seltsam reagieren wenn jemand nen Veggieburger bestellt, aber ich denke das sind dann eher Freunde/Bekannte die schlicht damit gerechnet haben. Ähnlich wie manche Kumpels schauen, wenn man mal kein Bier sondern Wasser oder ne Cola bestellt.
Ich kann mir einach nicht vorstellen, ass es so viele Leute geben soll, die soetwas ernsthaft kritisieren. Aber gut, ich hab da auch keine Erfahrungswerte.

Edit:
Wremens letztes Beispiel seh ich dagegen absolut unkritisch. Wenn das jemand auf Nachfrage bzw. mit echtem Bezug dazu erzählt, ist das für mich ne stinknormale Aussage wie jede andere auch.

Zuletzt bearbeitet von Gast am 17 Dez 2014 22:06, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Gast





BeitragVerfasst am: 17 Dez 2014 22:01   Titel: Antworten mit Zitat


deSuff hat folgendes geschrieben:
Aus eigenen Beobachtungen kann ich bestätigen, dass alle Bayern-Fans im Normalfall Erfolgsfans sind.


...der Punkt sollte klar sein

Mh ja, ich weiß was du meinst. ^^

Ich hatte aber zumindest versucht (ja es ist nicht ganz geglückt), es eben genau nicht so zu machen, sondern meinen Post so zu gestalten, dass er eher dem hier entspräche:

"Aus eigenen Beobachtungen schließe ich, dass viele Bayern-Fans Erfolgsfans sind".

Den sähe ich in der Form ehrlich gesagt auch keineswegs als Verallgemeinerung. Bin auch nach wie vor etwas irritiert, dass mein Post da anscheinend so unscharf war und versuche mich in Zukunft präziser auszudrücken.
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Gast





BeitragVerfasst am: 17 Dez 2014 22:05   Titel: Antworten mit Zitat

Naja meine persönliche Erfahrung, nachdem ich seit ca. 1,5 Jahren keinen Alkohol mehr trinke ist schon, da kriegt man zig Sprüche, bzw. egal wo man ist, auch die Leute die es wissen kommen immer wieder an, ach heute kannste doch mal ein Bierchen trinken. Beim Betriebsfest trinken wir aber was zusammen etc.

Letztlich ist es nervig, ich bin weißgott niemand der Alkohol komplett ablehnt (mein Schrank steht voller Whiskyflaschen), allerdings habe ich für den Moment entschieden, dass es den Alkohol nicht braucht und ich daher drauf verzichte. Nächstes Highlight wird in der Hinsicht die Kohltour, da werden mich zig Leute versuchen zu nötigen was zu trinken oder schlimmstenfalls sogar was in Glas kippen. Ab einem bestimmten Punkt wird aus Spass dann halt Ernst und wenn der im Raum ist kann die Stimmung kippen.
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Gast





BeitragVerfasst am: 17 Dez 2014 22:09   Titel: Antworten mit Zitat


whisky2382 hat folgendes geschrieben:
Nächstes Highlight wird in der Hinsicht die Kohltour, da werden mich zig Leute versuchen zu nötigen was zu trinken oder schlimmstenfalls sogar was in Glas kippen. Ab einem bestimmten Punkt wird aus Spass dann halt Ernst und wenn der im Raum ist kann die Stimmung kippen.


Das ist aber auch ein Extrembeispiel. Quasi der Veganer im Steakhouse. Für die meisten/viele geht es bei so einer Tour ja um nichts anderes als trinken.
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Gast





BeitragVerfasst am: 17 Dez 2014 22:12   Titel: Antworten mit Zitat


*Sancho* hat folgendes geschrieben:
Ich kann mir einach nicht vorstellen, ass es so viele Leute geben soll, die soetwas ernsthaft kritisieren. Aber gut, ich hab da auch keine Erfahrungswerte.


aber ich
Kann man nicht verallgemeinern, ist durchaus unterschiedlich, aber die von mir weiter oben beschriebenen Reaktionen erlebe ich immer wieder. Und ich binde meine Ernährung niemandem ungefragt auf die Nase - mache ich hier in den entsprechenden Threads ja auch nicht.
Mir ist am liebsten, wenn Nicht-Veganer sagen "ist nicht mein Ding, aber wenn du meinst, ok". Ich habe nämlich gar nicht vor, irgendwen zu "bekehren"
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Gast





BeitragVerfasst am: 17 Dez 2014 22:25   Titel: Antworten mit Zitat


wremen hat folgendes geschrieben:

Mir ist am liebsten, wenn Nicht-Veganer sagen "ist nicht mein Ding, aber wenn du meinst, ok". Ich habe nämlich gar nicht vor, irgendwen zu "bekehren"


Das ist doch eine vernünftige Basis. Ich versuche z. B. auch nicht, einen Veganer zu bekehren mit Argumenten wie "Das führt zu einer Mangelernährung" (was im übrigen auch nicht stimmt, man muss als Veganer sich nur entsprechend informieren, was man wo findet).
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Gast





BeitragVerfasst am: 17 Dez 2014 22:27   Titel: Antworten mit Zitat


whisky2382 hat folgendes geschrieben:
Naja meine persönliche Erfahrung, nachdem ich seit ca. 1,5 Jahren keinen Alkohol mehr trinke ist schon, da kriegt man zig Sprüche, bzw. egal wo man ist, auch die Leute die es wissen kommen immer wieder an, ach heute kannste doch mal ein Bierchen trinken. Beim Betriebsfest trinken wir aber was zusammen etc.

Letztlich ist es nervig, ich bin weißgott niemand der Alkohol komplett ablehnt (mein Schrank steht voller Whiskyflaschen), allerdings habe ich für den Moment entschieden, dass es den Alkohol nicht braucht und ich daher drauf verzichte. Nächstes Highlight wird in der Hinsicht die Kohltour, da werden mich zig Leute versuchen zu nötigen was zu trinken oder schlimmstenfalls sogar was in Glas kippen. Ab einem bestimmten Punkt wird aus Spass dann halt Ernst und wenn der im Raum ist kann die Stimmung kippen.


Nachvollziehbar, aber wir bewegen uns da jetzt immer weiter vom Kernthema weg.
Ob Dich ein Kumpel beim Weggehen aufzieht, dass Du nichts trinkst kann nerven, ist aber einige Stufen unter dem Punkt angesiedelt, wo Dich jemand "maßregelt" politisch Korrekte Ausdrücke zu verwenden. Im einen Fall wirst Du blöd angeschaut wenn Du dem Rat nicht folgst, im anderen besteht die Gefahr, in die rechte Schublade gesteckt zu werden.
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Gast





BeitragVerfasst am: 17 Dez 2014 22:31   Titel: Antworten mit Zitat


wremen hat folgendes geschrieben:

*Sancho* hat folgendes geschrieben:
Ich kann mir einach nicht vorstellen, ass es so viele Leute geben soll, die soetwas ernsthaft kritisieren. Aber gut, ich hab da auch keine Erfahrungswerte.


aber ich
Kann man nicht verallgemeinern, ist durchaus unterschiedlich, aber die von mir weiter oben beschriebenen Reaktionen erlebe ich immer wieder.


Vielleicht bewegst Du Dich ja auch nur in den falsche Kreisen!
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Gast





BeitragVerfasst am: 17 Dez 2014 22:36   Titel: Antworten mit Zitat


*Sancho* hat folgendes geschrieben:
Im einen Fall wirst Du blöd angeschaut wenn Du dem Rat nicht folgst, im anderen besteht die Gefahr, in die rechte Schublade gesteckt zu werden.

Ich weiß nicht. Nur weil jemand ein Wort unglücklich findet und die Verwendung dessen gerne unterbinden würde, heißt das ja nicht dass er alle die sich dennoch so ausdrücken in der rechten Ecke sieht.
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Gast





BeitragVerfasst am: 17 Dez 2014 22:40   Titel: Antworten mit Zitat


shirb hat folgendes geschrieben:

*Sancho* hat folgendes geschrieben:
Im einen Fall wirst Du blöd angeschaut wenn Du dem Rat nicht folgst, im anderen besteht die Gefahr, in die rechte Schublade gesteckt zu werden.

Ich weiß nicht. Nur weil jemand ein Wort unglücklich findet und die Verwendung dessen gerne unterbinden würde, heißt das ja nicht dass er alle die sich dennoch so ausdrücken in der rechten Ecke sieht.


Deswegen steht da es besteht die Gefahr
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Gast





BeitragVerfasst am: 17 Dez 2014 22:49   Titel: Antworten mit Zitat

Die Gefahr, dass irgendjemand zu doof zur differenzierten Betrachtung ist und daher vorschnelle Schlüsse zieht, besteht mE fast immer. Eine echte Gefahr sehe ich darin jedoch nicht.

Daher auch mein Unverständnis, weshalb PC nach der schleichenden Islamisierung aktuell die größte Bedrohung für das Abendland darzustellen scheint.

Ich glaube einfach nicht, dass PC aktuell seriöse Debatten ernsthaft zum Erliegen bringt.
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Gast





BeitragVerfasst am: 17 Dez 2014 22:55   Titel: Antworten mit Zitat

Wie schafft man es eigentlich, vom Thema Capo über Bier und Wiener Schnitzel zur PC und wieder zurück zu kommen?


Habt ihr schon nen Tannenbaum?
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Gast





BeitragVerfasst am: 17 Dez 2014 23:46   Titel: Antworten mit Zitat


shirb hat folgendes geschrieben:

*Sancho* hat folgendes geschrieben:
Im einen Fall wirst Du blöd angeschaut wenn Du dem Rat nicht folgst, im anderen besteht die Gefahr, in die rechte Schublade gesteckt zu werden.

Ich weiß nicht. Nur weil jemand ein Wort unglücklich findet und die Verwendung dessen gerne unterbinden würde, heißt das ja nicht dass er alle die sich dennoch so ausdrücken in der rechten Ecke sieht.

Das ist meiner Erfahrung auch eine "Gefahr", die so selten bis gar nicht existent ist. Ähnlich wie die "Nazi-Keule", die meistens von denen geschwungen wird, die sich von dieser bedroht sehen.
Und: Nein, damit habe ich jetzt niemanden als Nazi bezeichnet.
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Gast





BeitragVerfasst am: 18 Dez 2014 00:00   Titel: Antworten mit Zitat


shirb hat folgendes geschrieben:

Ich glaube einfach nicht, dass PC aktuell seriöse Debatten ernsthaft zum Erliegen bringt.


Ich habe doch schon einige Beispiele genannt.

Mal ganz mit dem Dampfhammer: Wie schnell gerät man in die Antisemitismus-Falle, wenn man die Politik von Benjamin Netanjahu kritisiert, der in einer Koalition mit ultraorthodoxen und fundamentalistischen Parteien sitzt?

Daniel Killy (Executive Editor with BILD, Europe’s largest paper, published by Axel Springer AG. He is a Jewish-German-American publicist and a specialist on Jewish/anti-Semitic media issues) sieht das genau von der anderen Seite, aber auch er sieht die Zensur durch politische Korrektheit:


Zitat:
“The silent tyranny of political correctness often leads to internal censorship when writing about Israel. This is combined with the German neurosis of being ‘just.’ With regard to Israel, this means that one must be critical of it. Otherwise one might be considered pro-Israel because of German history. In addition, a widespread leftist anti-Zionism prevails among public broadcasters and other media. This ‘anti-Zionism’ is a synonym for Germany’s glossy and ‘trendy’ anti-Semitism.


http://www.israelnationalnews.com/Articles/Article.aspx/13620#.VJIIiSuG9K0

Es kann also gar keine offene, fruchtbare Diskussion über die Sache an sich entstehen, da der Einfluss der "political correctness" viel zu dominant ist und stets das Damoklesschwert "Anti-Semitismus" über einem schwebt und selbiges an einem ganz dünnen Faden hängt.
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W.Zevon
Weltmeister
Weltmeister 

Anmeldungsdatum: 12.07.2005
Beiträge: 6722
Wohnort: Berlin-Capital of Talents
BeitragVerfasst am: 18 Dez 2014 00:52   Titel: Antworten mit Zitat


wremen hat folgendes geschrieben:

*Libuda* hat folgendes geschrieben:

wremen hat folgendes geschrieben:

*Libuda* hat folgendes geschrieben:
Bestimmte Dinge mache ich nicht, oft aus Höflichkeit und Respekt. Wenn ein Veganer auf Twitter sein Mittagessen postet, dann werde ich als Antwort sicherlich nicht mein Wiener Schnitzel posten, auch wenn das ganz objektiv mein Mittagessen war.


Da hätte ich als Veganer tatsächlich gar nichts dagegen, da es sich um eine Ich-Botschaft ohne direkten Apell o.ä. handeln würde. Mich stören - und darum ging es hier ja - die abwertenden Kommentare (Du-Botschaften), die allein schon kommen, wenn man sachlich feststellt, dass man sich vegan ernährt. Dass dieser Umstand für einige allein schon ausreicht, um als politisch Oberkorrekter zu gelten, der anderen was vorschreiben will.


Um das Essensbeispiel auf den aktuellen Fall besser übertragen zu können, müsste ich es folgendermaßen gestalten:

Ich poste ein Foto vom Wiener Schnitzel und ein Veganer schreibt darunter, dass dafür ein Tier sterben musste und so etwas nicht in seine Küche käme. Das ist zweifelsfrei eine völlig sachliche Feststellung des Veganers. Ebenso könnte er unter einem Foto einer stolzen Handtaschenbesitzern schreiben, dass das Leder von toten Tieren stammt und er dies nicht mit seinem Gewissen vereinbaren könnte. Ebenfalls vollkommen sachlich richtig.

Er beleidigt niemanden und er verhält sich somit politisch korrekt d. h. aus dieser Sicht ist er nicht angreifbar. Respekt und Fingerspitzengefühl zeigt er jedoch in beiden Fällen nicht.


aber das ist doch gar nicht das, was ich meine.
Nehmen wir nochmal das Beispiel: Du postest ein Foto eines Schnitzels und fragst, ob mir das Wasser im Mund zusammen läuft. Ich würde antworten: "Nein, ich bin Veganer". Und sonst nichts. Und du würdest dann anfangen rumzupöbeln, was mir verstrahltem Gutmenschen einfällt, sich über dich zu stellen.

Ich will damit übrigens keine Parallele zu meinem Capo-Post ziehen, sondern meine das ganz allgemein auf M2´s Frage bezogen. Vielleicht reden wir da aneinander vorbei...


Abgesehen davon, dass diese kulinarischen Beispiele etwas am Ursprungsthema vorbei gehren, drehst Du es doch letztlich einfach nur um. Du fühlst Dich von jemandem dem deine Antwort nicht passte und er darauf nach deinem Empfinden überbarsch reagiert, angepöbelt. Er hingegen kam viellicht einfach mit Deiner durchaus pointierten Reaktion nicht klar...Libu beschreibt doch im Grunde nur genau die andere Sichtweise.

Im Endeffekt ist das alles nur das typische Sender-Empfänger-Problem. Wie ist etwas wirklich gemeint, was ist die Intention dahinter. Polemisch gesprochen: Im Grunde tritt man immer irgendwem auf die Füße. Ist mansich dessen aber bewusst, setzt sich damit auseinandersetzt und geht auf den Gegenüber ein, anstatt die beleidigte oder verbohrte Leberwurst zu spielen (das gilt übrigens für die betroffene Seite genauso!) dann erleichtert dies doch einiges. Dabei spielen dann aber Faktoren wie Bildung, Anstand, Respekt, Empathie etc. natürlich eine entscheidende Rolle. Hinzu kommt, dass die Gesellschaft (zum Glück auch wenn es bisweilen anstrengend sein kann, aber das ist der Preis den wir nunmal zahlen müssen. Ich kann nicht nur fordern, sondern muss eben auch geben und das betrifft jeden einzelnen!) und insbesondre die sogenannte Generation y (ohne hier jetzt noch ausufernd zu werden) mittlerweile sowieso alles kritisch sieht, niemandem vertraut und erstmal Fehler, welcher Color auch immer, beim Gegenüber sucht...
_________________
Schluss mit der Spoxal Noten-Qual!


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BeitragVerfasst am: 18 Dez 2014 01:00   Titel: Antworten mit Zitat


*Libuda* hat folgendes geschrieben:


Mal ganz mit dem Dampfhammer: Wie schnell gerät man in die Antisemitismus-Falle, wenn man die Politik von Benjamin Netanjahu kritisiert, der in einer Koalition mit ultraorthodoxen und fundamentalistischen Parteien sitzt?


Den Begriff Antisemitismus-Falle verstehe Ich nicht so ganz. Fände Ich interessant wenn du Ihn nochmal erläuterst. (Kein Scherz!)


*Libuda* hat folgendes geschrieben:

Es kann also gar keine offene, fruchtbare Diskussion über die Sache an sich entstehen, da der Einfluss der "political correctness" viel zu dominant ist und stets das Damoklesschwert "Anti-Semitismus" über einem schwebt und selbiges an einem ganz dünnen Faden hängt.


Das kann Ich irgendwie gar nicht nachvollziehen. Die Politik keines anderen Staates bzw. keiner anderen Regierung der Welt wird in Deutschland soviel diskutiert wie die Israels. Natürlich gibt es hier auf beiden Seiten extreme Hardliner, die Israel entwerder komplett ablehnen oder halt welche die sagen "Israel darf alles", aber es gibt in der Mitte genug Menschen die über die Politik Israels vernünftig diskutieren.

Das Beispiel Antisemitismus hat halt einfach nochmal gerade in Deutschland sehr viele spezielle Komponenten.
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BeitragVerfasst am: 18 Dez 2014 03:06   Titel: Antworten mit Zitat


SteffenSP hat folgendes geschrieben:

shirb hat folgendes geschrieben:

*Sancho* hat folgendes geschrieben:
Im einen Fall wirst Du blöd angeschaut wenn Du dem Rat nicht folgst, im anderen besteht die Gefahr, in die rechte Schublade gesteckt zu werden.

Ich weiß nicht. Nur weil jemand ein Wort unglücklich findet und die Verwendung dessen gerne unterbinden würde, heißt das ja nicht dass er alle die sich dennoch so ausdrücken in der rechten Ecke sieht.

Das ist meiner Erfahrung auch eine "Gefahr", die so selten bis gar nicht existent ist.


Offensichtlich leben wir in komplett unterschiedlichen Welten

Gerade in Deutschland ist man in meinen Augen sofort in irgend einer Schublade, wenn man etwas anspricht, das mit einem heiklen Thema in Verbindung gebracht werden kann. Völlog egal wie es gemeint ist...
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BeitragVerfasst am: 18 Dez 2014 09:31   Titel: Antworten mit Zitat


W.Zevon hat folgendes geschrieben:

Abgesehen davon, dass diese kulinarischen Beispiele etwas am Ursprungsthema vorbei gehren, drehst Du es doch letztlich einfach nur um. Du fühlst Dich von jemandem dem deine Antwort nicht passte und er darauf nach deinem Empfinden überbarsch reagiert, angepöbelt. Er hingegen kam viellicht einfach mit Deiner durchaus pointierten Reaktion nicht klar..


äh, nein. Ich habe mich weder angepöbelt gefühlt, noch bin ich eine beleidigte Leberwurst und "überbarsch" waren die Reaktionen auch nicht - bloß inhaltlich am Ziel vorbei. Mir ist klar, dass ich bei vielen Themen nicht die Mehrheitsmeinung vertrete, da muss sich mir keiner anschließen und ich muss dies andersrum auch nicht.
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BeitragVerfasst am: 18 Dez 2014 09:45   Titel: Antworten mit Zitat


*Sancho* hat folgendes geschrieben:

Gerade in Deutschland ist man in meinen Augen sofort in irgend einer Schublade, wenn man etwas anspricht, das mit einem heiklen Thema in Verbindung gebracht werden kann. Völlog egal wie es gemeint ist...


Das ist nicht ganz falsch und das ist schade. Allerdings sieht die Wirklichkeit so aus, dass große Teile der Mitte der Gesellschaft mehr und mehr nach rechts driften und die "wird man doch wohl noch sagen dürfen"-Haltung ein mMn immer bedenklicheres Ausmaß annimmt (Pegida, Lampedusa, Volkstod mal als Schlagworte). Das Zugpferd dieser Entwicklung ist u.a., das umgekehrte Schubladendenken, indem Engagement für Flüchtlinge, Soziale Themen, Antifaschismus usw. sowie die kritische Auseinandersetzung mit Themen wie Antisemitismus in die Ecke "Gutmensch", "pc" (beides Begriffe, die inzwischen negativ assoziiert und bewusst so eingesetzt werden) oder Linksextremismus gedrängt werden und somit die Legitimierung geschaffen wird, dies in Gänze abzulehnen.
Dass gut gemeint nicht immer auch gut gemacht ist, und es natürlich auch Leute gibt, die mit extremem und zu engstirnigem Denken Wasser auf diese Mühlen kippen, ist klar, jedoch ist in meinen Augen weniger die übertriebene pc der Gesellschaft ein Problem, als vielmehr die gegenläufige gesamtgesellschaftliche Entwicklung
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BeitragVerfasst am: 18 Dez 2014 10:16   Titel: Antworten mit Zitat


Körsch hat folgendes geschrieben:

*Libuda* hat folgendes geschrieben:


Mal ganz mit dem Dampfhammer: Wie schnell gerät man in die Antisemitismus-Falle, wenn man die Politik von Benjamin Netanjahu kritisiert, der in einer Koalition mit ultraorthodoxen und fundamentalistischen Parteien sitzt?


Den Begriff Antisemitismus-Falle verstehe Ich nicht so ganz. Fände Ich interessant wenn du Ihn nochmal erläuterst. (Kein Scherz!)


Shulamit Aloni, frühere israelische Ministerin für Erziehungsfragen, Rechtsanwältin, Menschenrechtspolitikerin und Schriftstellerin:



Das sind schon drastische Worte, die nur von einer Person mit ihrem Hintergrund ausgesprochen werden können, die nicht mit dem pauschalen Vorwurf des Antisemitismuses angegriffen werden kann.


Zitat:
Schulamit Aloni wurde 1928 in Tel Aviv geboren. Ihre Eltern, die aus Polen stammten, kämpften während des Zweiten Weltkriegs in der britischen Armee. Sie war Mitglied der Hagana und der Hashomer Hatzair. Nach ihrem Schulabschluss wurde Schulamit Aloni Mitglied der israelischen Armee und kämpfte im Unabhängigkeitskrieg. Anschließend engagierte sie sich für Kinder und war als Lehrerin tätig. Nebenbei studierte sie Jura und Wirtschaft, um Rechtsanwältin zu werden. 1959 wurde Aloni Mitglied der Arbeiterpartei und ab 1965 war sie Abgeordnete der Knesset. Nachdem sie sich mit der Parteiführung der Arbeiterpartei überworfen hatte, gründete sie die Partei Ratz, die drei Mandate für die Knesset erhielt, und fungierte als Ministerin ohne Amtsbereich. 1977 spaltete sich die Ratz und ihre Präsenz im Parlament verringerte sich, doch 1991 vereinigten sich Ratz, Schinui und Mapam zur Partei Meretz und erhielten 12 Parlamentssitze. Aloni hatte daraufhin das Amt der Erziehungsministerin, wurde aber nach einem Jahr Amtszeit zum Rücktritt gezwungen. Schließlich zog sie sich 1996 aus der Politik zurück.

Sie galt als scharfe Kritikerin der israelischen Politik gegenüber den Palästinensern. 2005 gründete sie zusammen mit anderen Prominenten die Organisation Jesch Din, die sich gegen die Verletzung der Menschenrechte von Palästinensern einsetzt.[2] Außerdem unterstützte sie die Aussage Jimmy Carters, Israel praktiziere gegenüber den Palästinensern eine „Apartheidspolitik“.[3]

Aloni war Trägerin des Israel-Preises. 1998 erhielt sie den Emil-Grünzweig-Menschenrechtspreis für ihr Lebenswerk.


http://de.wikipedia.org/wiki/Schulamit_Aloni

Unter der Antisemitismus-Falle bzw. Antisemitismus-Keule verstehe ich, dass Kritik an der Politik Israels oft gleich mit dem Vorwurf des Antisemitismuses (also der Abneigung oder Feindschaft gegenüber den Juden) regelrecht abgeschmettert wird. Das spielt letztlich Politikern wie Benjamin Netanjahu in die Karten, der als Hardliner gilt und u. a. mit ultraorthodoxen und fundamentalistischen Parteien koaliert.

Deshalb bin ich froh, wenn jüdische Menschenrechtspolitikerinnen wie sie dieses Konstrukt aufbrechen. Wir werden nur dann normale Beziehungen mit Israel erreichen, wenn solche Mechanismen nicht mehr greifen. Ein schöner Nebeneffekt dabei ist, dass je normaler die Beziehungen zu Israel werden, desto mehr wird tatsächlich den wahren Antisemiten der Nährboden entzogen.

Zuletzt bearbeitet von Gast am 18 Dez 2014 10:34, insgesamt einmal bearbeitet
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