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Die Meisterfrage

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19boakye19
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Anmeldungsdatum: 25.08.2007
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BeitragVerfasst am: 25 Feb 2010 15:57   Titel: Die Meisterfrage Antworten mit Zitat

Die Meisterfrage

von 19boakye19

In knapp zehn Wochen ist die aktuelle Bundesliga-Saison schon wieder zu Ende. Mit Spannung wird allerdings schon seit ihres Beginns die Meisterfrage gestellt, und Antworten darauf gibt es viele, wenngleich man keine davon bislang zu einhundert Prozent als die richtige sehen kann. Drei Teams belegen momentan die vordersten Plätze und werden, wie es scheint, die Meisterfrage unter sich beantworten. Und für zwei davon, die noch nie diesen Titel erringen konnten, könnte sich dieser Traum bald nach langer Wartezeit endlich erfüllen. Im weiteren Text möchte ich die einzelnen Situationen und die Kader erläutern, Vergleiche anstellen, Vermutungen äußern und euch einen Überblick verschaffen, was euch in dieser Saison noch alles erwarten könnte.

Ich beginne mit dem aktuellen Tabellenführer: Bayer 04 Leverkusen. Seit knapp 30 Jahren ist die Werkself nun durchgängig in der Bundesliga vertreten. Ihre beste Zeit erlebten die Rot-Schwarzen dabei zwischen 1996 und 2002. In dieser Zeit landeten sie viermal auf Rang zwei, was ihnen den Titel „Ewiger Zweiter“ verschaffte; fünf mal erreichte der letztjährige Bundesliga-Neunte die Champions-League; Höhepunkt war dabei das Finale gegen Real Madrid im Mai 2002, das sie unglücklich mit 1:2 verloren.

Aktuell steht Bayer mit 49 Punkten an der Tabellenspitze und zeigt unter Trainer Jupp Heynckes tollen, abwechslungsreichen und vor allem erfolgreichen Fußball. In 23 Saisonspielen verlor Leverkusen kein einziges Mal. Dreizehn Siege und zehn Unentschieden hat die Werkself vorzuweisen. Diese tolle Quote hat sie auch der selten wechselhaften Startformation zu verdanken, was besonders aufgrund der langen Verletzungen von letztjährigen Stammspielern sehr erstaunlich ist. Kapitän Simon Rolfes fehlt für das gesamte Restprogramm und 21-Tore-Mann Patrick Helmes konnte in der Hinrunde wegen eines Kreuzbandrisses nicht aktiv am Geschehen teilnehmen. Dennoch hat Leverkusen ein sehr starkes Team hervorgebracht, in dem die beiden anscheinend gar nicht unbedingt benötigt werden.

Im Tor steht René Adler, der wohl auch in der Nationalelf bei der WM vertreten sein wird. Im Moment ist er unter Bundestrainer Joachim Löw Nummer 1, was auch in Leverkusen der Fall ist – aufgrund seiner herausragenden Qualitäten zurecht. Ein kleines Manko gibt es dennoch: Ab und an schleichen sich Patzer in sein Spiel ein, wie zum Beispiel im Spiel gegen Bremen (2:2). Dennoch ist Adler ein toller Keeper und zeigt immer wieder klasse Aktionen. Sehr sicherer Rückhalt.

In der Abwehr hat Jupp Heynckes ein sehr gutes Angebot. Von Anfang an stehen außen Gonzalo Castro rechts und Michal Kadlec links auf dem Feld. Ist einer verletzt, rückt Daniel Schwaab, der ehemalige Freiburger, ohne großen Qualitätsverlust auf die jeweilige Seite. In der Innenverteidigung sind Manuel Friedrich und „Oldie but Goldie“ Sami Hyypia gesetzt. Beide sind sehr stabil, besonders Hyypia konnte in dieser Saison durch tolles Stellungsspiel und herausragendes Zweikampfverhalten überzeugen. Fehlt einer dieser beiden, rückt Stefan Reinartz in die Innenverteidigung.

Eben dieser Stefan Reinartz räumt gewöhnlich im Mittelfeld ab. Heynckes lässt ein wandelbares 4-4-2 spielen. Neben Reinartz spielt zentral der Chilene Arturo Vidal. Über Außen kommen Tranquillo Barnetta und Bayerns überragende Leihgabe Toni Kroos zum Zug. Besonders Letzterer zieht auch oft nach innen und schlägt schlaue Pässe in die Spitze oder kommt selbst zum Schuss. Barnetta hat über außen große Qualitäten, besonders seine Flanken sind gefürchtet. Vidal, der neben Reinartz abräumt, schaltet sich auch sehr oft in die Offensive ein. Hierbei spielt er den Ball vornehmlich geschickt durch Schnittstellen hindurch, um die Außen in Aktion treten zu lassen. Ein Mann, der ein guter Zweikämpfer ist, aber auch hervorragende Qualitäten in der Offensive besitzt.

Auch im Mittelfeld hat Jupp Heynckes tolle Alternativen. Zentral kann er auch den Youngster Lars Bender aufbieten, der vor der Saison von 1860 München zur Werkself wechselte. Bender ist ein Mann für die Verteidigung zentral vor der Abwehr. Rechts im Mittelfeld besitzt Leverkusen noch eine Waffe, die letzte Saison sehr viele Spiele machte, dann auch lange verletzt war und trotz ihrer tollen früheren Leistungen nicht mehr stamm spielt: Der Brasilianer Renato Augusto, neben Helmes als der beste Leverkusener der letzten Saison zu bezeichnen, muss sich hinten anstellen, kann aber auch jederzeit gebracht werden. In der nächsten Saison wird Rückkehrer Simon Rolfes wohl wieder zu regelmäßigen Einsätzen kommen.

Der Angriff der Leverkusener ist ebenfalls stark und breit besetzt. Stefan Kießling ist mit 13 Toren bester Schütze der gesamten Liga in dieser Saison. Besonders in der Hinrunde zeichnete er sich durch Abschlussstärke und gutes Stellungsspiel aus. Wenn der Ball in den Strafraum kommt, genau dorthin, wo „Kieß“ gerade steht, muss der gegnerische Torwart sehr oft hinter sich greifen. Zweiter Mann im Sturm ist Eren Derdiyok. Der schweizer Nationalspieler fügte sich sofort im Team ein und verdrängte sogar den wieder genesenen Patrick Helmes aus der Stammelf. Derdiyok läuft viel und ist nahezu überall zu finden. In der Rückrunde traf er bereits fünfmal. Somit muss sich auch Helmes, wie sein Pendant im Mittelfeld, Augusto, hinten anstellen und angreifen, sobald er wieder in Topform ist.

Bayer Leverkusen wurde in dreißig Jahren Bundesliga nicht einmal Meister. Warum sollte es dieses Jahr anders sein? Bayer hat ein tolles, kompaktes Team, ist auf jeder Position sehr gut besetzt und kann dabei sogar variieren, meist ohne Qualitätsverlust. Dennoch sind sie nicht zwingend der Favorit auf den Titel, obgleich sie noch Tabellenführer sind. Denn ihre Führung beträgt nur ein einziges Tor und die Bayern sind hungrig. Leverkusen ist ungeschlagen, doch zehn Unentschieden bedeuten eben auch zehn Mal zwei Punkte verloren, wobei mehrmals auch ein Sieg möglich gewesen wäre. Als aktuelles Beispiel ist das 2:2 in Bremen zu nennen, bei dem die Werkself in der letzten Minute noch den unnötigen Ausgleich hinnehmen müsste. Besonders auswärts haben sie nicht so gut agiert, wie man es von einem deutschen Meister erwarten würde: Aus zwölf Spielen resultieren nur vier Siege. Leverkusen hat tolle Qualitäten, und nicht zuletzt einen tollen und erfahrenen Trainer, aber ob diese Qualität reicht, um eventuellen Nervositäten und Sticheleien von Bayerns Seite zu trotzen, müssen sie noch zeigen. Möglich? Durchaus!

Meister-Check: 35%



An zweiter Stelle ist der FC Bayern München zu nennen. Was soll man zu diesem Verein noch sagen, der in ganz Deutschland dermaßen populär ist, der polarisiert, der Diskussionen hervorruft, bei dem es nach jedem Punkteverlust kriselt – zumindest, wenn es nach den Medien geht, bei denen der Rekordmeister (21 Bundesliga-Gewinne) und viermalige Champions-League-Gewinner besonders im Fokus steht. Die Bayern sind der Verein mit den meisten Fans in Deutschland, wohl einfach deshalb, weil sie auch mit Abstand das erfolgreichste Team der Bundesliga sind, schon seit deren Entstehung. Selbst nachdem Legenden wie Oliver Kahn, Mehmet Scholl und Giovane Elber, nicht zuletzt Erfolgstrainer Ottmar Hitzfeld, dem Verein den Rücken gekehrt haben, sind sie in jedem Spiel der Liga der absolute Topfavorit, auch in jedem Jahr in der Bundesliga. Da spricht ein Zitat von Sportdirektor Christian Nerlinger Bände: „Wenn man eine Umfrage unter den 18 Erstligisten macht und ihnen Platz zwei anbietet, werden 17 unterschreiben. Wir sicherlich nicht.“

Nach einem sehr mäßigen Start, bei dem nur zwei Punkte aus drei Saisonspielen erreicht wurden und bei dem die peinliche Niederlage in Mainz am dritten Spieltag den Höhepunkt darstellte, sah sich Trainer Louis van Gaal gezwungen, zu handeln. Von Real Madrid wurde Arjen Robben verpflichtet, was sich im Nachhinein trotz einiger mehr oder weniger großer Verletzungen als absolute Verstärkung herausstellte. Robben stellt das lang ersehnte Pendant zu Franck Ribéry dar, das Bastian Schweinsteiger nicht sein konnte. Bedeutende Neuzugänge kamen allerdings auch aus der eigenen Jugend: Offensivkraft Thomas Müller sowie Verteidiger Holger Badstuber sind mittlerweile im Stammteam gesetzt. Dadurch müssen Spieler wie Pranjic, Klose und Olic auf der Bank Platz nehmen.

Nach einigen Durchhängern steht Bayern mittlerweile wieder auf Platz zwei der Bundesliga, nur ein Tor von Bayer Leverkusen enfernt. Auch in der Champions League sieht es nach dem 2:1-Sieg im Achtelfinal-Hinspiel gegen Florenz wieder gut aus. Zuletzt endete eine Siegesserie von dreizehn Pflichtspielen bei einem Unentschieden in Nürnberg. Dennoch kann man den Bayern momentan attestieren, dass sie wohl die qualitativ stärkste Mannschaft in Deutschland sind, mittlerweile sogar ein Kandidat für den Gewinn der Champions League. Die Bayern haben sich also mittlerweile wieder gefangen und sind deutlich stärker einzuschätzen, als sie in den letzten eineinhalb Jahre waren.

Mittlerweile hat sich auch die Torwartfrage erledigt, nachdem der viel zu nervöse Kahn-Nachfolger Michael Rensing endgültig den Stammplatz verloren hat und durch Jörg Butt, der mittlerweile relativ solide Leistungen bringt, ersetzt wurde. Butt ist zwar ein alter Hase, allerdings immernoch fit und in der Lage, gute Reflexe zu zeigen und bietet den Bayern einen ordentlichen Rückhalt. Zumindest muss man nicht bei jedem Ball, der aufs Tor kommt, Angst haben, dass er tatsächlich sein Ziel erreicht. Dies war nämlich der Fall, als Rensing noch zum Stammpersonal gehörte.

Auch die Abwehr hat anfängliche Schwierigkeiten gemeistert. Zu Beginn wurde kein guter linker Verteidiger gefunden, da sowohl der Kroate Danijel Pranjic als auch der Holländer Edson Braafheid unterirdische Leistungen auf dieser Position brachten. Mittlerweile spielt Braafheid bei Celtic und Pranjic sitzt auf der Bank. Nun verteidigt Holger Badstuber, vor der Saison von den Amateuren gekommen, links statt innen, und Martin Demichelis bildet mit dem torgefährlichsten Abwehrspieler der Liga, dem Belgier Daniel van Buyten, die Innenverteidigung. Rechts verteidigt Nationalspieler Philipp Lahm. Für die linke Abwehrseite wurde in der Winterpause von den Amateuren Diego Contento geholt, der bei einem Ausfall eines Innenverteidigers oder von Badstuber spielen darf. Andreas Görlitz und Christian Lell sind mittlerweile nur noch rein eventuelle Lückenfüller und werden dem Verein wohl nicht mehr allzu lange erhalten bleiben.

Im Mittelfeld befindet sich die „tödliche Achse“ der Bayern, gewissermaßen das Prunkstück. Beginnend sollten die zentralen Spieler Bastian Schweinsteiger und Kapitän Mark van Bommel genannt werden. Sie sollen vor der Abwehr aufpassen und das Spiel mit klugen Pässen vorantreiben. Besonders Schweinsteiger, der früher außen gespielt hat, fühlt sich in deiner neuen Rolle sichtlich wohl. Mit Thomas Müller, einem Spieler aus der eigenen Jugend, haben die Bayern einen Offensiv-Allrounder im Team. Van Gaal betont, dass Müller sicher stamm spielt: Ob als hängende Spitze in einem 4-2-3-1-System oder links in einem 4-4-2.

Mit Arjen Robben und Franck Ribery besitzt der Rekordmeister eine „tödliche Achse“ auf den Außenbahnen: Zwei weltklasse Spieler, die sowohl schnell als auch technisch hochbegabt sind. Diese Spieler helfen jedem Verein weiter. Ein kleines Manko gibt es dennoch: Beide sind enorm verletzungsanfällig, und wenn sie fehlen, ist das Bayernspiel deutlich schlechter. Auf der Bank sitzen einige Alternativen: Tymoshchuk als Abräumer, Alaba für die Zentrale, Pranjic, der auch im linken Mittelfeld eingesetzt werden kann und Hamit Altintop, ein rechter Mittelfeldspieler. Allerdings konnte keiner dieser Spieler bislang überzeugen, geschweige denn einen Stammspieler bei Verletzung gleichmäßig ersetzen. Alaba ist auch ein sehr junger Spieler, von dem man in Zukunft sicherlich noch einiges hören wird.

Die Bayern haben viele Optionen im Angriff. Mario Gomez spielt normalerweise von Anfang an, ist allerdings nicht immer der erwartete Goalgetter, der aus jeder Chance ein Tor macht, wenngleich er eine ordentliche Ausbeute vorzuweisen hat. Ivica Olic spielt normalerweise nur bei Ausfall eines offensiven Mittelfeldspielers, da er eigentlich nicht als Stoßstürmer fungiert. Er ist ein Arbeits- und Lauftier, überzeugt durch kämpferische Leistungen. Nationalstürmer Miroslav Klose ist mittlerweile nur noch für Kurzeinsätze gedacht.

Dass Bayern mit 21 Titelgewinnen Rekordmeister und erfolgreichster deutscher Fußballverein ist, hat nichts mit Zufall zu tun. Sobald der FCB gefordert ist, ist er zur Stelle. Immer wieder wird von den „Dusel-Bayern“ gesprochen, die in der Nachspielzeit noch ein Tor schießt. Das hat aber mehr mit Willenskraft und dem Drang, das Glück zu erzwingen zu tun. Seit jeher herrscht in München die „Mir-san-Mir“-Einstellung, das „Bayern-Gen“, das letztendlich immer wieder für den Erfolg sorgt. Auch deshalb sind die Bayern in dieser Saison wieder Topfavorit. Sie haben den höchsten Etat und wahrscheinlich die besten Einzelspieler. Allerdings könnte es ganz schwierig werden, wenn aufgrund der Dreifachbelastung mit Pokal, Champions League und Bundesliga Topspieler wie Robben und Ribery nicht voll belastungsfähig sind. Doch die Bayern werden mit Sticheleien und Abgezocktheit immer mental die Nase vorn haben, wenngleich Leverkusen sich voll auf die Bundesliga fokussieren kann. Bayern erlebt jährlich den Titelkampf und wird auch als absoluter Favorit ins Restprogramm gehen.

Meister-Check: 60%



Der FC Schalke 04 ist zwar nur Außenseiter in Sachen Meisterkampf, doch das Team von Erfolgstrainer Felix Magath ist dennoch mit seiner Situation mehr als zufrieden. Die Gelsenkirchener liegen auf Tabellenplatz drei, der für sie der Einzug ins internationale Geschäft bedeuten würde. Sogar die Champions League ist sehr gut möglich. Dennoch genügt es auf Dauer nicht, ständig nur „Meister der Herzen“ zu werden. Die Königsblauen stehen nach einer sehr schwachen letzten Saison wieder dort, wo sie sein wollen: Im internationalen Geschäft. Trainer Magath hat richtig gute Arbeit geleistet und ein langfristiges Ziel gesetzt: Er will mit Schalke 04 Meister werden.

Für viele weniger überraschend, haben die Knappen in dieser Saison konstant sehr ordentlichen Fußball abgeliefert und einige Punkte gesammelt. Es ist eher erstaunlich, wie sie das geschafft haben. Mit sehr wenig Geld in der Tasche, formte Magath dennoch ein sehr starkes Team, unter anderem mit No-Names wie Lukas Schmitz, Christoph Moritz oder Joel Matip. Zudem überzeugten Vicente Sanchez und Ivan Rakitic endlich wieder, nachdem sie zuvor bei S04 sehr mäßige Leistungen gezeigt hatten. Insgesamt hat Schalke nun 45 Punkte auf dem Konto und liegt damit nur vier Zähler hinter dem Spitzen-Duo. Magath zelebriert effektiven Fußball, verzichtet dabei auf schöne Stafetten, auch wenn diese nicht ganz ausbleiben. Dass er Erfolg hat, ist mittlerweile nicht mehr nur auf der Tabelle sichtbar. Schalke ist unter „Quälix“ wieder zu einem ganz großen Verein in Deutschland geworden.

Die Meisterhaftigkeit beginnt schon mit dem Torwart. Manuel Neuer ist ein ganz sicherer Rückhalt, zeigt immer wieder tolle Paraden und ist laut Sportal.de der drittbeste Keeper der Saison – noch vor Jörg Butt und René Adler! Mit 78 Punkten hat er nur den Mainzer Heinz Müller (90) und den HSV-Torhüter Frank Rost (80) noch vor sich. Schon jetzt gilt Neuer als eine Art Geheimfavorit auf den Stammposten im deutschen Tor. Viele fordern den 23-Jährigen als Nummer 1 bei der Weltmeisterschaft im Sommer.

In der Abwehr kann Magath variieren, aufgrund einiger Verletzungen muss er das sogar. Rechts ist allerdings der Brasilianer Rafinha gesetzt, den man weder im Sommer noch im Januar loswerden konnte. In der Innenverteidigung ist Ex-Kapitän Marcelo Bordon neben dem deutschen U21-Nationalspieler Benedikt Höwedes gesetzt. Die beiden bilden ein solides, zweikampfstarkes Duo. Links verteidigt der momentan verletzte Kapitän Heiko Westermann, der auch in der innen eingesetzt werden kann. Momentan ist Lukas Schmitz seine Vertretung. Schmitz kann auch im linken Mittelfeld spielen, momentan ist nicht sicher, ob er dort nach Westermanns Rückkehr stamm spielen wird. Ebenfalls eine Alternative ist der junge Peruaner Carlos Zambrano, der Innenverteidiger ist.

Magath wechselt im Mittelfeld zwischen einer Raute und einem 4-2-3-1-System. Letzteres wird momentan gespielt. Hierbei scheint der wieder genesene Winter-Neuzugang aus Nürnberg, Peer Kluge, im defensiven Mittelfeld gesetzt zu sein. Daneben wird der Platz zwischen den Youngsters Christoph Moritz und Joel Matip geteilt; es bleibt abzuwarten, wer da auf Dauer die Nase vorn hat. Zentral in der Offensive findet der Kroate Ivan Rakitic seinen Platz, sein Ersatz wäre der ehemalige Bayernspieler Alexander Baumjohann. Auf den Außenbahnen sind rechts Jefferson Farfán und links Vicente Sanchez gesetzt, die durch schnelle Dribblings und präzise Flanken Druck auf die gegnerische Abwehr machen sollen.

Verletzt ist momentan Ex-Nationalspieler und Leistungsträger Jermaine Jones. Dieser wird nicht mehr für Deutschland auflaufen, da er, als einer von wenigen Fußballspielern bislang, seine Nation „gewechselt“ hat. Es bleibt abzuwarten, ob er für die USA bei der Weltmeisterschaft starten wird. Ebenfalls lange verletzt ist der Grieche Vasileios Pliatsikas. Der junge Defensivmann fehlt aufgrund eines Kreuzbandrisses im linken Knie wohl nicht nur für die gesamte Rückrunde, sondern wird wohl auch bei der WM nicht teilnehmen können. Im Mittelfeld hat Schalke mit Offensivmann Levan Kenia, dem Tschechen Jan Moravek und dem Winterneuzugang Hao Junmin ein breites Angebot an weiterem Ersatz zur Verfügung.

Momentan spielt der FC Schalke 04 mit nur einer Sturmspitze: Kevin Kuranyi, wegen einer Undiszipliniertheit vom DFB-Team ausgeschlossen, befindet sich im Verein in einer bestechenden Form und ist mit zwölf Saisontreffern momentan zweitbester Schütze in der Bundesliga. Falls Schalke mit zwei Spitzen spielt, rückt meistens der Peruaner Jefferson Farfan aus dem Mittelfeld in den Angriff. Eine weitere Möglichkeit wäre der Einsatz der Ersatzspieler Edu und Gerald Asamoah.

Bis heute trauert ganz Gelsenkirchen noch all den vergebenen Chancen auf den Meistertitel nach. Nun sind alle überzeugt, dass unter Magath ein Titel möglich ist, vielleicht ja schon in dieser Saison. Warum nicht? In elf Spielen sind vier Punkte alles andere als ein gutes Polster, und somit könnte der S04 der lachende Dritte sein. Die Qualität ist unter Magath zurückgekommen, der wieder einmal bewiesen hat, dass „Qualität“ doch vom Wort „Qual“ stammt. Schalke spielt effektiv, allerdings auch nicht fehlerfrei. Zu Hause verlor man am vierten Spieltag gegen den Abstiegskandidaten aus Freiburg, und zuletzt vergab man eine 1:0-Führung in Wolfsburg, die der amtierende deutsche Meister, damals unter Felix Magath, noch in einen Dreier verwandeln konnte, wobei Grafite doppelt traf. Schalke scheint sich noch nicht ganz in der Lage zu befinden, mit Leverkusen und Bayern mithalten zu können. Daher haben sie wohl nur kleine Außerseitenchancen auf den Titel.

Meister-Check: 5%



Dass eines der drei genannten Teams deutscher Meister wird, scheint mittlerweile nicht mehr änderbar zu sein. Wer es letztendlich schafft, steht noch in den Sternen. Die Bayern scheinen mit ihren genialen Einzelspielern der Favorit auf den Titel zu sein. Allerdings kann noch sehr viel passieren. Wenn beispielsweise einer der Weltstars Arjen Robben und Franck Ribéry lange pausieren müsste, würde die Folge ein hoher Qualitätsverlust sein. Beide fehlten schon in der zweiten Halbzeit beim Spiel in Nürnberg, bei dem die Bayern somit noch eine 1:0-Führung aus den Händen gaben. Allerdings ist zu bezweifeln, dass Leverkusen solche Chancen, sich abzusetzen, dauerhaft nutzen kann, wie man beim unnötigen Punkteverlust in Bremen schon erkennen konnte. Bayer muss sich noch weiter steigern, muss besonders damit beginnen, auswärts dauerhaft Dreier zu ergattern, um den Münchenern weiter Paroli bieten zu können. Schalke bleibt bei diesem Trio wohl Außenseiter; viele rechnen damit, dass die Knappen schon bald den Anschluss verlieren werden. Dennoch ist den Jungs von Felix Magath einiges zuzutrauen, vielleicht sogar der Titel.
Egal, wie die Antwort auf die Meisterfrage nun letztendlich heißen wird, für den neutralen Fan, wie ich mich als einer bezeichne, ist die Art und Weise, wie die Antwort zustande kommt, viel wichtiger. In diesem Sinne, hoffen wir darauf, dass diese Frage am 33. Spieltag noch nicht beantwortet sein wird. Hoffen wir auf Spannung bis zum Schluss!
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Zuletzt bearbeitet von 19boakye19 am 25 Feb 2010 19:38, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Gast





BeitragVerfasst am: 25 Feb 2010 18:26   Titel: Antworten mit Zitat

Klasse Leistung! Lässt sich gut lesen.
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Gast





BeitragVerfasst am: 25 Feb 2010 19:21   Titel: Antworten mit Zitat

Janz jenau, kann ich mich nur anschließen
Kleine Korrektur: Braafheid spielt bei Celtic, nicht bei Chelsea
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Zizkov
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Anmeldungsdatum: 16.02.2006
Beiträge: 9833
Wohnort: Bonn
BeitragVerfasst am: 25 Feb 2010 19:29   Titel: Antworten mit Zitat

Weitere Korrektur:


Zitat:
Ein kleines Manko gibt es dennoch: Selten schleichen sich Patzer in sein Spiel ein, wie zum Beispiel im Spiel gegen Bremen (2:2).


Ist das Manko, dass er nur selten Patzer hat, oder, dass er eben ab und an Patzer hat?

Ansonsten sehr gut zu lesen.
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19boakye19
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Anmeldungsdatum: 25.08.2007
Beiträge: 16131
Wohnort: Schwarzwald
BeitragVerfasst am: 25 Feb 2010 19:37   Titel: Antworten mit Zitat

@Nordlicht: Braafheid bei Chelsea wäre aber auch super war mir sicher, dass ich Celtic geschrieben hatte...naja, habs geändert.
@Zizkov: War mir eigentlich relativ sicher, dass der Satz korrekt ist. Zum richtigen Verständnis ändere ich auch das gerne nochmal.

Danke
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